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Der Herr der Ringe Online – Review zum MMORPG rund um Mittelerde

Wolltet ihr immer schon einmal in Tolkiens Mittelerde eintauchen und die Ringkriege hautnah miterleben? Dann seid ihr bei Der Herr der Ringe Online – kurz HdRO – genau richtig. Hier könnt hier euren eigenen Charakter erstellen und an der Seite der Gefährten durch ganz Mittelerde reisen und das Böse gemeinsam mit anderen Spielern oder alleine bekämpfen. Das Spiel ist bereits seit April 2007 auf dem Markt, für Fans von Der Herr der Ringe aber meiner Meinung nach nicht wegzudenken. Das Spiel war zunächst kostenpflichtig, im November 2010 wurde es jedoch Free-to-Play. Es kamen bereits zahlreiche (kostenpflichtige) Erweiterungen heraus, wie etwa Die Minen von Moria, gefolgt von Die Belagerung des Düsterwalds, Der Aufstieg Isengarts, Die Reiter von Rohan und schlussendlich Helms Klamm. Um aber wirklich in den umfangreichen Genuss dieser Spielwelt zu kommen, sollte man ein Abo haben (also monatlich Gebühren zahlen), denn so ganz F2P ist das Spiel meiner Meinung nach nicht. Wie das Ganze aber in der Umsetzung aussieht, erfahrt ihr in dieser Review.

 

Der Start einer epischen Reise

Das Spiel startet wie für MMORPGs typisch mit der Charaktererstellung und man hat die Qual der Wahl, für welche der mittlerweile fünf Rassen man nun kämpfen möchte. Man kann seinen Charakter personalisieren, wobei man tatsächlich sagen muss, dass die Optionen sehr gering sind und nicht mit anderen Spielen mithalten können. Als F2P Spieler hat man lediglich zwei freie Charakterslots pro Server zur Auswahl, wer mehr erstellen möchte, muss sich diese im Shop dazukaufen. Elben, Menschen, Hobbits und Zwerge gab es mit Erscheinen des Hauptspiels Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar. Seit November 2014 kann man sich zusätzlich noch für einen Beorning (unter anderem aus Tolkiens Geschichte Der kleine Hobbit bekannt) entscheiden. Beeinflusst wird der Story Verlauf durch die Rasse nicht, der Unterschied besteht darin, in welchem Anfangsgebiet man startet. Elben und Zwerge starten in den Ered Luin. Hobbits, Menschen und Beorning starten im Bree-land, nachdem man zunächst ein Tutorial durchlaufen hat, um sich mit der Spielemechanik vertraut zu machen. Teilweise wird hier aber auch noch einmal rassenspezifisch unterteilt. So dreht sich die Einleitung der Elben darum, sich auf die Suche nach einem verschwundenen Elbensohn zu machen, während sich die Hobbits im Auenland weitaus größeren Gefahren stellen müssen, zum Beispiel dafür zu sorgen, dass der Postschnelldienst wieder hergestellt und Post rechtzeitig zugestellt wird. So hat jede Rasse ihre ganz eigenen Probleme und jeder der Charaktere kommt schließlich auf anderem Wege zu der sogenannten Epischen Quest die den Hauptstrang der ganzen Geschichte darstellt und einen schließlich nach Bree führt, wo man auf Streicher trifft und die Reise, wie wir sie aus den Büchern kennen, startet.

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So sieht der ganze Startbildschirm in HdRO aus: links eine Auflistung aller Charakter, rechts Optionen, Videosequenzen die wir uns im Laufe der Story freigespielt haben und der Button für’s Monsterplay und einen großen um die Spielewelt zu betreten.

