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After Love

Kritik zur ungesündesten Beziehung seit dem Big Mac

Die “After-Reihe” scheint ein kleines Phänomen zu sein. Angefangen als Fanfiction auf Wattpad, entstanden fünf Romane, welche jetzt sukzessive verfilmt werden. Dieses Jahr war dann der dritte Teil “After Love” oder im Original “After We Fell” an der Reihe und die nächste Fortsetzung soll bereits 2022 folgen. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass das bedeutet, dass seit 2019 jedes Jahr eine Fortsetzung zu den sehr beliebten Romanen erschien. Bei den Filmen jedoch trennen sich die Meinungen. Während in Kritiken und Reviews die Filme nahezu zerrissen werden, wirkt sich das kaum auf die Einspielergebnisse aus. Die ersten zwei Filme verbuchten starke Umsätze und der neuste Film hat zumindest für Corona-Verhältnisse keine schlechte Bilanz. Wir haben uns “After Love” angeschaut, um zumindest unsere unqualifizierte Perspektive aufzuzeigen.

 

Die Story von After Love

Fangen wir am Anfang an: Die Handlung. Wobei der Anfang eigentlich kein richtiger Anfang ist. Der Film beginnt, wie der vorherige endete. Der Cliffhanger, dass Tessas lang verschollener Vater auftaucht, wird nahtlos übernommen. Hardin ist natürlich alles andere als begeistert davon, den obdachlosen, alkoholabhängigen Vater seiner Freundin aufzunehmen. Aber Hardin möchte ehrlich gesagt keine männliche oder ansatzweise interessierte Person in der Nähe von Tessa haben. Selbst seinen eigenen Stiefbruder sieht er ungern an der Seite seiner “Freundin”. Durch ein Gespräch zwischen den beiden erfährt er, dass Tessa mit Vance Publishing, dem Verlag, bei dem sie arbeitet, nach Seattle ziehen möchte. Eine einmalige Gelegenheit für sie. Jedoch führt das zu vielen Streitigkeiten mit Hardin, der unbedingt möchte, dass sie mit ihm nach London zieht. Es kommt immer wieder zu einem hin und her, indem die beiden entweder streiten oder Sex haben. Am Ende entscheidet Tessa nach Seattle zu ziehen und Hardin in deren Wohnung zu lassen.

In Seattle fühlt sich Tessa einsam, weshalb sie wieder Kontakt zu Hardin sucht. Was auch funktioniert. Er kommt sie besuchen und die beiden sind endlich eine Zeit lang glücklich. Bis Hardin erneut verschweigt, dass seine Mutter bald heiraten will. Er entscheidet sich Tessa doch mit zur Hochzeit zu nehmen und sogar zu ihr nach Seattle zu ziehen. In London erwischt er aber seine Mutter einen Tag vor der Hochzeit mit dem Chef von Tessa, Vance. Dieser ist ein alter Studienfreund von Hardins Eltern. Am Ende stellt sich sogar heraus, dass Hardin von Vance und seiner Mutter gezeugt wurde! Und wieder Mal endet der Film mit einem Cliffhanger mitten in den Straßen von London.

 

Unsere Kritik zu After Love

Was kann man über diesen dritten Teil einer Pentalogie nun sagen? Ich möchte es auf zwei Wegen probieren. Im Grunde genommen lässt sich nur über die Handlung und die verschiedenen Figur viel sagen. Die Technik, sprich Kamera, Schnitt, Sound, Kostüme und womit sonst gearbeitet werden musste, ist auf einem sehr guten hohen Niveau. Darüber lässt sich fast nicht meckern. Es ist ja auch kein Film, der große dynamische Szenen oder verrückte CGI Action braucht. Worüber man aber unbedingt reden muss, ist wie gesagt was oder was eben nicht im Film passiert und wie sich unsere Protagonisten und Nebenfiguren im Film selbst verhalten.

After Love
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Josephine Langford, Hero Fiennes Tiffin, Louise Lombard (Schauspieler)
  • Castille Landon (Regisseur) - Anna Todd (Autor) - Jennifer Gibgot (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

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Ein Anfang ohne Ende oder ein Ende ohne Anfang?

