In Sound Mind im Überblick
Online Multiplayer
Couch-Koop / Splitscreen
Mikrotransaktionen
Lootboxen
Onlinezwang
Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
Releasedatum: 28. September 2021
Genre: Indie, Horror
USK: ab 16 Jahren freigegeben
Publisher: Modus Games
Plattformen: PlayStation 5, Xbox Series X | S, PC, Nintendo Switch
Bald ist es wieder so weit: Der Oktober ist dank Halloween ein Anlaufpunkt für viele Horrorspiele. Den Anfang macht dieses Jahr unter anderem In Sound Mind vom kleinen Indie-Studio We Create Stuff. Das Team ist schon erfahren mit dem Horror-Genre aus der Ego-Perspektive, denn es hat bereits die erfolgreiche Mod Nightmare House 2 für Half-Life entwickelt. Wie sich das Team nun mit einem vollwertigen Titel schlägt, erfahrt ihr hier bei uns im Test.
Ein durchgedrehter Psychologe?
Ihr übernehmt die Rolle von Desmond Wales, einem Psychologen, der in einem Gebäude im Keller aufwacht. In diesem scheinbar verlassenen Apartmentkomplex blockieren euch teilweise Fässer mit einer seltsamen Flüssigkeit den Weg, die Haluzinazionen auslösen, wenn ihr zu nahe kommt. Schnell findet ihr einen Hinweis, wie ihr euch eine Waffe beschaffen könnt und merkt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht.
Ihr müsst euch übernatürlichen Kräften stellen, die sich in dem kleinen Städtchen Milton Haven ausbreiten. Um herauszufinden, was hier passiert ist, müsst ihr euch Tonband-Kasetten eurer vergangenen Klienten anhören, die euch widerrum in die schaurige Vergangenheit der einzelnen Personen blicken lassen. Und hier fängt der gefährliche Spaß erst richtig an!
Tonband-Reise durch die Psyche
Von deinem Büro aus startest du mit jeder Tonband-Kasette eine neue Reise in die Vergangenheit und die Ereignisse deiner früheren Klienten. Insgesamt gibt es vier Stück davon, plus deine eigene, die dir die Haustür zu deinem Eigenheim freischaltet. Überall scheinen ungelüftete Geheimnisse zu lauern, auch bei dir zu Hause. Mit den Tonband-Kasetten deiner ehemaligen Klienten erfährst du Schritt für Schritt, wie sie gelebt haben und was ihnen Schreckliches zugestoßen sein muss, bevor und während sie bei dir in Therapie waren.
So müsst ihr euch in diesen Sequenzen gegen furchterregende Geister oder Öl-Leichen behaupten, die verschieden bekämpft werden können. Bei dem einen reicht ein Spiegelsplitter, bei anderen die Tasschenlampe und bei wieder anderen Kämpfen braucht ihr doch die Pistole. Immer wieder werdet ihr zwischendurch Pillenpackungen finden. Diese erhöhen Tempo, Gesundheit, List und Ausdauer. Pillenpackungen gibt es in jedem Level und werden euch im Inventar, welches ihr mit Tab öffnen könnt, angezeigt. Wenn nämlich alle Pillenpackungen gefunden werden, gibt es hierfür natürlich nicht nur erhöhte Werte, sondern auch Errungenschaften. Außerdem solltet ihr nicht auf die Snacks, Batterien und Patronen verzichten, die ihr nahezu überall finden könnt. Sie könnten über euer Leben entscheiden.
Des Rätsels Lösung
Es gibt viele kleine Rätsel zu lösen, sowohl um in die Wohnungen der Klienten zu gelangen, als auch um in der Geschichte weiterzukommen. So steuert ihr einen Gabelstapler zunächst auf ein verschlossenes Rolltor zu, um dieses anschließend per Knopfruck anzuheben, damit ihr durchkommt oder sammelt Sicherungen zusammen, um sie in vorgesehene Kästen einzusetzen, damit ihr weiter kommt. Außerdem werdet ihr zu Anfang oft in Sackgassen gelenkt, wo ihr ohne geeignete Ausrüstung nicht weiterkommen werdet. Deshalb ist es ratsam sich nach jeder weiteren Waffe nochmals umzusehen und Orte zu entdecken, wo ihr vorher keinen Zugang zu hattet. Es lohnt sich also immer, auch an einem alten Ort wieder vorbeizuschauen.
Nach kurzer Spielzeit erhaltet ihr zudem eine Spiegelscherbe, die nicht nur zur erfolgreichen Abwehr von geisterähnlichen Erscheinungen dient, sondern euch auch versteckte Geheimgänge offenbart und sammelbare Gegenstände anhand einer schimmernden Silhouette darstellt. Daher solltet ihr immer wieder mal einen flüchtigen Blick in den zerbrochenen Spiegel wagen, um sämtliche Geheimnisse zu lüften. Besonders gruselig sind außerdem die mysteriösen Monologe eures hartnäckigen Stalkers, der euch am Telefon oftmals mit zynischen Botschaften begrüßt und rätselhafte Informationen zu euren Patienten beziehungsweise zu euch selbst preisgibt.
Am Ende eines Levels gibt es immer eine Art Bossfights, die auf die verschiedensten Wege bestritten werden, also bleibt gespannt und aufmerksam. Es gibt übrigens zwei Wege, um durch die verschiedenen Level zu kommen. Entweder ihr schleicht euch an den Gegnern vorbei oder ihr konfrontiert sie frontal mit euren Waffen. Da ich durch das erste Level ohne Schusswaffe stolziert bin, musste ich feststellen, dass auch dieses nur mit der Spiegelscherbe als Waffe gut zu schaffen ist! Wenn man ausschlaggebende Aktionen abschließt, gibt es glücklicherweise immer einen Checkpoint, der als laufende Katze symbolisch dargestellt wird. Das führt auch auf höheren Schwierigkeitsgraden selten zu Frustration.
Sound und Grafik punkten mit Atmosphäre
Gerade bei atmosphärischen Horror-Titeln spielt eine adäquate Akkustik eine entscheidende Rolle und hierbei kann In Sound Mind wirklich punkten, denn der packende Soundtrack untermalt jedwede Situation gekonnt und verwöhnt eure Lauscher mit schaurig verstörenden Melodien, sodass euer Spielerlebnis spürbar aufgewertet wird. Wer allerdings des Englischen nicht mächtig ist, wird auf die deutschen Untertitel ausweichen müssen, denn auf eine lokalisierte Vertonung wurde verzichtet.
Grafisch haben wir ein sehr ansehnliches Indie-Spiel. Es steckt sehr viel Liebe im Detail, wenn es um das Design der Map geht, mit vielen Kleinigkeiten, auf die achtsam Rücksicht genommen wurde. Auch die Performance braucht sich nicht zu verstecken. Es gab weder Probleme mit Bugs, noch mit Glitches, fehlerhaften Aufgaben oder Abbrüchen. Kleine Jumpscares sind auch vorhanden. Manche davon sind sogar ganz lustig, nachdem der erste Schreck fort ist. Wer es spielt, wird erkennen, was ich damit genau meine.
Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Wer zwischendurch auf ein bisschen Psycho-Horror steht, sollte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen.