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BioShock: The Collection – Test zur überarbeiteten Klassikersammlung

Irrational Studios haben mit der BioShock Reihe eine sowohl von Kritikern als auch von Spielern hochgelobte Spieleserie erschaffen. Rapture hat sich als Referenz für Leveldesign etabliert. Aber auch die Thematiken der Reihe haben zum allgemeinen Ruf der Reihe beigetragen. Für alle, die BioShock damals verpasst haben oder erneut einen Ausflug nach Rapture und Columbia machen, gibt es jetzt die BioShock Collection. Ob sich ein erneuter Ausflug lohnt, erfahrt ihr jetzt in meiner Review.

 

NO GODS OR KINGS – ONLY MAN

Flugzeuge sollen ja die sichersten Transportmittel der Welt sein. Leider hat unser Charakter Jack das braune Ende vom Stock gegriffen und sein Flugzeug stürzt über dem Atlantik ab. Wir haben es gerade so geschafft dem DiCaprio Tod zu entkommen und retten uns zu einem nahe gelegenen Leuchtturm. Als ob man auf uns gewartet hätte, gehen die Lichter an und wir stoßen auf eine Tauchglocke. Während wir hinabtauchen und ein Video uns Andrew Ryan als Visionär präsentiert, erblicken wir die Unterwasserstadt Rapture. Die Tauchglocke dockt an, aber wie sich schnell herausstellt, sind wir keinesfalls in Sicherheit. Wir müssen mit ansehen, wie jemand direkt vor unseren Augen gemeuchelt wird. Aus dem Funk spricht plötzlich eine Stimme zu uns und erklärt uns, dass die Angreiferin ein Splicer ist. Ein Bewohner von Rapture, der ein bisschen zu viel an sich manipuliert haben. Mit jedem Schritt, den wir von da an unter der Anleitung von Atlas machen, zeigt uns, wie sehr die Ereignisse in Rapture außer Kontrolle geraten sind. Alle Bewohner sind abhängig von ADAM, einer Droge die Splicing und die Nutzung von Plasmiden erst ermöglichen. Leider kommen die Überlebenden nicht so einfach an ADAM, denn die Little Sisters, die das ADAM aus den Leichen sammeln, werden bewacht. Die Big Daddys schützen die kleinen Mädchen vor den wahnsinnigen Splicern. Als ihr zu ersten Mal einer Little Sister gegenübersteht, stellt euch die Wissenschaftlerin Bridgette Tenenbaum vor die Wahl. Befreit die Little Sisters oder beraubt sie des ADAMS, wodurch sie aber sterben. Wie ihr euch hier entscheidet, wird den Verlauf und das Schicksal von Rapture entscheiden.

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Rapture ist jetzt sogar noch eindrucksvoller als zuvor.

 

Zurück nach Rapture

BioShock 2 führt euch zurück in die Unterwasserstadt, die von Sofia Lamb geleitet wird. Acht Jahre nach der Handlung des ersten BioShock schlüpft ihr in die Rolle von Delta, den ersten Prototypen eines Big Daddys. In der Vergangenheit hat euch Sofia Lamb eurer Little Sister Eleanor beraubt und euch dann zum Selbstmord gezwungen. Eleanor ist zudem auch Sofias Tochter. Die inzwischen erwachsende Eleanor schafft es euch wiederzubeleben und schickt euch in den Kampf gegen ihre Mutter. Eure einprogrammierte Bindung an eure Little Sister bringt euch dazu, direkt auf die Suche nach Eleanor und ihrer Mutter zu gehen. Die bekannten Plasmide, Intrigen und Gefahren sind natürlich auch wieder mit dabei.

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Die Plasmide geben euch eine breite Auswahl an Möglichkeiten um Gegner in Schach zu halten.

