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Pizza Connection 3 – Test zum Comeback des Kult-Klassikers

Es ist bereits 24 Jahre her, seitdem das erste Pizza Connection für den PC erschienen ist. Als Helmut Kohl noch Kanzler war und die Deutsche Bahn AG gegründet wurde, entwickelte das deutsche Entwicklerstudio Software 2000 die Wirtschaftssimulation. Doch Zeiten ändern sich bekanntlich und mittlerweile sind die Gentlymad Studios für das Pizzaimperium verantwortlich. Aber zündet das Pizzabacken heute noch genauso gut, wie in den 90er Jahren? Wir haben uns die finale Testversion genauer angesehen und hätten uns gewünscht, dass die Entwickler für den letzten Feinschliff mehr Zeit gehabt hätten. Warum? Lest unseren Test zu Pizza Connection 3.

 

Pizzabacken ist einfach

Am eigentlichen Spielprinzip hat sich auch zwei Jahrzehnte später nichts geändert. Im dritten Teil schlüpft ihr in die Rolle eines aufstrebenden Pizzabäckers, der versucht auf der ganzen Welt für seine Pizzen bekannt zu werden. Diese aufregende Weltreise sollte allerdings als langes Tutorial gesehen werden, schließlich ist die Story rund um die alte Familiengeschichte nicht sonderlich aufregend. Zudem wird sie nur anhand von Briefen zwischen bestimmten Aufgaben vorgelesen. Starke Wendungen oder Charaktertiefe, wie man es aus einem Mafiosifilm kennt, suchen wir leider vergebens. Hier wäre durchaus mehr drin gewesen. Die Kampagnenmissionen funktionieren dabei nach dem immer wiederkehrenden Prinzip. Zuerst muss ein Restaurant gepachtet werden, um die ersten Gäste zu empfangen, danach gilt es, das eigene Imperium aufzurichten. Es sollte gut darauf geachtet werden, an welcher Stelle in der jeweiligen Stadt das Lokal eröffnet wird. Von Beginn an ist es wichtig, die Vor- und Nachteile bei der Platzwahl zu analysieren. Habt ihr euch erst mal für einen Platz entschieden, müsst ihr mit eurer Entscheidung auch final leben. Umsetzen lassen sich die Pizzerien nicht, lediglich Um- und Ausbauen könnt ihr eure Stuben. In insgesamt sieben Städten (Washington, New York, Sydney, Rom, Berlin, Paris und London) versucht ihr euer Pizzanetzwerk auf der ganzen Welt aufzubauen. All diese wurden dem Original nachempfunden und mit berühmten Wahrzeichen versehen. So steht in Paris der Eiffelturm, während in Rom das Kolosseum auf unsere Pizzen wartet. Dabei darf man das unterschiedliche Publikum natürlich nicht außer Acht lassen. In drei Geschwindigkeitsstufen und bei Tag- und Nachtwechsel wird von nun an daran gearbeitet, möglichst viele verschiedene Pizzen an den Mann oder die Frau zu bringen.

Anfangs ist das eigene Restaurant nach klein und zierlich.

 

Zu viele Köche verderben den Brei

Anfangs beginnt die Reise noch mit einem Foodtruck in Rom, welcher den Vorteil besitzt, dass er an den verschiedensten Stellen in der Stadt die Leute abfangen kann. Die U-Bahn-Station lockt viele Arbeiter hervor, während am Kolosseum diverse Touristen auf einen Snack sicher nicht verzichten können. Erst im weiteren Verlauf der Kampagne müssen diverse Restaurants übernommen und bestimmte lokalisierte Pizzen erstellt werden. Das freie Spiel lässt uns nach unseren Vorlieben und Voreinstellungen in einer der Metropolen diverse Kunden (hoffentlich) glücklich machen. Viele der Aufgaben sind insgesamt aber doch recht simpel und wenig fordernd. Selbst die etwas anspruchsvolleren Aufträge, wie “Erziele einen bestimmten Gewinn” oder “Die Zufriedenheit muss bei über 50% liegen”, sind insgesamt einfach zu wenig, um spielerisch gut und vor allem langfristig zu unterhalten. Zumal wiederholen sich die Abläufe und Aufträge immer wieder, sodass teilweise auch die notwendige Abwechslung fehlt. Immerhin sorgen insgesamt sechs verschiedene Zielgruppen für etwas Abwechslung bei der Erstellung von Pizzen. So ist es wichtig, dass die Mischung aus Preisen, Angebot, Einrichtung, Service und Öffnungszeiten natürlich stimmt. Besonders beim Angebot gibt es durchaus unterschiedliche Geschmäcker. Bei den Arbeitern ist es die Salami, die wohl auf jeder Pizza enthalten sein sollte, Touristen lieben Kräuter und Gemüse, die Studenten interessieren sich für Obstbelag – jedem das Seine. Ähnlich sieht es auch bei der Einrichtung aus. Hier mögen es die Touristen lieber rustikal, die Teens hingegen eher modern. Doch neben der Einrichtung muss auch dafür gesorgt werden, dass genügend Köche in unterschiedlichen Schichten vorhanden sind. Schließlich kommen die Kids schon früh nach der Schule und die Arbeiter erst spät abends. Leider steht besonders bei der Personalwahl “Trail and Error” an der Tagesordnung. Nicht alle teuren Köche lohnen sich auch für den Vertrieb, auch günstigere Personen können manchmal das Glück zum Erfolg werden. Hier ist Ausprobieren angesagt und nach kurzer Zeit bekommt ihr auch ein Gefühl dafür, was in Pizza Connection 3 funktioniert. Bestimmte Meldungen bieten auch immer Hinweise darauf, was aktuell in unserer kleinen Pizzawelt los ist.

