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Judgment – Test zu Yakuza 6.5

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Keine Produkte gefunden.

Releasedatum: 25. Juni 2019

Genre: Action Adventure

USK: ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: SEGA

Plattformen: PlayStation 4

Der Spieleentwickler Ryu Ga Gotoku Studio hat in den letzten Jahren vor allem mit seiner Yakuza-Reihe für Begeisterung bei Kritikern, als auch bei Spielern gesorgt. Doch die Spielereihe fand im letzten Jahr mit Yakzua 6 ihr vorläufiges Ende. Der Entwickler hat nun knapp ein Jahr nach dem Erscheinen des letzten Yakuzas mit Judgment ein neues Spiel herausgebracht. Ob das Spiel in die großen Fußstapfen der beliebten Yakuza-Reihe treten kann, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Detektiv Yagami

Wer einmal eines der vielen Yakuza-Spiele gespielt hat, wird in Judgment schnell zurecht kommen. Denn obwohl Judgment auf eigenen Beinen steht, sind die Grundsäulen der Titel doch recht ähnlich. Dennoch gibt es Unterschiede. Angefangen bei der Story. Anders als in den Yakuza Spielen, bei denen man über alle Teile den sympathischen Kazuma Kiryu spielte, handelt die Geschichte nun von dem Privatdetektiv Takayuki Yagami. Doch Privatdetektiv war nicht sein erster Berufswunsch. Drei Jahre vor der Handlung des Spiels war er ein angesagter und aufstrebender Anwalt. Zu dieser Zeit konnte er sogar für seinen Klienten, der unter Mordverdacht stand, einen überraschenden Freispruch erzielen. Und das obwohl 99% aller anderen Fälle dieser Art mit einem Schuldspruch endeten. Mit diesem Erfolg standen ihm in der Branche alle Türen offen. Doch ein Ereignis ließ sein Berufsleben wie ein Kartenhaus zusammen fallen. Sein Klient, für den er mühselig einen Freispruch errang, brachte kaltblütig seine eigene Freundin um und steckte das Haus in Brand. Für Yagami brach damit eine Welt zusammen, denn wie soll er seine Klienten vertreten, wenn nicht mal er einen Schuldigen von einen Unschuldigen unterscheiden kann. Nun, drei Jahre später, ist er Privatdetektiv in einem fiktiven Stadteil Tokios namens Kamurocho. Dort treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der bisher mehrere Yakuza-Mitglieder auf brutale Weise ermordet hat. Durch diverse Umstände liegt es nun an Yagami, den Serienmörder zu finden. Eben dieses Stadtteil, in dem auch bisher alle anderen Yakuza-Spiele spielten, und die man nun auch wieder in Judgment frei erkunden kann. Die Story, die bis zum Abspann rund 30 bis 50 Stunden andauert, ist spannend erzählt und bietet mit zahlreichen Twists und Storyverläufen einige Holy Shit Momente. Jedoch sollte man einiges an Sitzfleisch mitbringen, denn ein Großteil der Geschichte wird in Dialogen und Zwischensequenzen erzählt, die gerne mal über mehrere Minuten gehen können. Wer da lieber mehr Action erwartet, der könnte jedoch schnell gelangweilt sein. Wer jedoch sich in der gut erzählten Story vertieft, der bekommt eine der wohl besten Geschichten in diesem Videospieljahr zu Gesicht. Das liegt vor allem an den zahlreichen Protagonisten, die alle hervorragend vielschichtig und authentisch präsentiert werden. Klassische Stereotypen, wie es in den meisten Videospielen gibt, sucht man hier vergebens. Ein Problem der Yakuza-Reihe war beziehungsweise ist es, dass die Reihe erst mit den späteren Teilen im Westen ihren Durchbruch schaffte. Deswegen ist es für viele Spieler schwer, einen geeigneten Einstieg in die Reihe zu bekommen. Zwar gibt es mittlerweile die Remakes von eins und zwei. Dennoch gibt es über sechs aufeinanderbauende Teile, bei denen man als Neueinsteiger nie weiß, mit welchen man nun anfangen soll. Für diese Spieler, die mal in diese Art Spiel einsteigen wollen, ist Judgment nun bestens geeignet. Zum einen, weil das Spiel alle Stärken der Reihe bietet, dieselbe Ortschaft besitzt, aber auch weil es eine eigenständige Geschichte hat, die man gut ohne irgendein Vorwissen spielen kann.

