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Stay Alive - Tödliche Gier

Kritik zum Horror unter Tagen

Was ist wichtiger: das eigene Leben oder Geld? In dem Horror-Thriller Stay Alive – Tödliche Gier entscheiden sich fünf Freunde für Letzteres und riskieren in einem Goldrausch ihr Leben. Nur zu dumm, dass das Gold, und somit ihr vermeintliches Ticket zum Glück, von Indianern verflucht wurde. Erst spät merken die fünf, dass die Mine eigentlich ein Grab ist – ihr Grab.

 

Die Story von Stay Alive – Tödliche Gier

In Stay Alive – Tödliche Gier haben die fünf Freunde Donna, Amy, Bridget, Reese und Kyle, ein Camping-Wochenende geplant und freuen sich auf ein entspanntes Wochenende unter freiem Himmel. Doch nachdem sie mit der zwielichtigen Rangerin gesprochen haben, entscheiden sie sich dazu, ihre Zelte in einem weiter entfernten Camp aufzuschlagen. In der Nacht entschließt sich Donna dazu, die beiden Paare etwas alleine zu lassen und begibt sich auf eine Nachtwanderung – von der sie nicht wieder zurückkehrt. Nachdem ihr Verschwinden am nächsten Tag auffällt, beginnt die Suche nach der Vermissten. Schon bald werden sie fündig und stellen fest, dass Donna in ein Loch gefallen ist. Doch dieses vermeintliche einfache Loch im Waldboden entpuppt sich schon bald als verlassene Goldmine, in der während des amerikanischen Goldrauschs nach Gold geschürft wurde.

Da Donna mit ihrem Fuß unter einem Stein feststeckt, entscheiden sich die Freunde dazu, die Zeit zu nutzen und nach Gold zu graben. Getrieben von der Gier nach mehr verbringen sie die nächsten Tage damit, Gold abzubauen, ungeachtet der Schattenwesen und Geister, die in der Mine lauern. Während ihrer Grabungen entdecken sie ein altes Tagebuch und ihnen fallen einige Eigenarten auf, zum Beispiel, dass die Einträge plötzlich aufhören. Auch sonst scheint etwas mit der Mine nicht zu stimmen; die komplette Ausrüstung für den Goldabbau liegt herum und zu allem Überfluss findet Reese einen menschlichen Unterkiefer. Was das alles zu bedeuten hat, wird ihnen jedoch erst später klar. Nachdem Reese dann auch noch vollkommen in einen Goldrausch verfällt, gibt es für die fünf schließlich kein Entkommen mehr: Sie müssen weiter nach Gold suchen, ob sie wollen oder nicht. Schon bald kommt es zum Zwiespalt in der Gruppe und die Situation eskaliert. Die Mine wird zum Grab.

 

Unsere Kritik zu Stay Alive – Tödliche Gier

In Stay Alive – Tödliche Gier treffen viele Fehlentscheidungen aufeinander. Von überspitzter Schauspielkunst über unglückliche Entscheidungen der Charaktere bis zu einer missglückten Musikwahl ist eigentlich alles mit dabei. Fangen wir bei der Schauspielerei an und arbeiten uns über den Inhalt zur Technik vor.

 

Der Charakter, der selbst dem Film ein Grab schaufelt

Nicht nur in der Story ist Reese Grund für so einige Tote. Dem Film schaufelt er direkt ein Grab mit. Resse verfällt am stärksten in den Goldrausch, wodurch seine Gier nach Gold grenzenlos zu sein scheint und er schließlich sogar über Leichen geht. Der Charakter wird zunehmend aggresiver – und nervtötender. Das laute und übertriebene Auftreten von Reese hat schon zu Beginn des Films gestört, doch dann steigert sich dieses noch. Seine Aggressivität und Gewaltätigkeit soll vermutlich zur Spannung des Films beitragen, doch das einzige was sie bewirkt, ist, dass man als Zuschauer*in selber aggressiv wird. Darüber, ob einem dabei mehr der Charakter oder aber die leicht übertriebene Schauspielerei von Brandon Wardle (Reese) an einigen Stellen auf die Nerven geht, lässt sich wohl streiten. Während man die steifen und fast schon unnatürlichen wirkenden Bewegungen von Reese beim Goldabbau mit der Spitzhacke kaum mit ansehen kann, spielen die restlichen Darsteller*innen ihre Rollen zum Glück besser. Besonders Christina July Kim alias Amy schafft es, ihre Figur glaubhaft rüberzubringen. Es spielt ihr wahrscheinlich in die Karten, dass ihr Charakter der einzige mit nachvollziehbarem Verstand ist. Mit diesem Argument kann man auch Brandon Wardle (Reese) etwas in Schutz nehmen. Sein Charakter war der am schwierigsten zu verkörpernde in dem Film.

