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Mario Party 10 – Review zum Teil ohne “Party”

Wir haben lange auf den Nintendo Wii U-Ableger von Mario Party gewartet. Nun ist dieser endlich da und wir können ab sofort erneut Brettspiele auf dem Fernseher spielen. Doch die Fans wissen, nach dem enttäuschenden neunten Teil der Reihe, muss Mario Party 10 wieder einiges gut machen. Ob es den Entwicklern von Nd Cube gelungen ist, sich die Kritik zu Herzen zu nehmen? Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut und sagen euch in unserem Test, ob es sich lohnt, den zehnten Teil zu spielen.

 

Wenig Minispiele, in einem öden Spielverlauf

Mario Party kennt man eigentlich als spaßige Brettspiel-Alternative am Bildschirm. Doch die Fans hat man mit dem neunten Teil auf der Wii nicht so begeistern können. Vorweg sei gesagt, auch Mario Party 10 basiert auf dem Spielprinzip seines direkten Vorgängers. Anstatt auf das alte bei den Fans beliebte Spielprinzip zu setzen, packt man erneut alle vier Spieler in ein Auto und lässt sie zusammen über die Bretter fahren. Aber fangen wir mal im übersichtlichen Hauptmenü an. Dort haben wir die Wahl zwischen drei verschiedenen Spielmodi. Der Amiibo-Support fällt einem direkt ins Auge, denn einer der beiden neuen Spielmodi ist der Amiibo-Modus. Ebenfalls neu mit an Bord ist der Bowser-Modus. Natürlich darf die eigentliche Mario Party auch nicht fehlen. Wer das Spiel zum ersten Mal einlegt, der sollte einen schnellen Einstieg mit der Mario Party starten. Dieser Modi ist mit bis zu vier Spielern spielbar. Zu Beginn wählen alle Spieler ihren Charakter aus. Insgesamt gibt es 13 Verschiedene, wovon drei davon im Laufe der Zeit freispielbar sind. Standardmäßig sind Mario, Luigi, Toad und Peach mit dabei. Ebenfalls wieder mit dabei ist Donkey Kong. Nach Auswahl unserer Figur dürfen wir eine von fünf Spielbrettern auswählen. Diese unterscheiden sich alle von ihrem Szenario und sich sehr abwechslungsreich gestaltet. So können wir einmal über einen Jahrmarkt mit diversen Attraktionen fahren, das andere Mal tauchen wir ab in eine Unterwasserlandschaft. Aber auch die Wüste, Bowers-Schloss und eine Geisterwelt mit Boo dem Geist sind spielbar. Ziel jeder Runde ist es, die meisten Mini-Sterne einzusammeln und das Ziel schnell zu erreichen. Für das Spielen ist zusätzlich zu dem Wii-U-Controller auch eine Wiimote Pflicht. Ohne kann man das Spiel leider nicht spielen. Wie bereits am Anfang erwähnt sind alle vier Spieler erneut in einem Fahrzeug und fahren zusammen über das Spielbrett. Jeder Spieler würfelt in jeder Runde den Wagen weiter ans Ziel. Auf verschiedenen Aktionsfeldern werden entweder neue spezielle Würfel verteilt, Minispiele aktiviert oder Bowser Junior wartet mit bösen Überraschungen auf uns. Wenn man eine Runde offline mit den KI-Spielern spielt, vergeht die Lust und Laune jede Minute. Denn der Spielablauf wird durch die ganzen kombinierten Felder und Computergegner unfair und langatmig. Besonders die Gegner haben immer Glück beim Würfeln, Bonusfelder treffen sie grundsätzlich immer und auch die starken Würfel stehen ihnen fast immer zur Verfügung. Dazu kommt es, dass sie sich immer an die Mini-Sterne mogeln. Sollte irgendwann im Laufe der Runde auch mal ein Minispiel auftreten, was schon wirklich sehr selten ist, dann sind die KI-Gegner gar nicht fordernd. Generell kommen die Minispiele immer nur auf bestimmten Aktionsfeldern. Trifft man diese nicht, kann es durchaus passieren, dass man in einer Partie nur ganz wenige dieser Spiele erleben kann. Immerhin gibt es knapp 70 verschiedene Übungen, die man entweder alleine oder in zweier Teams gegeneinander spielen muss. Darunter fallen zum Beispiel Reaktionstests, das Bobbahn fahren, Türmchen bauen, Wolken erklimmen, Bob-omb-Combos erreichen, Bienen ausweichen oder einen Hindernispfad überqueren. Abwechslung wird zwar bei den Minispielen geboten, allerdings kommen sie einfach zu wenig in einer gesamten Runde auf den Bildschirm. Am Ende und in der Mitte jeder Runde gibt es dann noch einen öden Bosskampf, der sich immer wieder wiederholt und noch simpler ist, als die normalen Minispiele. Letztendlich merkt man dem gesamten Spiel an, das Nintendo langsam die Ideen ausgehen.

Die Bretter sind alle bunt und genial in Szene gesetzt.

Die Bretter sind alle bunt und genial in Szene gesetzt.

 

Retten die amiibos die Party?

