Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

Trending

Story of Seasons – Test zur Farmsimulation

Nach dem großen Krach zwischen Natsume Inc. und Marvelous mussten Letztere die Namensrechte an den Konkurrenten abgeben und veröffentlichten ihre neuste Farmsimulation unter dem Namen Story of Seasons. Doch ist dieses Bauernhofabenteuer besser als das der Konkurrenz? Welche Neuerungen ergeben sich durch die Trennung und was wurde konkret am Spiel verändert? Dies alles erfahrt ihr in unserem neuen Test!

 

Zwischen Kühen und Angorakaninchen

Alles hat seinen Anfang: In Story of Seasons erhaltet ihr einen Bauernhof, nachdem ihr euch auf diesen beworben habt. Da ihr aber keinerlei Ahnung von dem Führen einer Farm habt und euer Hof auch ziemlich dürftig ausgestattet ist, nimmt sich die nette Bäuerin Eda uns zur Brust und gibt uns tagelang eine Art Tutorial, in welchem wir lernen, wie man sät, erntet, Tiere pflegt, und und und. Währenddessen erhalten wir auch unsere erste Kuh und ein wenig Taschengeld, mit welchem wir in das Abenteuer starten können. Doch noch vor Beginn dieses Tutorials haben wir die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad einzustellen und unser Aussehen zu optimieren. Im Gegensatz zu vorherigen Harvest Moon Teilen, bei welchen wir lediglich das Geschlecht bestimmen durften, können wir uns hier austoben und Haarfarbe, Augenform und alle möglichen äußeren Details festlegen, die sich im Laufe des Spiels noch ändern lassen können. Ihr habt sogar die Möglichkeit, euch mit Accessoires zu schmücken und somit mit z.B. Katzenohren den Dorfbewohnern zu imponieren. Negativ fällt mir hierbei auf, dass man bei der Namensgebung (von so ziemlich allem) lediglich sechs Buchstaben zur Verfügung hat. An alle Alexanders: Seid nicht traurig, den Stefanies geht es da nicht anders! So müsst ihr euch zunächst auf einen knackigen, kurzen Namen einigen und beginnt die Farmsimulation.

story-of-seasons-test-1

Bis eure Farm voller Leben ist, dauert es etwas

 

My home is my farm

Eine tolle Neuerung in Story of Seasons ist die individuelle Gestaltung der Farm – mit Bauplänen könnt ihr eure Zäune aufmotzen und einige Details wie Sofas und Regale schmücken fortan euer Zuhause. Ein großes Manko meinerseits ist mit allerdings bei der Grafik des Spiels aufgefallen: Diese wirkt sehr veraltet und wird durch die nostalgischen, für Harvest Moon typischen Sounds unterstützt. Zwar könnt ihr euch in 3D-Optik fortbewegen, eure Bewegungen sehen allerdings sehr steif und hölzern aus. Auch die Bildraten lassen teilweise zu wünschen übrig und so harkt und ruckelt es an allen Ecken und Enden des Spiels. Während ihr euch durch die Welt von Story of Seasons bewegt, vergeht im Spiel die Zeit. Etwa eine Sekunde im realen Leben sind eine Minute im Spiel und so kämpft ihr euch durch die vier verschiedenen Jahreszeiten mit all seinen Vorteilen: Denn jede Jahreszeit könnt ihr andere Obst- und Gemüsesorten anbauen. Tut ihr dies nicht, verwelkt eure Saat. Praktisch hierbei: ihr sät nicht mehr einzelne Felder, sondern immer im 9er-Pack, was einiges an Zeit spart. Behilflich beim Beobachten der Jahreszeit ist euch ein Kalender, der euch anzeigt, wo im Monat ihr euch gerade befindet und welche besonderen Ereignisse anstehen. Besondere Ereignisse können ein bestimmtes Festival sein, an dem ihr teilnehmen könnt. Schade finde ich hierbei, dass es keinerlei Interaktionsmöglichkeit oder Minispiel während des Festes gibt. Als Vergleich: In anderen Simulationen wie Rune Factory habt ihr die Möglichkeit, den Platz bei einem Wettbewerb zu beeinflussen, was in Story of Seasons nur durch vorheriges Füttern und Streicheln eurer Tiere möglich ist. Abseits der Festivals könnt ihr die Natur durch Schwimmen im Fluss oder Reiten auf eurem eigenen Pferd erkunden. Oder aber: ihr begebt euch in die Stadt und plaudert ein wenig mit den Bewohnern.

story-of-seasons-test-4

Ein kleiner Ausflug mit meinem Pferd Epona

 