Yagami und sein Kollege.

 

Kamurocho, ein Ort, der miese Leute anzieht

Neben der Geschichte brilliert vor allem die Welt von Judgment. Der Stadteil Kamurocho ist neben der Story der Star des Spiels. Wie schon in der Yakuza-Reihe kann man hier alles frei erkunden und auch abseits der Story einiges erleben. Denn seien es zahlreiche Nebenquests, Leute mit denen man Freundschaften schließen kann, in Läden einkaufen oder eines der zahlreichen Minispiele wie Poker, Dart, Billiard oder Videospiele wie etwa Puyo Puyo oder Virtua Fighter 5, überall gibt es Beschäftigungen, bei denen man nochmal etliche Stunden investieren kann. Mit der neuen Engine, die der Entwickler seit den letzten Yakuza-Spielen verwendet, gibt es nun auch keine Ladezeiten mehr, wenn man eines der zahlreichen Gebäude betritt. Dies ist zwar auf den ersten Blick nur eine Kleinigkeit, doch dies stärkt den Spielflow ungemein. Denn in den älteren Yakuza-Spielen haben die kurzen Ladezeiten einen immer kurz aus dem Spiel herausgerissen. Etwas störend ist hingegen der schnelle Lauf von Yagami. Per Tastendruck kann man durch den Stadtteil sprinten. Da diese jedoch recht belebt ist und überall Passanten durch die Straßen ziehen, läuft man gerne mal gegen diese. Auch in kleinen Gängen oder in Gebäuden ist der Sprint etwas hakelig. Aber eine große Stärke ist die Detailverliebtheit, die sich durch das Stadtteil zieht. Geht man in einen der zahlreichen Shops, stehen überall Artikel, die man auch so in echten Läden in Tokio finden würde. Zieht man zu abendlicher Stunde durch die Straßen des Stadtteils, findet man auch mal den einen oder anderen betrunkenen, der durch die Straßen torkelt. Allerdings ist nicht jeder Bewohner so friedliebend, sonders es gibt auch mehrere Bewohner, die einen anpöbeln oder ausrauben wollen. In diesem Segmenten kommt dann das Kampfsystem von Judgment zum Tragen.

Die Kämpfe treten merklich weniger auf als in den Yakuza-Teilen.

 

