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Gears of War 4 – Test zur Fortsetzung der brachialen Shooter-Saga

Der Tag der Ankunft. Nicht gerade ein „Feiertag“, aber dennoch steht dieser Tag für den Beginn einer wahrhaft bombastischen Reihe von hochkarätigen Third-Person-Shootern. Aber wem erzähle ich das? Die Gears-of-War-Reihe gehört zu Recht zu den beliebtesten Xbox-Exklusivtiteln und erhält nun einen weiteren Ableger. Ob der Nachfolger zum 2011 erschienenen dritten Teil den hohen Erwartungen gerecht werden kann, das seht ihr in diesem Test!

 

Auf ins Gefecht!!

Wie auch seine Vorgänger ist Gears of War 4 ein typischer Third-Person-Shooter. Während der zahlreichen Feuergefechte nutzt man verschiedene Gegenstände und Strukturen, wie z.B. Tische oder umgestürzte Säulen, als Deckungsmöglichkeit und kämpft mit seinen Gefährten unter Zuhilfenahme von diversen Waffen gegen unzählige Gegnerhorden. Unter dieser Ansammlung von Waffen finden sich konventionelle Gewehre, wie Schrotflinten und Revolver, aber auch sehr ausgefallene Schießeisen, wie der altbekannte Lancer oder die sägeblattwerfende Buzzkill. Positiv fällt hierbei vor allem wieder die Funktion des “Aktiven Nachladens” auf. Bei diesem Prinzip, welches so nur bei Gears of War zu finden ist, startet entweder auf Knopfdruck oder bei leerem Magazin ein kleines Minispiel. Drückt man nun im richtigen Moment die Nachladetaste, so erhalten die dadurch nachgefüllten Kugeln kurzzeitig einen Schadensschub. Das Spiel selbst teilt sich in 3 übergeordnete Bereiche auf: Die Kampagne, der Versus-Multiplayer und der Horde-Modus. Diese Bereiche sind noch einmal in einzelne Modi und Schwierigkeitsgrade unterteilt. Besagte Schwierigkeitsgrade sind Lässig, Normal, Hardcore und Wahnsinnig und gelten sowohl für die Kampagne als auch für die Horde und Teile des Multiplayers. Hinzu kommt noch die Funktion, seinen eigenen Charakter für den Multiplayer-Modus anzupassen. Dazu stehen dem Spieler zu Anfang jedoch nur sehr wenige Möglichkeiten zur Verfügung. Mit der Zeit und möglichst vielen gespielten Runden aber, kann das Inventar mithilfe eines Ingame-Shops und im Multiplayer verdienten Credits vergrößert werden. Zu diesen Anpassungsmöglichkeiten zählen beispielsweise Charaktere, Waffenskins, Embleme oder auch Kopfgeldmissionen, mit denen man wiederum haufenweise Credits und Erfahrungspunkte sammeln kann. All diese Anpassungsgegenstände sind in einzelne Seltenheitsgrade unterteilt, die von Standard bis Legendär reichen und dementsprechend schwer zu ergattern sind. Alternativ können auch überschüssige Gegenstände einfach zerlegt werden, um aus dem dabei herauskommenden Schrott später bessere Gegenstände zu erschaffen.

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Auch der Lancer mit seiner charakteristischen Kettensäge ist wieder mit von der Partie.

 

