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Persona Q2: New Cinema Labyrinth – Test zum unterschätzen 3DS-Spin-off

Persona Q2: New Cinema Labyrinth im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLC´s

Persona Q2: New Cinema Labyrinth (3DS)
  • Die Phantom-Diebe aus Persona 5 sind zurück und diesmal schließen sie sich mit dem Investigation-Team und dem SEE aus Persona 4 und 3 zusammen
  • An ihrer Seite kämpft sowohl das Investigation-Team aus Persona 4 als auch das SEES aus Persona 3, inklusive der beliebten weiblichen Protagonistin
  • Es gilt erneut, Labyrinthe zu erkunden, die diesmal von Filmen inspiriert ganze Genres imitieren und eigene Twists mit sich bringen
  • Erstmals kann man im Westen auch die japanischen Originalstimmen der "Persona 3"-Helden hören

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Releasedatum: 4. Juni 2019

Genre: Dungeon Crawler

USK: ab 12 Jahren freigegeben

Publisher: SEGA

Plattformen: Nintendo 3DS

Auch wenn der Nintendo 3DS allmählich seinen Zenit erreicht hat und das Schlachtfeld schlussendlich an seine große Schwester, der Nintendo Switch, abtreten muss, scheinen dennoch einige unaufdringliche Exklusivtitel dem angestaubten Handheld die letzte Ehre erweisen zu wollen. Mit Persona Q2: New Cinema Labyrinth steht unter anderem ein Spin-off des populären japanischen Franchises Persona in den Startlöchern, um den Abgang der portablen Hardware zu begleiten. Wie auch schon sein Vorgänger Persona Q: Shadow of the Labyrinth erweitert Persona Q2 das Rollenspiel-Konzept der Hauptreihe mit einer eindringlichen Dungeon Crawler-Schattierung im niedlichen Chibi-Look. Während die japanischen Fans bereits im November des vergangenen Jahres auf den Persona 5-Ableger zurückgreifen durften, steht der europäischen Fangemeinde seit dem 4. Juni 2019 das exklusive 3DS-Abenteuer zur Verfügung. Wie sich das Dungeon Crawler auf dem abdankendem Nintendo 3DS schlägt und warum ein Spin-off nicht zwangsläufig als zweitklassiges Konsumgut abgetan werden sollte, klären wir in unserer Review:

 

Das Abenteuer der Phantom Thieves geht in die nächste Runde

In Persona Q2: New Cinema Labyrinth schlüpft ihr erneut in die Haut von Persona-5-Protagonist Joker sowie seinen Phantom Thieves Mitstreiten. Auf einem Trip durch das Mementos, eine surreale Manifestation der gesellschaftlichen Gedankenwelt, sehen sich die übernatürlichen Gerechtigkeitskämpfer plötzlich einer gänzlich unerwarteten Problemstellung gegenüber. Anstatt sich durch die düsteren Tiefen des Mementos zu kämpfen, stehen die Phantom Thieves ganz plötzlich in einem wahrgewordenen Spielfilm. Zu allem Überfluss verlieren sich diverse Persona-Nutzer auch noch in den cineastischen Gefilden und werden ungewollt von der Gruppe separiert. Nun heißt es, gemeinsam die labyrinthartigen B-Movies zu durchkämmen und herauszufinden, warum das Mementos-Gewölbe plötzlich einer Manifestation an surrealen Filmwelten gewichen ist. Das Spin-off bietet Neueinsteigern nur geringfügige Orientierungshilfen innerhalb der zugrundeliegenden Story von Persona sowie dem zuletzt veröffentlichten Rollenspiel-Giganten Persona 5. Wer mit der Hintergrundgeschichte der Phantom Thieves bislang nicht vertraut ist, wird zumindest anfänglich gefordert, selbständig die vorhanden Wissenslücken zu füllen. Wie üblich für das japanische Franchise wird der substantielle Handlungsablauf in ansehnlichen Anime-Sequenzen wiedergegeben. Diesen stehen ebenfalls Textboxen samt teilanimierter 2D-Figuren zur Seite, um den Plot in einem inszenatorisch gelungenen Rahmen zu präsentieren. Konträr zum diminutiven Chibi-Stil greift der Ableger, getreu dem Vorgänger Persona 5, dennoch einen ernsteren Tonus auf, der den Spieler auch ungewollt immer wieder zur Reflektion zwingt. Das Ganze gelingt Persona Q2: New Cinema Labyrinth übrigens überaus passabel. Wer über die serientypischen Längen innerhalb des Plots und den anfänglich überproportionalen Anteil an Dialog-Sequenzen hinweg sehen kann, darf sich auf ein weiteres, recht unvorhersehbares Abenteuer mit den Phantom Thieves freuen. Die zahlreichen Anspielungen an populäre Film-Marken sowie der ausgearbeitete Fanservice durch die Integration von Persona 4- und Persona 3-Charakteren, bildet dabei die Sahnehaube auf der ohnehin schon süßen Plot-Torte.

Schlüpfe erneut in die Haut deiner Lieblings-Persona-Protagonisten!

