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Kritik: Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

So geht richtige Fantasy!

Mit Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben, erschien Ende März eine Verfilmung des beliebten Pen and Paper Dungeons & Dragons. Der Film wartet nicht nur mit berühmten Schauspielern wie Chris Pine und Hugh Grant in den Hauptrollen auf, sondern versucht sich an der schwierigen Aufgabe, ein riesiges und jahrzente altes Spielesystem auf die Leinwand zu bringen. Warum den Regisseuren das gelungen ist und warum er für mich schon jetzt ein Anwärter auf den besten Film 2023 ist, erfahrt ihr hier.

 

Die Story von Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Unsere Geschichte beginnt beim Barden Edgin Darvis, der mit seiner Barbaren Freundin Holgar Kilgore im Gefängnis einsitzt. Hier erzählt er einem Begnadigungskomitee seine bewegte Hintergrundgeschichte: Als einst ehrenvoller Harfner, einem Geheimbund des Guten, versuchte Edgin die Welt von Faerun zu einem besseren Ort zu machen. Damit machte er sich natürlich Feinde, woraufhin die roten Magier von Thay seine Frau umbrachten. Daraufhin wandte sich Edgin weniger ehrvollen Einkommensmöglichkeiten zu und gründete eine kleine Diebesbande, um sich und seine Tochter durchzubringen. Ihr letzter Auftrag ging wegen der bösen Magierin Sofina jedoch gehörig schief und so sitzen er und Holgar nun im Knast. Nach einem actionreichen Ausbruch wollen Holgar und Edgin unbedingt seine Tochter wiederfinden und gabeln unterwegs alte und neue Freunde auf wie den unsicheren Zauberer Simon und die Tiefling Druidin Doric. Und wie immer bei so einer Geschichte, steht am Ende das Schicksal der halben Welt auf dem Spiel.

 

Unsere Kritik zu Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

Verfilmungen sind immer so eine Sache. Ob nun aus Büchern etwas entscheidenes weggelassen oder verändert wird (“Dumbledore asked calmly”), oder Charaktere aus Videospielen im Film gänzlich anders sind, Fans sind ziemlich oft nicht zufrieden. Zuletzt machte zumindest Der Super Mario Bros. Film unseren Redaktuer Lukas glücklich. Bei Dungeons & Dragons handelt es sich jedoch nicht nur um ein Spiel oder ein Buch. Es gibt Filme, Comics, Serien, Videospiele und Bücher von der in den 70er Jahren geschaffenen Spielwelt. Ziemlich schwierig also, einen ordentlichen Film daraus zu machen. Und trotzdem ist es gelungen, einen Film zu kreieren, der an eigene Pen and Paper Runden erinnert.

Eine Geschichte für Neulinge und alte Hasen gleichermaßen

Gleich vorne weg: Selbst wenn ihr noch nie von Dungeons & Dragons gehört habt, kann euch der Film ohne Probleme großen Spaß machen. Wenn ihr aber selber Pen and Paper spielt oder etwa Videospiele wie Baldurs Gate oder Neverwinter Nights kennt, dann findet ihr in Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben zahlreiche Anspielungen und Bekanntes. Zwar schmeißt der Film mit nur wenig High Fantasy Begriffen um sich, als Fan der Vergessen Reiche erkennt man aber sofort die Stadt Niewinter, das Underdark und die roten Magier. Wer das nicht kennt, kann die Story aber trotzdem ohne Probleme verstehen. Diesen Spagat hätte ich so nicht erwartet und er gefällt mir unglaublich gut. Als Barbarin Holga eine Schatztruhe aufmachte dachte ich zb. direkt “Das muss doch eine Mimik sein” und siehe da: die Truhe stellte sich als blutrünstige Mimik heraus. Hier kann sich wirklich jede zukünftige Verfilmung ein Beispiel dran nehmen.

Hochkarätige Besetzung mit Charme

Gerade bei Filmen die lustig sein wollen, muss in den ersten Szenen doppelt so gut geschauspielert werden. Zum Glück gelingt das hier allen Beteiligten. Chris Pine als vom Leben gebeutelter Barde macht seine Sache hervorragend. Michelle Rodriguez gelingt es Holgar mit so viel Tiefe darzustellen, wie man es von plumpen Barbaren gar nicht gewöhnt ist. Klar ist sie stumpfer als die anderen, aber eben nicht einfach “blöd”, sondern sie sagt voller Überzeugung unpassende Sachen oder zieht falsche Schlüsse, was deutlich witziger ist, als wenn sie einfach nur dumme Sachen gesägt hätte. Hugh Grant hingegen gibt einen klassischen gierigen Bösewicht, den wir alle genau so erwarten. Bekannt aus Detective Pikachu ist Justice Smith, dessen Character die meiste Entwicklung durchmacht und für lustige Momente sorgt. Als Druidin sehen wir Sophia Lillis zwar fast mehr als Eulenbär, doch auch sie macht ihre Sache solide.

