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Disney Art Academy – Test zum Kunstfestival auf Summer Island

Habt ihr schon einmal davon geträumt, faszinierende Gemälde wie Picasso, Dalí oder van Gogh zu malen? Allerdings sind die abstrakten Gestalten nicht ganz das Motiv, was ihr sucht? Vielleicht schafft Disney Art Academy eine Alternative für euch! In diesem Spiel könnt ihr lernen, die beliebtesten Disney-Charaktere zu zeichnen und digital euren Freunden zu zeigen. Ob der Touchpen mit echten Stiften und Pinseln mithalten kann oder ob ihr doch besser einen Malkasten für euch und eure Kleinen besorgen solltet, erfahrt ihr in diesem Test.

 

Mona Lisa

Ohne auch nur irgendeinen Hintergrund zu kennen, landen wir auf Summer Island, einer kleinen Insel, auf der das Disney-Kunstfestival abgehalten werden soll. Als angehender Kunststudent werde ich von Professor Leo und Professorin Lisa betreut, die mich durch das gesamte Spiel führen werden und mir alle Handgriffe eines angehenden Porträtisten beibringen. Auch der Neffe und die Nichte von Professor Leo, Robert und Rosa, sind ambitionierte Künstler und möchten mehr über das Werkzeug eines Künstlers lernen. Als Einführungslektion dürfen wir uns aussuchen, ob wir eher Micky oder Minnie zeichnen möchten. Eine blaue Skizze dient und dabei als Zeichenhilfe, während Leo uns Schritt für Schritt erklärt, wie man die berühmte Maus zeichnet. Mithilfe des Touchpens zeichnen wir dann das Bild auf den unteren Bildschirm des Nintendo 3DS, während der obere Bildschirm die Vorlage von Leo ist. So wird zunächst der Kopf schwarz ausgemalt, darauf folgen die Hautfarbe, das Weiß für die Augen und weitere kleine Details des Gesichts. Haben wir uns mal vermalt, dient das Radiergummi auf dem Y-Knopf als Korrigierhilfe.

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Meine Namensvetterin darf bei dem Spiel nicht fehlen

 

Der Schrei

Das Spiel bietet neben den einzelnen Lektionen, in welchem man Techniken wie Ausdrücke, Schattierungen oder Porträts erlernt, auch das freie Zeichnen an. In diesem Modus könnt ihr ausgewählte Motive nachzeichnen, ohne dass Professor Leo und Lisa euch Tipps und Tricks geben. Zu Beginn eines Motives zeigt man euch lediglich, in welche einzelnen Schritte das Bild aufgebaut ist. Neben ollen Schinken wie den Disney Prinzessinnen oder den Katzen aus Aristocats finden sich auch neuere Figuren als Motive wieder, besonders das Animationsstudio Pixar ist mit einer Bandbreite an Figuren (Alles steht Kopf, Wall-E) vertreten. Natürlich darf auch Die Eiskönigin nicht fehlen. Auf der Insel, auf die die ganze Zeit Urlaubsmusik läuft, befindet sich außerdem das Clubhouse. Hier könnt ihr euer Profil ändern und euch eure Galerie an gemalten Bildern ansehen. Des Weiteren findet ihr hier eine Stempelkarte, die euch anzeigt, wie viele der Lektionen ihr bereits abgeschlossen habt. Auch eine Exponatkarte ist hier zu finden, die euch anzeigt, wie weit das Kunstfestival von Summer Island gerettet ist.

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Wie recht I-Aah doch hat

 

Der Wanderer über dem Nebelmeer

Um eure liebsten Disney-Charaktere zu zeichnen, stehen euch diverse Hilfsgitter zu Verfügung. Allerdings sind manche Hilfslinien nur schwer erkennbar. Habt ihr euch folglich vermalt, bedarf es nur eines Knopfdruckes und eure zuletzt gemalte Linie verschwindet wieder. Zur weiteren Unterstützung dient euch der Zoom, den man im realen Leben beim Zeichnen von Bildern natürlich nicht verwenden kann. Allerdings ist der Zoom im Spiel dringend vonnöten, da der Touchpen bei Weitem nicht so präzise zeichnen kann wie ein angespitzter Stift. Außerdem verdeckt er manchmal einen Teil des Bildes, sodass man nicht sieht, wo genau man aufsetzt. Ich hatte teilweise auch das Gefühl, dass mein 3DS auf der rechten Seite nicht genau kalibriert war wie auf der linken Seite, da dort die Farbe immer neben meinem Stift erschien und ich unter der eigentlichen Linie malen musste, die ich setzen wollte. Besonders ärgerlich, wenn man mit einem Fineliner Umrandungen zeichnen muss und bei jedem Absetzen den Anfang meiner zuletzt gemalten Linie treffen muss.

