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République – Test zu Hope´s Hoffnung auf Hilfe

Das über Kickstarter finanzierte Spiel République ist nicht komplett neu auf dem Markt. Denn ursprünglich fand die Premiere im Dezember 2013 für iOS im Episodenformat statt. Mit der jetzt erschienenen PS4-Version ist gleichzeitig auch die letzte Episode für iOS, Android und PC erschienen. Doch klappt ein vollständiges Mobilespiel auf der heimischen Spielekonsole? Entwickler Camouflaj veröffentlichte nun zusammen mit NIS America die PS4-Version inklusive Unity-5-Engine. Wir haben uns in die Rolle von Hope… nein eigentlich in die Rolle von ihrem Retter begeben und verraten euch in unserem Test, ob sich der Kauf lohnt.

 

Livestream deines Lebens an die Regierung

Wer den Klassiker 1984 von Geroge Orwell kennt, der wird sich sofort in der Geschichte wiederfinden. Denn viele Momente aus dem Spiel sind sehr gut vergleichbar mit dem Roman. In der Stadt Metamorphosis herrscht vollständige Überwachung. Die Regierung kontrolliert alle Menschen mit Hilfe von verschiedensten Möglichkeiten, etwa Kameras oder Mikrofone. Wer sich nicht an die Regeln hält, landet direkt im Knast und muss dort über seine Tätigkeiten nachdenken. So geht es auch Hope, unsere Hauptfigur in République, die einer Gruppe Jugendlicher angehört, welche zu Mitgliedern des paranoiden Systems erzogen werden. Mit einem Videoanruf bittet Hope um unsere Hilfe und darum, sie aus der Gefangenschaft zu befreien. Schließlich möchte sie aber auch die Wahrheit über das ganze System und der Stadt herausfinden. Da wir ein ausgezeichneter Hacker sind, können wir so in das Überwachungssystem eindringen und ihr helfen. Hope selbst ist eine junge Frau mit wenig Erfahrungen, weshalb wir ihre einzige Rettung sind. Dies merkt man ihr auch zu jeder Situation an. Besonders wenn die Wachen Hope recht nahekommen, steht ihr die Angst mitten ins Gesicht geschrieben. Trotzdem ist sie mutig genug einen auf Sam Fischer zu machen und neben der Flucht vor dem Regime die Wahrheit zu finden.

Metamorphosis steckt voller Geheimnisse.

Metamorphosis steckt voller Geheimnisse.

 

Ohne Kameras sind wir aufgeschmissen

Das Gameplaykonzept ist im direkten Vergleich mit anderen Genrevertretern schon ziemlich anders. Statt in der Third-Person-Sicht Hope durch die Gänge zu bewegen, ist unsere Sicht lediglich auf die der Kameras eingeschränkt. Im Kontakt stehen wir mit ihr nur mit dem Telefon. Durch die verschiedenen Fähigkeiten als Hacker ist es uns möglich verschlossene Türen für Hope zu öffnen, Dokumente zu scannen, Minirätsel zu lösen, Codes zu knacken oder Wachen auszuschalten. Letzteres kann Hope aber auch mit ihrem Pfefferspray. Allerdings ist dies oftmals gar nicht notwendig, denn die gegnerische KI übersieht sie einfach zu leicht. Hope muss die Wachen schon sehr sehr nahe kommen oder sie gar berühren, bis diese merken, dass sie überhaupt da ist. Ein anderes Mal erkennen die Wachen sie schon von der Weite. Auch die Konsequenzen sind nur müde zu belächeln. Entweder Hope setzt automatisch ihr Spray ein oder sie wird in den nächstgelegenen Punkt zurückgesetzt. Kämpfe sucht man bei République vergebens. Dabei hätte man aus dem Setting so unglaublich viel mehr diesbezüglich herausholen können. Mithilfe des OMNIviews haben wir zusätzlich die Möglichkeit die Zeit anzuhalten und die Wachleute mal etwas genauer zu durchleuchten. Auch gibt es uns die Übersicht für die nächsten Räume, um zu wissen, wie wir als Nächstes fortfahren werden. So ist es zudem leichter Hope am Regime vorbei zu bringen. Es macht allerdings eine Menge Spaß, die Wachen immer wieder mit kleinen Tricks auszutricksen. Mal ist es nur ein Anrufbeantworter, der urplötzlich anspringt und bei den Gegnern bricht die Panik aus.

Die verschiedensten Räume bringen Licht ins Dunkle.

Die verschiedensten Räume bringen Licht ins Dunkle.

 

Ist das Gameplay die richtige Wahl?

Besonders die ersten Momente in der Sicht der Kameras sind wirklich beklemmend und macht die ganze Sache sehr spannend. Allerdings sind wir mit den Gameplayelementen auch sehr stark eingeschränkt. Viele Bereiche können erst mit kommenden Hacking-Fähigkeiten entdeckt werden. Diese schalten wir frei, indem wir die im Level verstecken Dokumente und Hinweise aktivieren oder einsammeln. Daraufhin ruft uns Cooper an und erklärt die neuen Funktionen noch einmal genau. Ob wir allerdings den Bereich jemals wieder erreichen werden, wissen wir am Anfang gar nicht. Es gibt einfach von Beginn an zu viele Einschränkungen. Man möchte aber doch wissen, was sich hinter der stark verschlossenen Tür verbirgt. So offen die verschiedenen Bereiche auch sind, unsere Vorgehensweise wird mangels Fähigkeiten stark beeinflusst. Dazu kommt leider eine sehr gewöhnungsbedürftige Steuerung, die nicht wirklich gut geraten ist. Hier merkt man dann doch sehr stark, dass das Spiel ursprünglich für Smartphones entwickelt wurde. Es kommt des Öfteren mal vor, dass Hope an Objekten hängen bleibt, was aber auch der Sicht auf ihre Person zu verdanken gilt. Des Weiteren gibt es unglaublich lange Ladezeiten beim Wechseln der Kameras oder Levels. Auch kurze Einbrüche bei der Framerate stehen leider oftmals an der Tagesordnung. Grafisch sieht es, dank der Unity-5-Engine, recht gut aus. Zwar gibt es hier und da immer mal Texturen, die nicht auf die PS4 gehören, darüber kann man aber schnell hinwegsehen, schließlich ist es auch eine Portierung vom Handy. Dennoch hätte die PS4-Version gerne noch einen letzten generellen Feinschliff gut gebrauchen können. Immerhin muss man keinerlei Codes für die Episoden eingeben, auf der Disc befindet sich das komplette Spiel inklusive Menü und allen fünf Episoden.

Wird Hope mit unserer Hilfe aus den Gefangenschaften des Regimes entkommen?

Wird Hope mit unserer Hilfe aus den Gefangenschaften des Regimes entkommen?

 

Fazit:

République ist wahrlich kein Meisterwerk, es hat dennoch einige Highlights zu bieten, die man als Stealth-Fan gern mal gesehen haben kann. Um allerdings ganz oben mitzuspielen, fehlen in Hope´s Geschichte eine bessere Gegner-KI, mehr Freiheiten von Beginn an, eine bessere Steuerung, weniger Ladezeiten und vor allem mehr Konsequenz bei Fehlern unsererseits. Wenigstens gibt es bei der Geschichte nichts zu meckern, diese ist nämlich sehr interessant und dicht erzählt. Wer dennoch mal in die Rolle eines Hackers schlüpfen möchte, um einem jungen Mädchen ihr Leben zu retten, der darf bei République gerne zugreifen – schließlich kostet es auch nur rund 30€.

 

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