 

Über den Wolken

Der Detektiv Booker DeWitt nimmt einen seltsamen Auftrag an, um alte Schulden zu begleichen. Ihr sollt eine junge Frau aus Columbia befreien, warum sagt man euch jedoch nicht. Nicht gerade beim besten Ausflugswetter wird er von seinen Auftraggebern an einem Leuchtturm abgesetzt. Nur begrüßt von einer Leiche, machen wir uns auf zu Spitze des Leuchtturms und kaum oben angekommen sitzen wir auch schon bald darauf festgeschnallt auf einem Stuhl. Unser Raketenstuhl bricht durch die Wolkendecke und gibt uns einen Blick auf die Wolkenstadt Columbia. Als wir dann die Möglichkeit haben die Stadt zu betreten und den Gesprächen der Leute zu lauschen, enthüllt sich erst wie wahre Natur von Columbia. Die Stadt ist geprägt durch den religiösen Fanatismus und den tiefen Rassismus der Bewohner. Aber auch hier haben sich die Bewohner Zugang zu mächtigen Fähigkeiten verschafft. Viel mächtiger scheint in Columbia aber wohl der Glaube zu sein und auch nicht minder gefährlich. Die Anhänger des Anführers von Columbia, Comstock, sind nicht gerade begeistert von eurer Anwesenheit und euren Absichten in der Stadt. Um euren Auftrag zu erledigen, macht ihr euch zielstrebig auf den Weg, und als ihr Elizabeth endlich findet, macht ein augenscheinlich mechanischer Riesenvogel fast den gar aus. Ihr schafft es zwar mit Elizabeth zu entkommen, aus der Stadt seid ihr aber noch nicht. Und auch Elizabeth selbst ist nicht, was sie zu sein scheint und das gilt auch für euch selbst.

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So fromm wie sich Columbias Bewohner geben sind sie bei Weitem nicht.

 

Plasmide, Vigors und jede Menge Geballer

Ich denke, das Gameplay muss man Jahre danach nicht mehr im Detail erklären. Für alle, die aber nie zuvor die Möglichkeit hatten, diese Titel zu spielen gebe ich gerne noch einmal eine kleine Übersicht. Im Kern sind alle drei Teile First Person Shooter, der um übernatürliche Fähigkeiten erweitert wurde. Die Fähigkeiten werden dabei aber nicht nur genutzt um Gegner zu beseitigen, sondern auch um Schalter zu aktivieren oder sonstige kleine Puzzles zu lösen. In den ersten beiden BioShock Games kamen die Fähigkeiten in der Form von Plasmiden. Fähigkeiten wie Elektroschock, Feuer oder ein rasender Bienenschwarm geben euch viele unterschiedliche Möglichkeiten mal nicht mit den üblichen Pistolen oder MGs um euch zu schießen. Natürlich ist das Shooter übliche Arsenal an Waffen auch vorhanden. In BioShock Infinite kommen die Fähigkeiten von Vigors. Ein Schluck aus der Flasche und ihr könnt plötzlich Gegner hilflos schweben lassen oder einen Schwarm Krähen auf die Gegner loslassen. Genau diese Fähigkeiten sind es auch die BioShock so besonders machen. Verfolgt man diese Fähigkeiten und Mechaniken durch die Teile, dann sieht man auch die konstante Entwicklung. Hacking, was im ersten Teil noch etwas nervig war, wurde im zweiten Spiel deutlich vereinfacht. Fähigkeiten wurden vielseitiger in ihrer Anwendung und die Verwendung von Waffen wurde immer weiter verbessert.  Die ersten beiden Games bieten euch dabei ein recht vergleichbares Gameplay Erlebnis. Bioschock Infinite fügte dann noch das Skyhook System hinzu. Hierbei könnt ihr euch mit einem speziellen Haken an den Schienenbahnen einhängen und dann mit Höchstgeschwindigkeit zwischen Gebieten hin und her rasen. Sollte dann noch ein Feind am Zielort warten, klickt ihr euch einfach aus und verpasst diesem einen netten Gruß ins Gesicht. Die größte Leistung der Spiele ist aber wie sie über ihre Umgebungen eine Geschichte erzählen, ohne euch diese mit Worten einprügeln zu müssen. Audio Logs sind durch viele andere Spiele in Verruf geraten, als faules Mittel um Geschichte zu präsentieren, ohne viel Aufwand zu betreiben. BioShock hat es allerdings richtig gemacht. Jede Aufnahme lässt euch tiefer in die Story eintauchen und gibt euch Einblick in die manchmal sehr gestörten Persönlichkeiten. Das Erbe von System Shock ist einfach mehr als deutlich in allen Aspekten spürbar. Für die Collection bekommt man dann auch noch alle DLCs spendiert sowie eine Dokumentation geführt von Geoff Keighley mit den Entwicklern. Verzichten muss man aber auf den Multiplayer für BioShock 2, dass mag für den einen positiv für den anderen negativ sein. Ich persönlich habe ihn definitiv nicht vermisst. Jedem der die drei Titel durch hat, möchte ich auf jeden Fall den Minervas Den DLC ans Herz legen. Ohne zu spoilern erwartet euch hier ein echtes Highlight.

