Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

Trending

Final Fantasy VII Remake – Test zur Neuauflage des Klassikers

Final Fantasy VII Remake im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 6. April 2020

Genre: Rollenspiel

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: Square Enix

Plattformen: Playstation 4

Fünf Jahre ist es her, dass Sony während ihrer E3 Show das Final Fantasy 7 Remake angekündigt haben. So unglaublich es auch sein mag, aber das Remake ist tatsächlich Realität und jeder kann es wirklich spielen. Die Frage ist natürlich, ob das fertige Produkt den hohen Erwartungen gerecht werden kann und ob die Befürchtungen vieler Old School Fans wahr geworden sind. Als eingefleischter Fan des Originals habe ich mir jeden Winkel des Remakes angeschaut, und verrate euch jetzt, ob sich das Warten gelohnt hat.

 

Willkommen zurück in Midgar

Die Story von Final Fantasy 7 dürfte für viele Gamer mit Sicherheit kein Geheimnis mehr sein. Für alle, die damals aber noch nicht die Chance hatten, das Original zu spielen, hier noch mal eine kurze Zusammenfassung. Durch seine Freundschaft mit der jungen Tifa wird Söldner Cloud Strife in die Pläne der Aktivistengruppe Avalanche verstrickt. Diese wollen einen der Makoreaktoren des Shinrakonzerns zerstören und heuern Cloud als Unterstützung an. Die Reaktoren zapfen die Lebensenergie der Erde an, das Mako, und die Erde stirbt dabei Stück für Stück. Avalanche unter deren Anführer Barret wollen nicht tatenlos zusehen und machen sich daran, Shinra das Handwerk zu legen. Was allerdings klein beginnt, eskaliert jedoch schnell und bald finden sich Cloud und die Gruppe um Barret in einem viel größeren Konflikt wieder. Da ich nichts spoilern will, belassen wir es erst mal dabei. Was Kennern der Vorlage schnell klar wird, ist, dass es sich beim Remake nicht um eine 1 zu 1 Nacherzählung der Ereignisse handelt. Die Neufassung ist deutlich erwachsener und scheut nicht davor zurück, zu zeigen, welche Konsequenzen die Sprengung hat, aber auch nicht davor, die Anziehung zwischen einigen der Charaktere deutlicher zu machen. Da man sich im Remake nur mit sonst eher kurzen Midgar Abschnitt beschäftigt, musste man etwas ändern. So haben Charaktere, die im Original nur wenig zu sagen hatten, jetzt deutlich größere Rollen und eigene Spielabschnitte. Wann immer die Story bekannten Gesichtern wie Jessie, Wedge oder Biggs mehr Tiefe und Backstory gibt, fühlen sich die neuen Erweiterungen wirklich großartig an. Manche Ereignisse wurden aus dem Original übernommen, aber in einem anderen Kontext integriert, sodass auch alte Fans hier immer wieder Überraschungen erleben werden. Mit Erweiterungen ist es aber nicht getan, denn es braucht einfach mehr, um aus einem kurzen Abschnitt ein vollständiges Spiel zu machen. Und so gibt es auch vollständig neue Charaktere und Abschnitte, die vorher nur aus vielleicht einer Handvoll Szenen bestanden und hier manchmal zu eigenständigen Kapiteln wurden. Und hier kam meine Begeisterung kurz ins Wanken, denn man hat dann schon mal den Eindruck, bewussten Füllerinhalt zu spielen, das gilt auch für manche der Sidequests im Spiel, bei denen ihr oft belanglose 08/15 RPG Aufgaben erledigen müsst. Zum Glück ist das nicht sehr häufig der Fall. Wirklich kontrovers werden viele aber wohl das letzte Kapitel und das Ende empfinden. Den Weg, den das Remake hier beschreitet, fand ich als Old School Fan wirklich interessant, aber diese Änderungen werden mit Sicherheit nicht jedem gefallen. Wer sich also eine detaillierte Nacherzählung des Klassikers erwartet, wird diese nicht bekommen, vielmehr bekommt man eine interessante und spektakuläre Interpretation des Materials, das den groben Punkten der Geschichte folgt, sich dabei aber die Freiheit für Neues nimmt.

Final Fantasy VII Remake

Cloud ist zurück und der Mako Reaktor wartet.

