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Knack 2 – Test zum Sequel des Maskottchen Platformers

Zum Start der PS4 präsentierte Sony unter Leitung von Mark Cerny Knack als Launch Titel. Knack sollte dabei neben den großen Namen wie Nathan Drake oder Crash als neues Maskottchen eingeführt werden. Was am Ende dabei herum kam, war ein extrem unterdurchschnittlicher Platformer, der an Kinder gerichtet war, aber durch One Hit Kills und schlechtes Gamedesign enttäuschte. Umso überraschender, dass Sony hier noch mal mit Knack 2 einen Versuch startete, um Knack populär zu machen. Ob es Sony diesmal gelungen ist, erfahrt ihr jetzt unserer Review.

 

Ein nettes Paket der Belanglosigkeit

Normalerweise würde ich hier anfangen die Story zu erklären, allerdings scheint sich Knack 2 selbst nicht ganz sicher zu sein, ob es eine echte Story hat. Ihr findet euch wieder inmitten eines Angriffs haushoher Roboter, die eine Stadt angreifen. Nachdem ihr die Bösen vermöbelt habt, seid ihr plötzlich auf einer Insel unterwegs und trefft dort auf böse Goblins, die ihr dann auch verhaut. Zwischendurch bekommt ihr die menschlichen Begleiter in Sequenzen zu sehen, die euch eigentlich erklären sollten, was passiert. Stattdessen spulen sie peinliche Dialoge gemischt mit einer halbherzigen Lovestory ab, die einfach nie klar macht, warum diese Menschen mit Knack unterwegs sind. Eine Story sollte euch motivieren den nächsten Schritt zu gehen, Beziehungen klar zu machen und euch zu einem Teil der Spielwelt zu machen. Knack 2 scheitert hier in allen Bereichen. Man könnte alle Storyparts streichen und das Spiel würde besser dastehen. Ich erwarte keine JRPG mäßig tiefe Geschichte bei einem Platformer, aber was hier geboten wird, kann nicht einmal im Ansatz als Story gewertet werden.

Das Kampfsystem ist ein echter Tiefpunkt im Spiel.

 

Warum muss ich als Knack spielen? Waruuum??

Wenn ihr mal ein Spiel erleben wollt, bei dem selbst der einfachste Gegner die interessanteren Moves hat als euer Charakter, dann seid ihr hier genau richtig. Knack steuert sich brauchbar, wenn er von Plattform zu Plattform springt, Fallen ausweicht oder sich durch kleine Schächte zwängt. Irritierend ist allerdings, dass Knack minutenlang durch die Gegend springt, während seine Begleiter auf magische Weise plötzlich schon vor ihm da sind. Insbesondere in einer Passage am Anfang wird das deutlich. Sobald es dann aber an die Kämpfe geht, geht das Gameplay den Bach herunter. Knack steuert sich behäbig und im Vergleich zu seinen Gegnern kann er gerade mal auf ein paar Schläge und einen Kick zurückgreifen. Im Laufe des Spiels schaltet ihr in vier Skilltrees neue Fähigkeiten frei, aber gerade Attacken mit Reichweite kommen viel zu spät in den Mix. Bis dahin müsst ihr immer neue Gegnertypen erleben, die Schwerter werfen, Pfeile schießen oder euch mit anderen tollen Attacken zusetzen. Knack kann die Angriffe zwar blocken, jedoch hebt er seinen Schild so langsam, dass man trotzdem viele unnötige Treffer einstecken muss. Ich habe mich gerade in der ersten Hälfte des Spiels gefragt, warum ich den lahmen Charakter spielen muss und nicht den Goblin, der sein Schwert wie einen Bumerang werfen kann. Die einzige Möglichkeit die Kämpfe spaßig zu gestalten, ist es, im Koop zu spielen. Mit einem anderen Spieler könnt ihr jede Menge Chaos anrichten und auf ein paar spezielle Koop Moves zurückgreifen. So könnt ihr Teile aus eurem Kollegen heraus prügeln, die dann als Geschosse dienen oder ihr macht einen Body Slam auf euren Mitspieler für eine Explosion. Singleplayer haben davon leider nichts und müssen sich mit den langweiligen Abilities begnügen. Habt ihr das Spiel dann aber dennoch durchgehalten, erwarten euch ein New Game+ sowie ein Time Attack Mode. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wer sich diese Erfahrung noch einmal antun möchte. 

