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Metro Exodus – Test zum postapokalyptischen Open-World-Abenteuer

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Metro Exodus Day One Edition [PlayStation 4]
  • Das größte Metro-Abenteuer aller Zeiten voll immersiver First-Person-Action
  • Entkommen Sie den Ruinen des gefallenen Moskaus
  • Treten Sie eine epische Reise durch das postapokalyptische Russland an
  • Inspiriert durch die internationalen Bestseller von Dmitry Glukhovsky
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 18 Jahren

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Releasedatum: 15. Februar 2019

Genre: Shooter

USK: Ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: Deep Silver

Plattformen: PC, PS4, Xbox One 

Sechs Jahre nach dem Release des letzten, digitalen Abenteuers aus dem populären Metro-Universum, führt Entwickler 4A Games die Ego-Shooter-Reihe zum Abschluss der Trilogie. Metro Exodus soll dabei auf gänzlich neuen Pfaden wandeln: Vorbei mit repetitiven Schlauchpassagen und dem namensgebenden, beengten U-Bahn-System, öffnet man dem Spieler die frei begehbare Postapokalypse. Bleibt die Frage zurück wie 4A Games den Wandel der Marke von einem atmosphärischen Shooter mit Klaustrophobie-Einschlag zur offenen Levelarchitektur vollführt, ohne dabei zum generisch-postapokalyptischen Abenteuer mit fehlendem Alleinstellungsmerkmal zu verkommen. Wir haben einen detaillierten Blick auf das ambitionierte Vorhaben der ukrainischen Spieleschmiede geworfen und festgestellt, dass der Markt für Weltuntergangs-Szenarien noch nicht gänzlich übersättigt ist.

 

Ab an die frische Luft

Auch im dritten Teil der Survival-Shooter-Reihe schlüpft ihr erneut in die Haut von Protagonist Artjom. Der Mittzwanziger ist mittlerweile mit Anna, einer Scharfschützin der Ranger-Einheit liiert und fristet auch weiterhin sein ruheloses Dasein im Untergrund des Moskauer U-Bahnnetzes. Nach den Ereignissen um die humanoiden Telepathen “Homo Novus” und den subversiven Auseinandersetzungen der internen Metro-Fraktionen, verfolgt Artjom stringent den Glauben an eine Welt außerhalb des russischen Untergrundes. Ein Wunsch, der nicht komplett unbegründet ist. So finden Anna und Artjom schnell heraus, dass das Oberhaupt der Sparta Ranger – und damit Annas Vater – Oberst Miller mehr weiß als er zunächst zugeben will. Mittels der Dampflock “Aurora” schafft die kleine Gruppe der Sparta Ranger die Flucht aus der Metro und begibt sich auf eine gefährliche Reise durch die Postapokalypse, auf der Suche nach einer neuen Heimat. Im Gegensatz zum Erstling Metro 2033 richtet sich Metro Exodus ebenso wenig stringent nach seiner literarischen Vorlage wie schon Metro Last Light – mit dem einzigen Unterschied, dass Exodus bereit ist die Spielwelt und damit auch das erzählerische Spektrum breiter zu öffnen. Mit dem neuen spielerischen Ansatz sieht sich die Reihe folglich auch mit einer erzählerischen Neuinterpretation konfrontiert. Metro schafft es überraschenderweise auf eine offene Levelstrucktur zu setzen und gleichzeitig eine stimmige Atmosphäre zu erzeugen, die seinen beklemmenden Vorgängern in nichts nachsteht, In seiner Glaubhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit strauchelt das Abenteuer zu Beginn dafür um so mehr. Größtes Problemkind ist dabei der stumme Protagonist Artjom selbst. Dessen Beweggründe und Motivation bleiben dem Spieler weitestgehend verschlossen, was das Abenteuer in eine eher unemotionale Richtung lenkt.
Hinzu kommt, dass die Beweggründe der Ranger aufgesetzt und nur ihrem Zweck dienlich sind. Die stimmungsvolle Inszenierung weiß glücklicherweise aber gekonnt davon abzulenken. Abgesehen von einigen deplazierten Dialog-Fetzen baut der Survival Shooter eine kohärent steigende Atmosphäre auf, die die kleinen Patzer mehr als wett macht.

Artjom verschlägt es immer wieder an die Oberfläche.

