Endlich ist es so weit. Dodge, Ford, Mercedes, Porsche, etc. Feiern ihr Debüt auf der Nintendo Switch. Mit Gear.Club Unlimited geht das erste Lizenzrennspiel auf der neuen Nintendo Konsole an den Start. Wir haben es getestet und verraten euch im folgenden Beitrag, ob es hält was es verspricht.
Irgendwie kommt mir das bekannt vor
Rennspiele gibt es wie Sand am Meer. Da ist es mittlerweile schwierig, was Neues einzubringen. Irgendwie war alles schon mal da. Doch bei neuen Konsolen haben Spieleentwickler immer die Chance, mit neuen Spielen und Ideen die Ersten zu sein. Das gelang den Jungs von Eden Games. Sie brachten mit Gear.Club Unlimited die erste Lizenzrennsimulation auf die Switch. Dabei setzen sie jedoch auf Altbewährtes. Bevor es so richtig losgeht, steigen wir erst mal in einen McLaren 570S ein und drehen eine Runde. Das erinnert sehr stark an den Konkurrenten Forza 5 für Xbox One. Dort stieg man anfangs in einen McLaren P1 ein und fuhr einfach mal drauf los. Nicht nur der Hersteller, sondern auch die Farben der Boliden sind identisch. Das wirkt alles ein wenig geklaut. Aber das soll uns nicht weiter stören und so setzen wir unsere erste Fahrt fort. Doch anders als in Forza 5 fahren wir in Gear.Club Unlimited direkt ein Rennen gegen 7 weitere McLaren 570S, welche allesamt von der KI gesteuert werden. Das vermittelt einen kleinen Eindruck davon, was uns im späteren Spielverlauf noch alles erwartet. Doch bis es so weit ist, wird noch der eine oder andere Reifen verheizt und so manches Rennen gewonnen.

Ein Déjà-Vu? Wir fahren direkt zu Beginn des Spiels erstmal eine Testrunde in einem McLaren 570S. In Schwarz-Orange!
Am Anfang der Karriereleiter
Nach Auswahl des Karrieremodus machen wir uns mit ein wenig Geld in der Tasche auf den Weg zu ersten Autohändler. Dieser kredenzt uns dann zwei Sportwagen in unserer Preisklasse. Wir haben die Wahl zwischen einem Nissan 370Z und einem Chevrolet Camaro 1LS. Andere Fahrzeuge sind für den Anfang noch nicht wählbar. Beide Fahrzeuge können in der Rennklasse A1 mithalten. Wir entscheiden uns für den roten Camaro 1LS. Damit bestreiten wir unsere ersten Rennen und steigern somit unser Spielerlevel und unseren Kontostand. Je weiter wir im Level steigen, desto mehr Sachen schalten wir für den Ausbau unserer Tuningwerkstatt frei. Hier können wir unsere Boliden nach Herzenslust tunen, lackieren oder umbauen, das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Anfangs bleibt uns nur die Mechanikabteilung der Werkstatt, um unseren Wagen in Sachen Motorleistung und Getriebe zu tunen. Lackiererei und Rallyeabteilung zum Beispiel werden erst später freigeschaltet. Nach und nach, mit höheren Leveln und genug Credits, erweitern wir unsere Werkstatt mit neuen Komponenten, welche sich auch auf höhere Stufen upgraden lassen. Das wirkt anfangs noch wie ein kleines Tutorial und hilft beim Einstieg mit kleineren Erklärungen. Damit lässt sich unser Fuhrpark ganz nach unseren Wünschen anpassen und tunen. Auch optische Anpassungen unserer Werkstatt sind möglich. Neben Möbeln, Kaffeemaschinen und Zierpflanzen können wir auch die komplette Halle anpassen. So ist es möglich, unsere Werkstatt im späteren Spielverlauf wie ein klassisches Diner aussehen zu lassen.

