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Sniper Elite 3 – Auf zur afrikanischen Sniper Review

Bereits zum dritten Mal stecken wir in der Haut eines Sniper-Soldaten, der sich durch eine Reihe Gegner ballern muss. Nach den beiden recht soliden ersten Teilen, verschlägt es uns dieses Mal nach Afrika. Entwickler Rebellion versprach im Vorwege, dass der dritte Teil der Reihe um Weiten größer und auch offener sein wird, als all seine Vorgänger. Zwar war Sniper Elite V2 nicht wirklich schlecht, richtig gut war es aber auch nicht. Dies soll sich mit dem dritten Teil geändert haben, insbesondere die ominöse Killcam ist dieses Mal sogar von Anfang an dabei. Geht doch! Was sonst noch alles neu und vor allem besser geworden ist, lest ihr jetzt im Test.

 

Das Abenteuer beginnt aufs Neue

Im Jahr 1943 angesiedelt, spielen wir das erste Mal in der Reihe außerhalb vom zerstörten Deutschland. Allerdings handelt es sich hierbei nicht direkt um eine Fortsetzung, sondern um ein Prequel der Reihe. Protagonist und US-Geheimdienstoffizier Karl Fairburne darf dabei natürlich nicht fehlen und begleitet uns somit nach Afrika. Während der zweite Weltkrieg voll im Gange ist, sind deutsche und italienische Truppen bereits in Afrika eingerückt und haben dort einen Großteil des Nordens eingenommen. Das ist aber nicht das einzige Problem, die Deutschen haben eine Art Geheimprojekt, namens Projekt Seuche, am Laufen. Die Informationen zu diesem strenggeheimen Projekt sind nicht nur beunruhigend, sondern gelangen auch noch in Fairburnes Hände. Dieser wird beauftragt, dieser geheimen Unternehmung auf den Grund zu gehen und den Plan des deutschen Generales Vahlen zu vereiteln. Das ganze hört sich nicht nur recht langweilig an, es ist auch ziemlich langweilig. Mehr Informationen wird es an dieser Stelle auch nicht geben, da selbst das Spiel uns keinerlei neue Informationen geben wird. Einzig die Waffe von Vahlens ist ein geplanter Gigantopanzer mit dem Namen Ratte. In acht Missionen, welche übrigens in verscheiden Schwierigkeitsgraden gespielt werden können, dürfen wir uns durch Siwa, Tobruk, Kasserinpass und andere bekannte Ortschaften in Afrika ballern. Die einzelnen Zwischensequenzen versuchen zwar immer mal wieder die Geschichte rund um unseren Soldaten zusammen zuhalten, schaffen dies allerdings eher weniger. Dies liegt unter anderem wohl an der recht öden Erzählweise und der Tatsache, dass außer einem neuen Gegner, nichts weiteres erklärt oder gezeigt wird. Doch diese acht Missionen dauern alle rund eine Stunde, was recht viel für eine Aufgabe ist. Dabei sollte man aber keine großen Überraschungen oder Wendungen innerhalb der Story erwarten. Der große Vorteil liegt allerdings im eigentlichen Gameplayverlauf. Wer es gerne auf die harte Call of Duty-Tour möchte, dem sei gesagt, ein Zuckerschlecken wird das nicht. Denn das komplette Spiel basiert auf einer recht stealth lastigen Art und Weise. Wer leise und vor allem genau und ruhig vorgeht, wird erstens nicht nur mehr Spaß mit dem Spiel haben, sondern auch schneller an sein Ziel kommen. Lautes und direktes Losrennen auf die Gegner macht hier wenig Sinn. Dieses Gameplay sorgt am Ende dafür, dass die erwünschte Spannung doch noch aufgebaut wird.

Ruhiges Vorgehen wird nicht bestraft, sondern belohnt.

Ruhiges Vorgehen wird nicht bestraft, sondern belohnt.

 

