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Kritik: Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Indys große Abschiedstour

Die Bundeslade. Die Steine von Sankara. Der Heilige Gral. Interdimensionale Wesen mit kristallenen Schädeln. Und nun die Antikythera. Was haben all diese Dinge gemeinsam? Einen gewissen Archäologieprofessor mit Peitsche und Fedora. Nach vier erfolgreichen Filmen und sage und schreibe 42 Jahren erscheint diesen Sommer mit Indiana Jones und das Rad des Schicksals der fünfte und – Stand jetzt – letzte Film der bekannten Reihe. Die Erwartungen sind nicht gerade klein, die Skepsis allerdings auch. Schließlich erfreut sich der bisher letzte Teil der Reihe diplomatisch gesagt nicht allzu großer Beliebtheit. Und auch Harrison Ford ist mit seinen 80 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Ob er es dennoch schafft, einer seiner Paraderollen einen würdigen Abschied zu geben, oder der Film so schnell in Vergessenheit gerät wie einige von Indys Schätzen, das erfahrt ihr hier.

 

Die Story von Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Wir schreiben das Jahr 1969. Dr. Henry Jones Jr. ist ein alter, etwas verbitterter Mann geworden. Seine Frau hat ihn verlassen, und die Menschen blicken lieber in die Zukunft als in die Vergangenheit. Da taucht pünktlich zu seinem Rentenantritt seine Patentochter Helena Shaw auf, um ihn zu einem letzten Abenteuer zu überreden. Sie will die legendäre Antikythera finden, Archimedes’ mechanische Rechenmaschine, die angeblich Zeitanomalien voraussagen kann. Doch wie solche Situationen bei Indy immer laufen wird es sehr schnell sehr kompliziert. Denn neben seiner übereifrigen Patentochter ist da noch der ehemalige Wissenschaftler der Nazis, von dem Indy Teile der Maschine während des Krieges gestohlen hatte. Und jetzt möchte er sie zurück haben, um seine Pläne zu vollenden.

 

Unsere Kritik zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Wie ihr euch vielleicht denken könnt, gibt es zu einem Film von solchem Ausmaß eine Menge zu sagen. Also reden wir nicht lange um den heißen Brei herum und gehen direkt ans Eingemachte.

 

Das kann sich sehen lassen

Und fangen direkt mit Aussagen an, die bestimmt einige anders sehen werden. Denn die technischen und visuellen Effekte, und damit ist auch das De-Aging gemeint, sind durchaus sehenswert und müssen sich nicht verstecken. Natürlich ist das De-Aging seltsam zu sehen, wenn man die Schauspieler kennt, aber wer den Film guckt sollte das erwarten. Generell wird es weitaus spärlicher eingesetzt, als einige vorher befürchtet hatten. Tatsächlich wird es nur für die Eröffnungssequenz eingesetzt, und auch diese kann durchaus mit dem Götzen aus dem Amazonasdschungel, dem Club Obi-Wan oder dem Kreuz von Coronado mithalten. Dazu gehören aber nicht nur die visuellen Effekte, sondern die gesamte Gestaltung. Und sowohl die Kostüme, als auch die Kulissen sind sehr eindrucksvoll und treffend gestaltet. Egal ob New York, Marokko, Griechenland oder Sizilien. Optisch macht dieser Film einiges her.

 

Viele neue und ein paar alte Gesichter

Zu einem guten Film gehört aber nicht nur ein schönes Aussehen, sondern auch eine spannende Geschichte und packende Figuren. Die Prämisse ist dabei eine klassische Indy Formel. Jemand taucht auf und sucht nach einem bestimmten Artefakt, mit dem Indy eigentlich nichts zu tun hat, weil es das Lebenswerk jemand anderes war. Trotzdem nimmt er sich der Sache an und gerät prompt mit einem bösen Widersacher aneinander, der aus niederen Zwecken ebenfalls nach dem Artefakt sucht. Das klingt jetzt erstmal negativ, muss es aber gar nicht sein. Denn mit Phoebe Waller-Bridge als Indys Anhängsel und Mads Mikkelsen als Gegenspieler sind die wichtigen Rollen sehr gut besetzt. Wenige Menschen können so gut so kühl und berechnend sein wie Mads Mikkelsen, und Phoebe Waller-Bridge als gewitzte Patentochter ist ein wunderbares Gegenstück zum deutlich gealterten Indy. Und dazu gibt es noch Cameo-Auftritte von Antonio Banderas sowie Indy-Veteranen John Rhys-Davies und Karen Allen in ihren bekannten Rollen.