 

Wie viel Minimalisierung steckt im Spin-off?

Persona Q2: New Cinema Labyrinth ist durchweg ein Dungeon Crawler, der seine Herkunft aus dem Hause Atlus aber zu keiner Zeit camoufliert. Die Hub-World im großen Dungeon-Gefüge bildet dabei ein stereotypisches Lichtspielhaus, das euch nach und nach in die divergenten Dungeons mit Film-thematischem Bezug entführt. Hier könnt ihr euch nicht nur mit den typischen Verbrauchsitems eindecken, neue Ausrüstungsgegenstände erwerben oder euren Speicherstand sichern, sondern auch die Fusion eurer Persona steuern. Das tiefgehend-taktische Grundgerüst, das man aus den Hauptteilen der Serie kennt, findet auch im Spin-off wieder Anwendung und bietet euch zahlreiche Optionen zur Individualisierung. In den unterschiedlichen Dungeons selbst bewegt ihr euch mittels einer eher ungewohnten Ego-Perspektive fort. Die Steuerung gibt sich besonders zu Beginn recht unkonventionell und geht folglich leider recht schwerfällig von der Hand. Während ihr euch mittels digitalem Steuerkreuz lediglich geradeaus fortbewegt oder euer Sichtfeld im 90 Grad Winkel dreht, stehen euch die Schultertasten zur Verfügung, um nach rechts oder links zu laufen. Intuitiv ist das Steuerungssystem leider nicht, die Ego-Ansicht erweist sich aufgrund des fehlenden, zweiten Analog-Sticks aber ohnehin als ungeeignet für Nintendos Handheld-System. Die eigentlichen Kämpfe laufen in Persona Q2 nach dem klassischen, rundenbasierten Rollenspiel-Schema ab – ähnlich dem, das eingefleischte Persona-Fans bereits aus der Hauptreihe kennen dürften. Insgesamt könnt ihr rund 5 Kämpfer auf das virtuelle Schlachtfeld schicken. Innerhalb der Auseinandersetzungen müsst ihr euch folglich zwischen einem defensivem und einem aktiven Vorgehen entscheiden, welches je nach Charakter mit diversen Schadensarten und Elementen daherkommt. Je nachdem, welches Angriffsmuster ihr wählt, werdet ihr Mana- oder Lebenspunkte einbüßen müssen. Wer sich auf die Schwächen seiner Feinde fokussiert, wird nach dem bewährten Persona-System überdies eine zusätzliche Offensive starten dürfen. Gänzlich neu ist hierbei das Boost-System, wodurch wir ab sofort nicht nur einen Vorteil erhaschen, sobald wir das gesamte gegnerische Kollektiv mit ihren Schwächen konfrontieren, sondern ebenfalls jedes Individuum bedrängen. Wer die Fragilität seiner Gegenspieler genauestens fokussiert, erhält mit dem Boost die Möglichkeit in der darauffolgenden Runde sämtliche Angriffe vollkommen unentgeltlich einzusetzen. Ein Zusatz, der vor allem zum Tragen kommt, da Protagonist Joker ab sofort keine multiplen Persona mehr ausspielen kann. Das Ganze hat natürlich zur Folge, dass ihr nunmehr auf gewissen Element-Schaden begrenzt seid, was die Wahrscheinlichkeit, die Schwächen aller Gegner auszuloten, großzügig begrenzt. Hier wird Persona Q2 einer taktischen Komponente der Hauptreihe beraubt, die das Spiel aber versucht, durch die freie Charakterkonstellation auszugleichen. Die fünf gewählten Kämpfer, die ihr mit in die cineastischen Labyrinthe nehmt, könnt ihr hier individuell in zwei Angriffsgruppen separieren. Charaktere, die an vorderster Front mitkämpfen, stecken zwar mehr Schaden ein, können allerdings mit Nahkampfangriffen ebenfalls die defensiven Gegner-Reihen erreichen. Hier heißt es genauestens zu assoziieren, welcher Kämpfer seine Stärken auf welche Lane am effektivsten ausspielen kann.

Nutze die Map, um dich im Labyrinth zurecht zu finden.
Die Kämpfe richten sich größenteils nach dem bekannten Persona-Prinzip.
All deine Persona-Helden treffen aufeinander.