Ob rund, rechteckig, verspielt oder als Dreieck – mit dem Pizza-Editor kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen.

 

Need for Pizza…

Pizzarezepte stellen wir eigenständig mit dem dafür vorgesehenen Editor zusammen. Das “Tuning” der jeweiligen Pizza macht wirklich Spaß und lässt auch keine Wünsche übrig. Neben dem formbaren Teig können auch die Belege unterschiedlich viel und in drei unterschiedlichen Größen auf die Pizza landen. Ein wirtschaftlicher Aspekt liegt darin, dass ein breites Sortiment auch notgedrungen viele Zutaten benötigt. Diese müssen natürlich im Voraus bezahlt, aber auch bestellt werden. Letzteres kann bei Lieferschwierigkeiten für Unmut bei den Gästen sorgen. Kein Problem bekommt ihr hingegen, wenn ein Lagerhaus in der Nähe des Restaurants gemietet wird. Von dort aus werden dann gleich mehrere Restaurants beliefert. Forschung ist der Treiber im Spiel. Innerhalb der Kampagne schaltet ihr nach und nach bestimmte Neuheiten, wie den Lieferservice, frei. Aber auch die Marketingabteilung wird mit reichlich neuen Informationen beliefert. Bei diesen ist allerdings ausschließlich das Maskottchen visuell sichtbar, während andere Werbung beispielsweise im Radio oder über Social Media nur bezahlt aber nicht sichtbar wird. Zudem war es bei unserer spielbaren Version noch nicht möglich zu sagen, ob und in welchem Ausmaße das Marketing Auswirkungen auf unseren Erfolg hat.  Zu einem runden Mafiosi-Imperium dürfen Handlanger natürlich nicht fehlen und so können diese angeheuert werden, der Konkurrenz mächtig einen Strich durch die Rechnung zu machen. Dies geschieht in Form von Küchensabotage und der Freilassung einer Rattenfamilie im Speiseraum. Sonderliche Auswirkungen haben diese Aktionen allerdings nicht. Es kann nur etwas nervig werden, wenn die immer gleichen Personen täglich vorbeikommen und die immer gleiche Show abziehen. Zum Glück kann das Spiel auch mit friedlichen KI-Konkurrenten gespielt werden.

 

Positiv:

Lebendige original nachempfundene Städte sorgen für einen netten Flair
Der Pizza-Editor sorgt für gute Unterhaltung
Langes Tutorial als Kampagne mit allen notwendigen Inhalten
Hinweise und Feedback ploppen während des Spieles auf
Forschungen sorgen für neue Spielinhalte

Negativ:

Keine wirklich gut inszenierte Story rund um das Business
Die Abwechslung kommt durch die immer gleichen Aufträge zu kurz
Methoden der Sabotage sind eher nervig als gezielt einsetzbar
Marketingaktionen sind nicht nachvollziehbar
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Nostalgie ist aktuell im Trend, warum nicht auch die leckere Pizza zurück auf die Bildschirme bringen. Mit Pizza Connection 3 ist zwar kein neuer Meilenstein der deutschen Videospiele entstanden, es macht aber durchaus Spaß Pizzen auf der ganzen Welt zu backen. Trotzdem wäre es durchaus netter gewesen, mehr Transparenz in das Spiel zu bringen. Viele der Aktionen und Entscheidungen werden schlichtweg nicht gut genug erklärt bzw. sind zu undurchsichtig für den Spieler. Auch die Gangstermethodik hätte noch etwas mehr Tiefe bekommen müssen, damit sie auch funktioniert und gezielt angewendet werden kann. Zudem suchte ich beim Spielen die notwendige Abwechslung in Sachen Aufgaben und Ziele. All diese Punkte machen das Spiel zwar nicht sonderlich schlecht, heben es aber auch nicht in den siebten Pizza-Himmel.”
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Ab in die Sammlung?

Wer gerne “Zurück in die Vergangenheit” reisen möchte, kann sich Pizza Connection 3 gerne mal genauer anschauen, sollte aber keine zu großen Innovationen erwarten.

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