 

Mittelerde hautnah

Sobald man die sogenannte Epische Quest gestartet hat – im Spiel wird diese in Bände und Bücher eingeteilt so zum Beispiel Band I Buch 1, Kapitel 1 usw – trifft man ziemlich schnell auf Aragorn, den wir natürlich auch zunächst unter dem Namen Streicher kennenlernen. Er befindet sich im Gasthaus zum Tänzelnden Pony und schickt euch erst einmal ein wenig herum. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir zwar schon von Frodo Beutlin und einem Ring, aber es wird zur Sicherheit erst einmal alles vertuscht. Wir werden quer durchs Bree-land geschickt um einen Waldläufer zu suchen, der uns wiederum aufmerksam darauf macht, Schwarze Reiter gesehen zu haben. Wir werden stutzig, meint er etwa Nazgûl? Das verlangt nach weiteren Nachforschungen und wir hören, dass Frodo in einem kleinen Dörfchen namens Krickloch ein Haus gekauft haben und ein schwarzer Reiter in diesem Dorf gesichtet worden sein soll. Wir lernen einen verängstigten Hobbit kennen, der alles gesehen haben will und er erzählt uns sogar von einem Ring, der dem Feind gehören soll. Ein Schauer läuft uns den Rücken hinunter, jeder in Mittelerde kennt die alten Geschichten, sollte dies etwa der Ring von Sauron sein? Und wieso sollte ein Hobbit ihn bei sich haben? Der Eine Ring war doch verschollen? Fragen über Fragen. Natürlich werden wir weiter umhergeschickt und sogar von schwarzen Krähen ausspioniert, die wir durch den Alten Wald bis in die Hügelgräberhöhen verfolgen. Fans der Bücher können sich freuen, denn unser Weg führt uns ziemlich schnell zu dem kauzigen, aber freundlich gesinnten Tom Bombadil, der mit seiner Frau Goldbeere im Alten Wald wohnt. Tom möchte anfangs lieber Blumen pflücken, als euch zu helfen aber irgendwie scheint sich doch alles zu fügen und nachdem ihr euch einmal quer durch die Hügelgräberhöhen, die an den Alten Wald angrenzen, geschnetzelt habt, erwartet euch schließlich die erste große Gruppen Instanz. Die Geschichte verläuft übrigens nicht immer ganz linear zu den Büchern, Turbine macht sich sogar die Mühe, viele kleine und eigene Geschichten zu erfinden, die sich aber so gut in das Geschehen von Mittelerde einfügen, dass man selbst als Fan manchmal vor dem Monitor sitzt und denkt: War das jetzt von Tolkien oder von Turbine frei erfunden? Der rote Faden bleibt natürlich vorhanden und man wandelt stets auf den Pfaden, die auch die Gefährten gewählt haben. So sehen wir zum Beispiel die Wetterspitze und von dort aus geht es weiter nach Bruchtal zu den Elben wo wir auch einige Quests mit den Gefährten zusammen erleben dürfen, bevor es auf zu den Minen von Moria geht. Wir agieren mit unseren Charakteren dabei stets als Geleitschutz, aber im Hintergrund. Wir machen den Weg frei für die Ringgemeinschaft, wenn es manchmal aussichtslos aussieht. Hin und wieder treibt uns unsere eigene Geschichte aber auch an entlegene Orte und wir verlieren die Gefährten durch unglückliche Zufälle aus den Augen und müssen dann ihren Spuren folgen. War das inzwischen erkaltete Lagerfeuer am Fuße des Caradhras etwa von Frodo und Co., oder hat nur ein anderer Wanderer auf der Durchreise sein Lager dort aufgeschlagen? Unsere eigene Geschichte führt uns aber auch nach Angmar, da wir viele Hinweise auf andere böse Vorkommnisse finden, die nicht auf Sauron direkt, sondern einige seiner Handlanger hindeuten. Und auch das will alles untersucht werden. Was im ersten Teil (Schatten von Angmar) also alles zutage kommt, ist spannend und emotional, ihr werdet mit einigen NPCs fest zusammenwachsen, weil sie euch ein Stück der Geschichte begleiten, oder immer wieder auftauchen. Und was genau geht nun eigentlich in Angmar vor sich? Und wer ist noch darin verwickelt? Und hat es im Endeffekt doch etwas mit Sauron und seinen Machenschaften zu tun? Geht es tatsächlich um den Hexenkönig von Angmar, wie Gerüchte besagen? Wer die ganze Story vom Hauptspiel Die Schatten von Angmar bis zur Erweiterung Helms Klamm ausführlich spielen möchte, der sollte etwas Zeit einplanen denn wir sind mittlerweile schon im zentralen Gondor angelangt.

