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LEGO Worlds – Test zur Minecraft-Konkurrenz

Als Minecraft vor acht Jahren überraschenderweise zum weltweiten Erfolg wurde, zog der Spieler schnell den Vergleich zum dänischen Spielzeug LEGO. Bevor sich Warner Bros. Interactive und Entwickler TT Games einem ähnlichen Videospiel widmeten, erschienen sogar LEGO-Sets von Minecraft. Es wurde also höchste Zeit für LEGO Worlds in den Handel zu kommen. Doch lohnt sich der Titel auch wirklich oder hat man sich hier etwa zu viel Zeit gelassen? Wir haben uns den Titel genauer angesehen.

 

Mau Mau zur Geschichte

Im direkten Vergleich zu Minecraft versucht LEGO Worlds, sich mit einer Geschichte rund um die LEGO-Planeten abzuheben. Ein in einem Raumschiff befindlicher Astronaut stürzt auf einer Welt ab und muss versuchen sein Schiff wieder startklar zu bekommen. Dies geht allerdings nur mit bestimmten Bauteilen, nämlich den goldenen Steinen. Diese bekommt er aber nur dann, wenn die in der prozedural generierten Welt befindlichen NPCs angesprochen und glücklich gemacht werden. Denn ganz ohne Hilfe unsererseits rücken die Figuren ihren goldenen Stein natürlich nicht heraus. Insgesamt gilt es 100 dieser Steine zu sammeln, wobei jeder Planet nur eine begrenzte Anzahl bereithält und man so gezwungen ist, weitere Planeten zu besuchen. Die Quests wiederholen sich bereits zum Anfang und werden auch im Laufe der weiteren Orte nicht abwechslungsreicher. Es kommt sogar oft vor, dass bestimmte Aufgaben nicht eindeutig genug erklärt werden und sie deshalb schnell für Frust sorgen. So muss man zum Beispiel Fotos von bestimmten Kreaturen machen oder einzigartige Gebäude direkt vor die Nase eines NPCs setzen. Das Enttäuschende daran ist aber, dass es keine Zwischensequenzen in das Spiel geschafft haben. Genauso fehlen lustige Charaktere, Easter Eggs und Parodien bekannter Figuren aus Film und Serie. Diese waren immer das Highlight eines jeden LEGO-Spieles.

Das Menü der PlayStation 4-Version ist zu komplex für den Controller.

 

Kreativität kennt Grenzen

Zu Beginn wird einem das Spiel recht detailliert erklärt, was uns bereits zum Anfang die Frage aufwarf: Ist das hier nicht wie der Kreativmodus von Minecraft? Eine richtige offene Welt mit den eigenen spielerischen Freiheiten ist LEGO Worlds anfangs nämlich ganz und gar nicht. Viele Bereiche und Funktionen für unsere Kreativität müssen erst freigespielt werden, damit diese auch benutzt werden können. Immerhin können fast alle Objekte gescannt, gesammelt oder kaputtgemacht werden. Je mehr goldene Steine wir gefunden haben, desto eher bekommen wir Zugang zu neuen Fähigkeiten und Gadgets, die uns das Auf- und Abbauen von Gegenständen erleichtern. So können Bäume gepflanzt, Tiere ausgesetzt und Gegenstände hin und her gestellt werden. Natürlich werden die Objekte in voller Pracht gespeichert, sodass nicht jeder Stein einzeln gesetzt werden muss. Auch die Vegetation darf so verändert werden, wie wir uns das gerade vorstellen. Ein Vulkan mitten auf einer Insel voller Ureinwohner stört uns? Kein Problem: Einfach mit dem entsprechenden Entdeckerwerkzeug den Berg verkleinern und die Lava mit Sand überschütten. Diese Dinge machen Spaß, um so unverständlicher ist es, warum es neben dem Storymodus keinen kreativen Bereich gibt, indem man direkt auf seine Art und Weise eine LEGO-Welt erschaffen kann.

Auch im Splitscreen können wir die LEGO-Welten entdecken.

 

Auch die letzte Reserve bleibt auf der Strecke

Besonders interessant ist die Einbindung von originalen LEGO-Sets. Es gibt von fast jeder Serie Figuren, Teile und Objekte, die gesammelt werden können. Würden wir hier nun anfangen aufzuzählen, wäre es wohl die größte Review in der Geschichte vom Videospieljournalismus. Hier hat Entwickler TT Games nicht gespart. Auch die Interaktionen mit entsprechenden Gegenständen lösen in der Nähe von anderen Charakteren entsprechende Interaktionen aus. Legotypisch ermöglicht auch LEGO Worlds, dass wir alles zusammen mit einem Mitspieler vor dem Fernseher erleben dürfen. Via lokalem Splitscreen können wir mit unserer Freundin oder dem Kumpel zusammen auf Steinjagd gehen und die Welt zu unseren Vorlieben verändern. Einen Onlinepart gibt es natürlich auch, allerdings erhält nur der Host alle gesammelten Erfolge. Der Mitspieler geht leer aus und schaut in die Röhre – nervig und nicht zeitgemäß. Technisch ist das Spiel keine Meisterleistung, sieht in vielerlei Hinsicht aber durchweg positiv und ansehnlich aus. Ab und an kommt es zu kleinen Popups oder Bugs, die das Spielgeschehen allerdings nicht negativ beeinflussen. Einzig die unübersichtlichen Menüs und die doch recht komplexe Steuerung machen es der eigentlichen Zielgruppe nicht einfacher, das Spiel erfolgreich zu bedienen.

 

Positiv:

Einige Spielfigur kann selbst erstellt und verändert werden
Prozedural generierte Welten mit unterschiedlichen Vegetationen und Landschaften
Originale LEGO-Sets mit Unmengen an verschiedenen Gegenständen verfügbar
Tolle Animationen der Figuren und Tiere, die auch auf bestimmte Interaktionen reagieren

Negativ:

Viele Spielmechaniken und Entdecker-Werkzeuge werden erst nach bestimmten Quest freigeschaltet
Das Questdesign wird monoton und wiederholt sich zu schnell
Interface und Menüstruktur ist vor allem für die jüngere Zielgruppe viel zu komplex
Informationen werden zum Teil wirr wiedergeben
Kein Kreativmodus verfügbar
Online-Mitspieler dienen nur als Hilfe und sammeln nicht für ihr eigenes Spiel
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Oh wie sehr habe ich mich auf die finale Version von LEGO-Worlds gefreut. Als Minecraft 2009 das Licht erblickte, war ich bereits hin und weg von dem Spiel. Nachdem es mir aber nach einigen Jahren zu bunt und komplex wurde, habe ich gehofft, dass Warner und TT Games irgendwann mit LEGO nachlegen. Das haben sie nun auch auf der PlayStation 4 und Xbox One gemacht, allerdings in einer Art und Weise, die mich als alter “Minecrafter” stark enttäuscht. Die Story wirkt starr in das Spiel integriert, der Mehrspielerpart nicht zu Ende gedacht und das Fehlen eines Kreativmodus im Sandbox-Genre ist, wie die Katze im Sack kaufen. Durch die auf dem PC stattgefundene Early-Access-Phase hätten solche Probleme von der Community eigentlich bis zum finalen Release ausgemerzt werden müssen. Immerhin kam das Spiel nur für 30€ in den Handel, was die Enttäuschung für den Genre-Fan noch einigermaßen erträglich macht.”
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Ab in die Sammlung?

Wer Minecraft liebt und erhofft mit LEGO Worlds einen ähnlichen Titel zu erhalten, der wird enttäuscht. Alle LEGO-Fans können ab 15€ gerne mal zugreifen.

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