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Martha Is Dead

Test zum düsteren Weltkriegspsychothriller

Martha Is Dead im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

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Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Martha is Dead
  • Unverschämt authentische Sprachausgabe auf Italienisch, Das erste Indie-Spiel, das mit der italienischen Sprache als Standardeinstellung auf den Markt kommt - für eine vollständige Immersion in die Geschichte und die Charaktere
  • Vom Schöpfer von The Town of Light, Der zweite Titel von LKA, dem preisgekrönten Entwickler von The Town of Light und Spezialisten für realitätsnahe narrative Spiele, die den Fokus auf härtere Themen legen
  • Eine tiefgründige, dunkle und vielschichtige Erzählung, Martha Is Dead handelt von Verlust, Beziehungen und den psychologischen Schwierigkeiten einer dunklen Periode der Geschichte - erzählt durch die Augen einer jungen Frau, die nach der Wahrheit sucht, aber auch eigene Geheimnisse zu verbergen hat
  • Erforsche eine detaillierte Nachbildung der italienischen Landschaft, Erkunde zu Fuß, mit dem Boot oder auf dem Fahrrad die atemberaubend realistische Landschaft der Toskana. Martha Is Dead ist realitätsgetreu. Das Setting und der historische Kontext sind von realen Fakten und Orten inspiriert, die in echter LKA-Manier originalgetreu rekonstruiert wurden
  • Puppenspiele Spiele mit zahlreichen Marionettensequenzen im Marionettentheater, um dich an verdrängte Erinnerungen zu erinnern

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 24. Februar 2022

Genre: Thriller, Indie Game, Adventure

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: Wired Productions

Plattformen: PC, Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series S|X

Psychische Krankheiten sind aus der heutigen Welt leider nicht mehr wegzudenken. Seit mehr als zwanzig Jahren wird ein stetiger, rasanter Anstieg von psychischen Erkrankungen verzeichnet. Dennoch sind diese für viele nach wie vor ein Tabu-Thema, worüber man schweigen sollte. Für einige zählen sie nicht mal als richtige Krankheiten. Doch genau dieser Umgang verschlimmert das Leiden der Betroffenen noch zusätzlich. In Martha Is Dead wird genau dieses Thema aufgegriffen. Das Spiel zeigt ungeschönt die Folgen emotionalen Missbrauchs und unterlassener Behandlung von geistigen Erkrankungen. Wie das italienische Entwicklerstudio diese schwierige Thematik umgesetzt hat, erfahrt ihr im folgenden Test.

 

Verlust, Trauer, Krieg

Wir schreiben das Jahr 1944. Der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange, überall herrscht Angst. Der berühmte deutsche General Erich K lebt mit seiner Frau und seinen Zwillingstöchtern Martha und Giulia in, von den Nazis besetzten Italien. Zum Schutz seiner Familie bezieht er die Farm der Nanny der beiden Kinder. Diese liegt abgelegen an einem See im Wald, nahe der Stadt San Casciano. Eines Morgens entdeckt Giulia während eines Spaziergangs im Wald den leblosen Körper ihrer Schwester auf der Oberfläche des Sees treibend. In der Hoffnung sie retten zu können, zieht sie Martha ans Ufer, wo sie durch die Anstrengung und den Schock das Bewusstsein verliert.

Als Giulia wieder zu sich kommt, sieht sie sich nicht nur mit dem Tod ihrer Schwester konfrontiert. Durch die große Ähnlichkeit der beiden Zwillinge wurde die Tote fälschlicherweise für Giulia gehalten. Da es nun zu spät ist, das Missverständnis aufzuklären, sieht Giulia sich gezwungen, als Martha weiterzuleben. Doch wer hat Martha umgebracht? Was hat sie überhaupt so früh am See gemacht? Und warum war sie wie Giulia gekleidet?

Martha Is Dead

Marthas Totenwache im offenen Sarg.

 

Liebevoll detaillierte Atmosphäre

Eine Sache in Martha Is Dead sticht von Beginn an besonders hervor. In diesem Spiel steckt unglaublich viel Liebe zum Detail. In den meisten Fällen sind dies die Dinge, die das Spiel von der breiten Masse abheben und zu etwas Besonderem machen. Doch leider führt es in einem sehr entscheidenden Aspekt dazu, dass der Spielfluss erheblich gestört wird. Doch fangen wir mit den großen Stärken des Spiels an.

