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Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel

Kritik zu Conans 24. Leinwandabenteuer

Titelbild & Copyright: © KAZE

 

Mit Die scharlachrote Kugel startet unser aller Lieblingsdetektiv Conan in sein nunmehr 24. Leinwandabenteuer. Wir haben uns den Anime-Film zur Wiedereröffnung der Kinos angeschaut und verraten euch, wie sich der Hobbyermittler in der deutschen Sprachfassung schlägt.

Ursprünglich hätte Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel schon im März 2020 über unsere hiesigen Bildschirme flimmern sollen. Dank Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns wurde jedoch nichts aus der Kinopremiere und so musste die Veröffentlichung zum Leidwesen der Fans mehrfach nach hinten verschoben werden. Über ein Jahr später ist es nun aber endlich soweit und Publisher Kazé feiert mit der Anime Night in den deutschen Kinos ein Comeback. Zum Startschuss gibt es gleich vorneweg einige Kracher im Programm, darunter auch Conans neuester Kriminalfall.

 

Die Story von Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel

Die Geschichte von Conans 24. Film mit dem eher generischen Titel “Die scharlachrote Kugel” nimmt sich die World Sport Games, kurz WSG, zum Anlass eine große Verschwörung zu inszenieren. Dabei handelt es sich um eine internationale Sportveranstaltung in Tokyo, die alle vier Jahre stattfindet und natürlich ein kleiner Verweis auf die diesjährigen olympischen Sommerspiele darstellt. Damit hat sich Conan einmal mehr ein topaktuelles Thema geschnappt und es im eigenen Universum umgesetzt. Das ist als Randnotiz durchaus nett anzusehen, der eigentliche Fokus der Geschichte liegt aber auf der „Japanischen Kugel“, dem weltweit ersten “Vakuumröhren-Supraleitzug”, der zum Start der WSG in Betrieb genommen werden soll.

Doch natürlich werden die Eröffnungsfeierlichkeiten von einem grausamen Verbrechen überschattet: Die Sponsoren der Veranstaltung verschwinden plötzlich spurlos und zunächst ohne jede Erklärung. Zur falschen Zeit am falschen Ort, nimmt sich Conan einmal mehr des Falles an. Doch auch das FBI macht sich an die Arbeit und schickt einen alten Bekannten ins Rennen: Geheimagent Shuichi Akai. Schon bald führen die Ermittlungen unsere Protagonisten zu einem ähnlichen Fall in Boston (USA), der bereits über 15 Jahre zurückliegt. Können unsere Reken das Mysterium lösen und die Schuldigen identifizieren, bevor jemand zu schaden kommt?

 

Unsere Kritik zu Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel

Die scharlachrote Kugel ist wenig überraschend ein Film der Superlative. Unmengen an Charakteren und ProtagonistInnen buhlen um die Aufmerksamkeit des Zuschauers und um verfügbare Screentime. Fans freuen sich auf ein Wiedersehen mit Lieblingen wie Kogoro, den Detective Boys oder aber die Familie Akai, während Neulinge dankenswerterweise zu Beginn des Films einen kleinen Recap samt Charaktervorstellung serviert bekommen. Gerade weil die Handlung weitestgehend unabhängig von der Anime-Serie verläuft, sind Kenntnisse der Vorlage oder konkretes Vorwissen zu keiner Zeit wirklich notwendig.

 

Weniger Knobeleien, mehr Action

Die Narrative von die Scharlachrote Kugel ist recht klassisch ausgerichtet und formelhaft wie eh und je: Conan jagd Hinweisen hinterher, die er zunächst noch nicht zu kombinieren weiß, nur um im letzten Moment den richtigen Schluss zu ziehen und den Täter zu entlarven. Dabei fällt das Kinoabenteuer dieses Mal allerdings überraschend linear aus und wirkt stellenweise sogar arg konstruiert. Große Rätseleien – wie wir sie aus der Serie kennen – bleiben fast gänzlich aus und damit auch eine der wohl größten Stärken des Franchise, vielmehr reiht sich Ereignis an Ereignis und Szenenwechsel an Szenenwechsel. Im Fokus steht das Pacing und die Action:
Simpelste Schlussfolgerungen werden der Dramatik wegen schon als große Errungenschaft dargestellt und lassen die Rätselfreunde unter uns etwas betrübt zurück.