 

Altbekannt und trotzdem neu

In Metro Exodus reißt sich 4A Games engütlig vom namensgebendem Ubahn-System los und öffnet der Spielergemeinde die postnukleare Spielwelt, in überschaubarer Gänze. Als Basis für den folgenden Spielverlauf dient euch dabei die Aurora. Hier erhaltet ihr neue Missionen, führt anregende Gespräche mit euren Verbündeten und plant eure nächsten Expeditionen. Auf eurer Reise durch das oberirdische Russland wird die Aurora immer wieder durch unvorgesehene Zwischenfälle ausgebremst. Um Hindernisse von den Gleisen zu räumen oder das metallene Schienengefährt instand zu setzen, werdet ihr regelmäßig gezwungen die nährere Umgebungen zu erkunden. Die offenen Areale bieten euch jede Menge Erkundungsspielraum und sind zudem mit allerhand Details, Story-Abschnitten und durchaus akzeptablen Nebenmissionen gespickt. Neben mutierten Gegnern warten zudem Banditenlager sowie versteckte Unterschlüpfe darauf von euch entdeckt zu werden. So oder so beginnt die Suche nach seltenen Waffen, Munition sowie Crafting-Materialien. In Metro Exodus wird es ab sofort nämlich möglich sein eure eigenen Gegenstände herzustellen sowie zu verbessern. Hier kommt gleichzeitig auch das erweiterte Survival-System zum Tragen. Waffen müssen immer wieder gereinigt, Gasmasken repariert und die Batterien des Nachtsichtgerätes aufgeladen werden. Ein Element, dass sich nach wie vor sehr gut in das bekannte Shooter-Gameplay einfügt und den Erkundungsdrang in den offenen Arealen überdies steigert. Schade nur, dass es ein derart kreatives Bezahlsystem wie aus Metro 2033 und Last Light nicht in den aktuellen Ableger geschafft hat. Munition bleibt zwar noch Mangelware, ihr könnt diese aber – die richtigen Crafting Materialien vorausgesetzt – selbst herstellen. Als Währung dienen die Projektile also fortan nicht mehr, dies würde aber ohnehin mit dem bestehenden Herstellungs-System kollidieren. Die einzelnen, offenen Areale können derweil mit ihrer optischen Varianz überzeugen. Ob Sumpflandschaften, Eiswüsten oder grüne Wälder in Kombination mit dem Tag-Nacht-Wechsel und einem dynamischen Wettersystem beeindruckt das oberirdische Russland vor allem mit jeder Menge Abwechslung. Im Gegensatz zu anderen Open-World-Konkurrenten sind die offenen Gebiete in Metro Exodus zwar recht übersichtlich, strotzen allerdings vor einer immens großen Detailfülle, die der Spielwelt nicht nur lebendig wirken lässt, sondern auch den altbekannten Horror-Charme versprüht. So werdet ihr der Story folgend immer wieder in lichtlose Tunnel, enge Gassen oder düstere Häuser geführt, die euch mental auf den unbehaglichen, moskauer Untergrund zurückblicken lassen.

Metro Exodus kommt mit einem erweiterten Crafting-System daher.

 

Was der Mutant nicht kennt…

In Metro Exodus dürft ihr euch erneut allerhand mutierten Bestien sowie gefährlichen Monstern erwehren. Während eure postnuklearen Gegner an Vielfalt und Varianz dazu gewonnen haben, gelingt es der zugrunde liegenden KI ihre animalischen Verhaltensweisen bestens in Szene zu setzen. Bezogen auf die menschlichen Gegenspieler dürft ihr nach wie vor nicht allzu viel Intelligenz erwarten. Ganz nach dem Konzept der Künstlichen Dummheit rennen die NPCs wild durch die Gegend, nutzen ihre Deckung selten sinnvoll aus und kommen gar nicht erst auf die Idee euch mittels taktischen Manövern zu flankieren. Wirklich interessant sind demgegenüber allerdings deren spontane Verhaltensweisen am Ende einer Auseinandersetzung. So ergeben sich eure menschlichen Feinde plötzlich friedvoll, begehen Selbstmord oder fallen euch ungesehen in den Rücken. Die Kämpfe in Metro Exodus könnt ihr offensiv oder in bester Stealth-Manier bestreiten. Die Shooter-Passagen überzeugen nach wie vor nicht mit moderner Schnelllebigkeit, sondern zeigen euch aufs neue, dass ein langsameres und behebigeres Gameplay zu einer dichteren Atmosphäre beitragen kann. Den “Oldscool”-Charme behält auch der dritte Ableger der populären Reihe bei und zwingt euch klüger zu agieren und eure Optionen im Kampf abzuwägen. Die Steuerung ist dabei zwar kein großes Hindernis, fügt sich aber in die altbackene Aufmachung ein und kann hier und da dann doch etwas hakelig werden. Wirklich nervenaufreibend wird es aber erst wirklich wenn Artjom an jedem noch so kleinen Stein oder Ast hängen bleibt. Nach wie vor bleibt das Schleichen eine unabdingbare Option um Ressourcen zu sparen. Wer ungesehen passieren will, sollte darauf bedacht sein, sämtliche Lichtquellen auszuschalten sowie Feinde mit herumliegenden Gegenständen abzulenken. Beide Taktiken, egal ob offensiv oder defensiv, fügen sich gut ins Spielgeschehen ein, gestalten sich zugänglich und geben euch die Freiheit euer Vorgehen selbst zu bestimmen. Die dichte Atmosphäre des Shooters wird nicht nur durch die engen, dunklen, Metro-typischen Story-Abschnitte sowie die detailliert-aufgebaute Spielwelt erzeugt, sondern wie immer leistet auch das sehr reduzierte HUD seinen Beitrag. Informationen über eure Gesundheit, euren Filterverbrauch oder eure geographische Position werden gekonnt ins Spiel eingebunden, ohne die Immersion allzu sehr einzuschränken.