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Präzise sind diese Umrisse nicht

 

Selbstbildnis im Pelzrock

Mit dem Malkasten steht euch eine enorme Auswahl an Werkzeugen und Farben zur Verfügung. Einige Werkzeuge zeichnen weiche Schatten, während andere eher zum Zeichnen von harten Konturen gedacht sind. Ebenso könnt ihr euer Radiergummi anpassen. Die Sprühfarbe beispielsweise ist eher weich und körnig, Zeichenstift und Fineliner sind für dünnere Linien gedacht. Auch die Dicke des jeweiligen Stiftes lässt sich einstellen. Allerdings werden nicht alle Werkzeuge ausreichen erklärt und so frage ich mich bis heute, wofür genau jetzt Pastellkreide, Markierstift und Co. sind. Die Pastellkreide zum Beispiel malt im Spiel anders, als ich es von Kreide aus dem echten Leben gewohnt bin (als Referenz dient mein belegter Kunst-LK während meines Abiturs, die Abschlussnote ist für diesen Test nicht relevant). Die Malutensilien bekommen so im Spiel teilweise nicht den Effekt hin, den sie im echten Leben haben. Eine tolle Neuerung ist dafür der Effekt-Stift, der Seifenblasen oder auch Glitzerpartikel auf euer Bild zaubert, was so im realen Leben nicht möglich wäre.

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Mein Dschinni darf so viel Glitzer haben, wie er möchte!

 

Seerosenteich

Trotz der altersgerechten Alterseinstufung des Spiels gibt es Elemente im Spiel, die nicht unbedingt für Kinder konzipiert sind. Vor jeder Lektion stellt Professor Leo die Charaktere kurz vor, damit das Kind auch die etwas älteren Charaktere kennen und lieben lernt. Allerdings wirkt dies stellenweise eher wie eine Produktplatzierung als eine hilfreiche Beschreibung des zu zeichnenden Charakters. Auch das Ebenensystem eines Bildes ist für kleine Kinder eher kompliziert als hilfreich. Die verschiedenen Ebenen sollen verhindern, dass sich Farben überdecken und man auch über Linien drüber malen kann, ohne dass dies direkt sichtbar ist. Auch professionelle Malprogramme arbeiten mit diesem Konzept, was also eher das ältere Zeichnerpublikum anspricht. Auch die immense Auswahl an Malutensilien dürfte die kleinen eher überfordern als fordern. Gut gelungen finde ich allerdings, dass man als jüngerer Künstler das Bild so malen kann, wie man möchte (man erinnere sich an seine eigenen Werke aus dem Kindergarten). So wird das Bild am Ende nicht bewertet, egal, was man gezeichnet hat. Man hätte Schneewittchen zeichnen sollen, aber auch bei einem Rennauto oder eine Rakete wäre das Bild auf der Disney-Kunstausstellung gezeigt worden. Das ist toll für Kinder, die auch gerne mal über Linien drüber malen, aber für Erwachsene fehlt so der Anreiz zum erneuten Zeichnen von Bildern. Ein Modus, der Bilder nach ihrer Präzision bewertet, wäre toll, um sich mit Freunden vergleichen zu können. So wäre die Motivation, Bilder erneut zu malen, größer.

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Dank der fehlenden Bewertung ist es mir möglich, Nerd-Schneewittchen zu kreieren

 

Fazit:

Disney Art Academy spricht trotz der großen Auswahl an Malwerkzeugen und Ebenen eher das jüngere Publikum an. Für ältere Zeichner fehlt es hier auf Dauer an Langzeitmotivation und Ansporn. Das Programm kann zudem der Effekte, die die Malutensilien im realen Leben erzeugen, nicht wiedergeben. Allerdings ist das Programm für Leute zu empfehlen, die eine Vorlage brauchen, um ihre Lieblingscharaktere im realen Leben zeichnen zu können. Einige der Lektionen sind zudem für absolute Anfänger im Kunstbereich zu empfehlen, da sie wichtige Techniken wie den Schattenwurf und den 3D-Effekt (leider etwas kurz) erklären. Leider gibt es abseits der Disney-Motive keinen weiteren Bezug zu Disney.

 

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