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Steep – Test zum Schnee-Abenteuer für Winterfans

Es ist zweitausend und verdammt lang her. Wo ist die Zeit nur geblieben? Leute wollt ihr noch mehr? Auf diese Fragen wurde Anfang des 21. Jahrhunderts noch mit einem lauten Ja geantwortet, bis sich die Fan-Gemeinde von SSX und anderen Ski- und Snowboardspielen überrannt fühlte. Mit der Neuauflage von SSX im Jahre 2012 bekam EA nicht alle Fans zurück und ließ die Serie gleich wieder fallen. Seither suchen Wintersport-Fans vergeblich nach Alternativen. Dies nahm sich Ubisoft als Aufgabe und brachte mit Steep einen realistischen Mix aus Ski, Snowboard, Paragliding und Jumpsuits auf die Konsole. Doch reicht es mehr Gefühl des Extremsports zu entwickeln, um die Spieler zu fesseln? Wir haben den Test gemacht.

 

P: Steep wird unterstützt durch Produkanzeigen

Auf insgesamt vier verschiedenen Bergen kann man sich frei bewegen und mit einer der vier Sportarten die Pisten herunterrasen. Die Besonderheit daran ist, dass man jederzeit zwischen diesen wechseln kann, was man auch an der sehr guten Verknüpfung im Gameplay erlebt. Der reibungslose Wechsel geht schnell von der Hand. Mit Ski und Snowboard rast man mit hoher Geschwindigkeit über die Piste und springt am nächsten Abhang mit dem Jumpsuit durch die Wälder. Bevor man unsanft landet, wird einfach der Fallschirm gezogen und mit den Skiern weitergefahren. Steep überlässt voll und ganz die Art und Weise des Gameplays dem Spieler. Dabei ist es vollkommen egal, wie man das Spiel spielt und vor allem in welcher Geschwindigkeit. In der ganzen Welt stehen einem Challenges zur Verfügung, die man absolvieren muss, um Erfahrungspunkte für das nächste Level zu erhalten. Für jedes Level stehen einem dann neue Veranstaltungen und Sponsorenevents zur Verfügung. Erfahrungspunkte erlangt man durch besondere Flugeinlagen, waghalsige Aktionen oder bei weiteren Wettkämpfen. Werbung findet in Steep ebenfalls viel Platz, weshalb es uns nicht wundert, dass beispielsweise ein Red Bull-Hubschrauber herumgeistert, die GoPro alle Abfahrten filmt, in die man übrigens auch als Perspektive wechseln kann, und Klamotten bekannter Marken getragen werden. Letztendlich stehen diese Firmen in der Realität ebenfalls für Extremsport und organisieren oftmals solche Events. Dennoch hatten wir irgendwann die Nase voll von Werbung, da sie zu sehr aufgezwungen wird.

Die GoPro darf bei jeder Abfahrt natürlich nicht fehlen.

 

Werde zur Legende des Berges

Eine Challenge startet man, indem je nach Sportart der Startring durchfahren oder flogen, wird. Besonders im späteren Spielverlauf werden diese Herausforderungen durchaus merkbar schwerer, was gleichzeitig frustrierend sein kann. Man wird also eine Aufgabe öfters von vorne starten, nur um am Ende mit Gold ins Ziel zu fahren oder fliegen. Richtig schwierig sind die Jumpsuit-Kurse, in denen man durch extrem enge Felsspalten fliegen muss. Dass dies nicht immer glattgeht, haben wir beim Spielen öfters gemerkt, als uns lieb war. Dennoch ist die Freude enorm, wenn die schwere Challenge dann doch noch erfolgreich und mit Gold abgeschlossen wurde. Bei Gold wird nämlich nicht nur das nächste Level schneller erreicht, sondern auch das eine oder andere Outfit für unseren Charakter freigeschaltet. Diesen können wir nämlich nach Lust und Laune unseren Wünschen ausstatten. Im Spiel gibt es zudem noch Zeit- und Punkterennen, in denen man auf verschiedenen Kursen den Abhang hinunterfährt und entweder die beste Zeit oder die meisten Punkte sammeln muss. Darüber hinaus stehen einem noch die Berggeschichten zur Auswahl. In diesen Missionen sprechen die Berge mit uns und erzählen etwas über die Legenden der Pisten. Dazu wird man an außergewöhnliche und interessante Punkte gebracht, die man während der normalen Abfahrt eventuell übersehen hätte. Alle Modi sind ordentlich in die Spielwelt umgesetzt und bieten eine gute Abwechslung, was auch an den vier unterschiedlichen Methoden liegt, wie man sie spielt. Ladezeiten haben wir während des Spielens immer wieder vergeblich gesucht, was bei einer solchen Open-World ziemlich lobenswert ist.

Auf Skiern geht es steil bergab zwischen Bäumen und gefährlichen Klippen.