Martha Is Dead ist unglaublich atmosphärisch. Zu Beginn erscheint noch alles schön und unbeschwert, es scheint die Sonne, alles ist hell und freundlich ausgeleuchtet. Auch der Wald und der See wirken am Tag idyllisch, gar erholsam. Doch dieser Frieden ist nicht von Dauer. Schnell wird die Welt um uns herum dunkel und wirkt automatisch bedrohlich. Mit fortschreitenden Tagen hören wir immer mehr Schüsse, Detonationen und Kampfhubschrauber. Der Krieg steht von unserer Haustür. Das alles ist sehr realistisch und mal mehr, mal weniger subtil über akustische und visuelle Stimuli dargestellt. Doch nicht nur die Atmosphäre profitiert von den vielen kleinen Details. Auch die Erzählung von Giulias Geschichte wird durch liebevoll gestaltete Tagebucheinträge visuell unterstützt und zugänglich. Hier steckt merklich viel Aufwand und Arbeit dahinter.

 

Willkommen beim Fotosimulator 2022

Leider ist dieser detailgetreue Eifer bei den Fotoaufnahmen und der Bedienung der Kamera ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Da Giulia leidenschaftlich gern fotografiert, ist die Kamera ein fester Bestandteil des Spiels. Um in der Geschichte weiterzukommen, müssen spezifische Szenerien eingefangen werden, sodass wir die Fotografie auf keinen Fall umgehen können. Und genau dieser Punkt macht es zu weilen sehr fad. Nicht nur, dass die manuelle Bedienung der Kamera, zwar realistisch, aber dadurch unnötig kompliziert ist – Winkel einstellen, Blende links, Blende rechts, Fokus, etc. etc. – auch die Entwicklung der Fotos wurde detailgetreu, Schritt für Schritt nachgestellt.

Im Verlauf des Spiels finden wir uns also mehrmals in der Dunkelkammer unseres Vaters ein und verbringen da massig Zeit. Foto auswählen, Größe anpassen, Papier zurechtrücken, Schärfe einstellen, belichten, erstes Bad, zweites Bad, angucken und von vorn. Das Ganze ist langwierig und nimmt der Geschichte komplett die Spannung. Noch dazu finden wir immer mehr Kinkerlitzchen und Extras für die Kamera. Andere Filme, Filter, Objektive, jedes besonders geeignet für eine sehr spezifische Aufnahme. Doch nichts davon brauchen wir, um spielrelevante Fotos einzufangen. Doch wer in einem Psychothriller gern seine künstlerische Leidenschaft als Hobbyfotograf ausleben will, hat daran bestimmt seinen Spaß. Allerdings ist dieses Feature in einem Spiel mit narrativem Fokus eher unpassend.

 

Redundante Nebenhandlungen ohne wirklichen Bezug zur Geschichte

Eine alte Legende besagt, dass in den Seen um San Casciano der Geist der weißen Frau sein Unwesen treibt. Als junge Frau wurde sie von dem Mann, den sie liebte, getötet. Seitdem ist ihr Geist ruhelos und holt in besonders nebligen Nächten junge Frauen zu sich in den Tod. Zu Beginn wird uns diese Legende in Form eines Kinderbuchs erzählt. Dieses ist ebenfalls sehr detailliert und liebevoll gestaltet. Allerdings steht diese Legende kaum in Bezug zur restlichen Handlung. Zwar wurde versucht irgendwie eine Verbindung herzustellen, allerdings ist es wenig bis gar nicht gelungen.

Auch die Partisanen, die rund um die Farm Widerstand gegen das NS-Regime leisten, werden erwähnt. Zwar bekommen sie sogar ihre eigene kleine Questreihe, doch wird auch diese sehr stiefmütterlich abgefertigt und hat keinerlei Bezug zur restlichen Handlung. Dabei stellt sich die Frage, zu welchem Zweck in einer narrativen Geschichte noch mehr Ablenkung von der Haupthandlung eingebaut wurde. Die letztendlich mit einem einzigen kurzen Satz kurz vor Ende bedacht und damit abgeschlossen wird.

