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Robinson: The Journey – Das schöne VR-Erkundungsspiel im Test

Crytek wusste ja schon immer, wie man das Beste aus den Spielen rausholt. Crysis ist bis heute eines der schönsten PC-Spiele auf dem Markt und auch Robinson: The Journey soll das schönste VR-Spiel sein und will mehr bieten als die bisherigen Tech-Demos und Minigames für die VR-Brille. Für das Setting bedient sich Crysis an einer Mischung aus dem Daniel Defoe Klassiker Robinson Crusoe, wie man auch unschwer am Namen erkennen kann, und Jurassic Park. Übrigens werkelt Sony ja ebenfalls noch an einem Dinosaurier-Spiel namens Horizon: Zero Dawn.

 

Crytek weiß wie man’s macht

Im Prinzip ist Robinson: The Journey ein lineares Erkundungsspiel. Ihr habt eure ganz klare Linie vorgegeben, denn es wird euch immer vorgegeben, was ihr zu tun habt. Die Story beginnt mit einem Flugzeugabsturz und dem kleinen Robin als dem einzigen Überlebenden dieser Katastrophe. Er landet auf einem urzeitlichen Planeten, auf dem es vor Dinos nur so wimmelt. Gleich zu Beginn finden er und sein Begleiter HIGS, der optisch schwer an Wheatley aus Portal 2 erinnert und sich als fliegender KI-Helfer herausstellt, ein einsames Dinosaurierei, welches gerade schlüpft. Heraus kommt ein Baby T-Rex, welches von Robin gleich adoptiert wird. Higs und Laika, wie er den kleinen Dino nennt, werden eure Begleiter in dieser einsamen Welt. Und so streift ihr über den Planeten auf der Suche nach weiteren Überlebenden dieser Raumschiff-Katastrophe.

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Die Dinodame Laika und die KI-Einheit HIGS sind eure Freunde und Begleiter auf dem Fremden Planeten

 

Die Suche des einzigen Überlebenden?

Wer jetzt an VR-Spiele denkt, denkt vor allem an Motion Sickness und an kurze Spielzeiten, wie soll da ein Vollpreisspiel mit ungefähr 4-stündiger Story funktionieren? Crytek setzt zu diesem Zweck auf ein sehr langsames Lauftempo und stufenweises Umdrehen mittels Controller. Ihr spielt außerdem das gesamte Spiel mit dem DualShock Controller, anstatt mit den beiden Move-Controllern. Mit dem linken Stick bewegt ihr euch, wie bereits erwähnt deutlich langsamer als normal. Das passt auch sehr gut, denn allzu schnelle Bewegungen, wie beispielsweise bei Drive Club VR, sorgen besonders schnell für Übelkeit. Mit dem rechten Stick dagegen dreht ihr euch um, allerdings nicht in einer fließenden Bewegung, sondern in festen Winkeln. Somit kriegt ihr auch keinen Drehwurm beim Spielen von Robinson: The Journey. So soll, in der Theorie zumindest, das Spiel keine Motion-Sickness erzeugen. Die Realität sieht in diesem Fall allerdings etwas anders aus. Ich konnte das Spiel selbst am Ende nur mit sehr vielen Unterbrechungen spielen. Obwohl ich schon so einige VR-Titel hinter mir habe, war mir nach spätestens 15-20 Minuten beim Spielen von Robinson: The Journey übel. Schade, denn so konnte man nie ganz in die Atmosphäre eintauchen, die das Spiel bietet. Aber macht man sich im Internet schlau, findet man diverse verschiedene Meinungen. Klar, Motion-Sickness ist immer individuell unterschiedlich. Es gibt auch Leute im Internet, die mit Robinson keinerlei Probleme haben und das Spiel, in mehr oder weniger einer Sitzung durchzocken, konnten. Aber meiner Meinung nach liegt es am hakeligen und schnellen Umdrehen. Hätte man hier eine fließende Bewegung gewählt, wäre meiner Meinung nach weniger Motion-Sickness aufgetreten.

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Robin, der Hauptcharakter des Spiels hat es sich wie Robinson Crusoe auf der einsamen Insel bereits bequem gemacht

 

Motion Sickness als individuelles Problem?