Knack 2

Die Fähigkeiten, die ihr im Verlauf freischaltet, bereichern das Gameplay nicht wirklich.

 

Farbliche Kontraste und besseres Leveldesign

Knacks zweiter Versuch kann diesmal mit besserem Leveldesign gegenüber seinem Vorgänger punkten. Bewegliche Plattformen, Aufzüge, Rampen etc. sorgen für die unterhaltsamen Momente im Spiel. Allerdings haben die Entwickler den Fehler gemacht, Knack die Möglichkeit zu geben einen großen Teil dieser Passagen zu umgehen. Das Hover Manöver, dass Knack über lange Strecken schweben lässt, gibt euch die Chance diese Parts einfach abzukürzen. In vielen Fällen seid ihr auf diese Weise so fix unterwegs, dass ihr von den manchmal sehr hübschen Leveln gar nicht viel mitbekommt. Mit dem gleichen Mangel an Sorgfalt ist man auch die Vertonung und die Dialoge selbst angegangen. Dass die Sprecher selbst einen extrem gelangweilten, flachen Job abliefern, hätte man da vielleicht noch verkraften können. Leider ist das, was gesagt wird, so peinlich und vorhersehbar, dass man am liebsten gleich ausschalten will.

 

Positiv:

Einige optisch hübsche Areale mit verbessertem Leveldesign
Koop Gameplay macht Spaß, insbesondere Dank der Special Moves

Negativ:

Story gibt es hier im Grunde nicht, nur eine peinliche, konfuse Rahmenhandlung
Knack hat noch immer nicht den geringsten Ansatz von Persönlichkeit
Verbessertes Platforming wird durch Hover Manöver fast komplett sabotiert
Dialoge sind eine Ansammlung steinalter Phrasen, die man schon Tausend Mal gehört hat
Knacks Kampffähigkeiten sind ein Witz im Vergleich zu den Fähigkeiten seiner Feinde
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58912″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Marco Schmandt, Redakteur”]
“Knack 2 ist eindeutig besser als sein Vorgänger, leider ist das keine große Hürde. Das Sequel hat auf der Habenseite ein einigermaßen spaßiges Platforming zu bieten, das jedoch von Knacks Hoverfähigkeit ruiniert wird. Die Story samt der Charaktere und Knack selbst haben allerdings rein gar nichts zu bieten. Die Entwickler schaffen es nicht deutlich zu machen, warum euch die Ereignisse interessieren sollten oder wie Knack mit den Charakteren in Verbindung steht. In 15 Kapiteln habe ich nie auch nur die kleinste Motivation verspürt, die nächste Mission sehen zu wollen. Die Tatsache, dass so gut wie jeder Gegnertyp interessantere Fähigkeiten hat als Knack selbst, macht es auch nicht leichter das Spiel fortzusetzen. Wenn man sich dann noch die ganze Zeit die peinlich schlechten Dialoge anhören muss, verliert Knack 2 auch noch das letzte Fünkchen Spaß. Optisch sieht der Titel nicht schlecht aus, oftmals sogar richtig toll. Das Leveldesign bietet besseres Platforming, aber wirkt dennoch sehr uninspiriert. Somit bleibt als Urteil nur zu sagen, dass Knack 2 besser eine unrealisierte Idee hätte bleiben sollen. Das Knack Sequel ist mehr als unterdurchschnittlich und es gibt aktuell massig bessere Titel auf dem Markt, die euer Geld wert sind. Sony sollte diese Reihe fallen lassen, denn Maskottchen hat die Playstation Plattform genug, die man wiederbeleben könnte.”
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Ab in die Sammlung?

Knack 2 ist eine Enttäuschung und wer aktuell ein echtes Playstation Maskottchen spielen will, ist mit Crash Bandicoot besser bedient.

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