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Der Planer: Oil Enterprise – Test zur Ölscheichsimulation

SimCity. Rollercoaster Tycoon. Echtzeit-Aufbausimulationen müssen sich an Titeln wie diesen messen. Es gibt unzählige Gebiete, in denen man eine Aufbausimulation anlegen könnte, Schienensysteme, Zoos, Siedlungen. Da ist die Anlage eines Ölfeldes schon eher ein exotischerer Ansatz. Ob Der Planer: Oil Enterprise damit eine Marktlücke schließt, oder ob wir doch lieber einen Vergnügungspark bauen wollen, das erfahrt ihr in diesem Test.

 

Das schwarze Gold

Um die Förderung von Öl geht es in der ganzen Welt. Fahrzeuge kommen ohne nicht aus, Wohnungen werden damit beheizt, Kriege werden deswegen geführt. Und nun tauchen wir in exakt dieses Geschäft ein. Unser Ziel? Nun, die Expansion unserer Ölfirma natürlich, der Abbau und Verkauf von Erdöl, das Erschließen neuer Gebiete. Der Kampagnenmodus lässt uns diverse Szenarien durchspielen, die Ziele sind immer anders, und natürlich wird jedes neue Szenario ein wenig herausfordernder als das vorherige. Während wir am Anfang lediglich ein vorgegebenes Jahreseinkommen erwirtschaften müssen, geht es in späteren Missionen um das Erwerben neuer Ölfelder, das Erfüllen einer Mindestanzahl an Verträgen oder in kürzester Zeit zu einem der größten Unternehmen aufzusteigen. Während die Szenarien durchaus unterschiedliche Ziele haben, ist die Herangehensweise meist die Gleiche. Habt ihr euer Szenarienziel erreicht, endet ebendieses. In anderen Spielen kann man nach dem Erreichen des Ziels noch weiterspielen, nicht so in Oil Enterprise. Ihr müsst eure hart aufgebauten Ölfelder aufgeben und ein neues Szenario beginnen. Oder ihr spielt ein freies Spiel, welches endlos gehen kann.

nat games oil enterprise 2

Am Anfang war die Bohrung

 