Eichbaumhausen als Zentrum der Kommunikation

Natürlich habt ihr wie in den Vorgängern die Möglichkeit, die Liebe eures Lebens zu finden. Auf der Map unten (Touchscreen) wird euch eine Karte angezeigt, auf welchen sich kleine Miniköpfe von potenziellen Heiratskandidaten und weiteren Dorfbewohnern tummeln. Jeder Charakter hat seine eigene Hintergrundgeschichte und Persönlichkeit, was einen die Qual der Wahl des Heiratskandidaten nicht leichter fallen lässt. Eure Bachelors erkennt ihr an den farbigen Blumen, die sich am Rande der Dialogfelder befinden. Je nach Farbe der Blume erkennt ihr, wie sympathisch euer Gegenüber euch findet und ob ihr den Schritt wagen könnt, einen Heiratsantrag zu machen. Hierfür müsst ihr zuvor allerdings bestimmte Events freischalten, die je nach Uhrzeit, Ort und Wetter stattfinden. Habt ihr also keine Ahnung, wann ihr euch wo befinden müsst, kann dies unter Umstände einige Zeit dauern, bis ihr das Herz eures Zukünftigen gewinnt. Durch Geschenke, dessen Art von Person zu Person variieren, könnt ihr den Prozess der Zuneigung beschleunigen. Auch die anderen Dorfbewohner sind wichtig für euer Überleben. So hab ihr verschiedene Läden wie den Schmied, der euch mit Bauplänen rund um euer Haus versorgt. Zusätzliche Neuerung in diesem Spiel sind die Händler aus anderen Ländern, die ihr durch florierenden Handel freischalten könnt. Ihr habt also nicht mehr wie vorher die Möglichkeit, eure Erträge in eine Box zu schmeißen und abends euer Geld zu verdienen. Dieses Mal müsst ihr in eurem Kalender nachsehen, welcher Händler wann Eichbaumhauen besucht und welche Güter er bevorzugt kauft. Das bremst euch in euren Einkäufen, da ihr in Tagen, an denen kein Händler die Stadt besucht, keine Möglichkeit habt, Geld zu verdienen. Da bietet auch die relativ kleine Welt keine Abwechslung, da ihr immer nur an den gleichen Stellen nach Items suchen könnt und eure Möglichkeiten der Unterhaltung zu Beginn des Spiels somit enorm eingeschränkt sind. Allerdings kann ich euch nur raten: Bleibt am Ball, im späteren Verlauf des Spiels habt ihr viel mehr Aktivitäten, die ihr ausführen könnt: Eine Safari, die besucht werden will, oder auch Kinder, die euch auf Trab halten werden.

story-of-seasons-test-3

Je nach Budget gestaltet sich eure Hochzeit anders

 

Was die Trennung mit sich bringt

Und damit ist nicht nur die Trennung von Natsume gemeint: Ihr habt im Spiel auch die Möglichkeit, euch von eurem Lover zu trennen, falls ihr keine Lust mehr auf diesen habt. Andersrum könnt ihr nach jeder Trennung natürlich auch jederzeit eine Beziehung mit demjenigen eingehen, diesmal allerdings unter erschwerten Bedingungen. Ein ebenfalls neuer Punkt im Spiel ist das Pachten von neuen Feldern. Ist euch eure Farm mal viel zu klein, könnt ihr bei der Gilde, die die Stadt leitet, Felder pachten, und da euer Saatgut verteilen. Praktisch, wenn man schnell Geld verdienen muss, aber auch nicht unbedingt zu Beginn des Spiels nützlich. Generell ist der Start in das Spiel dieses Mal schwerer als in Vorgängerteilen, die Ställe kosten enorm an Baumaterial und auch der einzige Händler, den man zu Beginn des Spieles hat, taucht in unregelmäßigen Abständen in der Stadt auf. Ihr braucht also schon ein Jahr, um euch in das Spiel einzuleben und eine vernünftige Farm zu führen. Somit ist die Langzeitmotivation gewährleistet, wäre da nicht der oben erwähnte Alltagstrott. Mit dabei bei den Bachelorkandidaten sind auch Personen wie Kamil aus älteren Spielen, welche man eventuell lieb gewonnen hat und einem die Wahl des Heiratskandidaten schnell abnimmt. Eine besonders witzige Neuerung sind die Super Mario Items, mit welchen ihr eure Ernte beeinflussen könnt!

story-of-seasons-test-2

Kleinvieh macht auch Mist!

 

Fazit:

Ich bin bei Story of Seasons zwiegespalten, wahrscheinlich, weil ich zu hohe Ansprüche an das Spiel gesetzt habe. Ich weiß, der Test enthält viele Kritikpunkte, aber das Grundprinzip ist und bleibt einfach die tolle Farmsimulation, die Story of Seasons / Harvest Moon immer war. Ihr habt viele Neuerungen im Spiel, die teils sinnvoll, teils nervig sind, aber elementare Dinge wie die Grafik wurden nicht so überarbeitet, wie es möglich hätte sein können. Ihr habt zwar Möglichkeiten, die euch in puncto Langzeitmotivation motivieren, aber tagelang müsst ihr morgens aufstehen, mit jedem Dorfbewohner reden, die Wildnis nach wertvollen Items erkunden und geht dann wieder ins Bett. Auf Dauer zehrt das an den Nerven, was aber durch viele Neuerungen, die, die Trennung von Natsume mit sich bringt, ausgeglichen wird. Alles in allem kann man Story of Seasons Fans der Reihe ans Herz legen, auch Neueinsteiger kommen auf ihre Kosten. Lediglich ungeduldige Gamer sollten hier die Finger von lassen. Besonders gespannt bin ich auf den Nachfolger Story of Seasons: Good Friends of Three Villages und hoffe, dass die Kritikpunkte dort verbessert werden.

80

0
0

    Hinterlasse einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht (erforderliche Felder sind markiert). *

    Thanks for submitting your comment!