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Das Auenland – Beutelsend an einem sonnigen Frühjahrstag

 

Quests & heldenreiche Taten

Der Story Verlauf ist aber stets liebevoll gestaltet und auch die Nebenquests sind interessant, fangen klein an und haben dann doch oft etwas mit der Hauptstory zu tun. Manchmal enden sie aber auch in Subplots, die sich trotzdem sehr gut im Story Verlauf einfügen und das Ganze noch etwas persönlicher gestalten. Es geht ja schließlich nicht nur um die Gefährten, sondern auch um euren eigenen Charakter. 08/15 Quests findet man natürlich auch ab und zu, da das Spiel jedoch auf Quests aufbaut und man so am besten und schnellsten leveln kann (in anderen MMORPGs wird man eher für das unzählige Abschlachten von Feinden belohnt), gibt es immer wieder interessante und abwechslungsreiche Aufgaben. So beschützen wir eine traurige Luchsmutter bei der Jagd, retten ihren Nachwuchs und sammeln am Ende Pflanzen, die ihr, zu einer Medizin verarbeitet, wieder Kraft geben soll, um ihren Nachwuchs zu versorgen. NPCs erinnern sich sogar an euch, und wenn ihr an manchen vorbeilauft, bedanken sie sich plötzlich herzlich dafür, dass ihr ihnen vor einiger Zeit geholfen habt, ein Problem zu lösen. Interessant ist mit Sicherheit auch das Buch der Taten, dies hat weniger mit Quests zu tun, als mehr mit Aufgaben die durch bestimmte Events, oder Orte getriggert werden. Oft endet es dann doch im Grinden (das endlose Besiegen von einer Sorte von Gegnern à la Töte 120 Orks im Düsterwald), es gibt aber auch Einträge, die euch dazu auffordern, alle seltenen Blumen im Alten Wald zu finden, oder alle geheimen Orte in den Trollhöhen. Wenn ihr euer Buch der Taten fleißig pflegt, werdet ihr jedoch auch entlohnt! Man kann seinen Charakter mit Tugenden ausstatten (das sind verschiedene Boni), insgesamt gibt es davon 20 verschiedene und diese gibt es meistens als Belohnung für eine abgeschlossene Tat. Als F2P Spieler ist man hier jedoch benachteiligt, denn nur Spieler, die ein Abo besitzen, dürfen die maximale Anzahl an Tugenden ausrüsten. Was ebenfalls zu beachten ist, ist das F2P Spieler die meisten Quests als Quest Pack im Shop kaufen müssen. Sie können in die verschiedenen Gebiete auch so hinein, allerdings werden sie keinen NPC finden, der sie mit seinen Problemen belästigen möchte.

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Hier seht ihr rechts das Questlog, wo ihr 5 Quests anzeigen lassen könnt und das blaue Questfenster, wo ihr euch die Probleme oder Aufgaben der NPCs anhören und die Quest akzeptieren oder ablehnen könnt

 

Auf in die Schlacht!