Der lautlose Killer

In einem Sniper-Spiel geht es, wie der Name schon sagt, um ein Scharfschützengewehr, was gleichzeitig unsere Hauptwaffe ist. Die engen und schlauchartigen Level gehören der Vergangenheit an, wir spielen nun auf einer großen Map, die uns im Vorwege erklärt wird. Naja wir uns selbst erklären Bereits in der ersten Tutorial-Mission fallen die großen und weiträumigen Spielwelten auf. Zwar kann es durchaus passieren, dass einige Abschnitte durch zerstörte Fahrzeuge oder andere Vegetationen etwas eingeengt oder gar gesperrt sind. Auf der gesamten Karte kommt es aber oftmals vor, dass wir unser Gewehr gar nicht erst benutzen, sondern uns lieber mit einem Messer und einer schallgedämpften Pistole durch die Gegner kämpfen. Dies hat den Vorteil, dass wir uns noch unbemerkter durch die Welt bewegen können. Sollte in der Nähe eine Geräuschkulisse sein, können wir auch gerne mal zu unserer Wumme greifen, da die Nebengeräusche unseren Schuss übertönen. Dies wird anhand eines Sendersymboles in der Mitte des Bildschirmes angezeigt. Aber nicht nur unsere schlauen Gegner können Lärm verursachen, auch wir haben die Möglichkeit zum Beispiel einen Stromgenerator so zu manipulieren, dass dieser nicht mehr richtig läuft und stattdessen Explosionsgeräusche von sich gibt. So kann uns sicherlich keiner mehr beim Schießen heraushören. Sollte ein Gegner uns dennoch erkennen, gibt es die Möglichkeit sich von dem aktuellen Fleck wegzubewegen, um so die Tarnung aufrecht zu erhalten. Die Gegner glauben nämlich, man stünde noch immer an der Abschussstelle. Anhand von einem weißen Schatten sehen wir, wo uns der Gegner aktuell erahnt. Sind wir erneut zu laut und geben Schüsse von uns, kann der Gegner auch die neue Position erkennen und uns so schneller finden. Doch eine weitere Vorsicht gilt es zu beachten. Die feindlichen Soldaten können in zwei Varianten beschossen werden. Die tödliche Variante ist meist ein Kopfschuss, der zudem noch speziell mit der bereits aus dem zweiten Teil bekannten Killcam in Szene gesetzt wird. Diese ist sogar erstmalig in Deutschland ungeschnitten mit in die Verkaufsversion gerutscht. Hier werden die Snipermomente sehr stark in Szene gesetzt. Hat man erst einmal den richtigen Ruhepuls und die Luft angehalten, erscheint auf unserem Ziel eine rote zusätzliche Anzeige. Lassen wir nun unsere Kugel durch den Lauf schießen, wird diese in einer atemberaubenden Zeitlupe, über die weite Entfernung, bis ins Ziel gelenkt. Diese Ultra-Slowmotion verfolgt die Kugel dabei und zeigt am Ende das Opfer. Ist die Kugel bei diesem angekommen, zeigt uns eine Röntgenkamera nicht nur das Innenleben dieses Menschens, sondern auch splitternde Knochen, die durch die abgeschossene Kugel zerstört wurden. Die Gedärme des Opfers platzen und die dabei entstehenden Geräusche sind nichts für schwache Ohren. Wer diese Szenen nicht sehen möchte oder wem die Cam im weiteren Spielverlauf etwas nervig erscheint, kann man diese über das Hauptmenü auch ausschalten.

Der Einschlag einer gerade abgefeuerten Kugel bei einem Gegner.

Der Einschlag einer gerade abgefeuerten Kugel bei einem Gegner.

 

Wir sind nicht in einem Call of Duty

Die Alternative bietet sich nur dann an, wenn man einfach nur schnell an eine andere Stelle auf der Karte kommen möchte. Schießt man den Soldaten ins Bein oder verletzt diese nur leicht am Arm, sind diese zwar außer Gefecht gesetzt, ein Kamerad kann diesem helfen und ihn sogar wieder angriffsbereit machen. Aus einem Nachteil kann man auch einen großen Vorteil sehen. Sobald ein Soldat angeschossen auf dem Boden liegt, eilen die im Umkreis stehenden Soldaten herbei und werden gleichzeitig ein gefundenes Fressen für uns. Aber auch hier gilt, lieber leise und unbemerkt alle Helfer töten, denn eine Maschinenpistole bringt in Sniper Elite 3 auf Entfernung rein überhaupt nix. Die MPs sind so ungenau, dass selbst auf wenige Metern Entfernung kein Gegner getroffen wird. Diese ungewohnte und stark überzogene Spielweise haben die Entwickler von Rebellion nur eingebaut, damit jeder das Spiel lieber auf einer Stealthvariante durchspielt. In der 3rd Person Perspektive behalten wir stehts den Überblick und können mit Hilfe eines Fernglases unsere Gegner, explosive Tonnen, dicke Transporter und Munitionkisten markieren. Dies kennen wir zwar schon von anderen Spielen, spielt aber auch bei Sniper 3 eine bedeutsame Rolle, da die genannten Objekte und Feinde durch diese Markierung auch durchgehend sichtbar gemacht werden. Hierbei gilt besonders zu beachten, dass viele Gegner auch an den unmöglichsten Stellen stehen können. Eine Aussichtsplattform sollte man recht schnell im Blick haben, da die dort stehenden Soldaten einen immer im Blickfeld haben können. Aber auch die festen Wachposten, Patrouillen und hochrangige Offiziere können schnell gefährlich werden. Das Leichen verstecken kennen wir bereits von den Hitman-Spielen. Wie bereits erwähnt spielt unser Gewehr meist eher eine Nebenrolle. Durch das lautlose Anschleichen an unsere Gegner können wir diese auch mittels, einer von hinten, angewandten Stealth-Attacke ausschalten. Aber auch eine schallgedämpfte Pistole schafft hier Abhilfe. Geschicktes Vorgehen wird zudem mit mehr Erfahrungspunkten belohnt. Bei ausreichend Punkten steigen wir nicht nur im Rang auf, sondern schalten zudem noch viele Verbesserungen frei, die uns mehr Munition, bessere Aufsätze für unsere Waffen und noch einiges mehr bieten.

