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Kritik: Fast & Furious 10

Ein Film für die Familie

Dominic Torreto und seine Crew steuern rasant mit Fast & Furious 10 auf die hiesigen Kinos zu. Der mittlerweile elfte Film bietet dabei ein paar Besonderheiten. Zusammen mit Film 11 bilden sie ein Doppelpack, um die Hauptreihe von Fast & Furious abzuschließen. Franchise Fans erinnert das an Marvel und ihre Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame Variante. Der Vergleich hinkt gar nicht so stark. Auch in Fast X muss sich Dom einem Feind aus der Vergangenheit stellen und es bleibt abzuwarten, wer diesen Kampf um Leben und Tod am Ende überstehen wird. Eine kleine Spoiler Warnung vorab: Zwar wird in dieser Review nicht näher auf die Schicksale einzelner Figuren eingegangen, ein paar inhaltliche Momente werden trotzdem besprochen. Alle angeschnallt? Nitro-Behälter aufgefüllt? Kickdown und ab geht die wilde Fahrt.

 

Die Story von Fast & Furious 10

Fast & Furious 10 ist logischerweise die Fortsetzung von F9, jedoch bildet der fünfte Teil der Reihe, Fast & Furious Five, die Grundlage für die Geschichte. Der brasilianische Drogenbaron Hernan Reyes hatte einen Sohn, Dante Reyes, welcher nach all der Zeit Dominic und seine Familie nicht nur zerstören will. Zuerst sollen sie Leiden, dass hatte ihm sein Vater eingebläut. Damit beginnt der exzentrische und psychopathische Killer seinen Rachefeldzug gegen Dominics Familie. Getrennt und von der Agency verlassen, muss die Familie nach einer fehlgeschlagenen Mission in Rom, alle Angriffe von Dante überstehen und wieder zusammenfinden, um den neuen Gegenspieler zu besiegen. Der scheint jedoch über unbegrenzte Möglichkeiten zu verfügen und Dominic und Co. immer einen Schritt voraus zu sein. Alte Feinde werden zu neuen Freunden, ein Wiedersehen mit Rio und viele Geheimnisse, die es noch zu lüften gibt. Es könnte Doms letztes Abenteuer werden.

 

Unsere Kritik zu Fast & Furious 10

Ich oute mich direkt als großer Fan der Fast & Furious Reihe. Ich bin mir der vielen Kritikpunkte bewusst und möchte sie gar nicht verstecken. Auch die müssen erwähnt werden und kommen dann am Ende zu ihrem Auftritt. Vorher stehen alle positiven Aspekte des neuen Films im Vordergrund. Und da gibt es tatsächlich doch ein paar mehr als gedacht. Während der vorherige Teil, Fast 9, viele Fans etwas enttäuschte, kann ich zumindest versprechen, dass Kinogänger*innen mit den richtigen Ansprüchen voll auf ihre Kosten kommen. Ich versuche mal zu erklären, wie ich zu dieser Vermutung komme.

 

Hey, das Gesicht kenne ich doch!

Fast & Furious 10 nimmt nicht nur mit der Handlung Bezug auf den fünften Teil des Franchise. Es ist ganz offensichtlich, dass die Idee viele Schauspieler*innen aus vorherigen Teilen mit neuen zusammen zu tun, auf dem ersten Abenteuer in Brasilien basiert. Auch im zehnten Teil treten so viele neue und alte Figuren auf, dass es mich fast gar nicht mehr gewundert hat, in einer zufälligen Szene Pete Davidson anzutreffen. Nötig? Nein, überhaupt nicht, aber Fast & Furious übertreibt gerne. Die neuen Figuren im Film wirken ausgesprochen erfrischend und verstärken die schon etwas zu bekannte Truppe rund um Vin Diesel. Brie Larson als Tochter des Agency Anführers Mr Nobody und Alan Ritchson, welcher nunmehr die Agency anführt und in die Fußstampfen von Dwayne Johnson als Ober-Muskelberg tritt. Beide Figuren liefern genau das ab was sie sollen: Knallharte Action und eine gewisse Coolness, die nicht zu aufgesetzt wirkt. Vor allem freut es mich für Alan Ritchson, welchen man heute aus der Serie Reacher kennt. Für mich wird er aber immer der grandiose Thad Castle sein, Kapitän des Football Teams der Blue Mountain State.

Auch John Cena, der erneut die Rolle von Jacob übernimmt, Doms und Mias Bruder, bringt neue Facetten in das verrostete Franchise. Jedoch schafft es Jason Mamoa in seiner Rolle als Dante Reyes alle zu überscheinen. Für die einen könnte die exzentrische, überdrehte Art und Weise wie Dante auftritt negativ auffallen. Mich hatte sie jedoch an einen weniger anarchistischen Joker erinnert. Er ist Dom körperlich zwar nicht überlegen, geschweige denn als Fahrer, mit seinen Vorbereitungen und boshaften Verstand lässt er Toretto aber keine Chance. Und das tut der Reihe tatsächlich sehr gut. Die neuen Figuren sind nicht unendlich tiefgründig, aber das erwartet man auch nicht von Fast & Furious. Sie liefern ein Feuerwerk ab, manchmal wortwörtlich, und sorgen für Unterhaltung.

 

Handlung oder Action, das ist hier die Frage!