 

Indiana Jones, der gealterte Rockstar

Vieles an diesem Film erinnert an neue Auftritte von alten Stars. Natürlich finden sich die alten Hits wieder. Neben der oben beschriebenen Indy Formel und den bekannten Gesichtern gibt es unzählige kleine und große Anspielungen auf die bisherigen Filme. Sei es in Form von Nachahmungen, Erzählungen oder der schlichten Tatsache, dass der werte Herr Professor auch Ende der 1960er Jahre noch ein paar Nazis gefunden hat, die es zu bekämpfen gilt. Bei all der Nostalgie ist aber nicht zu übersehen, dass der große Star stark gealtert ist. Immerhin muss man anerkennen, dass das nicht verschleiert werden soll. Ein wesentlicher Punkt der Geschichte ist es, dass Indy alt geworden ist, zu alt für solche Abenteuer, und zu alt für diese Welt. Allein diese Auseinandersetzung nimmt der Kritik am Alter viel Wind aus den Segeln.

Leider funktionieren die neuen Ansätze nicht alle gleich gut. Denn neben Lichtblicken wie der Figur der Helena Shaw gibt es auch Punkte, die vielen bestimmt sehr sauer aufstoßen wollen. Wie oben bereits erwähnt soll die Antikythera Anomalien in der Zeit voraussagen können. Ihr könnt es euch schon denken, Geschichten die mit Zeit zu tun haben, vor allem mit ihrer Manipulation, sind für viele ein reines Pulverfass. Um Spoiler zu vermeiden soll nicht genauer darauf eingegangen werden, aber sagen wir es so: gewisse Dinge werden viele Fans spalten. Viele werden sich daran nicht stören, doch einige werden mit Sicherheit dadurch Probleme mit diesem Film haben. Ob das gerechtfertigt ist, müsst ihr für euch entscheiden.

 

Informationen zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals

  • Originaltitel: Indiana Jones and the Dial of Destiny
  • Laufzeit: ca. 154 Minuten
  • Kinostart: 29. Juni 2023
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Harrison Ford, Mads Mikkelsen, Phoebe Waller-Bridge, Ethann Isidore, Boyd Holbrook, Shaunette Renée Wilson, Toby Jones, John Rhys-Davies, Antonio Banderas, Thomas Kretschmann, Karen Allen

 

Trailer zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals

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Fazit zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals

Dieser Film ist für mich eine sehr gemischte Packung. Auf der einen Seite habe ich als langjähriger Fan die Nostalgie sehr genossen. Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass mir bei all den Anspielungen auf die alten Filme, diese einfach lieber sind. Noch dazu bin ich persönlich kein Fan von einigen Aspekten, möchte meinem Lieblingsarchäologen aber auch den Abschied nicht madig machen. Es gibt viel Gutes, aber auch viel Schlechtes, und es ist unmöglich ein klares Fazit zu fassen. Es ist ein amüsanter Spaß, mit einem nachdenklichen Beigeschmack.<span class="su-quote-cite"><a href="https://www.nat-games.de/author/LennartHoffmann/" target="_blank">Lennart Hoffmann (Redakteur)</a></span>

Großer Nostalgiefaktor
Gute neue Gesichter, fragwürdige neue Entscheidungen
Optisch ansprechendes Abenteuer
Passender, aber alles andere als runder Abschluss

Ab in die Filmsammlung?

Echte Indy-Fans kommen um diesen Film einfach nicht herum. Wenn ihr mit den bisherigen Teilen eure Probleme hattet, vor allem dem vierten, werdet ihr auch hier enttäuscht sein.

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