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Joe’s Diner – Review zur Nachtschicht mit Indianerhäuptlingen

Letztes Jahr brachten VIS Games den Horroschocker ‘Pineview Drive’ heraus, dieses Jahr gibt es für euch Joe’s Diner, in welchem ihr von einem rachsüchtigen Indianerhäuptling heimgesucht werdet, der einfach nur seine Ruhe haben will um seinem wohlverdienten Schönheitsschlaf nachzugehen. Aber ist das Spiel auch wirklich ein Horrorschocker, oder geht es hier eher darum, ein bisschen Zeitmanagement zu betreiben? Diese Review wird es euch verraten.

 

Ein Diner auf einem Indianerfriedhof

Ihr schlüpft in die Rolle einer namenlosen Person, die für dreißig Tage die Nachtschicht in einem ziemlich heruntergekommenen Diner übernehmen soll. Was man in der Jobbeschreibung einfach weggelassen hat: das Diner wurde auf einem Indianerfriedhof gebaut, wo immer noch zwei Häuptlinge für Unruhe sorgen, Lustiger Vogel und Grimmige Feder. Die Namen geben uns schon erste Hinweise darauf, mit welchem der beiden Häuptlinge nicht zu spaßen ist. Lustiger Vogel und Grimmige Feder haben sich noch nie ausstehen können und selbst im Tod geht es zwischen den beiden drunter und drüber. Grimmige Feder möchte einfach nur seine wohlverdiente Ruhe haben, aber Lustiger Vogel setzt alles daran, den anderen Häuptling in Rage zu bringen, indem er für ordentlich viel Lärm im Diner sorgt. Er schaltet Fernseher und Eismaschinen ein, Teekessel und Faxgeräte und hin und wieder lässt er auch einmal Chipstüten und Quietsche-Entchen auf dem Boden liegen, über welche ihr dann stolpert. Aber es muss stets leise sein in Joe’s Diner und während ihr versucht die Gerätschaften in den Griff zu bekommen, dürft ihr auch noch den Dreck wegräumen, den Kunden stehengelassen haben.

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Willkommen in der Nachtschicht!

 

30 Tage Nachtschicht

Vom Prinzip her ist das Spiel einfach gehalten, es gibt nicht sonderlich viel zu beachten, man bewegt sich mit den ‘WASD’-Tasten vorwärts, dreckiges Geschirr und Essensreste werden mit E aufgenommen und müssen dann im Mülleimer in der Küche entsorgt werden, mit der Shift-Taste bewegt man sich schneller vorwärts (was auch nötig ist, da der Charakter immens langsam ist, wenn man Shift nicht drückt). Man hat dafür bis 6 Uhr morgens Zeit (entspricht etwa 5 Minuten Spielzeit), wenn dann nicht alles abgeräumt ist, dürft ihr das Level von vorne starten. Es gibt dabei allerdings immer nur die eine Spielkulisse: Das Diner rauf und runter. Die ersten Level über gestaltet sich das Ganze noch ziemlich einfach, nur hier und dort geht mal der Fernseher oder die Kaffeemaschine an, man hat genügend Zeit, den Dreck nebenbei zu beseitigen. Je weiter man kommt, desto stressiger wird es aber. Man muss tatsächlich Zeitmanagement betreiben: „Soll ich das Faxgerät sofort abstellen, oder lieber doch erst den Tisch abräumen?“ Wenn bereits zu viele Störquellen an sind und man dann noch durchs Diner rennt, sollte man schon aufpassen sich nicht den Zorn von Grimmige Feder einzufangen, denn auch Rennen erzeugt einen gewissen Lärmpegel. Diesen Pegel überwacht man übrigens am unteren Bildschirmrand über eine Anzeige, befindet sich alles im grünen Bereich, brauchen wir uns keine Gedanken machen, geht es in den roten Bereich über, ist langsam Vorsicht geboten und wir sollten zusehen, dass alle Geräte abgeschaltet werden, um Grimmige Feder nicht aus seinem Todes-Schönheitsschlaf zu wecken. Genau so spielt sich das ganze nun tagein, tagaus im Diner ab, wirklich Abwechslung gibt es daher leider nicht. Ob hierbei Gruselstimmung aufkommt, kann jeder für sich selbst entscheiden, bei mir war es durch den Zeitdruck und die Streiche von Lustiger Vogel nicht der Fall. Wenn Grimmige Feder geweckt wird, merkt man schon, dass er unterwegs ist um jemanden dafür verantwortlich zu machen, es fängt an zu beben und wird ziemlich laut. Aber was wir dann zu sehen bekommen ist lediglich ein Photoshop-Insert von einem Indianerhäuptling, der kurz auf dem Monitor aufblitzt und wieder verschwindet und durch einen Game-Over Screen ersetzt wird. Wir bekommen also keinen Indianergeist zu sehen, der einen verfolgt und dann umlegt – wirkliche Jumpscares bleiben in diesem Spiel komplett aus.

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Ein Blick hinter den Thresen auf die Kaffeemaschine, die manchmal anspringt, rechts die Küchentür.

