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Goat Simulator: The Bundle – Test zum Ziegen-Dreierlei

Was als Aprilscherz 2014 begann, entwickelte sich mittlerweile zu einem Phänomen. Da es zu fast jedem Beruf oder Hobby einen Simulator gibt, haben sich Coffee Stain Studios Ähnliches gedacht. Warum nicht einen Simulator über eine Ziege auf den Markt bringen? Wird doch sowieso gekauft wie “Sau”. Mit dem Erfolg folgten zwei Erweiterungen, die nun zusammen mit dem Hauptspiel als Bundle für die Xbox One in den Handel gebracht wurden. Wir haben uns das Ziegengewitter einmal genauer angeschaut. Lohnt sich der Kauf? Das lest ihr nun in unserem Test.

 

Ziegen auf der Box

Bevor wir mit dem Gameplay starten, eines vorweg: Käufer können sich entweder zwischen einer Download oder Retail-Fassung entscheiden. Beide sind inhaltlich identisch, auch bei der Installation. Denn auf der Disc ist leider kein Menü enthalten (genau wie bei der Resident Evil Collection). Alle drei Teile müssen separat installiert werden und können erst dann mit Disc im Laufwerk gestartet werden. Dies ist extrem umständlich und nicht zufriedenstellend für eine Retail-Version. Ein zusammenführendes Hauptmenü wäre wirklich schön gewesen, schließlich können einige Gameplay-Elemente und Level ebenfalls per Menü gewechselt werden. Verstehe da einer den Sinn. Wie dem auch sei, auf der Disc sind neben dem Hauptspiel auch die beiden Erweiterungen Goat-MMO-Simulator und GoatZ enthalten. Die beiden letzteren Inhalte sind dabei noch die mit der meisten Abwechslung. Doch fangen wir von vorne an. Wir schlüpfen in die Haut einer Ziege und laufen mit ihr durch eines von zwei unterschiedlichen Schauplätzen. Neben Goatville haben wir auch die Wahl nach Goat City Bay zu wechseln. Beide Ortschaften bieten verschiedene Attraktionen, die sich allerdings schnell an zwei Händen abzählen lassen. Zudem sind die Grenzen schnell erreicht. Im Grunde nimmt sich das Spiel gar nicht ernst. Das fängt an bei der Gravitation, welche mehr als unrealistisch ist, und hört bei den Mutationen für unsere Ziege auf. Vor Beginn können wir uns für einen Ortsteil und den Mutationen entscheiden. Letztere können aber auch über das Menü aktiviert oder deaktiviert werden. Neben Blut für unsere Ziege gibt es auch einen Doppelsprung, eine blaue Strähne, einen Raketenrucksack oder auch ein Muskelpaket. Alle Inhalte werden nach und nach freigespielt, indem wir bestimmte Herausforderungen erfolgreich meistern. Darunter zählen verschiedene Kombos möglichst hoch, aber auch als Beispiel einen langen Handstand oder einen Mauerlauf lange aufrechtzuerhalten. Auch verrückte Ziele wie etwa von einem Auto rammen lassen oder zum Mond fliegen stehen an der Tagesordnung. Schließlich wird die Gravitation nicht allzu ernst genommen. NPCs können mit einem Tritt durch die ganze Map getreten werden oder die Ziege selbst springt auf einem Trampolin höher als der Mount Everest und macht dabei einen auf Tony Hawk und Shaun White in der Luft. Eine Story mit Kampagne gibt es, wie man es von Simulatoren meist gewohnt ist, leider nicht.

Eines unserer Ziele ist es, mit einem Fahrrad durch die City zu cruisen.

Eines unserer Ziele ist es, mit einem Fahrrad durch die City zu cruisen.