Das Kampfsystem in HdRO ist im Prinzip wie in jedem anderen MMORPG: Drücke Taste 1-4, beliebig oft wiederholen. Das Interface gleicht vielen anderen Spielen aus dem Genre, Leute die sich mit MMORPGs auskennen können hier nicht viel falsch machen. Und auch für Neulinge gestaltet sich alles ziemlich intuitiv. Man erkennt sofort, ob man sich im Kampf befindet oder nicht. Zum einen passiert das durch einen Wechsel der Musik, zum anderen zieht unser Charakter sofort die Waffe und geht in Angriffsstellung. Man kann sich entscheiden, ob man sich dem Gegner stellt, oder lieber, davonläuft. Hat man sich weit genug entfernt, lässt das Monster irgendwann von einem ab und rennt zu seiner Ausgangsposition zurück. Man ist also nicht gezwungen zu kämpfen, wenn man es gerade eilig, oder einfach keine Lust hat. Viele Kämpfe sind nahkampf-lastig, vor allem wenn man alleine durch Mittelerde streift. Unterwegs in einer Gruppe sind aber klassische Rollenverteilungen nicht wegzudenken. So werden vorzugsweise immer ein Wächter (Tank) und ein Barde (Heiler) eingesetzt, der Rest mit Damage- und Support-Klassen aufgefüllt. Der Barde hat leider etwas an Popularität verloren, seit der Runenbewahrer (eine Caster-Klasse im Stile eines Zauberers) eingeführt wurde, weil er sich aussuchen kann, ob er als Heiler oder als Damage-Dealer mit in die Instanz geht. Meiner Meinung nach ist aber immer noch der Barde als Heiler vorzuziehen. Man unterscheidet außerdem zwischen Gruppen Instanzen und Raids (Schlachtzüge). Gruppen Instanzen bestanden früher klassisch aus 6 Spielern, heute gibt es aber auch 12 Spieler Instanzen. Raids, wie damals Helegrod oder die Spalte waren nur mit 24 Spielern zu bewältigen, im Laufe der Jahre wurde dies leider vereinfacht und runtergestuft auf 12 Spieler. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf die Gefährten-Manöver legen, denn diese können eine ganze Gruppe im Kampf heilen, extra Schaden austeilen oder Gegnern Wunden hinzufügen, sogenannte Dots (Damage Over Time). Diese Gefährten Manöver können von einem Schurken mit einer Fähigkeit ausgelöst werden, oder erscheinen zufällig, wenn einer der Spieler einen kritischen Treffer landet. Auch der Tierbegleiter vom Kundigen, der Säbelzahntiger, ist in der Lage auf Knopfdruck eines dieser Manöver auszulösen. In einem Raid in Enedwaith – Draigochs Höhle – wo man den Drachen Draigoch besiegen muss, kommt man zum Beispiel nicht ohne die Gefährten-Manöver aus. Man benutzt sie, um den Drachen zu schwächen, weil der Kampf sonst ewig dauern würde. Also ist ein eingespieltes Team gefragt, um die richtigen Kombinationen in der richtigen Reihenfolge zu drücken. Das gestaltet Kämpfe individuell und kann einem so manches Mal auch den Allerwertesten retten.

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Und hier sieht man mal wie so ein Kampf aussieht. Der Text “Lendoras has broken the defences of Guldur Goblin” deutet daraufhin, dass soeben ein Gefährten Manöver ausgeführt wurde

 

Auf Eorlingas!