Neben dem Sieg bei den Rennen geht es auch darum, unsere Werkstatt auszubauen und zu optimieren.
Sterne sammeln bringt dich voran
Anfangs ist die Übersichtskarte, nun ja, recht übersichtlich. Wir haben einen Autohändler, unsere Werkstatt und eine kleine Rennserie der Klasse A1. Der Rest ist in Nebel gehüllt. Für jedes Rennen, welches wir erfolgreich beenden, bekommen wir je nach Position zwischen einem und drei Sternen. Je mehr Sterne wir sammeln, desto mehr auswählbare Events und Autohändler schalten wir frei. Auch lichtet sich so der Nebel und gibt immer mehr von der Karte preis. Die einzelnen Klassen, in denen die Events eingeteilt sind, reichen von A bis D, wobei A, B und C noch in drei Unterkategorien untergliedert sind. Anfangs sind nur ein paar A1 Rennen anwählbar. Wir haben schon ein paar Rennen gewonnen und unseren ersten Rennwagen aufgemotzt, da tauchen schon die ersten A2 Events auf. Dafür brauchen wir ein neues Auto, welches der Klasse entspricht. Also ab zum neu verfügbaren Autohändler und einen entsprechenden Boliden zugelegt. Diese sind dann schon etwas teurer. Der Mustang GT Red Hornet gefällt ganz gut. Allerdings sprengt er noch unser Budget. Entweder wir gehen einen Kompromiss ein, oder drehen auf dem Absatz um und fahren noch ein-zwei alte Rennen. Dafür gibt es zwar keine Sterne, aber dafür das nötige Kleingeld. Rennfahrer neigen nun mal zu grenzenloser Kompromisslosigkeit. Nachdem die Rennen erfolgreich absolviert wurden und der Kontostand ausreichend angehoben wurde, kehren wir zu dem Autohändler zurück, machen eine kleine Testfahrt und schließlich sind wir stolze Besitzer eines nagelneuen Ford Mustang GT Red Hornet. Ein tolles Gefühl. Dabei zeichnet sich so langsam ab, dass es nicht sehr ratsam ist, ein Auto bis zum absoluten Limit zu tunen, da man sonst kein Geld mehr für die anderen Boliden in der Garage hat. Denn man will ja schließlich in allen Klassen eine gute Figur machen und so viele Rennen wie möglich Gewinnen. Oder alle. Wir sind ja schließlich kompromisslose Rennfahrer.

Die Übersichtskarte eröffnet mit jedem Fortschritt weitere Auswahlmöglichkeiten
Gameplay, Technik und Co.
Die Rennen in Gear.Club fühlen sich sehr Arcade-lastig an. Gas geben, anbremsen, driften. Im Grunde ist das Gameplay damit erklärt. Wobei das im Allgemeinen schon in Ordnung ist. Die Runden sind ziemlich kurz. Im Schnitt dauern die Rennen nie mehr als eine Minute. Grafisch räumt das Spiel keine Preise ab. Man sieht es schon beim ersten Rennen, dass der Vorgänger ein Handyspiel ist. Hier hätte man problemlos mehr rausholen können. Der Sound lässt leider auch zu wünschen übrig. Die Autos hören sich zwar unterschiedlich an, jedoch ist der Sound durch die Bank blechern und klingt einfach zu künstlich. Die Rennwagen sind nie übermäßig schwammig und die Steuerung geht leicht von der Hand. Allerdings fühlen sich die Autos allesamt zu ähnlich an beim Fahren. Bisher konnte kein Bolide durch differenziertes Fahrgefühl herausstechen. Auch das Tuning und die Ganzen Anpassungsmöglichkeiten zeigen kaum merkliche Auswirkungen. Dadurch wirkt das ganze Rumgeschraube wie aufgesetzt. Auch die Auswahl der Modi ist eher mau. Entweder fahren wir ein normales Rennen gegen andere Gegner, oder es geht um die Bestzeit. Wobei da auch die Geister der NPCs mitfahren, was wohl als Orientierung gelten soll. Der einzige Unterschied dabei ist, dass die Gegner bei den Zeitrennen nicht gerammt werden können. Im Multiplayer mit vier Spielern kam es häufig zu Rucklern, obwohl die Details da noch weiter runter geschraubt werden. Hier ist auf jeden Fall noch genügend Verbesserungsbedarf.