Überragend waren in meinen Augen jedoch zwei andere Schauspieler. Regé-Jean Page, bekannt als Duke in Bridgerton, verkörpert einen herrlich klischeehaften, völlig aufrichtigen und edlen Paladin. Spätestens als er ein kompliziertes Rätsel in allen Einzeheiten erklärt, was Zauberer Simon sogleich ruiniert ist klar: Er ist der NPC in der Runde, der extra für diese eine Quest geschaffen wurde. Daisy Head hingegen begeistert in der Rolle der roten Magierin Sofina. Kalt, berechnend und gegen Ende einfach nur völlig irre, überzeugte sie mich besonders mit ihrer ausdruckstarken Mimik. So gutes Schauspiel in einem Fantasy Film ist selten. Außerdem wollten wir Bradley Cooper doch schon immer mal als Halbling mit Schwäche für große Frauen sehen.

Angemessen Effektgewaltig

Keine Dungeons & Dragons Kampagne kommt ohne Magie aus. So auch diese Kampagne. Druidin Doric kennt jegliche Tiergestalt und so sehen wir sie als Reh, Eulenbär, Fliege oder Vogel über den Bildschirm sausen. Gerade der Eulenbär hat mir sehr gut gefallen. Nur ganz selten merkt man den Bluescreen oder das CGI, was aber nicht aus der Immersion herausreißt. Die Magieeffekte sehen gut aus und sorgen für große Action. Aber nicht alles muss mit Magie gelöst werden. Holgar und der nette Paladin von nebenan haben einige Kampfszenen mit ausgefeilter Choreografie, bei denen es einfach nur Spaß macht zuzuschauen.

Ehre, Liebe und der ganze Kram

Die Geschichte von Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben ist im Grunde genommen gar nichts besonderes. Typische Elemente wie ein gefallener Held, found family und die Macht der Freundschaft stehen hier im Fordergrund. Aber die Art und Weise wie diese Geschichte erzählt wird, ist eben das Besondere. Wenn Zauberer Simon plötzlich mit dem Fuß hängenbleibt und seine Illusion darauhin zusammenbricht, kann ich fast sehen wie er gerade in der Pen and Paper Runde eine 1 auf Konzentration geworfen hat. Die Art und Weise, wie hier eine Spielerunde von Freunden als Story eingefangen wurde, ist wirklich einmalig.

Zudem kommt der Film ganz ohne große romantische Liebe oder sexy Szenen aus, die zb. bei Marvel einfach obligatorisch drin sein müssen. Stattdessen wird hier auf Witz, Charakterentwicklung und Emtionen gesetzt, was in der heutigen Kinolandschaft erfrischend heraussticht. Klar zündete für mich nicht unbedingt jeder Gag, aber wirklich unpassend waren sie dann auch nicht. Die Deutsche Synchronisation macht übrigens auch einen guten Job, sogar die Lieder von Edgin passen wunderbar auch auf Deutsch in die Geschichte.

 

Informationen zu Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

  • Originaltitel: Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves
  • Laufzeit: ca. 134 Minuten
  • Kinostart: 30. März 2023
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Chris Pine, Michelle Rodriguez, Justice Smith, Sphia Lillis, Daisy Head, Hugh Grant, Bradley Cooper

 

Trailer zu Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”144768″ headline=”Fazit zu Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben” name=”Tobias Mehrwald, Redakteur und Lektor”]Ich war schon ziemlich lange nicht mehr im Kino. Jetzt bin ich aber froh, für Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben mal wieder hingegangen zu sein. Als treuer Fan von Pen and Paper Viedeospielen, sowie Runden mit Freunden am Tisch, hatte ich unglaublich viel Spaß. Ich habe Orte gesehen, die ich schon immer mal in einem Film dargestellt haben wollte.

Auch wenn ich sonst so viel Humor in Filmen eher weniger mag, hat es hier für mich funktioniert. Ich wusste genau wo gerade schlecht gewürfelt wurde und wann die Gruppe den Plan des Dungeon Masters völlig zerschossen hatte. Für mich also eine schöner Kontrast zu den langweiligen und immer gleichen Marvel Filmen der letzten Jahre. In diesem Stil würde ich gerne mehr von Dungeons & Dragons sehen, egal ob als Film oder als Serie.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]

Hervorragendes Schauspiel aller Beteiligter
Zahlreiche Easter Eggs für Fans
Gute Effekte, gerade die Tiergestalten
Coole Kampfchoreografien

Ab in die Filmsammlung?

Ob nun Fan oder nicht, Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben lohnt sich auf jeden Fall!

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