 

Schnelle Hiebe, Taktik und Quality of Life

Meine größte Sorge für das Remake war das Actionkampfsystem, denn seitdem Final Fantasy mit Teil 12 immer mehr Action in das Gameplay brachte, hat mir kein Titel mehr gefallen. Ich mag klassische Turn Based RPGs. Zum Glück bietet das Remake einen Hybriden aus Action und Turn Based, bei dem ihr mit Viereck schnelle Hiebe austeilt, um eure ATB Anzeige schneller zu füllen. Allerdings teilt ihr nur effektiv Schaden aus, wenn ihr die Stagger Anzeige eurer Feinde füllt. Diese Anzeige lässt sich meist am schnellsten füllen, indem ihr die Schwächen eurer Feinde ausnutzt. Ist mindestens eines der zwei ATB Segmente gefüllt, könnt ihr das Menü aufrufen, um Aktionen wie Abilities, Magie oder Items auszuwählen. Dabei dürft ihr euch etwas Zeit lassen, denn das Kampfgeschehen läuft währenddessen in Zeitlupe ab. Jeder Charakter hat dabei einen einzigartigen Spezialmodus. Cloud ist standardmäßig im Operator Mode, indem er schneller ist und effektiver Blocken kann. Mit Dreieck wechselt ihr zu den Alternativen, und im Fall von Cloud ist dies der Punisher Modus, in dem der Ex-Soldier heftiger austeilt, aber auch langsamer ist. Barret hingegen greift mit seinem normalen Angriff Feinde auf Distanz an und kann zu einem stärkeren Einzelschuss wechseln. Im Gegensatz zum Original hat sich einiges geändert, denn jeder Charakter ist nun wirklich eigenständig und besitzt seine speziellen Vorzüge. Damals war es mehr oder weniger möglich, mit jedem Charakter jede Rolle zu erfüllen. Die Änderungen haben auch zur Konsequenz, dass jetzt jeder Charakter nützlich ist. So ist Aerith nicht mehr einfach nur Heilerin und Support, sondern bietet jetzt auch offensive Fähigkeiten. Insgesamt konnte ich mich schon nach kurzer Zeit wirklich für das Kampfsystem begeistern, denn sobald ihr es verinnerlicht habt, feuert ihr problemlos einen Angriff nach dem anderen ab. Mit Links und Recht auf dem D-Pad wechselt ihr dabei zwischen den aktiven Charakteren und könnt diese dann steuern, bevor ihr zum nächsten wechselt. Oder ihr wählt diese mit R2/L2 direkt aus, um eine schnelle Anweisung zu erteilen, wenn deren ATB gefüllt ist. Wirklich gut gefallen hat mir das neue Waffen- und Materiasystem. Im Verlauf des Spiels findet ihr immer neue Waffen für eure Party, wobei diesmal neue Waffen aber alte nicht ersetzen. Jede Waffe hat jetzt eine Art eigenen Skill Tree, den ihr mit SP aufwerten könnt. Dadurch erhöht ihr Attribute wie Angriffsstärke, Verteidigung oder schaltet mehr Materiaslots frei. Egal welche Waffe ihr ausgerüstet habt, alle Waffen in eurem Besitz erhalten SP und können immer weiter verbessert werden. Eine Waffe ist dabei vielleicht besser für physische Angriffe, eine andere wiederum gibt euch mehr Verteidigung etc., so bleiben dauerhaft alle Waffen brauchbare Optionen während des gesamten Spiels. Ähnlich sieht es mit Materia aus. Besonders dankbar war ich dafür, dass Summon Materia jetzt ein separater Slot ist und keinen der normalen Slots belegt. Das Gameplay mit seinen Neuerungen kann sich sehen lassen und hat mich wirklich überzeugt, trotz meiner Bedenken. Trotzdem hätte ich nichts dagegen gehabt, einen echten Turn Based Mode zu bekommen.

 

Ein (fast immer) optisches und akustisches Meisterwerk

Was die Optik betrifft, kann ich mich kurz halten, denn Final Fantasy 7 Remake ist schlicht ein audiovisuelles Meisterwerk. Partikeleffekte, Animationen, Details, Beleuchtung, Vertonung und Musik sind grandios gelungen. Die Optik hat allerdings ein kleines Problem mit Level of Detail. Hin und wieder kommt es vor, dass Texturen nur in niedriger Auflösung geladen werden und dann sehr herausstechen. Kommt man dann aus einem anderen Bereich zurück, kann es dann passieren, dass die Texturen plötzlich korrekt laden, und schon sieht alles wieder exzellent aus. Einen Patch braucht dieses Problem aber dennoch. Das mächtigste Tool ist aber die Musik im Spiel, denn gerade für alte Hasen haben die Sounddesigner bestimmte Musikstücke eingefügt, um Hinweise auf kommende Ereignisse zu geben. Dieser Level an Information wird von neuen Spielern meist unbemerkt bleiben, bei allen anderen aber Flashbacks auslösen. Immer wieder hatte ich diese Aha! Momente im Spiel und ich habe jeden Einzelnen geliebt. Die Vertonung der Charaktere leistet da einen ebenso großartigen Job. Als Kind habe ich mir immer ausgemalt, wie sich die Charaktere wohl anhören würden und das Remake konnte tatsächlich mit den Vorstellungen meines zwölfjährigen Ichs mithalten. Heidegger ist so widerlich, wie es nur geht und der Don hört sich so schmierig an, wie ich es mir vorgestellt habe. Square Enix hat hier exzellente Arbeit geleistet. Und die Beleuchtung im Spiel und der Detailreichtum der Settings haben ebenfalls besonderes Lob verdient. Da kann man auch darüber hinwegsehen, dass ihr in Sidequests häufig immer die gleichen schlauchigen Areale besuchen müsst.

