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Emergency 2017 – Test zum Katastrophenmanager 3.0

Emergency 2017 beinhaltet alles, was Fans von Katastrophen so brauchen: Neben dem Hauptspiel enthält Emergency 2017 auch noch die Spiele Emergency 5 und Emergency 2016. Somit gibt es viel mehr zu retten, als in allen anderen Spielen zuvor! Doch Moment… Das dürfte uns schon von Emergency 2016 bekannt vorkommen, denn schon damals hat es sich um nichts Geringeres als um die aktuellste Reloaded-Version von Emergency 5 Deluxe inklusive neuen Inhalten gehandelt. Wurde dieses Mal das Hauptaugenmerk auf neue Inhalte für Emergency 2017 gelegt oder handelt es sich ebenfalls um recycelten Content der vergangenen Spiele? Erfahrt es in diesem Test!

 

Auf nach Hamburg!

Im Storymodus starten wir in der mittelalterlichen Stadt Hamburg. Ein kleines Einführungsvideo zeigt uns die Umgebung. Das Video läuft im Vergleich zu den Vorgängern Emergency 5 und Emergency 2016 ruckelfrei, an der Optik hat sich im Vergleich jedoch nicht sehr viel geändert. In der ersten Mission bekommen wir kurz und knackig erklärt, dass es einen ?-Button bei den einzelnen Einheiten gibt, welcher uns die Funktionen der jeweiligen Einheit kurz erklärt. Damit ist das Tutorial für das komplette Spiel Emergency 2017 beendet, die Betonung in meinem vorherigen Satz lag also auf dem kurz, nicht auf dem knackig. Nachdem wir mit unseren wenigen Multifunktions-Stadtwachen Ketzer verhaftet, Feuer gelöscht und arme unschuldige Frauen vor einem Tod auf dem Scheiterhaufen gerettet haben, ist der ganze Spuk auch schon vorbei und wir werden direkt in das Hamburg von heute katapultiert. Nun befinden wir uns direkt in einer neuen Mission, in der wir eine Demonstration mit Polizeiautos absichern müssen. Das Problem dabei ist, dass wir keine Ahnung haben, wie wir das bewerkstelligen sollen. Aufgrund des fehlenden Tutorials müssen wir das erst einmal selbst herausfinden. Zum Glück ist das HUD relativ übersichtlich und die Kommandos den Einheiten leicht verständlich, zudem finden wir auch hier den ?-Button an den Einheiten wieder. Abseits der Demonstration sieht Hamburg leider recht leer aus und für eine Großstadt ziemlich unbewohnt. Die Framerate bleibt dank der „unbelebten“ Welt aber immer konstant. Auch auf den maximalen Grafikeinstellungen bleibt alles ruckelfrei. Zoomen wir etwas ins Geschehen hinein, sehen wir jedoch, dass Emergency 2017 seinen Vorgängern in Sachen Details nicht wirklich voraus ist. Alles wirkt ein wenig weicher, aber der große bahnbrechende Fortschritt bleibt leider aus. Kleinere Grafikbugs oder auch kleinere Animationsfehler kommen des Öfteren vor. Im normalen Spielgeschehen gehen so kleine Fehler und Bugs aber schnell unter, da wir selten die Zeit haben, uns alles im Detail anzuschauen.

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Die Warbler Nachrichten kommen uns irgendwie bekannt vor…

 

Stress pur

Die erste Mission im heutigen Hamburg verlangt einem noch nicht sehr erfahrenden Emergency-Spieler einiges ab. Denn aufgrund des fehlenden Tutorials müssen wir erst einmal schauen, welche Einheiten was können und so vergeht wertvolle Zeit. So musste ich die erste Mission dreimal spielen, bevor ich diese erfolgreich abschließen konnten. Mein Fehler war, dass ich zunächst die falschen Fahrzeuge zur Absperrung der Demonstration auswählte. Dann brannte die halbe Stadt nieder und der Brandstifter entkam, weil ich sein Icon übersah. Beim letzten Mal wusste ich endlich, welche Einheiten an welchem Ort warten konnten, womit mir ein viertes Mal erspart blieb. Der Einstieg ins Spiel fällt für Neulinge aufgrund der fehlenden Einleitung ziemlich schwer. Lediglich die Steuerung habe ich mir schnell eingeprägt, denn diese umfasst nur wenige Hotkeys, die uns das Leben vereinfachen. Ebenfalls lassen sich Einheiten gruppieren, was vor allem bei Großbränden u.ä. die Steuerung erleichtert. Das Gruppieren funktioniert hierbei bekannterweise wie bei allen gängigen Strategiespielen über Strg + (die gewünschte Zahl). Alles andere wird mittels Maus gesteuert. Leider fehlt auch hier eine Einleitung, sodass mir anfangs etwas der Überblick fehlte und ich einige Minuten brauchte, um den Blickwinkel zu ändern.

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So viele Einheiten, über die ich mich erstmal via ?-Button informieren muss

 

Wo ist denn ein Hydrant?!