Dass die Steuerung lediglich mithilfe des normalen DualShock-Controllers funktioniert, ist schade. Denn euer Universalwerkzeug, mit dem ihr Gegenstände bewegen könnt und Dinosaurier scannen könnt, erinnert stark an den Move-Controller. Außerdem könnt ihr Laika, euer Dino-Haustier, kommandieren. Mithilfe eures Werkzeugs und Laika löst ihr kleine Rätsel, die selten besonders viel Nachdenken erfordern. Das Scannen der Tiere ist ein cooles Feature des Spiels. Ihr könnt jedes einzelne der 30 Lebewesen scannen. Dazu müsst ihr Punkte verbinden, die auf dem Tier angezeigt werden. Die einzelnen Wesen könnt ihr mehrmals scannen und somit das Wissen über ein bestimmtes Lebewesen „meistern“. Allerdings gibt euch das Spiel kaum Hilfestellungen, welche Wesen noch gescannt werden müssen, und welche Wesen ihr bereits komplett gescannt habt. Das motiviert kurz, aber wer sich dadurch eine Langzeitmotivation erhofft, der hat weit gefehlt. Die Rätsel sind wie bereits erwähnt simple Puzzles, wo ihr etwas ablegen müsst, oder Laika an einer bestimmten Stelle Brüllen lassen müsst. Die Rätsel sind auch viel zu starr umgesetzt. Liegt der Gegenstand nicht exakt am vorgesehenen Punkt funktioniert der Mechanismus nicht. Richtig gut ist dafür das Klettern über die Map, welches an den VR-Titel The Climb erinnert.

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Das Scannen der Kreaturen ist ein zentraler Inhalt des Spiels, kann aber auf Dauer nicht motivieren.

 

Die Grafik sucht Ihresgleichen 

Die Grafik von Robinson: The Journey sucht aktuell noch seinesgleichen auf der VR-Brille. Bisher war keines der Spiele so schön wie Cryteks VR-Titel. Schon auf der Standard-PS4 sieht der Titel echt gut aus, auf der PlayStation Pro soll der Titel ja dafür noch einmal deutlich besser aussehen. Auch atmosphärisch ist der Titel echt super. Wenn die riesigen Dinosaurier an euch vorbeistapfen, oder kleinere schnell an euch vorbeihuschen, habt ihr schon ein echt tolles Mittendrin-Gefühl, das natürlich durch VR noch einmal deutlich verstärkt wird.Aber am Ende des Tages bleibt auch bei Robinson: The Journey, eine erweiterte Tech-Demo, wie die meisten anderen Titel, die bisher für PlayStation VR erschienen sind. Logisch, es ist schon sehr schwierig einen Vollpreis-Titel für eine Peripherie zu erschaffen, die bei vielen Spielern für Übelkeit sorgt. Aber trotzdem bekommt man für den Preis eines Nicht-VR-Titels ein vierstündiges Mini-Abenteuer, welches sich im Großen und Ganzen nur nach einer Grafik-Demo oder Tech-Demo anfühlt. Was wirklich schade ist. Crytek hätte aus diesem Titel noch deutlich mehr machen können, beispielsweise das Erforschen der Tierchen mit mehr Leben füllen. Aber das Einzige, was Robinson: The Journey ein Alleinstellungsmerkmal verleiht, ist die wirklich gut gewordene Grafik. Das wirft die Frage auf, ob und wie größere Titel mit zusammenhängender Story auf PlayStation VR überhaupt Sinn machen. Wie ihr ganz sicher wisst, verkauft Sony die reine VR-Hardware gerade einmal kostendeckend. Laut Sonys Aussage rechnet sich der Verkauf der Hardware alleine nicht, Gewinn wird erst über die Spiele gemacht. Und der Umsatz ist nicht zu knapp, denn bisher sind viele Titel mit wenigen Stunden oder Minuten Spielspaß erschienen, die mindestens 20 Euro kosten. PlayStation VR ist aktuell nicht mehr als eine Erfahrung in der virtuellen Realität. Ob es, gerade wenn man die verbesserte Grafikleistung mit der PlayStation Pro bedenkt, in naher Zukunft auch mehr Spiele geben wird, die eine komplette Story bieten, ist aktuell noch nicht abzusehen. Aber Spiele wie London Heist zeigen, dass es grundsätzlich Spaß machen würde. Gerne hätte ich die in VR Worlds enthaltene Demo mit längerer Spielzeit und als eigenständiges Spiel gesehen.

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Fazit

Alles in allem ist Robinson: The Journey schon ein sehr beeindruckender Titel auf der PlayStation 4 mit PlayStation VR. Die Grafik setzt aktuell einen deutlich höheren Maßstab als die anderen VR-Titel. Auch die Variation an verschiedenen Elementen ist für die bisherigen VR-Titel eine große Vielfalt. Aber insgesamt kommt man sich vor, als würde man eine Demo spielen. Viele der Elemente sind zwar enthalten und grundsätzlich gut durchdacht, hätten aber besser umgesetzt werden können. Andere Elemente sind dagegen unnötig und hätten auch wegbleiben können. Die Grafik und die guten Elemente alleine machen das Spiel aber nicht zu einem lohnenden Vollpreistitel. Denn mit derartig dünner Story und der Probleme bezüglich Motion Sickness taucht man kaum in die Atmosphäre des Spiels ein, was wirklich sehr schade ist. So ist Robinson: The Journey eine gute VR-Präsentation, aber ein schlechtes Vollpreisspiel.

 

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