Fast schon alle Jahre wieder folgt ein weiteres Spin-off der Serious Sam-Reihe. Nach diversen HD-Remakes und einem VR-Spiel wird es nun also Zeit, einen Blick in das Top-Down-Genre zu werfen. Dies dachte sich zumindest Publisher Devolver Digital zusammen mit Sam’s Schöpfer-Team Croteam und dem Indie-Entwickler Crackshell. Wie gut der Ausflug letztendlich wurde, verraten wir euch in unserem Test.
Kooperativ macht die Bogus Detour besonders
Am eigentlichen Spielprinzip hat sich eigentlich nichts geändert. Wir schießen noch immer mit fetten Knarren auf Massen von Gegnern, die beim Treffer ordentlich Blut spritzen lassen. Dazu gibt es witzige Kommentare aus dem Mund von Sam. Wichtig dabei sind die eigenen Reflexe und die Zusammenarbeit mit eurem Kollegen. Denn Serious Sam’s Bogus Detour zeigt sein Potenzial erst, wenn man im Online-Koop-Modus mit bis zu vier Spielern so richtig stunk macht. Neben einer Story-Kampagne und dem kooperativen Online-Modus, stehen auch noch der normale Multiplayer und ein Survival-Modus zur Verfügung. Hier können bis zu zwölf Spieler online versuchen, ihr Können unter Beweis zu stellen. Wer möchte, kann sich auch dank Mod-Support und Steam-Workshop neue Inhalte für das Spiel herunterladen und ausprobieren. Alternativ kann man natürlich auch selbst an neuen Leveln arbeiten und diese mit anderen Spielern teilen. Neben dem Gameplay hat sich auch bei den Gegnern und Waffen nicht allzu viel geändert. Es laufen immer noch die gleichen kopflosen Bomber, Skelette und einäugen Zyklopen herum, wie wir sie aus den original Teilen schon kennen. Natürlich warten zusätzlich noch einige Bossgegner auf uns, bei denen man besonders auf die Angriffstaktik achten muss, da man sonst schnell das Zeitliche segnet. Auch die Auswahl der Waffen reicht erneut von den einfachen Fäusten über einen Vorschlaghammer bis zur Schrotflinte, dem Raketen- und Flammenwerfer. Dazu gesellt sich ein Skillsystem, in dem Punkte gegen bessere Fähigkeiten eingetauscht werden können. So kann der Angriff verstärkt und die Lebensanzeige erhöht werden. Je mehr Gegner wir töten, desto mehr Punkte erhalten wir. In den einzelnen Welten befinden sich neben Munition, Energie und Rüstung nämlich auch noch Bonussterne. Es gilt also auch, auf Geheimverstecksuche zu gehen.
https://www.youtube.com/watch?v=M5SFEZSR5J0
Retro trifft auf Retro
Wer nach dem mehr oder weniger tollem Intro hofft, er treffe nun regelmäßig Gegnerhorden, den müssen wir leider enttäuschen. Oft läuft man durch die Level, ohne einen einzigen Gegner zu sehen, das andere Mal rennen lediglich vier auf einen zu. Für richtige Gegnerwellen werden wir gerne mal in einem Tempel eingesperrt, um alle Bösewichte zu besiegen. Hier wären wir auch schon beim größten Kritikpunkt: die fehlende Abwechslung. Neben dem Einsammeln der Schlüsselkarten rot, blau, grün, müssen wir mal mehr und mal weniger Gegner abschießen. Das war´s! Dazu gesellt sich eine nicht erwähnenswerte Geschichte, die in animierten Bildern erzählt wird. Technisch gibt es immerhin nichts zu nörgeln. Serious Sam’s Bogus Detour bekam neben seiner Oldschool-Pixel-Grafik auch noch einen sehr nostalgischen Soundtrack, der gerne an die MS-Dos-Zeit erinnert. Aber auch die Soundeffekte wissen zu überzeugen, auch wenn sie aus den alten Sam-Spielen recycelt wurden.