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Love Type D

Kritik zur schrillsten Komödie des Jahres

Geschmäcker sind verschieden, wie man zu sagen pflegt. Das trifft vor allem auf Bereiche wie Kunst oder auch Humor zu. Deshalb scheint es oftmals ganz schwierig, die richtige Menge oder auch den richtigen Ansatz für Comedy in Filmen zu finden. Aus genau diesem Grund ist “Love Type D” auch so etwas wie ein kleines Phänomen. Ob das jetzt für oder gegen die Produktion spricht, werden wir uns im Verlaufe dieser Kritik mal genauer anschauen. Vorab sei jedoch gesagt, dass mich der Film nicht unzufrieden dagelassen hat. Man kann durchaus gefallen dran finden, aber man sollte wissen, dass die Komödie was ganz “Spezielles” ist.

 

Die Story von Love Type D

Die Handlung von Love Type D ist eigentlich schnell erklärt. Hier merkt man vielleicht auch schon, dass es dem Film nicht um große Wendungen geht. Frankie wird von ihrem Freund verlassen. Der schickt sogar seinen kleinen Bruder aus der vierten Klasse, um ihr die niederschmetternde Nachricht zu überbringen. Völlig aufgelöst weiß sie erst mal nicht weiter. Ihr Beruf erfüllt sie auch nicht, sie arbeitet als Angestellte für ein Unternehmen, das Bedienungsanleitungen schreibt und herstellt. Sie sucht nochmal den kleinen Bruder ihres Ex auf, Wilbur, der auf eine gewisse Weise gar nicht kindlich und äußerst intelligent wirkt. Der erzählt ihr von einer wissenschaftlichen Studie, in der man herausgefunden hat, dass es ein Gen dafür gibt, immer die oder der Zurückgelassene zu sein. Frankie und ihre Freunde wollen mehr darüber wissen, also lassen sie sich testen. Und siehe da: Sie alle tragen das Gen in sich und fühlen sich deprimiert. Doch Wilbur kommt mit einer zündenden Idee. Er möchte ein Studie erarbeiten, in der sich die Leute von diesem Gen “heilen” können. Dafür müssen sie sich nur von ihren ehemaligen Ex-Partner trennen. Dadurch soll ein Ausgleich stattfinden, da das Gen nur durch das Verlassenwerden aktiv wird. Und so beginnt das Abenteuer mit den Leuten wieder zusammenzukommen, die einen verlassen haben, nur um sie dann wieder zu verlassen? Wie man vielleicht merkt, ist die Handlung etwas schräg. Und ich kann euch versprechen, es wird nur noch abgedrehter.

 

Unsere Kritik zu Love Type D

Normalerweise würde ich jetzt einzelne Aspekte wie die Handlung, die Figuren oder auch die Ästhetik aufteilen und schauen, wo was funktionierte. Für Love Type D passt das nicht so ganz. Aus rein technischer Sicht gibt es eigentlich keine Mängel. Der Film ist eine Komödie über einfache Leute in ihrem normalen Leben. Da muss nicht mit bunten Special Effects irgendwas erzeugt werden. Die Charaktere und die Handlung lassen sich auch nicht in einen Topf werfen. Alles existiert ein bisschen versatzstückweise. Deshalb werde ich einfach über zwei Dinge schreiben. Einen Abschnitt darüber, was ich nicht gelungen fand und einen anderen darüber, was vielleicht doch interessant oder sogar auch witzig gewesen sein könnte. Starten wir also mit den schlechten Nachrichten.

Müssen Filme heutzutage Sinn ergeben?

Ein bisschen Sinn und Struktur müssen in Erzählungen vorhanden sein. Ein roter Faden, an dem sich die Zuschauenden festhalten können und wo sie der Film nicht verliert. “Love Type D” hingegen wirkt wie ein episodenhaftes Auftreten von ganz kurzen Situationen, an die man nicht denken könnte. Beispielsweise existieren Geister. Kein Witz. Ein Film, der zumindest realistisch angehaucht zu sein scheint, auch wenn alle wirklich überzeugt sind von dieser Studie über ein “Verlassenwerden-Gen”, baut für so 5 Minuten die Idee von Geistern ein. Und hat sie danach direkt wieder vergessen. Zum Vergessen sind auch die verschiedenen Charaktere. Man erfährt zwar ein paar Details über Frankie und ihre Kollegen und Kolleginnen und natürlich über Frankies Ex-Partner, aber Tiefgang sucht man vergebens. Selbst für Komödien reicht es eigentlich nicht aus, so oberflächlich mit Figuren umzugehen. Ich denke was am besten diese ganze Zusammensetzung beschreibt ist das Wort seltsam. Während des Films fühlt sich alles seltsam an. Man wird reingeschmissen, Szenen und Ideen tauchen aus dem Nichts auf und fügen sich nicht richtig zusammen, Charaktere vertrauen Kindern aus der vierten Klasse, es sei angemerkt sehr intelligenten Kindern, aber trotzdem. Diese Komödie meint es sehr gut mit dem Gedanken von Fiktion und kreativem Schöpfergeist.