Zu Land und zu Wasser – Metro Exodus bietet optisch genügend Abwechslung.

 

Metro 76

Genau wie seine zwei Vorgänger läuft auch Metro Exodus auf der hauseigenen 4A Engine. Gemessen an seiner grafischen Qualität sieht man der Engine ihr Alter allerdings nicht an und so kreiert der Survival-Shooter eine eindrucksvolle Lichtstimmung, die gemeinsam mit der einzigartigen Hintergrundmusik genau die Stimmung erzeugt, die das Spiel benötigt. Leider können etwas länger andauernde Ladezeiten sowie die sehr hölzerne Mimik der NPC’s Spieler ab und an aus der märchenhaften Postapokalypse herausreißen. Hinzu kommt, dass die sonst sehr gelungene deutsche Synchronisation hier und da mit kleineren Aussetzern zu kämpfen hat. Der größte Nemesis von Metro Exodus bleibt jedoch weiterhin das technische Grundgerüst. Abstürze, Glitches und Bugs, die uns zwangen das gesamte Kapitel noch einmal neu zu starten, sind mehr als ärgerlich und waren auf der Xbox One leider keine Seltenheit. Umso bedauerlicher, dass Entwickler 4A Games kein vollwertiges, manuelles Speichersystem integriert hat und dem Spieler damit verwehrt, einzelne Spielstände neu zu laden.

 

Positiv:

Grafische Meisterleistung
unglaubliche Lichtstimmung
altbackenes Shooter-Gameplay mit Charme
Atmosphärische und stimmige Story
detailgespickte, abwechlungsreiche Außenarele
beengte, klaustrophobische Abschnitte bringen Metro-Flair zurück
abwechslungsreiche Gegnertypen
einnehmende Soundkulisse

Negativ:

KI bewegt sich im unteren Durchschnitt
Abstürze und Bugs keine Seltenheit
Nachladende Texturen
stummer Artjom stört Story-Immersion
Deplazierte Dialog-Fetzen
Lange Ladezeiten
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”90137″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jennifer Engelhardt, Redakteur”]
“Die Spielereihe Metro definiert sich seit diesem Jahr nicht mehr nur noch über das namensgebenden Untergrundlabyrinth und schafft es dennoch nicht vollkommen zu verfremden. Ganz im Gegenteil, baut man trotz offener Levelarchitektur doch eine ebenso stimmige Atmosphäre auf, die sowohl durch die detailstarke Spielwelt, passive Erzählstruktur als auch die klaustrophobischen Levelabschnitte getragen wird. Während sich das eher altbackene Gameplay zum Alleinstellungsmerkmal der Spielereihe entwickelt hat und dem Setting deutlich mehr Glaubwürdigkeit verleiht, schwächelt vor allem das technische Grundgerüst. Bugs, Glitsches sowie nachladende Texturen stören das sonst so schöne grafische Gesamtbild enorm. Auch der stumme Protagonist Artjom unterstützt nicht unbedingt die immersive Verknüpfung zwischen Held und Spieler, sondern leitet das Abenteuer eher in eine unemotionle Richtung. Dennoch: Metro ist zurück und das in einem gänzlich neuen Gewand, das die inneren Werte zumindest nicht in einem generischen Endzeit-Shooter-Brei verkommen lässt.”
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Ab in die Sammlung?

Metro Exodus sollte ab sofort nicht mehr nur für die Serien-Fans ein Anlaufpunkt sein. Ist man dem altbackenen Shooter-Gameplay nicht gänzlich abgeneigt und kann über diverse technische Fehler hinwegsehen, bietet der dritte Ableger der populären Shooter-Reihe einen atmosphärischen Ausflug in die Postapokalypse.

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