Im Vergleich zu den Vorgängern suchen die Feuerwehrmänner nun eigenständig Hydranten, um das Feuer zu löschen oder Gegenstände abzukühlen. Dabei kann es leider vorkommen, dass der Feuerwehrmann voll ausgerüstet neben einem Hydranten steht, es aber eine Meldung gibt, dass kein Hydrant in der Nähe des Einsatzortes sei. Eine andere Katastrophe war, dass der Schlauch über die halbe Map abgerollt wurde, weil gerade da hinten irgendwo ein freier Hydrant war. Wenigstens müssen wir in Emergency 2017 nicht mehr jedem Feuerwehrmann einen Hydranten zuordnen. Ähnlich ist es nun auch bei der RTW-Besatzung, die jetzt eigenständig den Patienten aufnimmt. Diese können aber nicht nur intelligenter als in den Vorgängern agieren (und nicht einfach in der Gegend rumstehen), sondern sich eigenständig zu einem Rettungsfahrzeug begeben und den Patienten abtransportieren. Die rasanten Fahrten der eingesetzten Fahrzeuge, Boote oder Helikopter lassen sich per Drücken des Kamera-Buttons verfolgen. Die Kameraverfolgung zeigt jedoch wieder kleinere und auch große Fehler des Spiels auf. Einerseits schalten die Einsatzfahrzeuge beim Überfahren von Kreuzungen bei Rotlicht ihr Martinshorn ein, was die Welt etwas lebhafter erscheinen lässt. Andererseits kommt es dabei auch mal vor, dass das Polizeiauto gar nicht die Kreuzung erreicht, da irgendein Privatfahrzeug in der Kreuzung festbuggt und sich ein kleiner Stau in alle Richtungen ausbreitet. Unser PKW dreht sich dann gerne mal auf der Stelle im Kreis oder ruckelt irgendwie durch die anderen Autos. Vielleicht wäre es auch kürzer gewesen, eine Kreuzung eher abzubiegen, allerdings reicht die KI der Fahrzeuge nicht so weit. Kurioserweise fahren die gleichzeitig gerufenen Fahrzeuge zum Teil andere Wege. Das Polizeiauto fährt an der Kreuzung nach links, der RTW recht und der Rüstungswagen der Feuerwehr fährt geradeaus über die Wiese den Berg hinauf. Dies ist nur ein Beispiel für die zum Teil nicht vorhandene Wegfindung der Fahrzeuge und Personen. Denn auch diese laufen gerne mal um den ganzen Häuserblock anstatt durch die Seitenstraße mit den wenigen Schaulustigen. Wenn es dann doch mal schnell gehen soll, rennt der Notarzt auch gerne durch die brennenden Baumreihen.

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Ob der brennenden Frau am Auto warm ist?

 

Der Vergleich

Wer genug vom Storymodus von Emergency 2017 hat, kann alle zuvor gemeisterten Großeinsätze nochmals spielen, es sei denn, ihr wollt eine der beiden anderen Kampagnen starten. Es stehen euch noch die Kampagnen von Emergency 5 und 2016 zur Verfügung. Diese haben wir kurz angespielt und es fiel uns kein Unterschied zu den „originalen“ Teilen auf. Die Grafik fühlt sich minimal aufgehübscht an und unsere Feuerwehrfahrzeuge gingen in den angetesteten Missionen nicht mehr baden. Ebenfalls habt ihr die Möglichkeit, ein freies Spiel zu starten. Hierfür stehen euch die Städte Berlin, München, Köln und auch wieder Hamburg zur Verfügung. Andernfalls könnt ihr euch mit dem Editor eine eigene Stadt erstellen. Vielleicht sogar eure Heimatstadt. Jedoch ist der Editor wie in den meisten anderen Spielen nicht sehr einsteigerfreundlich.

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Ich hab verloren. Mal wieder.

 

Fazit:

Wieder einmal bleibt Emergency hinter seinen Möglichkeiten. Das Spielkonzept wurde aus den Vorgängern übernommen und erfordert nun noch mehr Koordinationsfähigkeit als zuvor. Denn ohne Einleitung oder Erklärungen werdet ihr ins kalte Wasser geworfen und müsst euch erst einmal durch die einzelnen Funktionen wuseln. Die Missionen sind nett gestaltet und erinnern an aktuelle Themen, sodass ihr euch mal wie ein echter Einsatzleiter bei Großeinsätzen fühlen dürft. Die Mittelalter-Mission ist schön inszeniert, hat aber keinen wirklichen Bezug auf den Rest des Spiels und ist nur eine kleine Beigabe. Ob das Spiel seinen vollen Preis rechtfertigt? Unserer Meinung nach eher nicht, das Einzige, was den Preis ansatzweise rechtfertigt, ist, dass es eigentlich drei Spiele sind. Gegen ein Upgrade des Vorgängers für wenige Euro spricht jedoch nichts gegen. Denn eingefleischte Fans der Reihe werden auch hier wieder ihren Spaß haben.

 

redaktionsbox-jasmin

 

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