Eine neue Bedrohung

Heftige Stürme überziehen den Planeten, die Natur beansprucht verlassene Gebiete für sich und die Menschen suchen nach dem Verlust der Emulsion nach neuen Energiequellen. 25 Jahre nach Ende des Locust-Krieges ist die Wiederbevölkerung Seras, unter Beobachtung einer neu gegründeten KOR in vollem Gange. Große Teile der Bevölkerung leben in Ballungszentren unter ständiger Aufsicht und Roboter ersetzen Menschen in gefährlichen Berufen wie Bauarbeiten und Sicherheit vollständig. Doch nicht alle sind mit der Vorgehensweise der Ministerpräsidentin Jinn einverstanden und es kommt zur Bildung einer neuen Organisation, der Nonkons. Diese sind für diverse Überfälle auf KOR-Siedlungen verantwortlich, was für eine andauernde und stetig steigende Spannung zwischen den beiden Parteien sorgt. Als dann die ehemaligen KOR-Soldaten JD und Del mit ihrer Freundin, der Nonkon Kait, und ihrem Onkel Oskar einen Fabrikator stehlen wollen, um ihr Dorf mit der dringend benötigten Elektrizität zu versorgen, spitzten sich die Ereignisse zu. Jinn, im Glauben die Nonkons entführten ihre Leute, geht zum Angriff über und attackiert unter Anwendung von tödlicher Gewalt deren Siedlung. Die Wellen können zurückgeschlagen werden, doch wird das Dorf in der Nacht erneut von einem noch weitaus gefährlicheren, unbekannten Feind überrannt. Die drei Freunde können sich dank Kaits Mutter Reyna verstecken, der Rest der Dorfbewohner aber wird verschleppt. Nun machen sie sich auf, um ihre Freunde und Reyna zu retten und sich der neuen Bedrohung zu stellen. Da dieses Vorhaben aber alleine unmöglich zu bewältigen ist, bitten sie JDs Vater um Rat und Beistand. Die Kampagne ist wie für alle Gears of War Teile gänzlich linear gehalten, aufgrund der grandiosen Inszenierung ist dies jedoch kein Problem und lässt das Gefühl eines spielbaren Action-Kinofilms aufkommen. Mit ca. 20 Stunden ist sie auch nicht zu kurz und lädt mit den vielen sammelbaren Gegenständen zum erneuten Spielen einzelner Abschnitte oder gar der ganzen Kampagne ein. Alternativ besteht auch wieder die Möglichkeit, die Geschichte mit einem oder mehreren Freunden im Co-op-Modus zu erleben.

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Neue Gesichter, alte Bekannte

 

Etwas für’s Auge

Wie zu erwarten war, sieht Gears of War 4 verdammt gut aus. Sowohl die einzelnen Charaktere als auch die Umgebung sind, mit verschwindend geringen Ausnahmen wie z. B. etwas verwaschen wirkenden Baumstümpfen, sehr realistisch animiert. Auch die begleitende Musik und die Atmosphäre ergänzen sich perfekt. Es herrscht ein ständiger Wechsel von bedrohlicher, drückender Stille und brachialen und vor allem brutal inszenierten Feuergefechten, wodurch in frühen Spielstunden nie auch nur der Hauch von Langeweile Einzug hält. Mit fortschreitendem Kampagnenverlauf können diese Kämpfe jedoch irgendwann ein wenig eintönig wirken, was aber im Allgemeinen z. B. mit sich während der Auseinandersetzungen verändernden Schauplätzen oder kleinen Aufgaben immer wieder aufgelockert wird. Zu diesen sich verändernden Schauplätzen zählen auch oben genannte Sturmfronten. Diese sorgen während der Missionen nämlich gelegentlich dafür, dass dem Spieler wie auch seinen Feinden alles um die Ohren fliegt, was nicht niet- und nagelfest ist. Das hat auch unter anderem zur Folge, dass je nach Windrichtung die Flugbahnen von Waffen wie z. B. Granaten völlig neu kalkuliert werden müssen, damit einem das eigene Wurfgeschoss nicht unverzüglich wieder gegen den Kopf donnert und explodiert. So schaffen es die Entwickler mit einem einfachen Prinzip ein gänzlich anderes Spielgefühl zu generieren und einem das Gefühl zu vermitteln, man würde unvermittelt sterben, sobald man auch nur kurz stehen bleibt. Auch die für die Akte relevanten Areale sind sehr abwechslungsreich und umfassen z. B. eine hoch entwickelte Siedlungsbaustelle, eine mittelalterliche Festung oder eine erschöpfte Mine. Negativ fällt einzig und allein die verbündete K.I. auf. Zwar ist diese meist zur Stelle, wenn es um das Kämpfen an sich geht, wird man aber beispielsweise vom Feind gefangen genommen und davongetragen, so kann man oft nichts anderes machen, als sich frustriert die Haare zu raufen, da die Verbündeten ab diesem Punkt scheinbar an Ort und Stelle festfrieren und nur noch ziellos um sich schießen. Da hilft nur, sich beim nächsten Versuch einfach anders zu positionieren und es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

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Auf Sera ist gelegentlich mit Turbulenzen zu rechnen.

