Ja, richtig gelesen! Ein weiterer Simulator durfte sich unseren harten Testbedingungen unterziehen. Es scheint als gäbe es eine endlose Zahl an Spielen in diesem Genre. Dieses Mal wird das Geld im Bergbau und Industrie Simulator verdient. Koch Media liefert uns dieses Sahnestück einer Wirtschaftssimulation, ob auf diese Sahnehäubchen eine Kirsche oder ein Stück Kohle gehört, erfahrt ihr in unserem Test.
Eine freundliche Begrüßung!
Wo sind die Punkte?
Das Spiel beginnt für uns erst mal mit dem Tutorial, hier werden uns die Grundlagen, über Textfelder, in Kürze erklärt. Das ist dann schnell erledigt, allerdings muss man seine Mine für ein Jahr erfolgreich führen, um das Tutorial zu beenden. Danach kann man dann die ganzen zwölf Kapitel angehen. Eine Story sucht man vergebens, genau wie eigentlich wirklichen Inhalt. Die Kapitel sind nach dem Material unterteilt, mit dem man handelt. Entweder Eisenerz oder Kies. Jedes der zwölf Szenarien hat ein Ziel, um es abzuschließen, muss dies erreicht werden und am Ende bekommt man Punkte dafür. Bei unserem Tutorial haben wir allerdings 0 Punkte bekommen, obwohl wir ordentlich Geld gesammelt haben. War wohl ein einmaliger Bug, wenn hier nicht vergessen wurde, das Feature für das Tutorial zu entfernen.
Leider keine Punkte. Aber ein Raum voller GOLD!
Auf geht`s, ins Szenario
Kommen wir nun zu dem, was man im Spiel so machen kann. Man wird direkt daran erinnert, dass es eine reine Wirtschaftssimulation ist, der Schwerpunkt des Spiels ist also klar. Ob wir Kies oder Eisenerz abbauen macht im weiteren Gameplay keinen Unterschied. Dem Ziel angepasst starten wir mit etwas Geld auf dem Konto und etwas von der Ware in unserem Lager, ein eingeschränkter Produktionsweg ist auch bereits vorhanden. Ein Zeitlimit bekommen wir auch. Beispielsweise haben wir 3 Jahre um einen Lagerbestand von 250.000 Tonnen zu erarbeiten. Je nach Ziel geht man minimal anders vor, aber wirklich viel ändert sich nicht. Neben den Produktionswegen von Abbau, Sammlung, über Transport und Veredelung, bis zum Einlagern. Alles wird durch eine Kapazität und Auslastung beschrieben. Man muss eben darauf achten, dass die Auslastung unter der Kapazität liegt und das einer der Bereiche die Gesamtproduktion nicht behindert. Hier kann man, dem Abschnitt entsprechend, Geräte anschaffen, um die Produktion zu verbessern.
Die Sammlung limitiert hier die Produktion.
Freie Marktwirtschaft
Die Ware wird entweder im freien Markt verkauft, der schwankende Preise hat, dessen Verlauf über eine nette Grafik dargestellt wird. Alternativ schließt man Lieferverträge ab. Diese haben unterschiedliche Bedingungen, einen festen Preis, Liefermenge, ein Startdatum, eine Dauer und eine Strafe, falls die Lieferung nicht eingehalten werden kann. Welche Verträge man abschließt, sollte man vorzugsweise vom Preis, der Liefermenge und der Dauer abhängig machen. Aber man muss sich nicht bloß um die Produktion und den Verkauf kümmern, nein auch die PR ist entscheidend. Je nachdem wie stark man seine PR-Abteilung ausgebaut hat, verfügt man über PR-Punkte, die kann man nun auf Öffentlichkeit, Markt und Behörden verteilen. Leider sind uns gravierende Auswirkungen dieses Features entgangen, vielleicht haben wir da auch zu wenig drauf geachtet. Wichtiger ist sowieso die Sicherheit der Firma und die Wartungszustände unserer Geräte. Die Maschinen und Fahrzeuge nutzen sich ab und müssen regelmäßig gewartet werden, hierzu müssen wir entsprechend Ausbauen, um alles zu bewerkstelligen. Aber Sicherheit ist tatsächlich das A und O, da es sonst häufig zu Unfällen und somit sogar zu Ausfällen kommt.
Oh nein!
Erweitern was das Zeug hält
Möchten wir einen Bereich ausbauen, öffnen wir das entsprechende Fenster. Hier können wir nach Einsatz sortieren und bekommen alles Verfügbare angezeigt. Benötigt man nun schnell etwas, sollte man nach der Lieferzeit sortieren, allerdings handelt es sich hier oft um gebrauchte Geräte, die dann einen mehr oder minder guten Zustand haben. Wer also wenig Zeit und Geld hat, greift hier zu, alle anderen können mal einige Monate auf die Geräte warten, mit denen man liebäugelt. Eine Erweiterung der PR-Abteilung kostet aber mal um die 700.000€ und mehr. Da wir sonst nicht viel mehr zu erledigen haben, können wir uns die Zeit mit Zeitung lesen verbringen. Ja In-Game! Die Wild Worldwide. Das eine oder andere Mal können wir auch eine Schlagzeile über unsere Firma lesen. Den Namen dieser können wir übrigens im Szenario einstellen und das Logo verändern. Wer sich ein Szenario nicht vorschreiben lassen möchte oder die Spielmechaniken weiter kennenlernen möchte, kann ein freies Spiel starten. Hier setzt man sich bis zu vier Ziele und spielt ein wenig an der Schwierigkeit herum. Dauerhafter Spielspaß sieht aber anders aus. Wirklich viel wird uns im gesamten Umfang nicht geboten.
Das ist mal eine Schlagzeile!
Ansichtssache
Das Spiel beschränkt sich auf Fenster, die die entsprechenden Inhalte anzeigen, eine Menüleiste, eine Übersichtsleiste und einen Hintergrund. Es gibt immerhin verschiedene Hintergründe, aus denen man wählen kann. Hier bekommt man immer eine andere Ansicht der Firma gezeigt. Auch ein wenig Bewegung wird uns dort geboten, durch umherlaufende Personen, aufsteigenden Rauch, blinkenden Lichtern oder sogar Fahrzeugen, die durch das Bild fahren. Ansonsten besitzt das Spiel keine Grafik. Passend zum eher langweiligen Gameplay. Keine Minispiele oder Sonstiges versüßen uns das Spielgefühl. Schade. Entsprechend dazu gibt es quasi keine Sounds, die Spielzeit wird lediglich durch einen generischen Soundtrack begleitet. Ein wenig Geräusche als akustisches Feedback wären eigentlich schon drin gewesen.
Immerhin gibt es ein freies Spiel.
Fazit:
Wer eine Wirtschaftssimulation mit Anspruch sucht, ist beim Bergbau und Industrie Simulator an der falschen Adresse. Das recht magere Gameplay fesselt nicht wirklich und könnte so ähnlich für eine andere Simulation herhalten. Die Musik sollte man ausschalten und seine Eigene einschalten. Die Aufmachung ist ok und das auch nur, weil man den Hintergrund durchschalten kann und dieser dann belebt ist.