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Godzilla: Das Spiel – Review zum Kaiju Game

Nachdem Godzilla, der König der Kaijus, im vergangenen Jahr mehr als erfolgreich auf die Bildfläche zurückgekehrt ist, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis man mit einem neuen Spiel experimentiert. Jetzt ist es so weit und ihr könnt einmal mehr in die Gummihaut der Riesenechse schlüpfen. Ich sage euch nun alles über meinen Ausflug mit dem neuen Kaiju Game.

 

Story auf Z-Movie Niveau

Normalerweise erzähle ich hier immer zuerst etwas zur Story des Spiels. Doch das Problem ist, dass so etwas hier im Grunde nicht existiert. Man gibt euch lediglich einen Rahmen vor, in dem die Level ablaufen. Godzilla ist nach 60 Jahren wieder in Japan aufgetaucht. Auf der Suche nach “Nahrung” zerstört Godzilla jetzt nacheinander die G-Engergie Reaktoren, die ganz Japan versorgen. Das Spiel bietet zwar immer wieder Dialoge von Personen, die in der oberen linken Ecke eingeblendet werden, eine Geschichte transportieren diese nicht. Und dabei hätte man als Fan sehr gerne eine trashige B-Movie Geschichte wie in den Filmen gehabt, denn diese machen ja gerade den Charme der Godzilla Filme aus. Vor allem bei den älteren Filmen. Ich als großer Fan bin auf jeden Fall sehr enttäuscht darüber. Das Spiel bietet euch im God of Destruction Mode nacheinander kleine Areale, in denen ihr immer die gleichen Dinge zu absolvieren habt. Alles kaputt hauen, an bestimmten Punkten Informationen sammeln, die Reaktoren zerstören und hin und wieder ein anderes Kaiju platt machen. Habt ihr das geschafft, ist der Level vorbei, euer Godzilla wächst durch die erhaltene Energie (was im Spiel aber irgendwie gar nicht auffällt) und ihr könnt den nächsten starten, der euch dann wieder exakt das Gleiche bietet.

Das ist allen Ernstes die PS4 Version.

Das ist allen Ernstes die PS4 Version.

 

Vier Modes, eine Katastrophe

Der God of Destriction Mode ist, wie bereits gesagt, der Story Mode, auch wenn dieser Begriff hier wirklich nicht passend ist. Der King of Kaiju Mode schickt euch in einen sechsstufigen Kampf gegen ein anderes Kaiju in jeder der Stages. In jedem Level wird das gegnerische Monster stärker. Ansonsten gibt es nichts Außergewöhnliches zu erledigen. Einfach nur draufhauen und hoffen, dass ihr zuerst trefft. Der Evolution Mode ist dabei die seltsamste Rubrik. Im “Story Mode” erhaltet ihr durch den Sieg über andere Monster manchmal Ressourcen mit denen ihr Upgrades, entweder für Godzilla oder ein anderes Kaiju das ihr freigespielt habt, aktivieren könnt. So könnt ihr für Godzilla zum Beispiel seinen Atomatem verstärken oder den Rauch-artigen Angriff des alten fünfziger Jahre Godzillas freischalten. All das könnte euch im God of Destruction Mode helfen. Doch hier kommt das wirklich Dumme daran. Alle Upgrades, die ihr freischaltet, können nicht auf einen laufenden Spielstand angewandt werden. Nehmen wir an ihr seid in Level fünf und erhaltet genug Materialen um den Atomatem aufzurüsten. Normalerweise kehrt ihr dann nach dem Freischalten in den Evolution Mode zu eurem Spielstand zurück und das Monster hat sich verbessert. Dies ist bei Godzilla leider nicht der Fall. Stattdessen müsstet ihr nach jedem Upgrade den Story Mode neu starten, um mit den freigeschalteten Fähigkeiten spielen zu können. Das ist erstens ziemlich dumm und zweitens stellt es klar, dass der Evolution Mode kein eigenständiger Modus ist. Vielmehr ist es ein ausgelagertes Skillmenü, das auch noch schlecht implementiert ist. Mit das Nutzloseste ist allerdings der Diorama Modus. Hier könnt ihr bereits besuchte Level als Kulisse für gestellte Szenen verwenden, um dann Bilder davon zu machen. Ihr platziert zum Beispiel Kaijus und Gegenstände nach euren Wünschen und macht dann ein Bild – das war es aber auch schon.