Pferde in Mittelerde. Ein Thema, mit dem ich mich sehr gerne beschäftige. Wir befinden uns zwar in einer Fantasy Welt, dennoch haben wir hier keine außergewöhnlichen Mounts (Reittiere) zur Auswahl. Wir befinden uns in Tolkiens Welt und dort gibt es klassischerweise das Pferd und in Moria Ziegen als Fortbewegungsmittel. Pferde gibt es hier wie Sand am Meer, denn es gibt viele verschiedene Rassen (wenn sie leider auch alle vom Körperbau her gleich sind), die man nebenbei „sammeln“ kann. Es gibt sogar Pferde, die man nur durch das Buch der Taten, oder bei verschiedenen Ruffraktionen erlangen oder durch Festivals gewinnen kann. So gibt es über 100 verschiedene Pferde, die auch alle komplett anders aussehen. Keine Panik also, wenn man individuell sein und sich von der Masse abheben möchte! Früher musste man erst Level 30 erlangen bis man die Quest auf dem Hengstackerhof im Bree-land bekam, die einen dazu befähigt ein Pferd zu reiten. Seit F2P wurde dies für VIP Spieler runtergestuft auf Level 8. F2P Spieler haben keine andere Wahl, die Reitfertigkeit im Shop für 95 TP (Turbine Points) zu erwerben, oder sie müssen Mittelerde weiterhin zu Fuß erkunden, was angesichts der schieren Größe dieser Welt nicht zu empfehlen ist. Außerdem erhöht sich die Fortbewegungsgeschwindigkeit auf 62%, mit speziellen Mounts auf 68% und mit dem Kriegsross auf bis zu 158%. Man kann auch zu Pferd Charakter Emotes benutzen, wie zum Beispiel einen Schwertgruß, oder sich vor Lachen zu krümmen. Die Pferde sind allesamt liebe- und detailvoll gestaltet und verhalten sich auch wie Pferde, das heißt dass sie im Idle Modus (wenn der Charakter mit Pferd nicht bewegt wird) umherschauen, mit den Ohren zucken, schnauben und wiehern, oder sich am Vorderbein kratzen wollen. Man ruft sein Pferd auf Knopfdruck, und wenn man absteigt, verschwindet es einfach. Seit der Erweiterung von Die Reiter von Rohan wurde ein neues Kampfsystem implementiert. Nämlich das Kämpfen zu Pferd. Eine komplizierte Spielmechanik, die ich persönlich im MMORPG Genre in anderen Spielen noch nicht so gesehen habe. Ich finde es ist eine schöne Sache, weil es Kämpfe noch einmal anders gestaltet, jedoch gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Das Kriegsross ist im Allgemeinen größer und stämmiger, als alle anderen Pferde im Spiel. Man kann wählen zwischen dem leichten, mittleren und schweren Kriegsross. Diese Attribute sollte man auf seine gewählte Klasse beziehen. Hat man einen Charakter, der leichte Rüstung trägt, wählt man idealerweise das leichte Kriegsross, da es im Kampf wendiger und schneller ist als das Schwere. Warum sollte man als leichte Rüstung tragender Charakter wendiger sein? Nun, man kassiert logischerweise mehr Schaden als jemand mit schwerer Rüstung und das ändert sich auch auf dem Pferd nicht und man ist somit schneller weg, sollte die Lage einmal kritisch aussehen. Mit Die Reiter von Rohan wurden auch Gegner auf Pferden oder Wargen eingeführt, die man als Fußsoldat nicht, oder nur schwer erledigen kann. Es ist schon ein Augenschmaus wenn man in einer Quest oder Instanz mit anderen Spielern oder NPCs auf Pferden in den Kampf zieht. Es gibt einem ein wenig das Feeling aus den Verfilmungen, wenn Théoden mit seinen Rohirrim in die Schlacht zieht. Das Kriegsross wird gelevelt wie ein Charakter und ihm werden Attribute und Fähigkeiten zugeordnet, man kann etwa die Schnelligkeit verbessern, oder den Rüstungswert. Wenn das Pferd kampfunfähig geschlagen wird, fallen beide hin, der Charakter und das Pferd. Man kann es aber nach nur wenigen Sekunden neu rufen und wieder aufsteigen. Im Laufe des Spiels bekommt man eine Quest in Rohan, in der man in die Rolle eines Pferdes schlüpft und etwas über die Mearas erfährt, den besonderen Pferden aus Mittelerde. Unsere Kriegsrösser sind den Mearas nachempfunden.

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Eine Auswahl der vielen verschiedenen Mounts.

 

Wieso ist der Kleiderschrank schon wieder voll?!