Wenn beispielsweise nur die Grundschüler in der Lage sind den Tatort angemessen unter die Lupe zu nehmen und lediglich unseren Knirpsen auffällt, dass mitten am Buffet ein Servierwagen fehlt, dann lässt das nicht nur ungemein an der Kompetenz der japanischen Polizei zweifeln. So ist es nur wenig verwunderlich, dass auch die vermeintlich große Auflösung am Ende recht plump und aufgesetzt daherkommt. Auch wenn die Geschehnisse noch willkürlicher und realitätsferner als ohnehin für die Serie üblich anmuten, kann zumindest der Cast überzeugen. ZuschauerInnen können sich über den Auftritt zahlreicher Fanlieblinge freuen, darunter die komplette Akai-Familie. Demgegenüber bleiben die neu eingeführten Antagonisten allerdings bis zum Ende blass, starr und deren Motivation wenig nachvollziehbar.

Dass Conan und Konsorten den Fall ohne große Kollateralschäden lösen werden, ist bereits von Beginn an so klar wie die Tatsache, dass er Ran nicht seine wahre Identität verraten wird oder der schwarzen Organisation auf die Schliche kommt. Die Scharlachrote Kugel geht keine unnötigen Risiken ein, ist vergleichsweise vorhersehbar und eher simpel gestrickt. Doch auch nach über 25 Jahren ist genau diese Formel noch wunderbar motivierend. Die Scharlachrote Kugel ist mitnichten Conans spannendster Fall, nennenswerte Längen bleiben aber dank der charismatischen Charaktere und einer gehörigen Portion Humor weitestgehend aus.

 

Gewohnt gute Lokalisierung

Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel profitiert erneut von einer überaus gelungenen deutschen Synchronfassung. Die Lokalisierungsarbeiten wurden ein weiteres Mal vom Berliner Studio Oxygen Sound übernommen, die altbekannte deutsche Sprecher rund um Tobias Müller für das Projekt gewinnen konnten.

Auch auf technischer Seite weiß die 24. Filmauskopplung zu überzeugen. Die Animationen kommen auf der großen Leinwand wunderbar zur Geltung, wenngleich sie bei weitem nicht so aufwändig produziert wurden wie so manch anderer Genre-Vertreter in diesen Zeiten. Ab und an stechen allerdings einige computeranimierte Assets unschön aus dem sonst sehr farbenfrohen Animationsstil heraus. Dass ist nicht zuletzt deshalb so schade, da Detektiv Conan mittlerweile zu einem der ältesten und bekanntesten Anime-Franchise unserer Zeit zählt – ein wenig mehr Budget oder Feinschliff wäre an der ein oder anderen Stelle sicherlich wünschenswert gewesen.

Nichtsdestotrotz ist im direkten Vergleich zur noch immer laufenden Serie aber ein deutlicher Sprung zu erkennen. Gerade die actionreicheren Szenen fallen meist bildgewaltig aus, Verfolgungsjagden und im Speziellen das große Finale profitieren von rasanten und geschmeidigen Choreographien.

 

Informationen zu Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel

  • Originaltitel: jap. 緋色の弾丸, Hiiro no Dangan
  • Laufzeit: ca. 110 Minuten
  • Heimkinostart: 4. November 2021
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Minami Hamabe, Shūichi Ikeda, Minami Takayama

Trailer zu Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel

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Fazit zu Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel

von Yvonne Engelhardt

“Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel präsentiert uns einen der weniger spektakulären Fälle seiner Serienhistorie, der aber durch gut platzierte Situationskomik und Fanservice kurzweilige Unterhaltung bieten dürfte. Zwar spielt man hier nicht unbedingt die Stärken des populären Franchise aus, kreiert aber immerhin eine nette Dreingabe für ausgehungerte Fans, die seit über einem Jahr auf Nachschub in Form eines Spielfilms warten mussten.
Wie üblich trifft jede Menge Witz und Charme auf eine Prise Romantik und ein spektakuläres Finale mit ordentlich Wumms – ernsthafte Story-Wendungen und nachvollziehbare Charakterentwicklungen braucht ihr aber nicht zu erwarten. Fans können sich vielmehr auf “mehr vom selben” einstellen. Wenngleich der ein oder andere Conan-Film deutlich mehr nachhalt als die Scharlachrote Kugel, so weiß das 24. Leinwandabenteuer des Schulerdetektivs mit seiner guten deutschen Synchronisation und einer gehörigen Portion Charme doch über weite Strecken gut zu unterhalten.”

Wenig Rätselraten, deutlicher Fokus auf Action
Stellenweise antiquierte Technik
Fanservice und Humor
Familie Akai im Mittelpunkt

Ab in die Filmsammlung?

Fans des Grundschuldetektivs dürfen bedenkenlos zugreifen, alle anderen starten lieber direkt mit der Serienumsetzung.

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