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Kritik: SAW X

Ein düsteres Meisterwerk und ein würdiger Beitrag zur Horror-Franchise

Bild: 2024 © Lionsgate, STUDIOCANAL / SAW X | IM HOME ENTERTAINMENT AB 14.03.2024

Saw X ist der zehnte Film in der berüchtigten Saw-Horrorreihe. Regisseur Kevin Greutert, ein Veteran der Serie, liefert erneut ein sadistisch-schmerzhaftes Folterapparaturen-Blutbad ab. Dieses Mal steht jedoch nicht das Opfer, sondern der Serienmörder Jigsaw selbst im Zentrum der Handlung. Das Prequel spielt zwischen den Ereignissen von Saw und Saw II und verleiht dem Franchise eine unerwartete emotionale Tiefe. Wie wir den neusten Teil der Reihe fanden, lest ihr in unserer Kritik.

 

Die Story von SAW X

Die Figur des Jigsaw, ursprünglich der fürs Allgemeinwohl eintretende Bauingenieur John Kramer, wurde nach dem gewaltsamen Tod seines ungeborenen Sohnes zum Serienmörder. Jigsaw gibt seinen Opfern eine letzte Chance: Wenn sie sich aus seinen Folterfallen befreien können (meistens durch Selbstverletzung), haben sie für ihre moralischen Verfehlungen genug bezahlt und verdienen eine zweite Chance. Doch John hat einen Hirntumor, und sein Arzt gibt ihm nur noch wenige Monate zu leben.

Als er von einer vielversprechenden experimentellen Behandlung hört, schöpft er Hoffnung und reist nach Mexiko, um sie zu erhalten. Doch dort wird er Opfer eines perfiden Betrugs durch die Betreiber einer Untergrundklinik, die verzweifelten Menschen falsche Hoffnungen machen, um ihnen Geld abzunehmen. Doch Jigsaw gibt nicht auf. Er will die Betrüger zur Rechenschaft ziehen und entwirft erneut grausame Todesfallen, um sie zu bestrafen.

 

Unsere Kritik zu SAW X

Alte Kamelle wird zum Hit

Unter der Regie von Kevin Greutert, einem Veteranen der Saw-Franchise, gelingt es Saw X, eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die den Zuschauer von Anfang bis Ende fesselt. Die Entscheidung, John Kramer in den Mittelpunkt zu rücken, zahlt sich aus. Wir sehen ihn nicht mehr nur als den kaltblütigen Serienmörder, sondern als einen gebrochenen Mann, der von Schuldgefühlen und Rache getrieben wird. Tobin Bell, der die Rolle des Jigsaw spielt, liefert eine beeindruckende Performance. Seine ruhige, bedrohliche Präsenz fesselt den Zuschauer.

Saw X präsentiert John Kramer in einer bisher nie dagewesenen Weise, indem er ihn als verletzlichen und leidenden Menschen darstellt, der mit seiner eigenen Sterblichkeit und einem tragischen Verlust konfrontiert ist. Diese persönliche Ebene macht es dem Publikum leichter, sich mit seiner Rolle zu identifizieren und sein Motiv für seine späteren Taten besser zu verstehen. Die Handlung führt uns durch eine emotionale Achterbahnfahrt, während wir Zeuge von Kramers inneren Kämpfen und seiner Suche nach Gerechtigkeit werden.

Der Zuschauer-Zwiespalt

Eine bemerkenswerte Neuerung ist die Einführung eines Widersachers, der es mit Jigsaw in Sachen Kaltblütigkeit und Skrupellosigkeit aufnehmen kann. Dies führt zu einem moralischen Zwiespalt für die Zuschauer, da sie sich fragen, auf welcher Seite sie stehen sollen und wo die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft.

Die Spannung und Atmosphäre von Saw X bleibt konstant hoch, wobei die beklemmende und düstere Inszenierung des Films eine unheimliche Stimmung erzeugt. Die Folterszenen der Fallen sind intensiv und verstörend, wobei der Gore-Faktor für Hardcore-Fans nichts zu wünschen übrig lässt. Die geschickte Handhabung von Licht und Schatten verstärkt den Horror, während die unheimliche Musikuntermalung die Spannung steigert und den Nervenkitzel erhöht. Von den grausamen Spielen Jigsaws gibt es Höhen und Tiefen.