Immerhin sind die beiden neuen Spielmodi mit dabei und bringen einiges an Abwechslung mit ins Geschehen. Einer dieser Modi wird ausschließlich mit den Amiibos gespielt. Wir haben passend dazu eine Toad-Amiibo mit ausprobiert und einige Matches bestritten. Vor dem Start muss der Amiibo an den NFC-Sensor gehalten werden und das Menü öffnet sich auf dem Bildschirm. Je nach amiibo öffnet sich dann ein vorgefertigtes quadratisches Brett, auf dem wir dann die Runde spielen dürfen. Diese unterscheiden sich allerdings immer noch von der Optik des jeweiligen Charakters. Quadratisch bleibt es leider immer. In unserem Beispiel mit der Figur von Toad stehen am Rand viele pilzartige Häuser und Kanonen herum. Natürlich alle im Look des süßen Toads. Nun dürfen wir in traditioneller Art Münzen und große Sterne einsammeln. Hier gilt ebenfalls, wer die meisten am Ende besitzt, der gewinnt die Runde. Es gibt aber auch einige Spielboni, die man im Verlaufe einer Runde ergattern kann. Die Zusatztokens können dann wahlweise vor einer Partie eingesetzt werden. Diese Idee bringt etwas mehr Spannung in die ganze Geschichte. Da die Figuren alle auf das Brett “gebeamt” werden, müssen alle Spieler auch einen eigenen Amiibo besitzen. Das setzt wiederum voraus, dass man während des Spielablaufes das Wii U Gamepad immer herumreichen muss. Denn um zu würfeln, muss die Figur erst wieder auf das NFC-Feld gestellt und dann schnell hochgezogen werden. Bei vier Spielern kann dies ziemlich auf die Nerven gehen. Generell kann man sich auf einen schönen Modus freuen, der auf das gute alte Prinzip der Mario Party Spiele setzt. Irgendwie wird man das Gefühl allerdings nicht los, dies extra gemacht zu haben. Denn ohne einen Amiibo kann man diesen Modus schlichtweg nicht erleben. Wer sich also das Spiel ohne Amiibo kauft, der bekommt nur die halbe Miete, anstatt die komplette.

Die amiibo-Bretter sehen kompakter und einfacher aus.

Die amiibo-Bretter sehen kompakter und einfacher aus.

 

Bowser stark wie nie zuvor

Doch da wäre noch der dritte Spielmode im Bunde. In Bowser-Party darf ein Spieler den bösen Charakter am Gamepad steuern und so den anderen vier Spielern die Partie zur Hölle machen. Denn diese spielen das Brett wie gewohnt normal durch. Allerdings darf Bowser nach einer kompletten Runde der vier Spieler ebenfalls aufs Feld und muss versuchen die seine Gegner einzuholen. Man würfelt mit dem Gamepad und darf dies sogar auch noch ein zweites Mal machen, falls die gewürfelte Punktzahl einem nicht genug ist. Schafft es Bowser und holt die Gegner ein, gibt es ein Minispiel, indem er so viele Herzen abziehen muss, wie er nur kann. Diese Minispiele sind sogar andere, als die aus der normalen Mario Party. Besonders spannend wird es dann, wenn man kurz vorm Ende des Brettes ist und der Spieler mit Bowser das gesamte Team vernichtet. So können genügend Wutausbrüche oder auch Hass entstehen. Blöde ist allerdings, dass wenn ein Spieler bereits alle seine Leben verloren hat und die restlichen Spieler an einen bestimmten Punkt auf dem Brett kommen, die dann wieder wenige Herzen dazubekommen, damit diese erneut im Rennen sind. Für alle Spieler ist es so zwar nicht langweilig, das Spielprinzip widerspricht sich hierbei allerdings ein wenig. Trotzdem kann man sich auf einige spaßige Runden mit seinen Freunden freuen.

Der neue Bowser-Modus.

Der neue Bowser-Modus.

 

Technisch wie immer

Was die Grafik und den Ton angeht, kann man sich wirklich nicht beschweren. Zwar ist Nintendo mit seiner Technik nicht mehr auf dem neusten Stand, für die Wii U sieht das gesamte Spiel aber wieder Nintendo-typisch sehr ordentlich aus. Der bunte und bekannte Look der Mario Party-Spiele ist weiterhin vorhanden und auch die gute Musikuntermalung passt perfekt. Auch die Sounds und Geräusche während verschiedenster Interaktionen passen perfekt in das Spiel hinein. Rundum kann man absolut nicht meckern, außer der Tatsache, dass man beim Amiibo-Modus immer seine Figur auf das Gamepad packen muss.

 

Fazit:

Nd Cube hat sich mit Mario Party 10 keine neuen Fans dazu geholt. Denn wenn man das umstrittene neue Spielsystem trotz ausreichender Kritik erneut 1 zu 1 präsentiert, kann man eigentlich nur den Kopf schütteln. Immerhin gibt es zwei neue Spielmodi, die wenigstens auch auf einige Stunden viel Spaß machen. Das Gesamtpaket ist besonders für einen Partyabend mit Freunden erneut überzeugend. Doch es sind die Kleinigkeiten, die das Spiel nicht zu einem wirklichen Mario Party machen. Schade, denn wer weiß, ob wir jemals wieder ein “richtiges” Mario Party zu Gesicht bekommen.

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