 

Wenig Innovation mit viel Unlogik

Die zwei Ortschaften bieten neben den Trampolinen auch noch ein paar Häuser zum Begehen und verschiedene Interaktionen mit den NPCs. So fährt beispielsweise ein Auto immer dieselbe Strecke auf einem Maisfeld, nur damit wir möglichst gut getroffen werden und dann durch die Luft fliegen. In den Häusern findet meist eine Party statt, so wie im Haus von Coffee Stain Studios. Hier gilt es möglichst viel Chaos anzurichten und die Party zu sprengen. Neben den, wenig innovativen Herausforderungen, gibt es auch noch ein paar sammelbare Minitrophäen, die überall herumstehen. Die recht einfachen Achievements halten den Spielspaß zwar etwas höher, allerdings ist der Goat Simulator kein Titel, den man nun wochenlang ausgiebig zocken wird. Die Spielereien mit der Ziege und der im Spiel enthaltenen Gravitation sind mal ganz nett anzusehen, mehr braucht man davon aber nicht. Auch die Jagd nach dem höchsten Kombozähler hält nicht lange an. Allerdings möchte das Spiel auch nichts Großes werden. Das skurrile Gameplay und die gewollten Fehler / Bugs sind eindeutige Indizien dafür. Spätestens nach dem dritten Absturz in ein Grafikloch oder beim Hängenbleiben in der Wand wird dies schnell klar. Denn in Videospielen werden solche Inhalte nicht gerne gesehen, hier gehört es zum einfachen Spielinhalt einfach dazu. Speicherpunkte gibt es leider nicht, weshalb Einstellungen und Kombos nach jedem Spielstart neu eingestellt werden müssen.

Achtung Zombie-Ziegen sind unterwegs!!!

Achtung Zombie-Ziegen sind unterwegs!!!

 

Die Erweiterungen: Goat-MMO-Simulator und GoatZ

Immerhin sieht das bei den beiden Erweiterungen etwas besser aus. Der MMO-Simulator bietet uns einige Quests inklusive Erfahrungspunkte mit Levelaufstiege. Dazu wurde das Setting ins Mittelalter gepackt, was optisch sogar ziemlich gut aussieht. Man hat schon das Gefühl, dass man sich in einem richtigen Rollenspiel befindet, inklusive verschiedener Charakterklassen und Ausrichtungen dieser – natürlich immer mit einem leichtem Hauch Satire. Selbst die NPCs haben Energieleisten über ihren Köpfen erhalten, wenn das mal kein hochwertiger Fortschritt ist. Inhaltlich wiederholen sich die Aufgaben zwar leicht, bieten allerdings einen höheren Reiz an Tiefe als noch das Hauptspiel. Gruselig wird es dann allerdings bei GoatZ, der zweiten Erweiterung. Wie der Name vermuten lässt, geht es hier um Zombie-Ziegen, die untoter nicht sein können. Ganz nach dem Stil von Day Z oder World War Z ist die Apokalypse ausgebrochen. Wir als untote Ziege mittendrin im Getümmel. Unsere Hauptaufgabe besteht darin zu überleben. Dies geschieht, wie bereits in anderen Survival-Games, auf die gleiche Art und Weise: Essen und überlebenswichtige Dinge suchen. Dabei dürfen wir uns natürlich von der Plage nicht unterkriegen lassen. Die Details und der Stil sehen dabei ordentlich aus und bereiten uns einen guten Eindruck über die Apokalypse. In puncto Grafik braucht man allerdings nicht zu viel erwarten. Der generelle Stil ist zwar ganz witzig gehalten, dient den Ziegen allerdings nur als Schauplatz für das Gameplay.Aber auch hier gehören Bugs und aufploppende Gegenstände und Objekte zum Inventar.

Die MMO-Erweiterung sieht wie ein vollwertiges Rollenspiel aus.

Die MMO-Erweiterung sieht wie ein vollwertiges Rollenspiel aus.

 

Fazit:

Der Goat Simulator ist nun also auch als komplette Edition auf der Xbox One erhältlich. Für wenig Geld kann man hier allerdings auch nur geringen Inhalt erwarten. Mal ne Runde zwischendurch oder vielleicht mit Kumpels als Trinkspiel, a la wer erzielt den höchsten Highscore?, dann ist aber Schluss. Leider bieten die beiden Erweiterungen keinen erhöhten Mehrwert. Ein paar abwechslungsreiche Inhalte, ein paar Quests und einen anderen Grafikstil bringen leider nur bedingten Erfolg. Wer gerne mal als Ziege unterwegs sein wollte, der kann dies nun nachholen. Allen anderen raten wir eher dazu, das Abenteuer einfach im Regal stehen zu lassen.

 

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