 

You never see it coming

Um dem neuen Handicap bezüglich der fehlenden Variabilität euer Persona zu trotzen, werdet ihr zukünftig auch auf sogenannte Sub-Persona zurückgreifen können. Diese Unterklasse erweitert nicht nur eurer Fähigkeiten-Portfolio um neue Schadensarten, sondern spendiert euch ebenfalls erweiterte SP sowie Lebenspunkte. Diese lassen sich im weiteren Spielverlauf sogar mit anderen Sub-Persona fusionieren. Das grundlegende Persona-Kampfsystem wird durch die genannten Einschränkungen zwar in kleinen Abschnitten seines Tiefgangs beraubt, schafft es durch die minimalen Anpassungen dennoch spielerisch relevant zu bleiben und das Spielgeschehen nicht vollständig zu verfremden. Man passt sich dem Dungeon-Crawler Setting in nachvollziehbaren Schritten an, ohne die Alleinstellungsmerkmale des Franchises selbst als auch die des angepeilten Sub-Genres aufzugeben. Ein gelungener Schachzug, der dem Spiel kaum an Komplexität und der daraus resultierenden Motivation beraubt. Während sich die cineastischen Irrgärten optisch recht repetitiv präsentieren, überzeugen diese immer wieder mit kleineren Twists, die zumindest die divergenten Dungeons voneinander abgrenzen. Auf eingefleischte Persona 5-Anhänger dürfte die aufgebrochene Kontinuität der Kampfeinsätze recht befremdlich wirken. So werdet ihr hier deutlich seltener auf Gegner treffen, die euch im Gegensatz dazu allerdings einiges abverlangen. Wer sich dem neuen Timing und den taktischen Anforderungen nicht anpassen kann, wird bereits auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ins Wanken geraten. Um sich in den Labyrinths mitunter zurecht zu finden, macht sich der Nintendo 3DS den eingebauten Touchscreen sinnvoll zu Nutze. So dürft ihr die Level händisch nachzeichnen, Lootboxen markieren oder Abkürzungen kartographieren. Wem das auf Dauer zu lästig wird, darf jederzeit auf das implementierte Auto-Map-Feature zurückgreifen, welches die Karte selbständig erweitert. Technisch wandelt Persona Q2 auf den veralteten Wegen, die der Nintendo 3DS dem Spin-off ebnet. Die grafische Umsetzung passt sich dank der Chibi-Optik der rückständigen Hardware an, einzig das starke Kantenflimmern bildet ein Makel in der sonst so ansehnlichen Rollenspiel-Welt. Erstmalig dürfen wir europäischen Fans übrigens auch den japanischen Originalstimmen der Persona-Helden frönen, während begleitende, englische Bildschirmtexte das Abenteuer verständlich untermauern und die überaus gelungenen Klänge des Persona Soundtracks die fehlende Bildgewalt kompensieren.

 

Positiv:

Nette Twists innerhalb der Dungeons
Überaus motivierende Komplexität
Durchdachte Gameplay-Mechaniken, um die notwendigen Reduzierungen aufzufangen
Ausgebauter Fan-Service für alle Persona-Veteranen
Original Vertonung und gelungener Soundtrack
Ansehnlicher Chibi-Look mitsamt vollwertigen Anime-Sequenzen

Negativ:

Gewöhnungsbedürftige Ego-Steuerung
Keine Orientierungshilfe für Neueinsteiger
Optisch wirken die Dungeons in sich recht repetitiv
Leicht störendes Kantenflimmern
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”90137″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jennifer Engelhardt, Redakteur”]
“Persona Q2: New Cinema Labyrinth beweist auf eindrucksvolle Weise, dass die vorherrschende Meinung zu Spin-offs und der damit kohärenten Inferiorität nicht zwangsläufig valide ist. Der Ableger schafft es mit Leichtigkeit dem Genre Dungeon Crawler gerecht zu werden, ohne das bewährte Spielkonzept der Hauptreihe grundlegend zu verfremden. Probate Spielelemente werden beibehalten und kreuzen sich mit frischen – dem Unter-Genre angepassten – Komponenten, wodurch Entwickler Atlus eine nicht minder motivierende Komplexität erreicht. Die etwas gewöhnungsbedürftige Ego-Steuerung gepaart mit der in sich recht repetitiven Dungeon-Optik wird spätestens durch die ansehnlichen Anime-Sequenzen und den bekannten Klängen des Persona-Soundtracks ausgeglichen. Bleibt schlussendlich nur die immerwährende, recht despektierliche Frage zurück: Warum ist diese gelungene Umsetzung nicht für Nintendo Switch erschienen?”
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[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58908″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jasmin Paskuda, Redakteurin”]
“Trotz der in der Community vorherrschenden Skepsis kann ich Persona Q2: New Cinema Labyrinth zum Großteil empfehlen. In Punkt Steuerung und Gestaltung der Dungeons könnte Atlus zwar noch ein oder zwei Schippen mehr drauflegen, dies ist aber teilweise u.a. dem Nintendo 3DS-System geschuldet. Da es sich hierbei vermutlich um den letzten Titel handelt, den wir aus dem Hause Atlus für den 3DS zu sehen bekommen, kann man die Minuspunkte getrost verschmerzen und sich auf zukünftige Titel der Reihe freuen, deren Wartezeit mit Persona Q2: New Cinema Labyrinth überbrückt werden kann.”
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Ab in die Sammlung?

Nicht zuletzt wegen des großartigen Fan-Service dürfen Persona-Veteranen unzweifelhaft zulangen. Anime-Enthusiasten aller Art und Liebhaber von gelungenen JRPG’s ohne Persona-Erfahrung werfen ganz dringend erst einmal einen Blick auf den grandiosen letzten Teil der Hauptreihe!

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