 

Ganz schön dreckig hier

An der Grafik kann man nicht wirklich meckern, wir bekommen ein 3D Spiel mit sauberen Texturen geliefert – im Gegensatz zum Diner dass nicht wirklich als sauber bezeichnet werden kann – und die Atmosphäre die durch die verschiedenen Lichteffekte erzeugt wird, kann sich auch sehen lassen. Generell findet man das Diner liebevoll gestaltet vor, es sieht wahrlich heruntergekommen aus, ganz so wie man sich ein heimgesuchtes Gebäude eben vorstellt. Auf den Tischen steht eine Auswahl an Ketchup und Senf, auf dem Counter warten leckere Torten auf einen. Im Büro steht allerlei Kram und im Vorzimmer dazu sieht es trotz allem sogar gemütlich aus. In die Küche sollte man wohl niemanden einen Blick riskieren lassen, sonst vergrault man womöglich noch potentielle Kunden. Ich persönlich würde in diesem Etablissement nicht zu Abend essen, aber es scheint ja zu boomen, wenn man nach den dreckigen Tellern und Essensresten, die überall zu finden sind urteilen soll. Vielleicht wäre in Zukunft noch eine Option das Diner zu putzen drin, um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen? Es könnte auf jeden Fall mal Wasser und eine ordentliche Portion Meister Proper vertragen. Ich finde aber, es passt absolut zum Spiel und trägt zur Atmosphäre bei.

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Die wunderschöne Küche des Diners!

 

Wer hat die Jukebox angemacht?

Die Musik im Hauptmenü ist ansprechend komponiert, vielleicht nicht ganz passend in einem Spiel, welches sich im Horrorgenre ansiedeln möchte, da es etwas melancholisch/trauriges hat. Aber schön anzuhören ist es in jedem Fall. Der Sound im Spiel ist eindeutig und zweckmäßig, man muss anfangs wirklich suchen wo denn nun ein Gerät angegangen ist und das macht schon Spaß. Die Jukebox war mein persönliches Highlight, leider darf sie ja nicht in Betrieb sein während der Nachtschicht – schade. Sie gibt dem Ganzen ein gewisses Flair, aber wir sind ja nicht in dieser Nachtschicht um Spaß zu haben, sondern um zu arbeiten! Was meiner Meinung nach auch gelungen ist, ist dass unser Protagonist Muffensausen bekommt, sobald z.B. der Teekessel pfeift, er atmet sofort schneller und dann erleichtert auf, wenn wir es geschafft haben, die Geräuschquelle abzuschalten. Wenn es zu laut im Diner ist, schaut der Häuptling vorbei und kündigt dies auch an, es wird unglaublich laut, es ist als ob plötzlich alles zu beben beginnt. Die Spannung wird dadurch gut aufgebaut, das Ende scheint nah! Allerdings hält sich diese Spannung nicht, da wir von dem Häuptling wie gesagt nur kurz ein Bild zu Gesicht bekommen und dann ist auch schon alles vorbei.

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Das Vorzimmer des Büros.

 

Fazit:

Man kann sich das Ganze ungefähr so vorstellen: Man spielt einen Elternteil und geht mit einem Kleinkind (in unserem Fall Lustiger Vogel) etwa in einen Supermarkt und sagt dem Kind dass es unter keinen Umständen etwas anfassen darf. Natürlich fasst das Kind alles an, was es nur in die Finger bekommt. Nachdem man Fernseher, Staubsauger, Eis- und Kaffeemaschinen wieder ausgeschaltet hat, hinterlässt das Kind überall Dreck und man darf sich damit beschäftigen, Chipstüten, Mausefallen und Quietsche-Entchen vom Boden aufzusammeln. Die Geduld wird also auf die Probe gestellt. Der Trailer und die Prämisse des Spiels lässt einen auf ein Horror-Spiel schließen, es reiht sich dabei aber eher in die Action- oder Abenteuerkategorie ein, oder auch in „Fass das nicht an! Lass deinen Dreck nicht überall rumliegen, ich muss noch die ganze Lasagne vom Tisch abräumen und habe keine Zeit über deine Quietsche-Entchen zu stolpern. Und hör gefälligst auf Grimmige Feder bei seinem wohlverdienten Nickerchen zu stören!“ Es gibt nicht wirklich ein Ziel, nachdem man sich durch die dreißig Nachtschichten gequält hat, bekommt man lediglich die Credits zu sehen und landet wieder im Startmenü. Wer auf Spiele mit Zeitmanagement und Geschick steht, sollte hier auf jeden Fall zugreifen, der Preis ist in jedem Fall okay. Fans von Horrorspielen sollten lieber zu VIS Games Pineview Drive greifen. Joe’s Diner hat ein solides Konzept und ist schön gestaltet, lediglich beim Gameplay hätte man noch mehr rausholen können – aber es ist irgendwie originell und das ist ja letztendlich worum es in Indie Games geht.

 

1 Kommentar

  1. Das kann nicht dein ernst sein, Joes diner ist mit abstand das schlechteste ps4 spiel was je auf disc gepresst wurde!!!!!
    Jede gratis demo ist mehr spiel.

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    0
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