Alles für die Lacher

Kommen wir mal zu den positiven Aspekten. Und ja, die gibt es meiner Meinung nach wirklich. Zwar trifft der Film nicht direkt meinen Spaßknochen, doch ich konnte dennoch verstehen, was hier probiert wird. Die Handlung und ihre zugehörigen Figuren sind überspitzt und abstrus und sollen dadurch lustig sein. Man könnte sich das ein wenig wie bei der versteckten Kamera vorstellen. Jeden Moment sitzt man da und glaubt: “Ok, das meinen die doch jetzt nicht ernst, oder? Wollen die das wirklich machen?”. Dadurch kommt es auf jeden Fall zu Szenen, über die man zumindest schmunzeln muss. Es zeigt auch ein wenig, wie verrückt es manchen Leuten geht nach einer Trennung. Ich mein, die Leute sind wirklich von diesem Gen überzeugt und dass ihr restliches Leben davon abhängt, das Gen irgendwie wieder loszuwerden. Kleine Spoiler-Warnung: Das Gen hatte niemals die im Film vorgegebene Funktion. Die Wissenschaftler hatten sich vertan. Aber warum sollte man nicht ein wenig neben der Spur sein nach einer Trennung? Jeder hat das Recht darauf, sich ein bisschen verrückt zu fühlen und unüberlegte Dinge zu tun. Und genau das macht Frankie und ist dabei auf eine verschrobene Art und Weise liebenswert. Wer sogar mehr als liebenswert sind, sind die beiden Partner Wilbur und Barnaby. Dieses Duo von superintelligenten Viertklässlern erfrischt den ganzen Film. Man hat das Gefühl, als ob man die Welt mit ihren Augen sehen würde. Man ist traurig und fühlt sich verlassen? Ja, das liegt bestimmt an einem Gen, das man auch wieder loswerden kann. Eine Logik, die bestimmt bei vielen Kindern ziehen würde.

 

Informationen zu Love Type D

  • Originaltitel: Love Type D – Pech in der Liebe ist genetisch bedingt
  • Laufzeit: ca. 95 Minuten
  • Heimkinostart: ab 28. Oktober 2021 Digital und DVD
  • Altersfreigabe (FSK): ab 00 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Maeve Dermody, Victoria Emslie, Natasha Basset, Lucy Bayler

Trailer zu Love Type D

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”136288″ headline=”Fazit zu Love Type D” name=”Alexander Weinstein, Redakteur”]Love Type D ist ein Film, der nicht jeden Geschmack treffen wird. Es gibt wie gesagt interessante und witzige Stellen und vor allem die Figuren von Wilnur und Barnaby sorgen für die meisten davon, aber wer vielleicht direkteren Humor gewohnt ist, wird nicht warm mit dem Film. Da auch die Handlung ein kunterbuntes Experiment zu sein scheint, muss man vielleicht etwas mehr guten Willen mitbringen. Oder man braucht die richtige Stimmung, beispielweise macht man selbst gerade eine Trennung durch und anstatt eines beliebigen Liebesfilms sucht man etwas, das mehr zu der eigenen Gefühlslage passt. [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Was kann es schrägeres als Liebesgene und Geister in Komödien geben?
Kleine Kinder, die definitiv schlauer dasitzen als ich in meinen Uni-Kursen
Macht den Ton aus, wenn Frankie versucht zu singen
Frankie sollte mehr mit den Kindern abhängen

Ab in die Filmsammlung?

Ich will euch nicht anlügen. Geld für diesen Film auszugeben, könnte sich nicht unbedingt lohnen. Aber wenn man zufällig über den Film stolpert, dann schaut mal rein, vielleicht trifft es euren “funnybone”.

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