Von meiner Zusammenfassung könnte man denken, dass sich im Film ein verständlicher roter Faden von Anfang bis Ende durchzieht. Tatsächlich ist das fast gar nicht der Fall. Es war ein interessanter Versuch, den Film mit dem Ende des vorherigen Films starten zu lassen. Eine fast nahtlose Anknüpfung an den Cliffhanger. Warum auch nicht? Das funktioniert in sehr vielen anderen Produktionen auch. Nur sind diese anderen Produktionen meistens TV-Serien oder Stream-Serien. Da ist es meistens nur eine Woche her, dass man die letzte Folge gesehen hat und man so auf dem Schirm hat, was Sache ist. Meistens, in der derzeitigen Stream-Lage, ist die letzte Episode vielleicht 15 Sekunden her. Und sogar bei dieser kurzen Zeitspanne wissen die Verantwortlichen gut darüber Bescheid wie vergesslich Menschen sind. Indem sie eine kurze Rückblende einschieben, um zu zeigen was zuletzt geschah. Dass das filmtechnisch nicht ganz so funktioniert ist eindeutig, doch ganz ins tiefe Blau geworfen zu werden, war verwirrend. Ganz schön viel Hirnschmalz musste verwendet werden, obwohl der Film keine komplexe Handlung aufweist.

 

Sex-Szene oder Nicht-Sex-Szene, das ist hier die Frage?

Ein wenig komplizierter verhält es sich mit der restlichen Handlung. Oder vielleicht eher mit der restlichen Aneinanderreihung von Szenen. Denn in den meisten Momenten wirkt der Film nicht wie ein kohärentes Ganzes, sondern eher wie einzelne Momente, in die die Figuren und Zuschauer*innen reingeworfen werden und sich selbst zurechtfinden müssen. Wobei so schwierig ist es nicht, sich zurecht zu finden. Eigentlich bestehen diese Momente immer nur aus Streitsituationen zwischen Tessa und Hardin aufgrund von entweder fehlender Kommunikation oder Hardins naja nennen wir es “Verhalten”. Aber zu den Figuren kommen wir gleich noch. Neben diesen Szenen nehmen die Sex-Szenen oder vielleicht auch einfach die leidenschaftlichen Szenen zwischen Tessa und Hardin die restliche Zeit ein. An dieser Stelle möchte ich tatsächlich diese Momente ein wenig loben. Es wird wirklich Safer-Sex praktiziert! Eindeutig oft wird darauf hingewiesen, dass die beiden Kondome benutzen. Das habe ich glaube ich so noch nie in einem Film gesehen. Und da der Film sich vor allem an Jugendliche richtet, finde ich, ist das eine positive Message, die gerne öfter verbreitet werden könnte.

Das große Finale des Films, die große Offenbarung, dass Vance Hardins Vater ist, lässt sich nur schwierig beurteilen, finde ich. Einerseits ist es fast schon so offensichtlich, es werden so viele Brotkrumen gelegt, dass es an ein Klischee grenzt. Aber nur weil es an ein Klischee grenzt, heißt das ja nichts Schlechtes, oder? Wenn Autor*innen Handlungsstränge entwickeln, die Zuschauer*innen oder auch Leser*innen aufnehmen und verarbeiten können, spricht das doch eigentlich nur für die Erzählwirkung. Von daher passt das Ende und leitet damit interessant in die Fortsetzung über. Alle Fans der Serie und Leser*innen der Bücher können also gespannt bleiben.

 

Das Problem mit Tessa, Hardin und den fast unwichtigen Nebencharakteren

Kommen wir zur eigentlichen Krux des ganzen Films. Tessa und Hardin führen eine alles andere als gesunde Beziehung. Auch schon in den vorherigen Teilen stritten sie die meiste Zeit nur, um sich dann leidenschaftlich wieder zu versöhnen. Hardin sprüht nur so über vor schlechter Klischees und obsessivem, manipulativem Verhalten. Er trägt nur schwarz, guckt die meiste Zeit grimmig und jede seiner Handlungen ist aufs Maximum egozentrisch. Jedes Mal, wenn er mit einer Situation unzufrieden ist, verletzt er Tessa oder verschwindet, was im Endeffekt Tessa wieder verletzt. Er ist über alle Maßen eifersüchtig und torpediert jede Beziehung und jedes Gespräch das Tessa führt. Natürlich könnte man, wenn man die Gesamtheit der Filme berücksichtigt, rechtfertigen, dass Hardins Verhalten auf seinem kindlichen und familiären Trauma fußt. Aber es ist auch nur nervig, anstrengend und vollkommen unverständlich, warum Hardin und Tessa diese Beziehung führen. Tatsächlich gibt es aber dieses Mal etwas Neues an Hardin. Er arbeitet an seinem Verhalten! Er geht boxen, um seine Aggressionen in den Griff zu kriegen, dabei scheint es, als ob die Beziehung zu seinem Stiefbruder auch besser wird. Dann fängt er an, sein Studium endlich mal ernst zu nehmen, damit es zum erfolgreichen Abschluss kommt. Und er hört auf, so ein Sturkopf zu sein und beschließt zu Tessa nach Seattle zu ziehen. Im Grunde genommen könnte das der Anfang einer positiven Entwicklung sein. Am Ende relativiert sich diese Entwicklung aber wahrscheinlich, weil Hardin sich erneut von Vance und seinen Eltern betrogen fühlt. Und wer wird wohl wieder den Kopf hinhalten müssen? Genau, Tessa.