Richtig, in Der Herr der Ringe Online existiert ein Kleiderschrank, in den ihr eure Kleidung verstauen könnt. Klingt komisch? Ist aber ein total beliebtes Feature und so in keinem anderen Spiel vorhanden. Das Zierwerk System und eines meiner Lieblingsfeatures. Man kann seinen Charakter während der Erstellung zwar nicht besonders individuell gestalten, dafür bietet Turbine aber ein System, dem keine Grenzen gesetzt sind. Zierwerk können spezielle Gegenstände sein, die auf Festivals erworben werden können, es kann aber auch die Rüstung sein, die ihr letztens bei dem einen Wächter gesehen gehabt.Denn: ein Charakter mit leichter Rüstung kann logischerweise keine schwere Rüstung tragen, aber packen wir eine schwere Rüstung in den Kleiderschrank kann jeder unserer Charaktere, egal ob leichte oder mittlere Rüstung, die schwere Rüstung anziehen – umgekehrt natürlich auch. Vorsicht! Dies dient tatsächlich nur dem kosmetischen Zweck und gibt euch niemals die Attribute und Eigenschaften, des Kleidungsstückes, das ihr anlegt. Es gibt dadurch im Spiel Tausende von Möglichkeiten seinen Charakter, doch individuell zu gestalten. Und wenn ihr jetzt denkt, das ist schon verrückt: das Kriegsross hat ebenfalls Zierwerkplätze und kann mit vielen verschiedenen Sätteln, Schabracken, Bandagen oder Zaumzeug ausgestattet werden. Sogar das Fell des Tieres kann geändert werden. Ihr wollt lieber ein Tobiano, als einen Schimmel? Kein Problem. Allerdings müssen Pferdefarben und auch Felle wieder mal im Shop gekauft werden. Wenn ihr mehr Zierwerkplätze haben wollt als vorgegeben, müssen auch diese im Shop erworben werden. Und auch der Kleiderschrank hat – natürlich – keinen unbegrenzten Platz.Man kann immer in zehner Schritten neuen Platz hinzukaufen. All das befindet sich aber im Rahmen, Turbine verlangt jetzt keine Unmengen an Geld. Zumal man als VIP Spieler sowieso pro Monat 500 TP von Turbine geschenkt bekommt. Ein Paket mit acht verschiedenen Farben für das Pferd kostet 250 TP.

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Links seht ihr den Kleiderschrank, direkt daneben die Vorschau, wo ihr euch ein Outfit im Voraus anschauen und nach Belieben die Farben ändern könnt, um das für euch perfekte Outfit zusammenzustellen

 

Ich bau‘ mir schnell noch Münzen!

So, oder so ähnlich tönt es oft durchs Teamspeak kurz vor einem Raid. Münzen ist eigentlich nur ein Name, der sich bei den HdRO Spielern eingebürgert hat. In Wahrheit crafted der Goldschmied da Talismane, die einem Boni im Kampf für die ganze Gruppe geben. Das Crafting System in HdRO ist mittlerweile übersichtlich und einfach gestaltet, da das Crafting Fenster größer gestaltet wurde; früher war es ziemlich mickrig und manche Rezepte hatten zu lange Namen für die Größe des Fensters – welches man natürlich nicht manuell vergrößern konnte. Die Rezepte kann man kaufen, aber viele besondere Rezepte droppen nur bei Gegnern, oder müssen bei Ruffraktionen eingetauscht werden. In den Rezepten steht dann immer ganz genau, welche Materialien man benötigt, hat man diese im Inventar drückt man einfach auf „Herstellen“. Es gibt auch kritische Treffer beim Craften, die Chance lässt sich durch spezielle Items und besseres Werkzeug, welches man zum Craften benötigt, erhöhen. Es gibt sieben verschiedene Fachrichtungen, von denen man pro Charakter eine erlernen kann. Diese Richtungen teilen sich jeweils in drei Berufe auf. Man kann selbst Rüstungen herstellen (leicht bis schwer), Tränke aller Art, Waffen (Speere bis Schwerter), Talismane und noch einiges mehr. Man sammelt meistens die gleichen Ressourcen, wie etwa Erze, Edelsteine, Holz oder Felle und verarbeitet sie dann an der Schmiede oder Handwerksbänken weiter. Im Falle des Gelehrten sammelt man alles, was irgendwie nach alten, modrigen Texten aussieht, und crafted daraus die heiß begehrten Kampf- und Schutzkunden. Fun-Fact: die Kunden zusammen mit den Münzen werden bei uns gerne „Rundum Sorglos“ genannt. Solltet ihr also mal in einer Instanz landen und jemand sagt „Ich werfe kurz Rundum Sorglos, bitte einmal Gruppenkuscheln!“, wisst ihr was gemeint ist.

