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Soul

Kritik zum animierten Musikdrama

Wenn jemand etwas davon versteht, Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu bewegen und zu begeistern, dann sind das wohl die Pixar Animation Studios. Mit “Soul” brachten sie diesen Ansatz auf ein neues Niveau und konnten 2021 erneut einen Oscarpreis für den besten Animationsfilm gewinnen. Aber nicht nur das. “Soul” war auch der erste Animationsfilm in Kooperation von Pixar und Disney, der auf dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ erschien und nicht als erstes in den Kinosälen zu sehen war. Dadurch war es möglich, sich ein gemütliches Weihnachten mit dem damals neusten Disney Hit auf der Couch zu machen und für kurze zwei Stunden die ernste Welt draußen zu vergessen. Wie “Soul” das vollbringt, haben wir uns im Detail angeschaut.

 

Die Story von Soul

“Soul” erzählt die Geschichte von Jazz-Musiker Joe Gardner. Zumindest wäre er gerne ein Jazz-Musiker. Eigentlich arbeitet Joe als Musiklehrer an einer Schule in New York, doch träumt er schon lange von einer großen Karriere als Pianist. Diesem Traum jagt er auch voller Begeisterung nach, auch wenn das nicht immer so leicht zu sein scheint. Eines Tages bietet ihm seine Schule eine Vollzeitanstellung an, die für ihn nicht nur ein sicheres Einkommen, sondern auch Rente und andere Sozialleistungen bedeuten könnte. Beinahe zur selben Zeit bekommt Joe einen Anruf von einem seiner ehemaligen Schüler, welcher mittlerweile als Schlagzeuger eine Jazz-Berühmtheit begleitet. Er erzählt, dass sie einen neuen Pianisten suchen und will, dass Joe mit ihnen auftritt. Ganz aus dem Häuschen glaubt Joe endlich seinem Ziel nahe zu sein. Jedoch fällt er abrupt in ein Loch, dass von einem Kanaldeckel hätte abgedeckt sein müssen und stirbt. Nun ist seine Seele auf einem Förderband unterwegs ins Jenseits. Da aber Joe seinen großen Traum in Erfüllung gehen sehen will, springt er vom Förderband und landet im Davorseits. An diesem Ort bilden alle neugeborenen Seelen ihre ganz eigene individuelle Persönlichkeit aus. Joe soll bei diesem Vorhaben mithelfen und den neuen Seelen als Mentor dienen, damit sie ihren persönlichen Funken erhalten können und so ins Leben starten dürfen. Natürlich muss Joe einer Seele dienen, die auf gar keinen Fall auf die Erde möchte und so bahnt sich ein Abenteuer zweier ungleicher Partner an, wo am Ende die kleine Seele 22 Joe Gardner vielleicht doch mehr über das Leben beibringt als andersherum.

 

Unsere Kritik zu Soul

“Soul” könnte der vielleicht philosophischste und tiefgreifendste Film von Pixar nach “Oben” sein. Nicht nur das Themen wie der eigene Tod angesprochen und bewältigt werden. Es werden darüber hinaus Themen behandelt, die sich mit den existenziellen Fragen der Menschen beschäftigen, beispielsweise woher Emotionen, Interessen und die persönlichen Präferenzen herkommen und was eigentlich einen selbst ausmacht. Wozu sind wir bestimmt und was sollen wir erreichen? Dabei wirken vor allem die gutgeschriebene Handlung und ihre Charaktere, die hohe Kunst der Animation und die im Film verwendete Musik und Geräuschkulisse auf eine Art und Weise, wodurch man sich nicht in der Fülle an Erkenntnissen verliert.

Pixar auf ihrem technischen Höhepunkt

Pixar war schon immer dafür bekannt, die Animationstechnik auf ein noch höheres Niveau zu kriegen. Und auch diesmal haben sie es geschafft. Während bei “Onward” und “Coco” zwei äußerst schöne und bunte Fantasiewelten geschaffen wurden, bekommt man in Soul noch mehr zu sehen. Es gibt erneut eine quasi Fantasiewelt, das Jenseits und Davorseits, die mit vielen kreativen und ansprechenden Animationen und Bilder in Erinnerung bleibt. Aber für mich persönlich war vor allem die animierte “lebende Welt” ein wahrer Augenschmaus. Pixar hat versucht, ein realwirkende menschliche Animationswelt zu kreieren. Natürlich sieht man ihre Kleinigkeiten, die sie immer noch unrealistisch machen an, jedoch fällt einem das gar nicht so ins Auge. Es gibt eine Szene, in der Joe sich seiner Umgebung das erste Mal so richtig bewusst wird. Diese Szene passiert in slow motion und man beobachtet Joe, der zuschaut, wie ein Blatt auf den Boden fällt. Dabei leuchten Sonnenstrahlen drumherum und man spürt förmlich die Ruhe und Selbstfindung, die auch Joe zu spüren scheint. In diesem Moment war ich einfach nur erstaunt darüber, was die Animateure*innen schon wieder hingezaubert haben.

