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Night of the Sicario

Kritik zum Action-Thriller

Ich mag Gangstergeschichten. Und zwar nicht nur die Mafia Klassiker wie Der Pate, Goodfellas oder ungefähr jeder Film von Martin Scorsese, sondern auch Geschichten über die mexikanischen Kartells. Savages oder Tage der Toten sind großartige Bücher zu dem Thema, und die beiden Sicario Filme aus der Feder von Taylor Sheridan sind herrlich brutale Meisterwerke. Entsprechend gespannt war ich auf den neuesten Eintrag in dieser Filmsparte, Night of the Sicario. Ob der mit den großen Fischen mithalten kann oder gnadenlos untergeht, das erfahrt ihr hier.

 

Die Story von Night of the Sicario

Teresa Fuentes soll als Kronzeugin in Washington DC gegen ein mexikanisches Kartell aussagen. Vorher sollen aber noch ihr Mann und ihre Tochter in die USA gebracht werden, damit sie gemeinsam im Zeugenschutzprogramm untergebracht werden sollen. Auf dem Weg vom Flughafen zum Gericht wird die Familie unter dem Schutz von DEA Agent Cole Bennett jedoch von den Handlangern des Kartells angegriffen. Sie können in ein nahegelegenes Heim für betreutes Wohnen flüchten, doch die Sicarios des Kartells sind ihnen auf den Fersen.

 

Unsere Kritik zu Night of the Sicario

Trotz der nichtmal 90 Minuten Laufzeit passiert in diesem Film eine ganze Menge….nichts. Dabei könnte ich es jetzt belassen, aber das wäre ja langweilig. Also gucken wir uns der Reihe nach an, was diesen großen Haufen Nichts denn genau ausmacht.

Stirb Langsam für Dumme

Fangen wir mit der Geschichte an. Im Kern haben wir hier das typische “Eine Person kämpft gegen eine besser ausgestattete Überzahl an Gegnern in einem geschlossenen Gebäude” Prinzip. Zumindest theoretisch. Tatsächlich ist es einfach nur eine Aneinanderreihung von Zeug und keiner versteht was eigentlich passiert. Roter Faden, was soll das sein? Generell ein Faden? Fehlanzeige. Wenigstens irgendeine Form von ansatzweise erkennbarer Struktur? Vergebens. Hier hat jemand versucht, ein Haus zu bauen, aber statt einem Fundament einen Raum pro Stockwerk gebaut und dann mit dem nächsten weitergemacht. Das führt zu vielen Ansätzen, die aber direkt aufhören, und am Ende nicht nur zu Verwirrung führen, sondern nach allerhöchstens 20 Minuten zu vollkommenem Desinteresse. Es gibt den Versuch eines Twists gegen Ende, der nicht nur deshalb komplett ins Leere läuft, weil er nie auch nur angedeutet wird. Nein, zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits seit 40 Minuten nur noch damit beschäftigt, den kleinen Anzeigebalken anzufeuern, damit dieser Mist so schnell wie möglich vorbei ist.

Was soll das überhaupt sein?

Das ist eine sehr gute Frage. Beworben wird der Film als Actionthriller. Das würde bedeuten, dass es hier Action- und Thrillerelemente gäbe. Für die Unwissenden unter uns heißt das Adrenalinschub und Spannung. Es gibt nur ein kleines Problem mit dieser Beschreibung: Nichts davon kommt im Film vor. Das liegt zu großen Teilen daran, dass die Struktur absolut katastrophal ist. Ein paar Beispiele. Die Familie, um die es in diesem Film geht, wird mit jeweils einer kurzen Szene vorgestellt. Was sie getan hat, um das Zeugenschutzprogramm zu verdienen, wird nur ganz kurz angerissen. Warum also sollte ich mich für sie interessieren? Es wird einfach vorausgesetzt, dass ich mich interessiere, denn sie sind ja die Hauptfiguren.

Und es wird nicht besser. Denn der liebe Herr DEA Agent Cole Bennett hat die ehrenwerte Aufgabe, sie zu beschützen. Was also tut er, nachdem sein komplettes Team in den ersten fünf Minuten über den Haufen geschossen wird? Richtig, er gibt sie in einem Heim für betreutes Wohnen ab und taucht kaum noch auf, obwohl er fett auf dem Cover steht. Das ist einfach nur unverständlich. Denn dafür gibt es genauso wenig Erklärung, wie für all die anderen angeschnittenen Nebengeschichten. Der Anführer der Sicarios ist der Neffe vom Boss, will aber nicht auf dessen Befehle hören, weil…..ja warum denn jetzt? Will er sich beweisen, ihn hintergehen und das Geld behalten, was denn jetzt? Achso das Geld hat die Familie übrigens auf einem Speichermedium mitgebracht und es wird ein riesen Bohei darum gemacht, dabei ist total offensichtlich wo es ist, sobald es zum ersten Mal erwähnt wird. Und auf die ganzen Schnipsel zu den Bewohnern des Heims, die man lustlos vor die Füße geworfen bekommt wie ein Hund die Reste vom Esstisch will ich erst gar nicht eingehen.

Reden wie die Roboter

Kommen wir zum Schluss noch auf einen allseits bekannten, aber immer wieder auffälligen Punkt zu sprechen, die Synchronisation. Die ist nämlich – wie sollte man es auch anders errwarten – schlichtweg grauenhaft. Ich würde gerne ein anderes Wort dafür verwenden, aber es gibt kein passenderes. Jedes Wort, jeder Satz klingt so wahnsinnig hölzern, da wird jeder Wald neidisch. Es fühlt sich nicht an, als würde der Ton zum Bild passen. Stattdessen hat man das Gefühl, man gucke einen Stummfilm und höre gleichzeitig ein wahnsinnig schlechtes Hörspiel. Und irgendwie passen beide Teile geradeso zusammen, aber wirklich passend ist es auch nicht. In der Mathematik ergibt Minus mal Minus Plus, hier leider nicht.

 

Informationen zu Night of the Sicario

  • Originaltitel: Night of the Sicario
  • Laufzeit: ca. 83 Minuten
  • Heimkinostart: 14. Juli 2022 als DIGITAL EST, ab 21. Juli 2022 DIGITAL TVOD, ab 5. August 2022 auf BLU-RAY und DVD
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Natasha Henstridge, Costas Mandylor, Amanda Diaz, Narci Regina, Manny Perez, Roberto Sanchez, Addison Kendall, Carol Florence

Trailer zu Night of the Sicario

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”130188″ headline=”Fazit zu Night of the Sicario” name=”Lennart Hoffmann, Redakteur”]Mein Gefühl bei diesem Film war eine Mischung aus Skepsis und Optimismus. Am Ende gewonnen hat die Enttäuschung, und zwar in jederlei Hinsicht. Langweilige Geschichte, langweilige Figuren, langweilige Action. Ich weiß nichtmal, was dieser Film überhaupt sein möchte. Aber was auch immer es ist, er ist gnadenlos gescheitert.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Unfassbar uninspirierte Geschichte
Figuren ohne jegliche Identität oder Charakter
Zum Glück nach nichtmal 90 Minuten wieder vorbei
Durchschaubarer als frisch geputzte Fenster

Ab in die Filmsammlung?

Nein. Egal welchen Aspekt eines Action-Thrillers ihr sonst ansprechend findet, dieser Film wird euch enttäuschen. Er macht nichts gut, aber auch nichts auf die gute Art schlecht. Also lasst es einfach, hier entgeht euch nichts.

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