Ich will es aber hierhin bauen

Gleich vorneweg: Mit den großen Aufbausimulationen kann Der Planer: Oil Enterprise nicht ganz mithalten. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht versucht wurde. Zu Beginn eines Spiels muss man zunächst einmal eine Probebohrung durchführen, um das Potenzial des Ölfeldes zu ermitteln. Dann geht es ans Bauen der einzelnen Einrichtungen. Pumpen fördern das Rohöl, Raffinerien verarbeiten es zu raffiniertem Öl. Dieses muss dann in einem Lager untergebracht werden. Um das Öl in die internationalen Pipelines zu befördern, benötigt es noch eine Pumpstation. Und zu guter Letzt gibt es noch Wartungs- und Sicherheitseinrichtungen. Damit kennt ihr eigentlich schon alle sieben Kategorien von Einrichtungen, die ihr bauen könnt: Probebohrungen, Pumpen, Raffinerien, Lager, Logistik, Sicherheit und Wartung. In jeder dieser Kategorien gibt es zwar bis zu drei verschiedene Einrichtungen, die ihr bauen könnt, allerdings ist hier wirklich nicht viel Variation. Eine Pferdekopfpumpe zum Beispiel fördert natürlich mehr als ein einfacher Gaslift, kostet folglich aber auch mehr. Habt ihr von allen Einrichtungen eine erbaut, dann könnt ihr euch an der Produktionskette orientieren, um zu sehen, wie eure Produktion läuft. Jede Einrichtungsart hat eine eigene Kapazität und einen eigenen Bedarf. Dabei müsst ihr diese Faktoren für jede Einrichtung beachten. Fördern die Pumpen viel Öl, aber ihr habt nicht genug Raffinerien zum Bearbeiten, wird nur die Kapazität der Raffinerien bearbeitet. Und diese können nur so viel Öl raffinieren, wie es in die Lager passt. So müsst ihr die Effizienz eurer Produktionskette stets überblicken. An Geld kommt ihr am Weltmarkt. Dort könnt ihr entweder jeden Tag eine bestimmte Menge Öl manuell verkaufen, oder ihr nehmt Verträge an. Diese solltet ihr jedoch auch erfüllen können, sonst müsst ihr eine Strafe zahlen. Und es kann immer etwas passieren, sodass eure Produktion stoppt. Wenn es zum Beispiel aufgrund mangelnder Sicherheit einen tödlichen Unfall im Lager gibt, wird dort für eine Weile nicht mehr gearbeitet, und das ist schlecht, schließlich habt ihr einen Vertrag zu erfüllen. Simulationsspieltypisch gibt es viel Multitasking, damit ihr euer Ziel erreicht. Dies ist hauptsächlich das Erwerben von Geld. Um immer reicher zu werden, müsst ihr auch in andere Ölfelder investieren. Dazu kauft ihr eine Lizenz für ein Gebiet, dann eine Lizenz für eines der Ölfelder in diesem Gebiet. Manche Gebiete erweisen sich als Niete, dort gibt es kaum Ölvorkommen. Diese könnt ihr dann stattdessen für die Logistik oder Lager verwenden, diese sind ölfeldübergreifend verwendbar. Um eure Produktion noch weiter zu stärken, könnt ihr in eurem Hauptquartier besondere Gebäude errichten. Diese bringen euch dauerhafte Boni auf eure Pumpen, Raffinerien etc, kosten jedoch eine Menge Kohle, es sollte also wohlüberlegt sein, für welche Einrichtung ihr euch entscheidet. Ihr merkt schon, Oil Enterprise macht innerhalb des Simulationsuniversums vieles richtig, aber auch nicht alles. So ist der Bau eurer Gebäude nicht immer ganz einfach. Manchmal macht es einfach keinen Sinn, wieso ich dieses eine Gebäude jetzt nicht hier platzieren kann, es ist doch genug Platz. Auch drehen hilft hier nichts. Das wirkt schon ein wenig frickelig, aufbauen sollte in einer Aufbausimulation gut funktionieren. Auch zufällige Events funken euch ab und zu dazwischen. Von den eben bereits genannten tödlichen Unfällen bis hin zum Pumpverbot in einem bestimmten Gebiet aufgrund der Politik, diese zufälligen Events treffen euch meist wie ein Truck und ihr könnt kaum etwas dagegen tun. Ansonsten saugt euch das Spiel allerdings schnell ein, was man bei einem Spiel über Ölförderung nicht gerade erwartet.

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Ist nicht leicht, das so ordentlich anzuordnen

 

Man, ist euer Kopf riesig

Grafisch darf man bei Oil Enterprise kein Meisterwerk erwarten. Es sieht schon leider aus wie ein etwas älteres Spiel, besonders beeindruckend ist die Optik jetzt nicht wirklich. Was am allerhässlichsten ist, sind eure Begleiter Isabella und Hektor. Manch einer mag vielleicht finden, ihre riesigen Köpfe sehen lustig aus, doch sie irren sich, es passt einfach nicht. Zum Glück kommen sie nicht allzu oft vor, wenn sie aber einmal aufploppen, dann klickt man sie schnellstmöglich weg. Zur Musik gibt es eigentlich nur einen Satz: fahrstuhlmusikähnliches Hintergrundgedudel. Oil Enterprise ist das perfekte Spiel, um es ohne Sound zu spielen, während man ein Hörspiel oder einen Podcast hört.

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Erst Osteuropa, und dann die ganze WELT MUHAHAHAHA…ähem…

 

Fazit:

Schlecht ist Oil Enterprise wider Erwarten nicht. Simulationsfans, die mal in eine andere Schiene wollen als Vergnügungsparks und Städtebau, die finden hier für kurze Zeit eine kleine Abwechslung. Ja, der Bau der wenigen Gebäude sind frickelig, aber wenn man immer reicher und reicher wird, dann macht es trotzdem Spaß, neue Ölfelder zu erwirtschaften.

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