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Nights of Azure – Test zu GUST’s JRPG für Einsteiger

Das Genre der JPRGs hat eine gigantisch große Fangemeinde weltweit, und wenn es ein Genre gibt, dem es nicht an Qualitätstiteln mangelt, dann ist es dieses. Oft fühlen sich aber auch viele Spieler von dieser Art von Games abgeschreckt, denn nicht jeder möchte hunderte Stunden Spielzeit investieren, Stat Min-Maxing betreiben etc. Daher ist es immer gut auch mal ein leichtes RPG verfügbar zu haben. Nights of Azure bietet genau das und stellt ein gleichgeschlechtiges Liebespaar in den Fokus der Story. Wer jetzt wissen möchte, ob er deswegen einen Titel voll peinlicher Stereotype erwarten muss, sollte aufmerksam weiterlesen.

 

Die Nacht gehört den Monstern

Nachdem der Nightlord besiegt wurde, will sich dieser Spielverderber aber nicht so einfach geschlagen geben. Sein Blut regnet auf die Welt hinab und taucht die Welt in ewige Dunkelheit. Aber wer jetzt glaubt, dass Dunkelheit ja kein so großes Problem ist, liegt falsch. Denn das blaue Blut verwandelt des Nachts Menschen in Monster, die dann auf Menschenjagd gehen. Im Fokus des RPGs stehen die beiden Protagonistinnen Arnice und Lilysse, die beide für die gleiche Organisation arbeiten. Sie widmen sich der Aufgabe, die Bedrohung durch die Monster und den blauen Regen zu beseitigen. Arnice hat dabei sogar vom Regen profitiert und ist durch ihn zu einer halbdämonischen Kämpferin geworden. Als Arnice auf der Insel Ruswal eintrifft, wird sie schon von der Lilysse erwartet. Die Wiedersehensfreude ist bei beiden groß und man spürt die Anziehung zwischen ihnen. Nach einem kurzen Geplänkel machen sich die beiden auf zum Hotel, um sich für den kommenden Auftrag auszuruhen. Auf dem Weg kündigt sich jedoch Unheil an, als zweiter dunkler Vollmond erscheint. Dieser deutet nämlich die Rückkehr der Nightlords an. Kurz darauf erscheint auch schon ein erster Diener des Bösen und entführt Lilysse. Und so müssen wir diese retten, denn nur vereint können wir einen Weg finden das Böse auszuschalten, bevor als einzige Lösung nur noch Lilysse’s Opfer bleibt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden jungen Frauen wird dabei reif und ohne peinliche Darstellungen präsentiert. Nie wird angedeutet, dass diese Liebe etwas Unnormales ist. Viele Medien driften sehr schnell in unangemessene Gefilde ab, was hier aber absolut nicht der Fall ist. Großes Kompliment dafür!

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Die Beziehung zwischen Lilysse und Arnice steht eindeutig im Mittelpunkt.

 

Dämonische Minimonster und Hack & Slash

Nights of Azure darf man guten Gewissens als eine Art Einsteiger RPG verstehen, aber das soll keineswegs negativ aufgefasst werden. Die Hauptstory bietet dabei etwas 20 – 25 Stunden Unterhaltung, wer dann zufrieden ist, kann hier stoppen und hat eine spannende Story mir liebevollen Charakteren erlebt. Wer allerdings noch nicht genug hat, der kann noch viele weitere Stunden in Dinge investieren,  wie zum Beispiel Sidequests, spezielle Aufgaben und die Jagd nach den letzten Trophäen. Das Spiel ist dabei sehr reduziert im Bereich der Charaktere, sodass ihr nur wenige Gesichter behalten müsst und ihr euch umso mehr auf die beiden Damen konzentrieren könnt. Im Herzen ist Nights of Azure ein Action Hack & Slash RPG. Arnice, die Kämpferin, wirft sich akrobatisch und agil in den Kampf. Die Aktionstasten geben euch Zugriff auf Aktionen wie leichter und schwerer Angriff, Blocken und Spezialattacke. Diese Aktionen könnt ihr frei kombinieren und euch so durch die Monster schnetzeln. Bei der Spezialattacke müsst ihr allerdings auf euer SP-Meter achten, denn dieser Angriff verbraucht SP-Punkte. Alles in allem könnte man das Kampfsystem also als Action RPG Standard bezeichnen. Doch das ist nicht alles, was Nights of Azure in diesem Bereich zu bieten hat. Eure dämonische Seite lässt euch nämlich nicht nur heftig zuschlagen, sie gibt euch auch Kontrolle über dämonische Helfer, die ihr während des Kampfes beschwören könnt. Die Servans könnt ihr dabei ausrüsten wie normale Ausrüstung auch. Durch Drücken der R1-Taste in Verbindung mit einer der Aktionstasten, ruft ihr dann einen von vier ausgerüsteten Serenas herbei. Die Kleinen unterscheiden sich dabei in ihren Hauptfunktionen. So findet ihr offensive Typen, die euch mit physischen Angriffen auf eure Feinde unterstützen. Defensive Servan dagegen unterstützen euch durch Heilung oder Schwächung der Feinde. Und damit euch nicht langweilig wird, findet ihr immer wieder im Verlauf des Spiels neue Servans, die ihr dann nutzen könnt. In diesem Punkt bekommt man sogar ein wenig Pokemon Feeling geboten. Natürlich werden auch eure magischen Helfer mit der Zeit stärker um euch besser zu unterstützen. Wenn Arnice selbst auflevelt, nutzt man diese Gelegenheit aber doch um ein wenig nackte Haut einzubringen. So bekommt ihr jedes Mal einen kleinen Striptease in abgeschwächter Form zu sehen. Etwas unnötig, aber es hält sich wenigstens im Rahmen.