 

Die seltsamen Seiten des Remakes

So großartig das Remake die meiste Zeit auch ist, frei von Macken und Problemen ist es nicht. Mein erstes Problem hatte ich noch vor dem Start des eigentlichen Spiels. Als Fan von Runden basierten RPGs wollte ich den Classic Mode wählen und musste feststellen, dass dieser nur für den Easy Mode verfügbar ist. Darüber hinaus ist dieser Modus auch falsch bezeichnet, denn wirklich klassisches Menü Gameplay bekommt ihr hier nicht. Vielmehr ist es das gleiche Kampfsystem wie auf den anderen Schwierigkeitsstufen, nur dass nicht aktiv gesteuerte Charaktere selbstständig mit Standardangriffen attackieren und blocken. Unter Classic Mode hätte ich mir wirklich etwas anderes vorgestellt. Darüber hinaus haben Charaktere, die nicht aktiv gesteuert werden, den Hang, direkt in die Reichweite der Feinde zu rennen und blind Angriffe einstecken. Etwas Feintuning für die KI wäre hier sicherlich angebracht. Da das Remake nur einen Bruchteil des Originals behandelt, mussten natürlich Erweiterungen integriert werden und diese fallen leider wie schon angedeutet nicht immer so gut aus. An einigen Stellen erledigt ihr immer wieder Nebenaufgaben, die häufig nichts zu eigentlichen Story oder Welt beitragen, sondern nur das jeweilige Kapitel etwas strecken. Und selbst manche Parts mit Hauptcharakteren stolpern manchmal in diese Falle. Auf technischer Seite fällt auch die Obsession für schmale Durchgänge auf, durch die ihr euch immer wieder zwängen müsst. Klar braucht man solche Übergänge, um neue Assets laden zu können, aber warum nicht mal etwas Abwechslung reinbringen. Es gibt etliche Wege, um Ladephasen zu verstecken, es hätten nicht fünf Millionen enge Durchgänge oder Überhänge sein müssen.

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

Positiv:

Die Vertiefung der Backstory vieler Charaktere ist exzellent geworden
Neue Charaktere und vollständig neue Inhalte bringen Raum für eine interessante Fortsetzung
Das Kampfsystem ist ein rasanter Mix aus Action und Taktik, der zu begeistern versteht
Waffen haben nun eigene Skilltrees und machen so alle Waffen zu brauchbaren Optionen für das gesamte Spiel
Musik, Optik und die Synchronisierung sind auf Topniveau

Negativ:

Es gibt hier und da Content, der eher Füller ist, um das Spiel zu strecken
Die KI hat in Kämpfen manchmal die Angewohnheit, Feinden in die Arme zu laufen
Texturen laden manchmal aufgrund eines Bugs nur in niedriger Auflösung
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58912″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Marco Schmandt, Redakteur”]
“Als ein Fan des Originals und nach den für mich enttäuschenden Teilen 12 bis 15 hatte ich Bedenken über Final Fantasy 7 Remake. Nachdem ich das Ende erlebt hatte, waren diese Bedenken allerdings vollständig ausgeräumt. Das Kampfsystem ist zwar nicht klassisch, aber zum Glück auch nicht so schlecht wie in den letzten Teilen. Der Mix aus Taktik und Action entwickelt sich schnell zu einem echten Effektgewitter, das nicht nur cool aussieht, sondern zu motivieren weiß. In Sachen Vertonung, Musik, Optik und neuen Inhalten konnte das Remake immer wieder die Erwartungen und Vorstellungen meines zwölfjährigen Ichs übertreffen. Allerdings ist das Remake auch nicht frei von seltsamen Design Entscheidungen. Einige der neuen Parts fühlen sich wie Füller an, was auch für einen großen Teil der Sidequests gilt. Auch, dass der Classic Mode eigentlich keine Erfahrung für Fans des klassischen Kampfsystems bietet, ist mehr als schade. Trotz einiger Kritikpunkte ist das Final Fantasy 7 Remake eine mehr als gelungene Wiederbelebung eines großen Klassikers. Sowohl Fans des Originals als auch Neulinge sollten sich dieses Highlight nicht entgehen lassen.”
[/testimonial][/testimonial_slider]

Final Fantasy VII Remake erhält den NAT-Games Award

Ab in die Sammlung?

Der Klassiker ist zurück! In neuem Gewand und mit einigen Überraschungen, die sich kein RPG Fan entgehen lassen sollte.

0
0

    Hinterlasse einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht (erforderliche Felder sind markiert). *

    Thanks for submitting your comment!