Seit dem fünften Eintrag in der Fast & Furious Reihe übernahm die opulente Bombastik der Action-Szenen den Hauptanteil der Filme. Wo vorher Autorennen Kern der Geschichte waren, bleibt jetzt nur noch Michael Bay ähnliche Explosionen und Zerstörungen. Vielen gefällt das nicht. Ich bin ehrlich, ein wenig mehr Autorennen hätte mir auch definitiv gefallen. Doch ist es auf eine verschrobene Weise spannend zu sehen wie Dominic Toretto seinen Wagen, wie ein eigenes Körperteil benutzt. Der beste Vergleich der mir einfällt ist, dass Doms Auto wie Steve Rogers Schild funktioniert. Entgegen allen physikalischen Gesetzen ist alles möglich. Sei es mit dem Auto einen Kran so zu treffen, damit der, wie ein Baseballschläger, eine riesige Bombe über die Brücke zum Vatikan in den Tiber befördert. Das ist nicht realistisch, aber wie gesagt, dass sollte man auch nicht verlangen. Es geht allein um die Albernheit der unmöglichen Action und in vielen Aspekten hatte ich das Gefühl, das im zehnten Teil der Reihe die bisherige unpassende Ernsthaftigkeit komplett beiseite geschoben wurde. Im Mittelpunkt steht nur noch der Spaßfaktor und da sollen keine Witze, Sprüche oder auch Vernichtungssequenzen fehlen. Bei der CGI hätte man aber durchaus nochmal polieren können. Gerade im Vergleich zum fünften Teil, den der neue Film ja oft selbst anbringt, wirken ein paar Szenen sehr animiert.

 

Das Glänzen der Felgen kann nicht alles überleuchten

Nun, was sind denn jetzt noch die negativen Punkte? Wenn man nicht die Handlung direkt nehmen möchte, dann bleiben eigentlich nur die Dialoge. Ich bin der festen Überzeugung, dass man den Film komplett ohne Dialoge hätte gucken können und man hätte nichts verpasst. Jeder Satz aus dem Drehbuch scheint entweder nur ein cooler Spruch zu sein oder bringt die Handlung keinen Schritt voran. Vielleicht spricht das aber auch für die sehr überzeugende Bildsprache, die Zuschauer*innen alles Wichtige vermittelt. Aber möglicherweise rede ich mir das nur schön. Der Handlung an sich könnte man auch eine Sache ankreiden. Dieses Problem findet sich häufiger im Fast & Furios Franchise. Egal welche neue Figur auf den Plan tritt, sie ist immer mit jemanden verwandt. Dante, Sohn des Antagonisten aus dem fünften Teil, Brie Larson als Tess, Tochter von Mr. Nobody und dann noch weitere Figuren, die im Laufe des Films auftauchen und in einen familiären Zusammenhang gebracht werden. Die Memes und Witze über das Thema Familie sind mittlerweile unerträglich, zumal es für mich mit den Filmen 7 und 8 immer schlimmer wurde und nun fast schon übertrieben ironisch scheint. Es wirkt an manchen Punkten einfach faul und inspirationslos. Anstatt Figuren mit interessanten und tiefgreifenden Hintergrundgeschichten zu erfinden, holt man aus der Ecke einen verlorenen Bruder, der noch eine Rechnung mit Dom zu begleichen hat. Der Vorteil ist natürlich, dass weniger Exposition passieren muss und so mehr Zeit für die Action bleibt. Manchmal würde ich mir aber trotzdem die alten Filme zurückwünschen, wo das zumindest noch etwas interessanter konstruiert wurde.

 

Informationen zu Fast & Furious 10

  • Originaltitel: Fast X
  • Laufzeit: ca. 141 Minuten
  • Kinostart: 18.05.2023
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Vin Diesel, Michelle Rodriguez, Jason Mamoa, Brie Larson, John Cene, Charlize Theron

 

Trailer zu Fast & Furious 10

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Fazit zu Fast & Furious 10

Ich bin Fan der Filme und werde definitiv für den elften Teil und das damit abschließende Finale ins Kino gehen. Im zehnten Film konnte mich nicht alles überzeugen. Die Handlung und Dialoge dürstet es nach Sinn und Verstand und das trotz spannender Prämissen. Die Action ist für Fast & Furious Verhältnisse tatsächlich dezenter, auch wenn man das in Relation sehen muss, und Jason Mamoa finde ich als Antagonisten wunderbar boshaft. Dazu kommen dann gut choreografierte Action-Szenen und eine gehörige Portion an Überdrehtheit und Spaß. Was soll ich also sagen? Der Film wird keinen Oscar gewinnen, aber dafür jeden treuen Fan der Reihe abholen und auf eine Spritztour mitnehmen. Dabei sind die großen Plottwists und Überraschungen vollkommen unerwähnt geblieben, die ich natürlich auch nicht spoilern werde. Die haben den Film tatsächlich noch einmal hochgewertet. <span class="su-quote-cite"><a href="https://www.nat-games.de/author/AlexanderWeinstein/" target="_blank">Alexander Weinstein (Redakteur)</a></span>

Vin Diesel sieht für sein Alter wirklich stabil aus. Maschine!
Jason Mamoa bringt seine beste Joker Darbietung auf die Leinwand
Ein perfekter Film, wenn man in einem Land sitzt dessen Sprache man nicht versteht
Ein Ende bei dem ich nur "Ach du heilige Makrele, nicht euer Ernst", gedacht habe

Ab in die Filmsammlung?

Jeder Fan, der die Reise bis hier her mitgemacht hat, sollte ins Kino gehen, damit nächstes Jahr das große Finale gefeiert werden kann.

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