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Servans kommen mit verschiedenen Talenten, manche offensiv andere defensiv.

 

Trister Detailreichtum

Da Nights of Azure vollständig bei Nacht stattfindet, fallen Sachen wie strahlend blauer Himmel oder Sonnenschein natürlich schon mal weg. Daher präsentiert sich das Spiel hauptsächlich in Schwarz, Lila, Blau und allem dazwischen, was eine Nacht eben so ausmacht. Während die Farbpalette kein Problem darstellt, sind die Texturen im Vergleich aber schon sehr trist. Die Umgebungen, die ihr durchlauft, sind eher zweckmäßig zusammengebastelt. Solange ihr wisst, dass ihr gerade in einer Stadt seid und ihr gerade auf einer Art Marktplatz kämpft, reicht das schon. Viel mehr Mühe haben sich die Designer hier leider nicht gegeben. Dank der tristen Umgebung und der etwas eintönigen Farbwahl kommen die farbenfrohen Charaktere und deren Kostüme aber umso deutlicher zum Tragen. Die Kostüme und Charakterdesigns sind recht detailliert mit all den Zöpfen, Schleifen etc. Es sieht allerdings immer etwas seltsam aus, wenn man die detaillierten Charaktere vor den matschigen Hintergründen sieht. Viel Arbeit scheint dafür aber in die Animation der sekundären Geschlechtsmerkmale investiert worden zu sein. Ich bin absolut für realistische Animationen und daher möchte ich GUST hier raten den Entwicklern mal klarzumachen, dass Brüste sich nicht so bewegen. Selbst wenn die beiden Damen stillstehen, scheint deren Oberweite ein Eigenleben zu haben. Das wirkt meist unfreiwillig komisch und steht dem positiven Ansatz der Story entgegen. Die Musik hält sich in weiten Teilen dezent im Hintergrund, ist aber durchaus hörenswert.

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Der Kontrast zwischen den Hintergründen und den eigentlichen Charakteren ist schon sehr krass.

 

Fazit:

Nights of Azure ist wirklich ein kleines Juwel und das nicht Mal unbedingt des Gameplays wegen. Für mich selbst liegt die Besonderheit des Titels in der vorurteils- und klischeefreien Darstellung der gleichgeschlechtigen Beziehung von Arnice und Lilysse. Nie zieht man diese Beziehung ins Lächerliche oder deutet an, dass diese Verbindung unnormal ist. Die Darstellung ist durchweg reif und liebenswert dargestellt. Natürlich verzichtet man nicht darauf Haut zu zeigen und auch die wirklich lächerlichen Brustanimationen sind vorhanden. Ich bin kein Animation Designer, aber jedem sollte einleuchten, dass echte Brüste sich nicht wie mit Mäusen gefüllte Ballons bewegen, selbst wenn die Trägerin stillsteht. Ansonsten bietet das Spiel eine gute Kampagne mit viel extra Content über das Ende hinaus. Auch wer nie viel Zeit am Stück hat, sollte hier einen Versuch wagen. Nights of Azure ist damit ein gutes JRPG für Einsteiger mit tollen Mechaniken und zwei tollen Hauptcharakteren.

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