 

Achtung Sturzgefahr

Neben dem normalen Levelaufstieg werden auch je nach Aktion in einzelnen Kategorien neue Level freigeschaltet. Diese Kategorien ermöglichen einem ebenfalls neue Veranstaltungen und Orte zu entdecken. Bei uns stieg der Level in der Kategorie “Knochenbrecher” ziemlich schnell, was vor allem an der realistischen Umsetzung liegt. Denn für gute Absprünge, Spins, Grinds und verrückte Moves ist in Steep nicht allzu viel Platz. Auch bekannte Stunt-Bezeichnungen fehlen leider. Dies liegt an mehreren Gründen: Zum einen ist das angegebene Zeitfenster für spezielle Moves ziemlich kurz geraten, generell ist es etwas fummelig überhaupt welche auszuführen und zum anderen muss man den perfekten Untergrund für die Landung unter seinen Füßen bekommen. Auf felsigen Abschnitten ist es besonders schwer, gute Sprünge erfolgreich zu bestehen. Ein Balken zeigt zumindest an, wie gut unsere aktuelle Stabilität ist. Fährt man über Felsen oder landet man unsauber, nimmt der Balken ab. Ist die Anzeige leer, stürzen wir und müssen ggf. die Challenge neu starten, da man auf Felsen generell immer wieder stützt. In der ganzen Berglandschaft stehen einem immer wieder Einstiegspunkte zur Verfügung. Diese können entweder entdeckt werden, indem man durch sie hindurchfährt oder man erkundet aus der Ferne mithilfe eines Fernglases die Welt. Diese Punkte sind allerdings ziemlich gut versteckt und lassen sich nicht immer auf Anhieb finden. Über die 3D-Karte kann man jederzeit einen der Einstiegspunkte auswählen und von dort an wieder neue Router fahren oder fliegen. Ein weiterer Punkt, der uns beim Spielen in Sachen Abwechslung gut gefallen hat.

Die gesamte Berglandschaft ist optisch klasse umgesetzt.

 

Riesige Open-World inklusive kaputter Lifte

Bereits beim ersten Betreten der Welt von Steep fällt direkt die grafisch detaillierte Darstellung der Berglandschaften auf. Es ist einfach herrlich mit anzusehen, wie der Schnee sich beim Durchfahren verändert, wie weitläufig die Pisten gestaltet wurden und wie schön die Berge im Allgemeinen gestaltet sind. Dazu kommt ein toller Tag und Nacht Wechsel, der die Panoramen in unterschiedliche Szenen versetzt. Was uns allerdings gar nicht gefallen hat, ist die leblose Landschaft. In der ganzen Welt sind keinerlei Tiere oder Figuren zu sehen. Einzig ein paar andere Spieler sind ab und an mit auf den Bergen. Selbst die Sessellifte sind nicht mal in Betrieb und stehen still in der Landschaft herum. Hier hätte man noch ein wenig Zeit investieren müssen, um die sonst optisch beeindruckende Welt lebhaft zu machen. Der Soundtrack ist hingegen wieder ziemlich passend, die Sounds überzeugen und bei guten Sprüngen und noch besseren Stürzen gibt es Kommentare der eigenen Spielfigur. Um Steep zu spielen, muss eine permanente Internetverbindung hergestellt sein, damit das Spiel auch läuft. Always-on… Während unseres Tests konnten wir den einen oder anderen Abbruch verzeichnen, was in dem Moment allerdings nicht zu Frust führte. Dies könnte aber durchaus sein, denn wenn man eine schwierige Challenge kurz vorm Ziel doch endlich mal abschließt und die Verbindung abbricht, muss diese noch einmal von vorne begonnen werden. Always-on halt. Diese Art von Hintergrundsystem ermöglicht es einem aber auch, mit anderen Spielern zu jederzeit Herausforderungen zu starten und sich im Pistenrennen zu messen. Außerdem können Videos der eigenen Abfahrten erstellt und eigene Läufe als Challenge mit der Welt geteilt werden.

Positiv:

Große offene Spielwelt mit einer vierteiligen Berglandschaft
Extrem viele Challenges, Missionen und Spezialaufgaben
Dank Einstiegspunkte kann man die Landschaft von überall aus betreten
Viele interessante Hotspots, die durch Berggeschichten näher erläutert werden
Nahtloser Übergang der verschiedenen Sportarten

Negativ:

Das Tricksystem bietet kaum etwas für waghalsige Sprünge und Stunts
Paragliding-Missionen sind im Vergleich zu den anderen drei Arten ziemlich langweilig
Ab und an ist die Steuerung nicht optimal genug und es kommt zu häufigeren Stürzen
Die gesamte Spielwelt ist zu steril und leblos (Bsp.: integrierte Sessellife stehen still)
Always on
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Mit Steep wird ein anderer Ansatz verfolgt, als es noch in SSX der Fall war. Man soll sich in der Welt wohlfühlen, realistischen Sport erleben, der aber auch actionreich und fordernd dargestellt wird. Das Gefühl von Freiheit in einer riesigen Open-World voller Hotspots und Möglichkeiten stehen einem zur Verfügung. Allerdings leidet darunter in einigen Punkten das generelle Gameplay. Denn das Tricksystem ist leider nicht so ausführlich, wie man es von der Konkurrenz kennt. Auch die Steuerung ist in einigen Momenten zu fummelig, was ebenfalls davon abhält, einen waghalsigen Sprung erst zu versuchen. Dazu kommt, dass das Paragliding als solches stark langweilig ist und somit im Vergleich zu den anderen Sportarten leider in den Hintergrund fällt. Auch die leblosen Pisten wirken zu starr, um sich mit ihnen, besonders als Wintersportfan, zu identifizieren. Dafür wird man mit den Challenges ziemlich viel Spaß haben und die Landschaften genießen. Und mal ehrlich, wer wollte damals bei SSX nicht auch mal fürs “Knochenbrechen” einen Sponsor erhalten.”
[/testimonial][/testimonial_slider]

Ab in die Sammlung?

Wer nach vielen Jahren ein neues Wintersportspiel sucht, indem er wie früher Stunts ausführen kann und so zum Champion wird, der sollte Steep umgehen. Wer allerdings realistische Atmosphäre in Verbindung mit Extremsport mag, der ist bei Ubisofts neustem Spiel sehr gut bedient.

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