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Hier ist das Crafting Fenster zu sehen.

 

Legendäre Waffen

Seitdem es die Erweiterung Die Minen von Moria gibt, wurde das LI-System eingeführt. Damit ist das Legendäre Item System gemeint. Ab Level 50 trägt man im Prinzip nur noch legendäre Waffen. Die droppen einfach von allen möglichen Gegnern, natürlich immer in Relation zum jeweiligen Level im Gebiet, in dem man sich befindet. Im weiteren Spielverlauf kann man aber blaue und goldene legendäre Waffen eintauschen und noch später sogar selbst herstellen, wenn man den entsprechenden Beruf erlernt und alle Materialien hat. Zusätzlich besitzt jede Klasse einen Klassengegenstand, der Kundige zum Beispiel ein Kundigenbuch. Auch diese gibt es ab Level 50 nur noch als legendäre Gegenstände. Pferde tragen legendäres Zaumzeug. Diese ganzen legendären Gegenstände besitzen Waffenattribute, die natürlich auf die jeweilige Klasse passen, und verleihen Boni auf die klassenspezifischen Skills. Zusätzlich kann man alle Gegenstände mit Relikten, Runen und Edelsteinen verbessern. Spezielle Relikte können ebenfalls gecrafted werden.

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Ganz rechts ein legendäres Klassenitem, links daneben eine legendäre Waffe, komplett ausgestattet mit Relikten

 

Knisterndes Lagerfeuer – Zeit für ein Liedchen!

HdRO ist ein atmosphärisches Spiel mit gelungener Hintergrundmusik und schön anmutender Grafik. Jedes Gebiet ist sehr stimmig gestaltet, saftiges Grün und atemberaubende Graslandschaften erwarten uns im Auenland, steinige und zerklüftete Berggebiete, mit wunderschön verschneiten Bergspitzen und vereisten Seen bei den Zwergen. Die Gebiete der Elben haben etwas magisches, etwas das Anmut widerspiegelt und zum Träumen einlädt – man möchte der Musik stundenlang lauschen. Auch die Soundumgebung, etwa das Treiben in einer großen Stadt wie Bree ist wahrlich gelungen: hier miaut eine Katze im Vorbeigehen, dort hechelt ein Hund und ein vor dem Gasthaus angebundenes Pferd wiehert. Im Auktionshaus unterhalten sich die Besucher angeregt, die Lagerfeuer und Fackeln geben einen sehr realistischen Sound wider und dort drüben spielt jemand auf einer Laute während Hobbits freudig zu der Musik tanzen. Das Spiel kommt mit eigener 3D-Engine aus dem Hause Turbine daher. Sicherlich, das Charakter Design mag echt veraltet aussehen und nicht dem heutigen Standard entsprechen, dennoch sieht es keineswegs schlecht aus und man darf nicht vergessen, dass das Spiel immerhin schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Es hebt sich auf jeden Fall insgesamt deutlich vom Comic-Look aus anderen Spielen des Genres ab. 2010 wurde die Engine dann sogar auf Directx11 erweitert, und wenn man mit den HD-Texturen spielt, braucht sich HdRO auf gar keinen Fall zu verstecken. Der Soundtrack wurde bis zur Erweiterung Die Reiter von Rohan von Chance Thomas, einem sehr talentierten Komponisten komponiert (hört euch einfach mal sein „Theme for Rohan“ an – Gänsehautfeeling pur!). Leider wird die Musik seit dem Helms Klamm Addon nur noch in-house produziert und hat meiner Meinung nach deutlich an Emotion und Tiefgang verloren. Sie ist immer noch angenehm und malerisch, aber Chance Thomas hat es, wie vor ihm schon Howard Shore geschafft, Mittelerde musikalisch so zu untermalen, dass man sich einfach nur darin verlieren möchte.

