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Gold Rush! Anniversary – Review zum Adventure Remake

Bei Gold Rush! Anniversary handelt es sich um ein Remake des 1988 veröffentlichten Gold Rush!. Gold Rush! war eines der letzten und größten Spiele der damaligen Videospielgröße Sierra, erreichte aber nie den Ruhm und den Bekanntheitsgrad anderer Hausmarken wie zum Beispiel Kings Quest oder Leisure Suit Larry. Nach fast einem viertel Jahrhundert versuchen sich jetzt Sunlight Games mit einem Remake des Klassikers. Ob der Videospielopa noch einmal auf Goldjagd oder doch lieber in Rente gehen sollte, erfahrt ihr im Test.

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Wir brauchen ein größeres Boot!

 

Alle Wege führen nach Sacramento

Wir befinden uns im Jahre 1848, der geschichtsträchtige “California Gold Rush” steht kurz bevor. Wir spielen den aus Brooklyn stammenden Jerrod Wilson und werden kurzerhand darüber informiert, dass wir uns unverzüglich nach Sacramento begeben sollen, um unseren lange verschollenen Bruder zu treffen. Es vergeht nicht viel Zeit im Spiel, bis die frohe Kunde des Goldfundes in Kalifornien die Runde macht. Die aufschäumende Euphorie eines schnellen Reichtums macht es Jerrod nicht leicht, seine Reise von Brookly nach Sacramento zu planen. Er ist jetzt schließlich nicht mehr der Einzige, der unbedingt nach Kalifornien gelangen muss. Im virtuellen Amerika ist es nun etwas wie mit Rom. Alle Wege führen ans Ziel. Jerrod hat die Wahl drei verschiedene Wege einzuschlagen. Zum einen können wir Jerrod mit der günstigen Postkutsche reisen lassen. Hierbei handelt es sich um die günstigste Methode zu reisen, hinzu kommt, dass wir die Kutsche auch noch nutzen können, wenn wir zu viel Zeit in Brooklyn verbracht haben. Auf diesen Weg begegnen wir, in Jerrods Haut steckend, Indianern, bösartigen Büffeln, der unerbittlichen Wüste und der Möglichkeit eines Wintersturmes in der Sierra Nevada. Wir können aber auch mit der Hilfe eines Schiffes nach Panama reisen, verräterische Sümpfe bezwingen, den Dschungel überleben und ein weiteres Schiff gen Sacramento besteigen. Bei dieser Route handelt es sich aber um eine sehr teure und vorbereitungsintensive Reise. Schließlich könnten wir es ja mit Malaria oder gefräßigen Krokodilen zu tun bekommen. Der dritte und längste Weg kann auch mit einem Schiff in Angriff genommen werden. Hierbei reisen wir über Cape Horn. Alle drei Routen haben viele verschiedene Gefahren und könnten Jerrods und unser Ende der Reise bedeuten. Cholera oder Stürme sind nur zwei davon. In Kalifornien angekommen gilt es dann unseren Bruder zu finden und die Gefahren des Goldrausches, zu überstehen.

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Wie in Pitfall gibt es auch hier Krokodile und Schlangen.

 

Remake ohne Neuerungen?

Das Gameplay von Gold Rush! Anniversary bedient aus heutiger Sicht nur die Standardkost im Adventure Genre. Mit der linken Maustaste klicken wir auf Personen oder Gegenstände, mit denen es zu sprechen oder anderweitig agieren gilt. Die rechte Maustaste lässt uns zwischen Optionen wie Nutzen, Untersuchen oder Aufnehmen wechseln. Der größte Pluspunkt im Spiel sind die drei verschiedenen Routen, die man wählen kann und die unterschiedlichen Charaktere, Situationen und Rätsel, welche diese mit sich bringen. Auch das Verwenden von Aktiv-Time im Spiel ist eine sehr interessante, wenn auch nicht 100% gut umgesetzte Idee. Wenn wir bei einem Rätsel zum Beispiel zu lange brauchen oder uns anderweitig aufhalten lassen, können bestimmte Momente im Spiel verpasst werden. Dazu gehören vor allem oben genannte Transportwege. Auch Aufgaben, Belohnungen oder das Leben unseres trägen Protagonisten könnten uns dadurch verloren gehen. Häufiges Speichern wird also empfohlen. Ein sehr großer Pluspunkt des Spieles ist der historische Hintergrund. Ähnlich wie in den heutigen Assassin’s Creed Spielen lernen wir so einiges über historische Figuren und Ortschaften aus der amerikanischen Geschichte. Aus spielerischer Sicht wurde im Remake nichts geändert, aber es gab ein recht ausgiebiges Facelifting.

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Wir unterhalten uns mit einem Passanten. Die Sprachausgabe ist dabei passabel.

 

Frischzellenkur und Sprachausgabe

Gold Rush! Anniversary hat einen verbesserten Soundtrack bekommen, die Grafiken wurden neu programmiert und die Charaktere vertont. Die Arbeit bei der Musik ist dabei recht gut gelungen, optisch macht das Spiel aber leider nicht sonderlich viel her. Die Bildausschnitte und Hintergründe sind zwar detailliert und liebevoll gestaltet, aber es fehlt der gewisse Glanz. Man sieht dem Titel seine Herkunft auch in der Remake Version an. Kenner und Liebhaber des Originals werden sich an diesem Kritikpunkt aber wenig stören. Die Sprachausgabe des Spiels ist auch ein eher zweischneidiges Schwert, das über den Kopf unseres Hauptcharakters hängt. Viele der Sprecher wirken unmotiviert oder fehlbesetzt, andere hingegen bringen den Vibe des alten Amerikas recht gut rüber. Alles in allem handelt es sich bei Gold Rush! Anniversary um ein gutes Remake eines guten Adventure Klassikers. Es erfindet das Rad nicht neu und versucht das Spiel auch nicht durch Neuerungen zu ändern, bringt jedoch genug Modernität mit sich, um es auch in der heutigen Zeit angenehm spielbar und ansehnlich genug zu machen.

 

 

 

Fazit:
Das gesamte Spiel scheint ein Liebesbrief an das Original zu sein. Es wurde nichts geändert, was damals schon funktioniert hat und Kenner können das Remake wahrscheinlich blind bezwingen. Neulinge im Genre oder Spieler, die mit dem Original nichts am Hut haben werden sich aber vielleicht wünschen blind zu sein. Gold Rush! Anniversary erfindet das Rad nicht neu, bietet Nostalgikern aber die Möglichkeit eine etwas schönere Version ihres Gold Rush!, zu erleben.

 

 

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