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Syberia 3 – Test zum Classic Adventure-Abenteuer

Ganze 13 Jahre nach Syberia 2 kommt nun die Fortsetzung über die Abenteuer der Anwältin Kate Walker zurück. Ob der Klassiker, der bereits vor acht Jahren angekündigt wurde überzeugen kann und ob er sich für Adventure Fans lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.

 

Kate Walker ist wieder da!

In Syberia 3 machen wir uns nun schon zum dritten Mal mit der Anwältin Kate Walker auf Abenteuerjagd. Spieler, die die ersten Teile nicht durchgespielt haben, brauchen sich hier keine Gedanken machen, da die Syberia Teile immer abgeschlossene Geschichten bieten und somit einzeln funktionieren. Unserer Spielcharakter Kate erwacht, nachdem sie fast ertrunken ist, im abgelegenen Valsembor aus dem Koma. Dort wird sie in einem Sanatorium festgehalten, kann aber zum Glück entkommen. Im Sanatorium erfährt Kate aber noch, dass sie nach dem Bootsunfall von Mitgliedern des Youkol-Stammes gerettet wurde. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung hilft Kate dem verletzten Youkol Kurk mit den Schneestraußen des Stammes eine Reise durch Sibirien zu unternehmen. Ziel sind die entlegenen Brutplätze der Vögel, die für den Youkol Stamm als heilige Stätte gelten. Das Problem des Stammes liegt im neuen Militär-Regime, dieses versucht nämlich das nur alle paar Jahre stattfindende Ereignis zu unterbinden. Aber auch Kates Vergangenheit holt sie in diesem Abenteuer immer wieder ein. Ein Fremder folgt ihr und kreuzt immer wieder ihren Weg und will Kate dazu bewegen zurück nach Hause zu kommen, doch sie weigert sich. Kate schafft es, dass der Bürgermeister der Stadt die Reise des Stammes genehmigen will, doch dem Militär-Regime scheint dies weiterhin ein Dorn im Auge zu sein. Kate muss im Verlauf der Story verschiedenste Rätsel lösen und Gegenstände finden. In den vorhergegangenen Syberia Teilen wurde kritisiert, dass die Wege in der Spielwelt zwischen den einzelnen Rätseln viel zu lang waren, doch das haben sich die Hersteller zu Herzen genommen. In Syberia 3 sind zu suchende Gegenstände oft recht zeitnah erreichbar und auch der Reisemodus im Spiel gibt dem Spieler sichtbare Hinweise für wichtige Interaktionen. Neben dem Erkunden der sibirischen Stadt Valsembor erwartet uns auch die verfallenen Gebiete. Hier muss sich Kate mit der feindlichen Militär-Regierung herum schlagen und versuchen neue Verbündete für sich zu gewinnen. Erst nach und nach wird die Geschichte des Spiels deutlich und wie essentiell die Strauße für den Youkol Stamm wirklich sind.

Kate Walker wird vom Stamm der Youkol gerettet

 

Das Spiel ist eine Zerreißprobe für die Nerven

Leider hat Syberia 3 von Beginn an mit heftigen Performance Einbrüchen zu kämpfen, sei es die Tatsache, dass Kate Probleme hat Treppen zu bewältigen, weil wir einen Schritt nach vorne und dann direkt wieder zwei Schritte nach hinten springen. Oder, dass Dialoge plötzlich pausieren oder sogar ganz abgeschnitten werden. Diese Fehler rauben einem im Verlauf des Spiels teilweise die Nerven. Genau diese Dialoge punkten leider so gar nicht, denn neben der Performance Schwächen, wirkt die Synchronisation oft schlecht besetzt und gefühllos eingesprochen. Auch ist die Sprachausgabe oft nicht wirklich lippensynchron eingesprochen, sodass das Spiel auch hier einige Einbußen einfährt. Die Kritik an der Technik und Umsetzung reißt leider nicht ab, denn auch die Kamera Steuerung kann einfach nicht überzeugen. Die Perspektiven wirken oder starr und wechseln oft unpassend hin und her, je nachdem, wo Kate gerade steht. Dementsprechend passiert es öfter, dass Kate durch den Perspektivenwechsel von Gegenständen verdeckt wird. Immerhin kann man sagen, dass die Story und das Gameplay an sich das Spiel wieder aufwerten. Denn vor allem die recht abwechslungsreichen Mechanik-Rätsel schaffen es oft zu überzeugen. Wir müssen gewisse Gegenstände erst einmal zusammensetzen bevor wir diese nutzen können. Die fehlenden oder kaputten Gegenstände gilt es dann aber auch erstmal zu finden und dann wieder an Ort und Stelle einzusetzen. Doch leeeeeeeeider geht es selbst hier nicht ohne Kritik, denn die manchmal unnötig schwammige Steuerung trübt hier manchmal den Spielspaß. Stellenweise saß ich vor dem PC und musste mit der Maus hin und her wackeln und die Objekte herumschieben. Es hätten doch auch einfach ein paar Mausklicks ausgereicht. Die Entwickler selbst raten wohl nicht grundlos dazu, dass man das Spiel am besten mit einem Controller spielen sollte.

Kate lernt auf ihren Abenteuern zahlreiche spannende Charaktere kennen

 

Sound und Story retten das Spiel?

Wir wollen aber auch die positiven Aspekte des Spiels ansprechen, die Musik und der Soundtrack des Spiels sind sehr gut gewählt. Die Szenen werden oft gelungen untermalt und auch die Landschaften wirken durch die Musik oft stimmiger und aussagekräftig. Somit gelingt es den Entwicklern durch die Kombi aus Geschichte mit Potential und gelungener Musik eine Syberia typische Stimmung zu erschaffen. Denn vor allem Spieler die Teil 1 und 2 durchgespielt haben, könnten des Öfteren etwas melancholisch werden. Genau hier liegt wohl auch der Knackpunkt, denn das Spiel wirkt durchweg so, als hätte man versucht sich nahtlos an die Vorgänger zu klammern. Die Geschichte um Kate Walker ist nicht mehr oder weniger als: nett. Denn die Welt von Syberia 3 wirkt oft zu verlassen und zu leer um am Ende vollkommen zu überzeugen. Was mich aber dann doch immer wieder motiviert hat weiter zu spielen, war, dass ich wissen wollte, wie es weiter geht. Aber immerhin kann Syberia 3 mit der Spielzeit noch punkten, alleine der erste Levelabschnitt dauert eine gute Stunde. Insgesamt bietet Syberia 3 knappe 25 Stunden Spielzeit. Somit kann das Adventure Spiel mit anderen Spielen aus dem Genre gut mithalten. Unterm Strich ist Syberia 3 ein eher durchschnittliches Spiel, das lediglich durch die Story und die teilweise überzeugende Atmosphäre punkten kann. Vergleicht man den dritten Teil mit seinen Vorgängern bleibt die Geschichte aber auf der Strecke. Denn zu der Zeit von Syberia 1 und 2 waren Story und die Grafik auf einem recht aktuellen Stand, doch heute hinkt Syberia 3 anderen Adventure Spielen deutlich hinterher und dem Spiel hätte bei weitem deutlich mehr Entwicklungszeit gut getan.

 

Positiv:

Stimmige Sounds und schöner Soundtrack
Gelungene Rätsel und Puzzles
Teilweise schön gestaltete Landschaften und Kreaturen
Zum Vorgänger verbesserte Laufwege bei Rätseln
Die Story ist auch für Neueinsteiger geeignet
Umfangreiche Geschichte mit stimmiger Handlung

Negativ:

Viele Performance Schwächen mit zahlreichen Rucklern
Teilweise unverhältnismäßig lange Ladezeiten
Oft unschöne Steuerung bei Nutzung mit Maus und Tastatur
Anstrengende Kameraführung und Steuerung
Schlecht umgesetzte und besetzte Synchronisation
Dialoge werden oft beschnitten und machen damit die Atmosphäre kaputt
Gespräche können nicht übersprungen werden
Youkol-Stamm wird teilweise rassistisch dargestellt
Altbackene Grafik
[testimonial_slider][testimonial image_url=”57683″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Anna Jahn, Redakteurin”]
“Trotz schöner Atmosphäre und teilweiser schöner Landschaften und einer Story mit Potential, kann Syberia 3 einfach nicht überzeugen. Das Adventure Spiel wirkt, obwohl es schon vor 8 Jahren angekündigt wurde, immer noch nicht fertig. Die Story und die meisten Charaktere haben ihre Stärken, vor allem Kate Walker weiß immernoch zu überzeugen und verkörpert eine starke und unabhängige junge Frau. Doch all das lässt einen nicht darüber hinweg sehen, dass die Steuerung, die Performance, die Kameraführung, die Dialoge und Synchronisation von Syberia 3 einfach mehr als misslungen sind. All diese Punkte sind, wenn man die lange Entwicklungszeit betrachtet, in der heutigen Zeit und beim Vergleich mit anderen Adventure Spielen nicht angemessen. Syberia 3 versucht krampfhaft an den Vorgängern anzuknüpfen, vor 10 Jahren wäre dies sogar erfolgreich gelungen. Doch heute sollte ein solches Spiel weit mehr aus seinem Potential heraus holen. “
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Ab in die Sammlung?

Für Hardcore Kate Walker und Syberia Fans werden mit den knappen 25 Stunden Spielzeit sicher ihre Höhen, vor allem aber auch ihre Tiefen haben. Alle anderen Adventure Fans sollten hier dann lieber die Finger von lassen.

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