 

Schuldzuweisungen, die zu nichts führen

Tessa muss für jede Laune Hardins herhalten. Eigentlich sollte man mit ihr fühlen und auf ihrer Seite sein. Ist man auch die meiste Zeit. Jedoch empfand ich es als störend, wie dumm sich Tessa manchmal angestellt hat. Allgemein verhalten sich viele Figuren alles andere als intelligent. Hardin sowieso, dass er dumme Sachen treibt, überrascht niemanden. Aber Tessa, die Hardin fast alles durchlässt solange er sich mit Sex entschuldigt? Hardins Mutter, die in der Nacht in der verdammten Küche ihren Ehemann betrügt? In der Küche? Ich meine Betrügen ist nicht okay natürlich, aber warum in der Küche den Betrug begehen? Ist doch klar, dass jemand runterkommen könnte. In ein Schlafzimmer hätte sich Hardin vielleicht nicht getraut, ich meine, wer will seine Mutter mit dem Stiefvater im Bett überraschen. Aber das war einfach nur dämlich. Und das ist, was mich stört. Das Verhalten aller Figuren ist anstrengend, nervig und unverständlich. Oft wird dafür die schauspielerische Leistung kritisiert. Und natürlich wird keiner in diesem Film einen Oscar gewinnen. Aber vielleicht spielen die Schauspieler*innen ihre Figuren auch besonders gut. Vielleicht sollen wir genervt sein von Hardin und kein Verständnis zeigen für Tessa. Im Grunde handelt die Filmreihe von zwei Menschen, die alles dafür tun (manche mehr manche weniger) eine kaputte und ungesunde Beziehung zum Funktionieren zu bringen. Das reflektiert realistische Momente im Leben vieler verschiedener Menschen. Da ich persönlich nie in so einer Situation war, kann ich mich vielleicht deshalb nicht mit den Filmen identifizieren, aber andere Menschen vielleicht ja schon. Und warum sollte man dann de m Filmen ankreiden, die Schauspieler*innen überzeugen in ihren Rollen nicht? Am Ende muss jeder für sich wissen, zu welchem Zweck man sich solche Filme wie “After Love” anschaut und was man als realistisch befindet.

 

Informationen zu After Love

  • Originaltitel: After We Fell
  • Laufzeit: ca. 99 Minuten
  • Heimkinostart: 2. September 2021
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Josephine Langford, Hero Fiennes-Tiffin, Carter Jenkins, Louise Lombard, Arielle Kebel

 

Trailer zu After Love

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”138954″ headline=”Fazit zu After Love” name=”Alexander Weinstein, Redakteur”]”After Love” erzählt die Geschichte einer manchmal kaputten, manchmal ungesunden aber auf jeden Fall leidenschaftlichen jungen Liebe, zweier Menschen die Trauma und Probleme mitbringen und der jeweils andere ausbaden muss. Das ist zwar nicht für jeden was aber entspricht zumindest einer realistischen Darstellung bestimmter Arten von Beziehungen. Auch wenn die Handlung so undurchsichtig und die Figuren voller nerviger Klischee triefen, kann man zumindest das negativ Beispiel festhalten, dass man selbst nie an solche Menschen geraten will. [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Der beste Sex ist safer Sex, vergisst nie die Verhütung Kinder
Vielleicht realistische Figuren die aber zu nervenaufreibend sind, dass man hingucken kann
Haben diese Filme eigentlich eine Handlung?
Ein wenig überraschend, dass der Film ab 12 ist

Ab in die Filmsammlung?

Fans werden es wie immer lieben und vor allem die positiven Entwicklungen werden heraustechen, für alle anderen: lest die Bücher oder lest lieber jedes andere Buch.

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