Allerdings muss hier angemerkt werden, dass auch die deutsche Vertonung teilweise nicht sehr gut funktioniert hat. Das hat in der deutschen Version natürlich ebenfalls Einfluss auf die Darstellung der Charaktere. Die Synchronsprecher*innen bringen die Emotionen an manchen Stellen nicht gut rüber und hören sich an der ein oder anderen Stelle sogar etwas gelangweilt an. Auch passt der deutsche Text an einigen Stellen nicht einwandfrei zu den Lippenbewegungen der Schauspieler*innen. Das ist zwar bei Synchronisationen keine Seltenheit, allerdings fällt es in diesem Film manchmal schon unangenehm auf.

 

Gute Entscheidungen und logische Handlungen…

…findet man bei den fünf Freunde größtenteils leider vergeblich. Eine Freundin steckt (schwer) verletzt in einer Mine mitten im Nirgendwo fest, ohne jegliche medizinische Versorgung, man fängt aber dann doch lieber damit an, tagelang Gold zu schürfen. Daran kann man wunderbar sehen, was Gier und Geld mit Menschen machen kann. Doch nicht nur diese eher fragwürdige Entscheidung der Gruppe scheint jeglicher fern Logik. Auch manche Dialoge scheinen ihr nicht sehr nahe zu kommen. So soll Amy doch lieber nicht alleine raus, im selben Atemzug empfielt Kyle ihr dann aber doch mal einen Gang an die frische Luft. Andere möchten nicht den Wagenheber holen, um mit diesem dann Donnas Fuß unter dem Stein zu befreien, da der Fuß ja schließlich irgendwann ja auch wieder abschwillt – logisch! Bei solchen Aussagen schaut man als Zuschauer*in entweder verwirrt auf den Bildschirm oder schlägt die Hände über den Kopf zusammen. Da freut man sich, wenn die Chips mal zu laut beim kauen knirschen und man solchen Wortwechseln nicht weiter folgen muss. Bei den Dialogen herrscht also noch dringender Verbesserungsbedarf.

Einzig Amy scheint ihren Verstand noch nicht ganz verloren zu haben und drängt die Gruppe gleich zu Beginn, die Mine zu verlassen und die verletzte Donna zu bergen. Doch ihre Vernunft hat in diesem Film keinen Platz, was an manchen Stellen ebenfalls das Blut zum kochen bringt. Doch auch die ein oder andere Szene lässt einen als Zuschauer*in manchmal etwas ratlos zurück. So wird Amy einmal von einem Geist, genauer gesagt von einem kleinen Wirbelsturm, angegriffen. Der Angriff scheint jedoch nicht weiter wichtig für die Handlung zu sein, zumal Amy auch kein Wort darüber zu ihren Freunden verliert. Wieso diese Szene also überhaupt zu sehen ist, bleibt offen.