Während im Kopf von John Kramer die Vorstellung des Augensauger den Startschuss bietet und die Messlatte entsprechend hoch hält, wird spätestens mit der ersten Kandidatin in der Lagerhalle das Ausmaß der Grausamkeit auf ein neues Level gehoben. Wir sagen nur so viel: Bein ab oder Kopf ab… oder beides? Doch spätestens nachdem ein Stück Gehirn am offenen Kopf entfernt werden muss, um weiterzuleben, werden die brachialen Ideen deutlich weniger. Da wirkt der Rest der Spiele schon ein wenig wie ein Kindergeburtstag. Achja, ein Kind kommt erstmals auch in einer Falle vor. Doch keine Angst, diesen Spoiler nehmen wir uns mal vorweg: Sterben wird der kleine Junge nicht!

Gezwungende Cameo-Auftritte

Trotz seiner Stärken ist Saw X nicht ohne Kritikpunkte: Der langersehnte Twist am Ende des Films mag etwas überkonstruiert erscheinen, und die Einführung von Figuren aus früheren Teilen der Reihe wirkt möglicherweise etwas erzwungen. Dennoch bietet der Film alles, was einen guten Horror-Thriller ausmacht, und bringt wieder frischen Wind in das Franchise – den es schon lange brauchte.

Die Post-Credit-Szene verspricht weitere Entwicklungen im Saw-Universum und lässt die Frage nach einem möglichen Teil XI aufkommen. Es bleibt abzuwarten, wie das Franchise in Zukunft weitergeführt wird, da weitere Geschichten aus Jigsaws Vergangenheit möglicherweise kaum noch möglich sind. Am Ende bleibt ein sehr guter SAW, der dem Original knapp 20 Jahre später als Sequel wohl endlich gerecht wird.

 

SAW X
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Synnøve Macody Lund, Shawnee Smith, Tobin Bell (Schauspieler)
  • Kevin Greutert (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 18 Jahren

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Informationen zu SAW X

  • Originaltitel: SAW X
  • Laufzeit: ca. 119 Minuten
  • Heimkinostart: 14. März 2024
  • Altersfreigabe (FSK): ab 18 Jahren freigegeben (uncut)
  • Besetzung: Tobin Bell, Shawnee Smith, Synnøve Macody Lund

Trailer zu SAW X

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Fazit zu SAW X

Saw X ist ein bemerkenswerter Eintrag in die langjährige Saw-Franchise, der es schafft, frischen Wind in die Reihe zu bringen. Durch die Fokussierung auf die Ursprünge von Jigsaw und die Darstellung seiner persönlichen Herausforderungen bietet der Film eine neue Perspektive auf den ikonischen Antagonisten und fesselt das Publikum von Anfang bis Ende. Die Handlung ist fesselnd und emotional packend, während die Charakterentwicklung von John Kramer und anderen Schlüsselfiguren eine bemerkenswerte Tiefe und Komplexität aufweist. Die Spannung und Atmosphäre des Films sind konstant hoch, und die beklemmende Inszenierung sorgt für einen unheimlichen Nervenkitzel, der das Publikum in seinen Bann zieht. Trotz einiger kleiner Kritikpunkte bleibt Teil zehn ein überzeugender Horror-Thriller, der es wagt, neue Wege zu gehen und dabei die Essenz der Saw-Reihe zu bewahren. Die Post-Credit-Szene verspricht weitere Entwicklungen im Saw-Universum und lässt die Vorfreude auf zukünftige Filme steigen.

Tobias Liesenhoff (Chefredakteur)

Neue und gleichzeitig emotionale Perspektive auf Jigsaw
Eine konstant hohe Spannung und eine beklemmende Atmosphäre, die das Publikum von Anfang bis Ende fesselt
Starke Charakterentwicklung
Intensive Folterszenen in typischer SAW-Manier

Ab in die Filmsammlung?

Ein Must-See für Fans des Genres und ein würdiger Beitrag zur Reihe, der sowohl alteingesessene Fans als auch neue Zuschauer gleichermaßen begeistern wird.

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