Kampfstil Kamurocho

Yagami ist nicht nur überaus klug, sondern kann sich auch mit seinen Füßen und Fäusten überaus gut gegen die Handlanger der Yakuza und Straßenbanden der Stadt wehren. Und gekämpft wird im Spiel oft, aber merklich weniger als in den Yakuza-Ablegern. Daher passt es auch, dass das Kampfsystem von Judgment intuitiv und abwechslungsreich gestaltet ist. Während des Kampf hat man diverse Möglichkeiten, leichter und schwerer Angriff, Griff, Ausweichen und Blocken. Mit diversen Angriffen kann man imposante Kombos ausführen, die zu sehenswerten Aktionen führen. Im Laufe des Kampfes füllt sich die EX Leiste, ist diese gefüllt, kann man besonders starke und brutale Attacken ausführen. Diese ist je nach Situation, in der man diese gerade ausführt, immer anders. Gerade das Erkunden der zahlreichen Moves macht riesen Laune, da einige der Attacken recht unterhaltsam brutal gestaltet sind. Jedoch sollte man sich für die Straßenkämpfe in Judgment nicht allzu viel Zeit lassen, denn nach einiger Zeit kann die Polizei erscheinen, die einen dann mit einer stattlichen Strafe belegt. Besonders schwer sind die normalen Kämpfe nicht geraten, bei den meisten reicht normales Buttonsmashing aus. Anders sieht es jedoch bei den Bosskämpfen aus, die man im Verlauf der Story bestreiten muss. Bei denen muss man etwas taktischer und überlegter angreifen. Denn wer da blind in jede Attacke rein rennt, der überlebt nicht lange. Im Kampf hat Yagami zwei Kampfstile, die man schnell per Tastendruck tauschen kann, zur Verfügung.  Dabei ist jeder der zwei Stile für eine Art Situation geeignet, so ist der eine für Kämpfe geeignet, bei denen man gegen mehrere Gegner gleichzeitig antritt, und der andere für 1 vs. 1 Duelle zugeschnitten. Mit der Zeit erhält man durch das Erledigen von Aufträgen, Besiegen von Gegnern und das Spielen von Minispielen, Punkte. Diese Punkte sind enorm wichtig, da man damit seine Fähigkeiten und andere Boni freischaltet, die einem das Leben und Überleben merklich erleichtern.

Welchen Dialog ich am Ende auswähle, ist letztendlich egal.

 

Auf der Mauer auf der Lauer

Kämpfen ist jedoch nicht die Hauptaufgabe eines Detektives. In erster Linie muss Yagami seine Fälle lösen. Für das Lösen von Fällen müssen immer verschiedene Dinge erledigt werden. So muss Yagami regelmäßig Tatorte untersuchen. Dabei muss man den Tatort genauer untersuchen, sieht man dann ein interessantes Objekt, vibriert dann der Contoller und man kann das Objekt genauer begutachten. Je nach Tatort muss man dabei mehrere Objekte oder Hinweise finden. Eine andere Aufgabe eines waschechten Detektives ist das Befragen von Zeugen, Tätern oder Opfern. Bei diesen Dialogen kommt dann ein Multiple Choice Feature zum Tragen, bei denen man dann an den Gesprächspartner verschiedene Fragen stellen muss. Allerdings sind nicht alle Fragen bei den ausgewählten sinnvoll. Daher muss man stets überlegen, welche Frage man stellen soll. Denn wählt man die richtigen und sinnvollen Fragen, winken einem Erfahrungspunkte. Stellt man allerdings die falsche Frage, erhält man diese nicht. Andere Auswirkungen haben falsche Antworten jedoch nicht, da man alle ausgewählten Fragen nacheinander auswählen kann, ohne weitere Konsequenzen befürchten zu müssen. Somit bekommt man am Ende sowieso die Infos für den Fall. Was schade ist, denn so fehlt es in den Gesprächen etwas an Spannung. In einigen Missionen muss man zudem auch einige Personen beschatten und verfolgen. In einer Nebenmission muss Yagami zum Beispiel einen Mann verfolgen, der möglicherweise seine Frau betrügt. Seine Aufgabe in dieser Mission ist es, die Person unauffällig zu verfolgen und am Zielort Fotos mit seiner Liebhaberin als Beweismittel zu schießen. Allerdings ist das Verfolgen relativ nervig gestaltet. Während man diese Person unauffällig beschattet, muss man darauf achten, nicht von der Zielperson gesehen zu werden. Sieht die Person einen, dann füllt sich recht zügig eine Leiste. Ist diese Leiste gefüllt, dann scheitert die Mission. So muss man die Person beschatten und drauf achten, nicht gesehen zu werden, jedoch dreht sich die Person in unregelmäßigen und zufälligen Situationen um. Dann muss man schnell aus dem Blickfeld gelangen, in solchen Momenten kann man sich in Menschenmengen oder hinter einem Auto etc. verstecken. Gerät die Zielperson während der Verfolgung jedoch aus dem Blickfeld, hat man nur wenige Sekunden Zeit, die Person wieder zu sichten. Etwas nervig ist dabei, dass dies nur geschieht, wenn die Spielerkamera die Zielperson nicht in der Sicht hat. Es macht schon Sinn, wenn der Abstand zur Person groß geworden ist und er in eine andere Straße abbiegt. Stehe ich allerdings nur wenige Meter auf offener Straße hinter der Person und drehe die Kamera um 180°, dann kommt der Timer. Verstecke ich mich hinter einem Pfosten, der dann die Sicht zur Zielperson blockiert: Timer. Dies stärkt nicht unbedingt die Narrative und in solchen Situationen merkt man am meisten, dass man ein Videospiel spielt. So macht das Feature die ersten zwei- dreimal Spaß, aber umso öfter man dies macht, umso genervter ist man davon. Dies ist der größte Kritikpunkt des Spiels und da sollte der Entwickler in einem möglichen Nachfolger dran arbeiten.