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Die Wolken in HdRO sehen stets anders aus und die Lichtspiele sind, wie auf diesem Bild, ein wahrer Blickfang

Macht Platz ihr Maden!

Freunde des PvP – hier: PvMP (Player versus Monsterplayer) kommen auch in HdRO nicht zu kurz. Hier gibt es das Monsterplay. Man befindet sich auf einer gesonderten Map, den Ettenöden und kann sich entscheiden ob man einen Ork, eine Spinne, oder einen Warg spielen möchte. Richtig, man kämpft auf der Seite von Sauron! Die Helden können sich mit ihren Charakteren, mit denen sie sonst die Story durchlaufen, eben diesen Monstern entgegenstellen und Außenposten, sowie Burgen erkämpfen. Die Monsterplayer fangen auf der Höchststufe an, können aber genau wie Helden im Rang aufsteigen und somit weitere oder verbesserte Fertigkeiten erlangen. Monsterplayer können ebenfalls questen, um Tränke oder Schnellreisekarten zu bekommen. So gibt es in den Ettenöden beispielsweise ein Hobbit Dorf, in dem man Hobbit Körperteile sammeln muss, die man dann bei einem Quest NPC abgeben und gegen Belohnungen tauschen kann. Makaber, aber so läuft es wohl in Mittelerde ab! PvMP wurde damals allerdings nur als Kompromiss eingefügt, PvP gibt es hier tatsächlich nur in Form von Duellen. Man wollte der Tolkien-Lizenz gerecht werden und in Mittelerde kämpfen die freien Völker nicht gegen-, sondern miteinander für das Gute und um Sauron ein für alle Mal zu besiegen!

Fazit:

Trotz dem F2P Modell hat Der Herr der Ringe Online durchaus noch Potential. Wenn man in den vollen Genuss des Spiels, ohne Einschränkungen kommen möchte, sollte man trotzdem monatliche Gebühren abtreten. Somit erspart man sich lästige Kauferei, etwa von Quest Packs, oder muss sich nicht mit Limitierungen wie einer Gold Obergrenze, oder einer bestimmten Anzahl von Beuteln herumschlagen. Und oben drauf schenkt einem Turbine dann pro Monat 500 Punkte für den Ingame Shop. Turbine sollte aber aufpassen, dass sie mit dem Einbauen dieser ganzen Grinderei von Rufpunkten, oder Items die dieser Tage für Rüstungen benötigt werden, ihre Kunden nicht komplett vergraulen. Grafiktechnisch ist an dem Spiel nichts auszusetzen, die Texturen sind scharf und die Landschaften und vor allem NPCs sind liebevoll gestaltet. Die Epischen Schlachten, die letztes Jahr in das System eingefügt wurden, sind schön mit anzusehen, leider aber auch hier nur Grinderei. Für dieses Jahr hat Turbine eine neue, große Erweiterung geplant, die wahrscheinlich kostenpflichtig sein wird. Wann genau diese erscheint, ist noch nicht bekannt. Hoffen wir einfach mal, dass Turbine in diesem Fall auf ihre zahlenden Kunden gehört und wieder mehr Endcontent, wie große Raids und Instanzen geplant haben.

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