Martha Is Dead

Eine Seite aus dem illustrierten Kinderbuch über die Legende der weißen Frau.

 

Wichtiges Statement trotz generischer Spielerfahrung

Thematisch greift Martha Is Dead Dinge auf, die heute wohl präsenter sind denn je. Es ist eine sehr dramatische und drastische Darstellung der Folgen von emotionalem Missbrauch und unterlassener Behandlung von psychischen Erkrankungen. Der Umgang und die Entmystifizierung dieser Thematiken ist durchaus heikel und kompliziert, doch haben die Entwickler des Spiels einen guten Weg gefunden, das Ganze den Spielern auf respektvolle Weise vertraut zu machen. In diesem Punkt wurde ganze Arbeit geleistet. Leider wurden spielmechanisch und auch narrativ zu viele Abstriche gemacht, die eine bereichernde Spielerfahrung verwehren. Sodass schlussendlich das Gesamtpaket, trotz guten Umgangs mit wichtigen und ernsten Themen, ein wenig enttäuschend und stellenweise sogar ziemlich fad war.

 

Martha is Dead
  • Unverschämt authentische Sprachausgabe auf Italienisch, Das erste Indie-Spiel, das mit der italienischen Sprache als Standardeinstellung auf den Markt kommt - für eine vollständige Immersion in die Geschichte und die Charaktere
  • Vom Schöpfer von The Town of Light, Der zweite Titel von LKA, dem preisgekrönten Entwickler von The Town of Light und Spezialisten für realitätsnahe narrative Spiele, die den Fokus auf härtere Themen legen
  • Eine tiefgründige, dunkle und vielschichtige Erzählung, Martha Is Dead handelt von Verlust, Beziehungen und den psychologischen Schwierigkeiten einer dunklen Periode der Geschichte - erzählt durch die Augen einer jungen Frau, die nach der Wahrheit sucht, aber auch eigene Geheimnisse zu verbergen hat
  • Erforsche eine detaillierte Nachbildung der italienischen Landschaft, Erkunde zu Fuß, mit dem Boot oder auf dem Fahrrad die atemberaubend realistische Landschaft der Toskana. Martha Is Dead ist realitätsgetreu. Das Setting und der historische Kontext sind von realen Fakten und Orten inspiriert, die in echter LKA-Manier originalgetreu rekonstruiert wurden
  • Puppenspiele Spiele mit zahlreichen Marionettensequenzen im Marionettentheater, um dich an verdrängte Erinnerungen zu erinnern

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”115652″ headline=”Fazit zu Martha Is Dead” name=”Vivien Ziermann, Redakteurin”]In Bezug auf Martha Is Dead bin ich sehr zerrissen. Zum einen macht das Spiel vieles richtig, es ist sehr atmosphärisch, mit vielen liebevollen Details, die es wirklich bereichern. Zum anderen verliert es unter anderem durch das überdetaillierte Fotofeature schnell an Fahrt und Spannung. Die Entwickler greifen sehr wichtige und schwierige Themen auf, verpacken diese allerdings hauptsächlich in Body-Horror, sodass die Emotionalität schnell an Tiefe verliert. Alles in allem habe ich mir mehr von diesem Titel versprochen.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]

Positiv:

Sehr atmosphärisch mit viel Liebe zum Detail
Thematisierung von sehr wichtigen und schwierigen Thematiken
Grafisch schöne Spielwelt unterstützt den narrativen Fokus

Negativ:

Zu detaillierte und komplexe Fotosimulation stört erheblich den Spielfluss
Body-Horror will hauptsächlich schockieren auf Kosten der emotionalen Tiefe
Verlauf der Geschichte zu großen Teilen sehr vorhersehbar
Mittelmäßige deutsche Synchronisation mit kaum Betonung oder Emotionen geht auf Kosten der Glaubwürdigkeit
Ansätze von Nebenhandlungen sind zwar eingebaut, werden aber sehr stiefmüttlich abgefertigt und wirken dadurch redundant

Ab in die Sammlung?

Trotz mäßiger Spielerfahrung greift Martha Is Dead ein ungemein wichtiges Thema auf, weshalb ich nur jedem ans Herz legen kann einen Blick darauf zu werfen. Wer allerdings sensibel auf diese Themen reagiert, sollte hier äußerste Vorsicht walten lassen.

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