Die Verfolgung von Charakteren ist der größte Kritikpunkt.

 

Kamurocho erstrahlt im bestem Licht

Judgment ist das dritte Spiel des Entwickler, welches mit der neuen Dragon Engine läuft. Dabei merkt man auch, dass der Entwickler nach Yakuza 6 und Yakuza Kiwami 2 immer besser mit dieser zurechtkommen. Denn was die Engine auf die Bildschirme zaubert, kann sich durchaus sehen lassen. Besonders die Welt versprüht von der Lebendigkeit eine passende Atmosphäre. Jede Ecke ist detailverliebt in Szene gesetzt. Aus deutscher Sicht gibt es eine frohe Botschaft. Waren die vorherigen Yakuza Titel meist nur mit japanischer Sprachausgabe und englischen Texten versehen, gibt es nun auch eine englische Tonspur und deutsche Texte. Auch aus dieser Sicht macht Judgment einen leichteren Einstieg für Neulinge als die Yakuza-Teile.

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Positiv:

Spannende und wendungsreiche Story
Atmosphärische und detailierte Spielwelt
Etliche Minispiele und Nebenbeschäftigungen
Intuitives und gelungenes Kampfsystem
Sympathische und interessante Charaktere, die ohne Klischees auskommen
Unterhaltsame und brutale Finisher
Wahlweise mit japanischer oder englischer Sprachausgabe mit englischen oder deutschen Texten

Negativ:

Sprinten etwas hakelig
Verfolgung zu eintönig und monoton
Multiple Choice Dialoge ohne Konsequenzen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58909″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Kevin Kreisel, Redakteur”]
“Die Fußstapfen, in die Judgement treten muss, sind durch die hervorragenden Yakuza-Teile nicht gerade klein. Dennoch kann das Spiel diese erfüllen. Denn die Grundsäulen des Spiels sind ähnlich der Yakuza-Reihe. Doch mit dem Detektiv Anstrich und dem neuem Charakter versprüht es einen vollkommenen neuen Charme und ist daher ein schöner Kontrast zu der Yakuza-Reihe. Allerdings wären ein größerer Abstand zur Yakuza-Thematik und eine neue Gegend das i-Tüpfelchen gewesen. Man fühlt sich als Yakuza-Fan wie Zuhause, wenn man den Stadtteil zum mittlerweile zigsten Mal besucht. Doch neben dem Stadtteil brilliert vor allem die spannende und wendungsreiche Geschichte. So ist die Geschichte um Yagami einer der besten Geschichten, die man wohl in diesem Jahr erleben kann. Daher kann ich Judgment bedenkenlos empfehlen, vor allem weil es mit den deutschen Texten und einer neuen Geschichte, bei der man keine Vorkenntnisse mehr braucht und des neuen Hauptcharakters besonders für Neuling und Einsteiger geeignet.”
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Judgment erhält den NAT-Games Award

Ab in die Sammlung?

Wer schon immer ein Yakuza-Spiel ausprobieren wollte, aber nie den passenden Einstieg fand: Judgment ist dafür perfekt geeignet.

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