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Cossacks 3 – Test zur Neuauflage des RTS-Klassikers

Bauern arbeiten auf dem Feld, in der Kaserne wird hart trainiert, ein Wachturm an der Küste nimmt langsam Form an. Schon damals im Jahre 2001, als mit Cossacks: European Wars ein Vorzeigestrategiespiel auf den Markt kam, beherrschten reges Gewusel aber auch beinharte und vor allem taktisch anspruchsvolle Kämpfe die Bildschirme. Bald erscheint die Neuauflage mit einem für eine Neuauflage doch leicht irreführenden Titel. Ob das Remake an die Qualität des Originals heranreichen kann, oder ob es nicht besser gewesen wäre, das Spiel auf den damals verdienten Lorbeeren ruhen zu lassen, das erfahrt ihr in diesem Test.

 

Hier wird Geschichte geschrieben

Wie es auch bei dem Originalspiel der Fall war, bestimmen vorwiegend historische Kriegsschauplätze im Europa des 17./18. Jahrhunderts die Geschehnisse der 5 Kampagnen mit ihren jeweils 5 Missionen. Ob als Befehlshaber in der Armee des Heiligen Römischen Reichs oder als französischer Seefahrer, man erlebt viele spannende und vor allem fordernde Schlachten, bis man das Ziel seiner Reise erreicht. Die Tatsache, dass nur neue Kampagnen, aber keine neuen Einheiten, Gebäude oder gar neue Völker eingeführt wurden, stößt einem dann aber leider doch etwas sauer auf. Auch die alten Kampagnen in neuer Grafik zu sehen, hätte das eine oder andere Nostalgikerherz erfreuen können, diese Chance wurde jedoch leider nicht wahrgenommen.

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Die Unterhaltungen und Briefings der Kampagnen in Textform sind wahrscheinlich nicht Jedermanns Sache.

 

Ich möchte ein Spiel spielen

Nachdem man die doch recht lange Ladezeit abgesessen hat, fällt vor allem ein Punkt sofort auf: Das grundlegende, altbewährte Gameplay hat sich im Vergleich zu 2001 nicht verändert. Noch immer beginnt man, je nach Einstellung oder Spielmodus, eine Runde mit einer Handvoll Einheiten und beginnt mit dem Bau einer Stadt und dem Abbau von Ressourcen. Grundbaustein einer jeden Stadt bildet hier das Stadtzentrum. Hier werden auch neue Bürger angeworben. Diese bauen immer mehr Gebäude, seien es militärische, wissenschaftliche oder kulturelle und bieten einem somit auch mehr Möglichkeiten, die verschiedensten Soldaten zu rekrutieren, um sie dann in die Schlacht zu schicken. Alternativ kann auch eine der oben genannten Kampagnen spielen. Hierbei fällt auf, dass wie schon damals Zwischensequenzen fehlen und die Gespräche rein in Textform stattfinden. Einerseits erhält dies den Charakter des Originals, andererseits ist es jedoch eine leicht bittere Pille, da es einen Einstieg in das Spiel ein wenig zäh gestaltet. Sieht man aber darüber hinweg, so kann man durchaus viel Spaß während der Missionen haben. Diese lassen einem größtenteils Entscheidungsfreiraum was die Vorgehensweise angeht und zwingen den Spieler manchmal auch zum Umdenken. Reines Überrennen des Gegners resultiert hier schnell entweder in einer militärischen Niederlage oder im Scheitern der Missionsziele.

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Beim Städtebau darf die Rekrutierung der Einheiten und deren Verbesserung nicht vernachlässigt werden.

 

Die Teeechnik!! Die Teeechnik!!

Wie auch beim Original sind nicht allzu leistungsfähige Computer notwendig und mit der neuen Grafik sehen auch Festungen und Fregatten während einer Seeschlacht sehr eindrucksvoll aus. Auch die Musik ist wie gewohnt sehr martialisch und stimmig. Einzig die K.I. macht leider noch immer dieselben Fehler wie im Original. So scheinen in vielen Partien die Computergegner bzw. auch die –Verbündeten, egal welcher Schwierigkeitsgrad gewählt wurde, relativ früh mit dem Bauen und Forschen aufzuhören oder so lange dieselbe Einheit zu produzieren, bis das Limit erreicht wurde. Auch bei inselübergreifenden Partien hat man komischerweise vom Gegner annährend keinerlei Offensive zu erwarten, und da die gegnerischen Truppenschiffe auch immer an der gleichen Stelle landen, ist es nur zu einfach, diese immer ohne jegliche Verluste abzuwehren. Das schmälert leider sehr schnell den Spielspaß einer jeden Runde und zwingt den Spieler fast schon dazu, auf den Multiplayer umzusteigen. Die wahre Stärke des Spiels liegt nämlich genau in eben jenem Multiplayer. Dieser macht nämlich wirklich Spaß und erfordert auch je nach Modus und Anfangsbedingungen eine komplett andere Herangehensweise. So ist bei Teamgefechten eine Absprache untereinander überlebenswichtig, alleine kann hier niemand etwas reißen.

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Innerhalb von Sekunden kann sich hier das Blatt wenden

 

Fazit

Die Neuerungen, die Cossacks 3 mit sich bringt, beziehen sich größtenteils auf die Grafik. Zwar sieht das Spiel in seiner Gesamtheit recht eindrucksvoll aus, aber ein paar neue Features wären doch ganz nett gewesen. Das ändert aber dennoch nichts an der Tatsache, dass man immer mal wieder Lust hat, eine Runde zu spielen und vielleicht beim nächsten Mal auch ein anderes Volk auszuprobieren. Hinzu kommt das bereits bekannte und lieb gewonnene Feeling des Originals, welches sich in keinster Weise verändert hat. Somit ist Cossacks 3, solange man über altbekannte Fehler, eine kaum vorhandene K.I. und einen etwas geringen Spielumfang hinwegsehen kann, sowohl für Fans des Originals, als auch allgemein für Fans von RTS-Games eine willkommene Ergänzung der Sammlung. Neulingen dieses Genres und Strategiemuffeln ist jedoch von einem Kauf eher abzuraten.

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