 

Die Horde ist zurück

Der bereits in den Vorgängern vorhandene Horde-Modus hat ebenfalls einige Neuerungen zu verzeichnen. Noch immer kämpft man mit bis zu 4 Teamkollegen 50 Runden lang gegen immer stärker werdende Gegnerhorden um sein Überleben. Neu ist hierbei der zu Anfang jeder Partie platzierte Fabrikator. Dieser wird mit Energie, die von toten Feinden gesammelt werden kann, in Betrieb genommen und bietet den Spielern somit die Möglichkeit, eigene Verteidigungskonstruktionen zu erschaffen und frei auf dem Feld zu rangieren. Dazu wählt man vor jeder Runde zunächst eine von 5 Klassen mit individuellen Fähigkeiten: Der Soldat ist der typische Kämpfer. Seine Fähigkeiten erhöhen vor allem Sturmgewehr- oder Granatenschaden, Munitionskapazität, Schadensreduktion usw. Die Scharfschützenklasse spricht so ziemlich für sich. Eine Erhöhung der Fähigkeiten hat besonders Auswirkungen auf allgemeinen Schaden und Munition von Scharfschützengewehren, aber auch auf speziell auf Kopftreffer. Der Pionier spezialisiert sich auf den Bau, die Instandhaltung und die Verbesserung der Verteidigungsanlagen, was schnell mal in einer Partie das Blatt wenden kann. Schwere Waffen sind wiederum des Waffenexperten liebstes Spielzeug. Ob schwere Pistole, Granatwerfer oder der stationäre MG-Turm, der Waffenexperte sorgt für den nötigen Wumms in der Schlacht und eine Erhöhung seiner Fähigkeiten gewährleistet die gewünschte Durchschlagskraft. Zu guter Letzt der Späher. Die Aufgabe des Spähers ist in erster Linie das schnelle und unbemerkte Aufsammeln und Verwerten der vom Feind fallen gelassenen Energie. Seine Fähigkeiten erhöhen Gesundheit und Tempo, Waffenschaden und -kapazität und geben die Möglichkeit, schnell und vielseitig Gesundheit zu regenerieren. Seine Waffe ist die Schrotflinte. Hinzu kommt noch die “Beliebig”-Fähigkeiten-Kategorie, welche sich auf alle Klassen gleich auswirkt. Die für die Aktivierung und Verbesserung aller Fähigkeiten nötigen “Karten” können im oben genannten Shop in Paketen erstanden werden oder wie auch die Anpassungsgegenstände zerlegt und neu erschaffen werden.

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Die taktisch kluge Positionierung der Verteidigungsanlagen ist im Horde-Modus überlebenswichtig

 

Konkurrenz belebt das Geschäft

Neben dem Horde-Modus gibt es natürlich auch noch den klassischen Multiplayer. Dieser bildet den eigentlichen Kern des Spiels mit vielen verschiedenen Modi. Der Multiplayer unterteilt sich in 4 Bereiche. Im Co-op Versus spielt man zusammen mit anderen Spielern gegen Bot-Gegner, nicht gelistete Social-Sitzungen stehen sozusagen für Freundschafstspiele, die Wettkampf-Listen umfassen die Modi Hinrichtung und Aufstieg und die Kernmodi beinhalten Varianten wie beispielsweise die klassischen Team Deathmatch und King of the Hill, aber auch eher Ausgefallenes, wie z. B. Dodgeball, bei dem ein totes Teammitglied für jeden Kill wiederbelebt wird. Sowohl die Kernmodi als auch die Wettkampf-Listen werden als Ranglistenspiele gewertet. Somit bietet der Multiplayer zahlreiche Möglichkeiten und mit den freischaltbaren Gegenständen und den Ranglisten kommt so schnell keine Langeweile auf. Auch leichte Balance-Probleme (z.B. die auch auf mittlere Distanz vergleichsweise extrem starke Schrotflinte) fallen mit ein klein wenig Übung kaum noch auf.

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Im Multiplayer spielen Menschen gegen die Horde.

 

Fazit:

Dass Gears of War 4 gut werden würde hatte ich schon erwartet und dennoch wurde ich positiv überrascht. Die Handlung rund um die neuen Protagonisten weiß wie bei seinen Vorgängern zu überzeugen und neben den brutalen Kämpfen hält das Spiel durchaus auch einmal inne und nimmt sich die Zeit, die es braucht, um den Spieler emotional zu berühren, sei es mit der stimmigen Atmosphäre oder mit den Schicksalen der einzelnen Charaktere. Die wahre Stärke des Spiels liegt jedoch in den zahlreichen Multiplayer-Modi, die für die nötige Abwechslung sorgen, allesamt Spaß machen und es somit in seiner Gesamtheit zu einer würdigen Fortsetzung der Reihe machen. Ein absolutes Muss für jeden Shooter-Fan.

 

90

 

redaktionsbox-jonathan

 

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