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Project X Zone 2 – Test zum großen Crossover-Strategie-RPG

Achja, Crossovers. Es ist immer wieder interessant zu sehen, was für Ergebnisse herauskommen können, wenn man Charaktere aus verschiedenen Spielen in einem Gesamtprodukt aufeinandertreffen lässt. Dominiert wird dieses, nennen wir es mal Genre, natürlich von Super Smash Bros., gefolgt von anderen Kampfspielen wie Tekken X Street Fighter oder Marvel VS. Capcom. Doch was, wenn man ein storylastiges Strategie-RPG daraus macht? Wir haben Project X Zone 2 für euch getestet, und verraten euch in diesem Test, ob ein gutes Spiel aus der Kombination von Capcom- , Sega-, Bandai- und Nintendocharakteren entstanden ist.

 

Hi, ich bin XY und das ist die Story aus meinem Spiel

Ja, normalerweise versuchen wir ja hier im ersten Absatz, die Story des Spiels ein wenig zu umschreiben und bewerten. Das ist bei Project X Zone 2 allerdings ein wenig schwierig, denn da gibt es zwar eine Franchise übergreifende Geschichte, die irgendwas mit goldenen Ketten zu tun hat, jedoch bringt jeder Charakter ein wenig von der Story aus seiner eigenen Spielereihe mit. So reden Chrom und Lucina über das Fire Emblem, Ryo aus Shenmue sucht seinen Spiegel und Jill und Chris aus Resident Evil jagen natürlich irgendeinem Zombievirus hinterher. So ist man, insofern man nicht alle Charaktere und Spielereihen kennt, ein wenig aufgeschmissen. So wird das übermäßig große Roster von Charakteren Project X Zone 2 zum Verhängnis, denn mal ehrlich, wer hat alle diese Spiele gespielt? Da sind natürlich die Klassiker, die jeder kennt, so wie Street Fighter, Tekken, Fire Emblem, Resident Evil, Tales of Vesperia und Ace Attourney, aber auch einige nur für eingefleischte Fans bekannte Reihen wie .hack//, Resonance of Fate, God Eater und Strider. Die schiere Anzahl an verwursteten Marken führt auch dazu, dass die Dialoge so überfüllt mit Personen sind, dass man oft nicht hinterher kommt. Zur Not kann man sich alle notwendigen Informationen auch in einem LeXikon nachgelesen werden (Ja, das X ist extragroß geschrieben, weil X Zone und so, clever), aber es wäre vielleicht die intelligentere Lösung gewesen, nicht Storyschnipsel von allen Spielen zu verwenden, sondern die originelle Story von Project X Zone 2 alleine da stehen zu lassen und nur die Charaktere zu verwenden.

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Auch bekanntere Figuren sind mit von der Partie

 

Die richtige Strategie

Die Story des Spiels ist also zu überladen, was ist denn mit dem Rest? Der ist überdurchschnittlich gut, hier wird Fans von Strategie-RPGs wie Fire Emblem ein toller strategischer Brocken geboten. In den Missionen bewegt ihr eure Einheiten über das Spielfeld. Dabei besteht eine Einheit immer aus zwei Charakteren, also eine Paareinheit. Ihr zur Seite gestellt werden kann dann immer noch eine Soloeinheit, die einen bestimmten Effekt aktivieren und im Kampf eine Spezialattacke ausführen kann. Und so bewegt ihr eure Einheiten-Duos und -Trios über das Spielfeld, platziert sie strategisch klug und bekämpft gegnerische Einheiten. Der Kampf selbst läuft dann jedoch nicht, wie von Fire Emblem bekannt, automatisch ab, sondern ihr müsst manuell festlegen, welche Attacken ihr einsetzt. Dabei habt ihr zunächst einmal normale Attacken, die man mit dem A-Knopf und einer Richtung auf dem Steuerkreuz verwendet. Pro Kampf könnt ihr drei normale Attacken verwenden, dann ist der Zug der jeweiligen Einheit beendet. Neben den normalen Attacken könnt ihr aber auch noch Spezialattacken, die Angriffe eurer Solo-Einheiten und die Angriffe von benachbarten Einheiten, die ebenfalls mit in den Kampf eingreifen, verwenden. Diese ganzen verschiedenen Angriffe müsst ihr nicht nur einsetzen, ihr müsst auch das richtige Timing finden. Startet ihr nämlich den nächsten Angriff zu dem Zeitpunkt, kurz bevor der in die Luft geschleuderte Gegner den Boden berührt, machen eure nachfolgenden Angriffe größeren Schaden. Das Gleiche gilt, wenn eure normalen Angriffe und die Attacken eurer Solo-Einheiten gleichzeitig einschlagen. Die meisten gegnerischen Einheiten halten nicht einmal normale Angriffe aus, je weiter ihr jedoch im Spiel voranschreitet, desto mehr können sie einstecken. Zudem befinden sich bei jeder Mission auch einige spezielle Gegner auf dem Feld, die besonders viel einstecken und dabei besonders hart zuschlagen können. Ein Kinderspiel wird das Ganze also nicht.