Markierungen sind in Sniper Elite 3 extrem wichtig, da so jeder Gegner auch durch Wände gesehen werden kann.

Markierungen sind in Sniper Elite 3 extrem wichtig, da so jeder Gegner auch durch Wände gesehen werden kann.

 

Komm, lass uns eine Wache töten und dann wegrennen

Was bei einem Shooter ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, ist die künstliche Intelligenz. Diese ist im dritten Teil der Reihe gar nicht mal so schlecht. Sobald wir mit unserem Spieler nicht geduckt schleichen oder wir uns zu laut bewegen, gibt es gleich einen Gegner, der uns in den Himmel befördern möchte. Zusätzlich kann es passieren, dass ein Soldat den Alarm auslöst und so weitere Gegnerhorden auf uns zustürmen. Ab und zu könnte auch mal eine Granate fliegen oder Schüsse fallen. Wie bereits erwähnt, merken sich unsere Feinde auch unseren letzten Standort ziemlich genau. Doch haben uns die Gegner erst einmal entdeckt, müssen wir schnell entkommen. Dies klappt meistens sogar ziemlich schnell, da die Wachen das Interesse an uns schon nach nur wenigen Metern wieder verlieren. Insbesondere wenn man bereits andere Wachen erledigt hat, sollte man doch eigentlich den Mörder suchen und danach zur Strecke bringen. Wie dem auch sei, schafft man es zu fliehen, kehren die Soldaten einfach auf ihre zuvor besetzen Posten zurück und der Versuch sich leise anzuschleichen beginnt von vorn. Hier machen Spiele wie Hitman das Ganze schon ziemlich interessanter und vor allem schwieriger. Einfach davon laufen und dann wieder unentdeckt weitere Wachen umbringen ist dann doch ein wenig zu einfach. Egal auf welchem Schwierigkeitsgrad wir dies getestet haben, alle Gegner haben genauso reagiert. Grafisch steht Sniper Elite 3 zwischen Gut und Akzeptabel. Zwar merkt man, dass der Entwickler Rebellion einige grobe Texturen eingebaut hat, diese aber mit den wirklich sehr hübschen Lichteffekten wieder gut machen wollten. Im direkten Vergleich zum Vorgänger hat sich der Titel aber sehr stark verbessert und macht einen ganz ordentlichen Schritt in die richtige Richtung. Nur bei Fairburnes Animationen gibt es sicherlich noch Bearbeitungsbedarf. Diese sind nämlich nicht immer ganz sauber und so kann es durchaus mal passieren, dass er durch seine Ungelenkigkeit schnell mal ertappt wird. Springen kann er ebenfalls nicht, was besonders bei kleinen Höhenunterschieden nicht mehr zeitgemäß wirkt. Aber nicht nur die Lichteffekte wurden großartig ins Spiel eingebaut, auch die Wassereffekte sind wirklich sehr gut gestaltet worden. Auch die Bäume, Palmen und das hohe Gras sind einfach realistisch. Hier macht die PlayStation 4 den besten Eindruck bei den Konsolenversionen. Obwohl die Xbox One Version grafisch fast identisch ist, bietet diese leider den Nachteil, dass das Bild manchmal durch die kleinere Framerate unruhig wird. Auch ein 16GB großer Day-One-Patch hat dabei nicht geholfen. Die Last-Gen-Versionen haben hingegen störende Texturnachlader und brechen ebenfalls in der Framerate schnell mal ein. Des Weiteren bietet die PS4-Version noch ein paar Eigenschaften mit dem Controller. Dieser wird nämlich in das Spiel aktiv mit einbezogen. Mit dem Touchpad kann man nämlich das Aktionsmenü bedienen, auch ein paar Soundeffekte beim Nachladen oder bei Alarm kommen aus dem Controller. Genau solch eine Einbindung wünschen wir uns von jedem Entwickler.

Jeder Moment zählt. Eine Sekunde zu spät und der Gegner wird nicht getroffen, weiß aber, dass wir in der Nähe sind...

Jeder Moment zählt. Eine Sekunde zu spät und der Gegner wird nicht getroffen, weiß aber, dass wir in der Nähe sind…

Multiplayermodus gibt es auch noch

Auch einen Multiplayer bietet uns der dritte Teil der Reihe ebenfalls. Zum einen kann man die Kampagne kooperativ mit einem Freund zusammenspielen, was wirklich viel Laune macht. Zum anderen gibt es auch die klassischen Spielmodi gegeneinander. Allerdings muss man hierbei beachten, dass man ein Sniper-Spiel spielt. Camper gibt es also an jeder Ecke. Es gibt nur wenige Karten, die allesamt recht klein und öde gestaltet wurden. An ein Call of Duty oder Battlefield kommt es zwar nicht ran, für ein paar kleine Runden zwischen den Einzelspielermissionen reicht der Multiplayer aber allemal.

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