Charaktere wie Du und Ich

Wie schon erwähnt, befasst sich die Handlung von “Soul” mit Fragen und Problemen, vor denen wahrscheinlich jeder schon mal stand. Was will ich sein? Was soll aus mir werden? Was ist meine Berufung? So stellen sich Joe und 22 einer ganz eigenen Reise, um für sich diese Fragen zu beantworten. Etwas machen die Verantwortlichen dieses Mal aber anders. Während in sehr vielen Filmen die Hauptfiguren ihren Träumen hinterherjagen und am Ende es irgendwie schaffen, ihre Ziele zu erreichen, stellt uns “Soul” die Aussicht auf einen Ausweg da. Die Kinder und Erwachsenen, die sich den Filmen anschauen, merken, dass es in Ordnung ist, einen Traum für einen anderen aufzugeben oder vielleicht drüber nachzudenken: “Ist mein jetziger Traum überhaupt so erstrebenswert?” oder “Was gibt ihr mir zurück, für das was ich investiere?”. Vor allem Joe hat im Laufe des Films diese Einsicht. Im Endeffekt bekommt er seine Chance als Pianist, aber ist darüber aber nicht so glücklich, wie er es sich erträumt hat. Wirklich glücklich war er, als er 22 gezeigt hat, was das Leben ausmacht. Er mochte es, Mentor zu sein und wird am Ende ein toller Lehrer. Auch 22 hat eine Offenbarung. Sie suchte die ganze Zeit ihren großen Funken, der ihr zeigen sollte, zu wem sie werden könnte. Dabei war ihr Funke die vielen kleinen Dinge, die sie während ihres Aufenthalts in Joes Körper erlebte und ihr zeigten, was es heißt zu leben. Man braucht also gar nicht so viel, um glücklich und zufrieden zu sein. Das erkennt man vor allem den vielen kleinen Dialogen mit den verschiedenen Figuren im Film. Sie erzählen von sich und ihren Träumen und wie sie selbst damit klarkommen. Für mich sind die Momente die große Stärke des Films. Man fühlt sich in jedem Moment abgeholt und fühlt mit den Figuren.

 

Informationen zu Soul

  • Originaltitel: Soul
  • Laufzeit: ca. 100 Minuten
  • Heimkinostart: 25. Dezember 2020
  • Altersfreigabe (FSK): ab 0 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Jamie Foxx, Tina Fey, Alice Braga, Richard Ayoade, Graham Norton (deutsche Synchronisation: Charles Rettinghaus, Anna Carlsson, Magdalena Turba, Jaron Löwenberg, Frank Schaff

 

Trailer zu Disney Pixar Soul

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”131131″ headline=”Fazit zu Disney Picar Soul” name=”Alex Weinstein, Redakteur”]Das erste Mal, dass ich etwas von Soul gehörte hatte, war über einen Teaser, in dem einer meiner Lieblingssongs abgespielt wurde. Seitdem habe ich auf den Film gewartet, weil mich die Prämisse unglaublich faszinierte. Und ich wurde alles andere als enttäuscht. In jeglicher Hinsicht liefert Soul ab und beinhaltet alle wichtigen Punkte eines Pixar-Klassikers. Tolle Figuren, spannende und einfühlsame Dialoge, Musik, die man nur lieben kann und Themen, die sowohl die kleinen als auch die großen Menschen bewegen können. All das vereint Soul und zeigt, warum Pixar der König der Animationsfilme ist. [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Spaß und Begeisterung für jedes Kind und jeden Erwachsenen
Animationen, bei denen man in den Fernseher springen will, um dabei zu sein
Humor, der zeitgleich sehr tiefgründig und einfach gestrickt ist
Jazz-Musik für Musikprofis und die es mal werden möchten

Ab in die Filmsammlung?

Ein muss für jeden Pixar Fan! Aber auch alle anderen sollten unbedingt Soul schauen und vielleicht können auch sie eine Lehre fürs Leben daraus ziehen

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