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Ab in die Schlacht

 

XP, EP, AP, FP, GP, TP…na, schon verwirrt?

Das Wichtigste in Project X Zone 2 ist, nicht den Überblick über die verschiedenen Werte eurer Charaktere und der der Gegner zu verlieren. Dabei kommen viele unterschiedliche Aspekte ins Spiel. XP stehen nicht etwa, wie in den meisten anderen Spielen, für Erfahrungspunkte (diese werden stattdessen mit EP abgekürzt), sondern stellen eure Cross-Points dar. Sie laden sich auf, wenn ihr Schaden austeilt oder ihr welchen einsteckt. Bis zu 150% XP könnt ihr auf einmal ansammeln, den Verwendungszweck müsst ihr situationsabhängig selber entscheiden. So kostet das Einsetzen einer Spezialattacke 100% XP, das Wiederbeleben eines besiegten Charakters 50% XP, das Annullieren von Schaden ebenfalls 50% XP usw. Neben den XP und den eben erwähnten EP, mit denen eure Charaktere aufleveln, gibt es noch, wie ihr in der Überschrift lesen könnt, eine Menge weiterer Attribute. FP werden für Konter verwendet, GP stehen für die Aktionsmöglichkeiten eurer Gegner, TP für eure Lebensanzeige, und AP für die Punkte, mit denen ihr eure Fähigkeiten verbessern könnt. Dies erledigt man auf einem Intermezzobildschirm zwischen den Missionen. Hier könnt ihr im Shop hilfreiche Items kaufen, eure Teams umstrukturieren und eben eure Techniken aufbessern und skillen. Am Anfang wirkt das Ganze etwas überfordernd, nach einer Weile hat man jedoch den Überblick und geübte Strategen werden den Dreh sowieso schnell raushaben.

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Die richtige Strategie ist gefragt

 

Stilmix…oder doch nicht?

Obwohl die Figuren aus 30 verschiedenen Franchises kommen, kommt zu keiner Zeit der Gedanke auf, dass sie nicht im gleichen Universum existieren können. Alle Figuren, auch diejenigen, die es nicht von Beginn an waren, haben einen Anime-Look erhalten, so zum Beispiel auch die Resident Evil Charaktere. Dabe1 verlieren sie jedoch nie ihre charakteristischen Merkmale. Den Anime-Einfluss kann man dabei im gesamten Spiel erkennen. In den Kämpfen fühlt sich Project X Zone 2 fast wie ein 2D-Anime-Prügler an, wo es besonders bei Spezialattacken ein wahres Grafikfeuerwerk auf dem 3DS-Bildschirm zu bestaunen gibt. Während der Missionen seid ihr in der aus Fire Emblem bekannten 2.5D-Vogelperspektive, auch hier kann man die Details der Figuren sehr gut ausmachen. Soundtechnisch hat das Spiel auch einiges zu bieten. Besonders Freunde von Gitarrenmusik kommen hier auf ihre Kosten, denn hier begleitet eine Reihe von rockigen Gitarrenriffs die Kämpfe. Des Weiteren sind manche Dialoge vertont, allerdings nur auf Japanisch. Welche Dialoge vertont und welche nicht vertont sind, scheint völlig random zu sein. Es ist nicht so, dass die wichtigen Dialoge eine Vertonung bekommen haben, und die Unwichtigen nicht. Es ist mehr so, als ob die Entwickler sich gedacht haben: „Ach komm, ein bisschen Sprachausgabe packen wir rein, aber das ganze Spiel? Auf keinen Fall“. Dies ist nicht nur bei Project X Zone der Fall, trotzdem ist es ein Fakt, den ich nie verstehen werde.

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Es wird Zeit für eine Spezialattacke

 

Fazit:

Project X Zone 2 macht sehr viel Spaß, besonders Strategie-Experten werden hier ihre helle Freude haben. Wer nicht versucht, den vielen unterschiedlichen Storys zu folgen und infolgedessen sein Gehirn zum Schmelzen bringt, der kann viele Stunden mit diesem Titel verbringen. Dabei ist das Kampfsystem extrem innovativ und lockert das sonst eher nachdenkliche Gameplay etwas auf. Und noch etwas hat Project X Zone 2 zu bieten: Eine ganze Reihe von Charakteren, bei denen JEDER mindestens eine oder zwei Figuren erkennt. Und vielleicht auch die eine oder andere Figur, wo man sich im Anschluss direkt auf die Suche nach einem eher unbekannten Spiel macht, und das kann ja nichts Schlechtes sein.

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