 

Wie gut Country Musik und Horror zusammenpassen

Der Ton ist in diesem Film besonders hinsichtlich zwei Aspekte interessant. Zum einen wird an den unmöglichsten Stellen Country Musik eingespielt. Dadurch fühlt man sich als Zuschauer*in manchmal so, als würde man gerade einen Western schauen und sich nicht in einer verschollenen Mine mitten im Wald befinden. Man wartet manchmal schon darauf, dass plötzlich Cowboys und Pferde auftauchen. Zum anderen wird der Ton hier als Schreckinstrument verwendet. An manchen Stellen zuckt man zusammen, weil einfach nur ein lautes Geräusch eingespielt wurde. Der Gruselfaktor ist dabei gleich null. Aber leider gelingt es dem Film nur mit diesem Mittel irgendwie einen “Jump-scare” zu erzeugen. Wobei es sich hier eher auf einen “Jump” beschränkt. Angst bekommt man als Zuschauer*in sicher keine. Leider schafft es der Film also nicht wirklich, sich den Ton oder die Musik geschickt als untermauerndes Mittel zur Steigerung des Gruselfaktors zunutze zu machen. Obwohl das eigentlich in jedem Horror-Thriller zum kleinen 1×1 gehören sollte. Immerhin verirren sich dennoch manchmal die ein oder anderen unheilvollen Töne in den Film.

Dasselbe gilt leider größtenteils auch für die Optik des Films. Die Geister der Indianer werden als verzerrte Schattenwesen dargestellt, die leider überhaupt nicht gruselig sind. Da hilft auch das langsame aus dem Schatten Erscheinen oder das schnelle auf einen Zukommen nichts. Zudem scheint die Maske an einer Stelle etwas geschlafen zu haben: Nachdem Amy in vollem Tempo gegen einen dicken Ast gerannt ist und für einige Zeit bewusstlos auf dem Boden lag, sieht man in ihrem Gesicht absolut gar nichts. Keine Wunde, kein Kratzer. Bei dieser Geschwindigkeit und der Dicke des Astes wäre mindestens ein blauer Fleck und eine Platzwunde drin gewesen.

Auch beim Schnitt scheint manchmal etwas schiefgelaufen zu sein. Der Übergang zwischen den Szenen ist an manchen Stellen viel zu hart, sodass man sich kurz wundert, wie die Charaktere denn nun zu diesem Schauplatz gekommen sind. Manchmal erschweren diese harten Schnitte sogar die einwandfreie Nachvollziebarkeit des Films. Was die Schnitttechnik etwas verpatzt hat, hat die Kamera aber wieder gerichtet. Originelle und gekonnte Kameraeinstellungen lassen sich in Stay Alive zu Hauf finden.

 

Nichts zum Gruseln, dafür aber was zum Nachdenken

Eigentlich ist die Idee und das Setting von Stay Alive sehr originell. Ein Goldschatz, der von wütenden Indianern verflucht wurde und jedem der ihn begehrt, in den Wahnsinn treibt, hört sich zunächst nach Potenzial an. Leider hält der Film nicht ganz, was er verspricht. Horror sucht man hier vergebens und wirklich gruselige Elemente sind auch nicht zu finden. Der Film stützt sich eher auf den Horror, der im Menschen selbst schlummert und zeigt auf, was Gier aus einem machen kann. So wird die Freundin schwer verletzt zurückgelassen und über Leichen gegangen, nur für das große Geld. Es ist erschreckend, wie das gierige Innere des Menschen zu Tage kommt. Damit bringt der Film die Zuschauer*innen eher zum nachdenken als zum gruseln.

 

Informationen zu Stay Alive – Tödliche Gier

  • Originaltitel: Stay Out Stay Alive
  • Laufzeit: ca. 85 Minuten
  • Heimkinostart: ab 19. Mai 2022 digital, ab dem 3. Juni 2022 auf Blu-ray und DVD
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Brie Mattson, Brandon Wardle, Sage Mears

 

Trailer zu Stay Alive – Tödliche Gier

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”144312″ headline=”Fazit zu Stay Alive – Tödliche Gier” name=”Vanessa Jochum, Redakteurin”]Der Film war leider eine kleine Enttäuschung. Jump-Scares sind eben nicht alles im Horror-Genre. [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Schlecht geschriebene Dialoge
Gruselfaktor gleich null
Fragwürdige Musikwahl
Ordentliche Kameraführung und -Einstellungen

Ab in die Filmsammlung?

Trotz origineller Idee kein Muss für Horror-Fans.

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