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Die DLCs runden das Gesamtpaket gebührend ab.

 

Überarbeitung auf unterschiedlichem Niveau

Für die BioShock Collection hat man die Klassiker alle überarbeitet und aufpoliert. Das erste BioShock Game hat dabei die größte Überarbeitung erfahren. Bessere Texturen, verbessertes Licht und Schattenspiel, aufgemotzte Effekte und stabile 60fps lassen Rapture in neuem Glanz erstrahlen. Hier gibt es auch eigentlich nur den einzigen kleinen Makel, da die Lichter und Schatten manchmal kleinere Macken haben. Zum Beispiel kam es vor, dass eine Ecke beleuchtet war ohne das es eine Lichtquelle gab. Oder an manchen Stellen waren Schatten nicht korrekt gesetzt. Wirklich grobe Schnitzer gab es im Test allerdings nicht. In vielen Passagen hat man die Szenerie sogar um Assets erweitert. Der Art déco Stil, gepaart mit der passenden Musik aus der Zeit erschafft noch immer einer beeindruckend dichte Atmosphäre. Was damals ausgereicht hat, um den Titel zu einem Hit zu machen, erhebt den ersten Teil heute zu einem definitiven Must have. BioShock 2 hat ähnliche Fortschritte in Sachen Optik gemacht, jedoch bei Weitem nicht im gleichen Umfang. Die Rückkehr nach Rapture sieht aber deshalb nicht weniger eindrucksvoll aus. Am wenigsten Arbeit musste man bei BioShock Infinite aufwenden. Im Grunde läuft diese Version jetzt auf dem Level der PC Version auf den höchsten Einstellungen und das wie bei den beiden anderen Titeln bei 60fps. Auch wenn die Maßnahmen hier nicht besonders umfangreich ausgefallen sind, beeindruckt das farbenfrohe Columbia aber dennoch wie beim ersten Mal. Für mich ist es gerade der starke Kontrast zu den Vorgängern, der Columbia so besonders macht.

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Alle Titel der Reihe wurden gut überarbeitet, würdig einer echten Collection.

 

Fazit:

Damals wie heute kann die BioShock Reihe begeistern. Die Atmosphäre, die die Spiele erzeugen, ist einfach unschlagbar. BioShock 1 schafft es dabei mit den verbesserten Details und der aufpolierten Grafik noch mehr zu fesseln als das Original. Der erste Moment, wenn man plötzlich einem Big Daddy gegenübersteht, hat auch nach 10 Jahren nicht an Wirkung verloren. BioShock 2, in meinen Augen der schwächste Teil der Reihe, hat sich ebenfalls sehr gut gehalten. BioShock Infinite ist unter Fans der wohl kontroverseste Teil. Die einen lieben, die anderen hassen ihn. Für mich persönlich ist Infinite mein zweitliebster Teil der Reihe und dieser präsentiert sich noch etwas aufpolierter. Von allen drei Teilen war hier natürlich am wenigsten zu tun. Während der zweite Teil ohne seinen Multiplayer auskommen muss, punkten die beiden anderen mit dem vollständigen DLCs. Mit Minervas Den und den beiden Burial at Sea Episoden enthält die Collection ein paar echte Sahnestücke. Die Hintergrundinformationen aus der Doku im Spiel gewähren zudem sehr interessante Einblicke in die Entwicklung von BioShock. Die BioShock Collection gehört damit definitiv zu den besten Sammlungen, die man derzeit kaufen kann. Wer diese Spiele noch einmal erleben möchte, darf genauso zugreifen wie Leute, die sie damals verpasst haben. Währt ihr so freundlich hier zuzugreifen.

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