Immer wieder müsst ihr die exakt gleichen Dinge tun. Wie Reaktoren zu zerstören.

Immer wieder müsst ihr die exakt gleichen Dinge tun. Wie Reaktoren zu zerstören.

 

Unser Testvideo:

https://youtu.be/gbtXeeC3qus

 

Fanservice kann nicht alles retten

Wie ich bereits erwähnt hatte, bin ich ein riesiger Fan der Godzilla-Filme und muss zugeben, dass ich so manches Mal kurz grinsen musste, wenn bekannte Sounds und Musikstücke zu hören waren. Auch kann ich nicht leugnen, dass es eine Freude ist, die vielen Monster wieder zusehen. Allerdings empfinde ich das Spiel eher als eine Beleidigung, vor allem für Fans. Man hat den Eindruck, dass die Entwickler sich hier gedacht haben, dass man mit ein wenig Fanservice an allen anderen Ecken sparen kann und trotzdem alle es kaufen. Nimmt man die Fanbrille ab, ist der Rest nämlich eine mittlere Katastrophe. Was schon nach dem Tutorial und der ersten Mission am meisten auffällt, ist das Leveldesign. Stellt euch vor ihr habt fünf verschiedene Typen von Bausteinen zur Verfügung und müsst daraus einen Level bauen. Das Ergebnis sieht dann aus wie ein Level in diesem Spiel. Nach ein paar Leveln ist es kaum mehr möglich zu sagen, ob ihr diesen schon einmal besucht habt oder ob es ein neuer ist, denn sie sehen einfach alle gleich aus. Wenn die Level wenigstens spektakulär aussehen würden, könnte ich vielleicht damit leben, aber das ist nun wirklich nicht der Fall. Vielmehr erinnern die Texturen häufig an ein schlechteres PS2-Spiel (ja PS2, das ist kein Schreibfehler). Das man sich ehrlich traut auf der PS4 ein Spiel dieser Qualität zu veröffentlichen, ist fast schon wieder lustig. Es wäre zumindest lustig, wenn das Spiel nicht 70€ kosten würde.

Der Evolution Mode ist eigentlich ein ausgelagertes Upgrade System.

Der Evolution Mode ist eigentlich ein ausgelagertes Upgrade System.

 

Der Sound ist der Lichtblick

Zur Grafik kann man nicht mehr viel sagen. Sie wird weder dem großen Erbe der Godzilla-Reihe gerecht, noch der aktuellen Konsolen Generation. Der einzige Lichtblick ist der Sound. Wenn man das originale Gebrüll der Monster oder die Titelmelodie hört, geht einem erst mal das Fanherz auf. Allerdings nur bis zu dem Moment, an dem euer Auge die optische Katastrophe realisiert und den Moment sofort zerstört. In-Game Dialoge und Soundeffekte wirken insgesamt lieblos. Wenn es kein Soundfile aus den Filmen gab, welches man verwenden konnte, hat man sich offenbar keine große Mühe gemacht und extra einen qualitativen Sound produziert. Wahrscheinlich hat man sich an einer beliebigen Soundsammlung bedient, um überhaupt etwas in das Spiel zu bringen.

Levels sind nicht nur trist, sie sehen auch alle gleich aus.

Levels sind nicht nur trist, sie sehen auch alle gleich aus.

 

Fazit:

Godzilla: Das Spiel hat seine kurzen Momente, in denen man als Fan kurz Freude verspürt. Diese Momente sind allerdings selten und auch immer viel zu schnell wieder vorbei, als dass sie die Katastrophe, die dieses Spiel darstellt, aufwiegen könnten. Die Tatsache, dass man zudem den “Story Mode” vom Evolution Mode getrennt hat und somit im laufenden Spielstand nicht auf erlangte Upgrades zugreifen kann, ist Schwachsinn. Hätte man das Spiel als Download Game für 15€ veröffentlicht, hätten zumindest absolute Hardcore Fans vielleicht einen Blick riskieren können. Aber 70€ für einen Titel wie diesen sind eine Unverschämtheit. Deshalb Finger weg, auch die Fans.

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