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Detektiv Conan: Die Halloween-Braut

Kritik zum rekordverdächtigem Halloween-Abenteuer

Titelbild & Copyright: © KAZE

 

Und jährlich grüßt der Grundschuldetektiv – mit Traditionen soll man ja bekanntlich nicht brechen und so beehrt uns Conan Edogawa, seines Zeichens Detektiv, auch in diesem Jahr wieder in den deutschen Lichtspielhäusern. Wir haben uns das 25. Leinwandabenteuer des Kult-Animes noch vor offiziellem Kinostart angeschaut und verraten euch, was ihr vom Kinojubiläum erwarten könnt.

 

Die Story zu Detektiv Conan: Die Halloween-Braut

Auch 2022 bringt Publisher KAZÉ Detektiv Conan wieder zurück in die hauseigene Anime Night. Nachdem der 25. Leinwandableger in Japan bereits im letzten Jahr seine Premiere feierte und dort sogar in der ersten Woche einen beachtlichen Besucherrekord aufstellte, dürfen sich nun also auch deutsche Fans auf das hitverdächtige Abenteuer freuen.

Unter dem verheißungsvollen Titel Detektiv Conan: Die Halloween-Braut feiert in diesem Jahr allerdings nicht nur das Franchise seine Silberhochzeit – auch die beiden Kommissare Miwako Sato und Wataru Takagi stehen vor dem Traualtar, um sich das Ja-Wort zu geben. In einer großangelegten Zeremonie, auf der natürlich auch unser kluges Köpfchen Conan samt Entourage nicht fehlen darf, kommt jedoch alles anders als gedacht. Vor den Augen unserer ProtagonistInnen ereignet sich plötzlich ein schweres Unglück und ein Zivilist wird in den Tod gerissen. Schnell wird klar: Das Attentat war keinesfalls reiner Zufall und scheint auf irgendeine Weise mit einem großangelegten Bombenangriff von vor drei Jahren zusammenzuhängen. Polizist und Doppelagent Rei Furuya, der seine ganz eigene Motivation hat diesen Fall zu lösen, gerät zu allem Überfluss in die Fänge des Bombenlegers und muss um sein Leben bangen.

Im Mittelpunkt der Handlung von Die Halloween Braut stehen nicht etwa wie üblich nur Conan, Ran und Co., sondern auch die Protagonisten aus dem Serien-Spinoff Wild Police Story. Das Produktionsteam hat den mittlerweile zu Fanlieblingen mutierten Sidekicks ganz bewusst mehr Screentime freigeräumt, um dem aufkommenden Hype rund um Rei Furuya gerecht zu werden. Mit Zero’s Tea Time hat der gewiefte Kellner nämlich vor nicht allzu langer Zeit sogar eine eigene, kleine Mangaauskopplung spendiert bekommen, die sich mindestens ebenso großer Beliebtheit erfreute.

Obwohl der Police Academy Arc in Japan bereits lange etabliert ist und in dortigen Gefilden große Kreise zieht, ist das Kapitel hierzulande bei weitem nicht so präsent. Doch selbst wenn ihr nur auf dem Stand der deutschen Anime-Synchronfassung seid und mit dem charmanten Undercover-Agenten noch nicht allzu viel anfangen könnt, müsst ihr den neusten Kinofilm nicht direkt abschreiben. Wie bereits in den bisherigen Filmauskopplungen kommt auch Die Halloween Braut gleich zu Beginn mit einem kurzen Recap daher, der die wichtigsten Geschehnisse aus dem Anime für euch zusammenfasst und ganz nebenbei einige relevante Charaktere vorstellt.

Damit dürfte es den meisten ZuschauerInnen ein leichtes sein, direkt in die Handlung des Films einzusteigen, ohne allzu viel Vorwissen mitzubringen. Aber Obacht: Komplette Serienneulinge könnten sich zu Anfang aufgrund der schieren Masse an Informationen, Charakteren und Namen erschlagen fühlen. Der ein oder andere Berührpunkt mit dem Franchise dürfte hier durchaus von Vorteil sein. Denn auch die Halloween Braut setzt wie viele Filme vor ihm erneut auf angenehm viel Fanservice. Mit Takagi und Sato wählt man gleich zum Start zwei Serienurgesteine, deren Beziehung sich bereits zu Beginn des Anime sukzessive entwickelte und hier nun einen neuen vermeintlichen Höhepunkt erreicht. Der größte Fokus liegt aber wohl auf Rei Furuya, der sich als frisches, neues Gesicht gleich über einen Platz im Rampenlicht freuen darf.

Um die Handlung aber überhaupt in einer Gesamtlaufzeit von gerade einmal 112 Minuten unterzubekommen, müssen natürlich auch einige Charaktere des Ensembles etwas zurücktreten. So gönnen sich Mori oder gar die Detektiv Boys eine wohlverdiente Auszeit und rücken erfreulicherweise in den Hintergrund. Das ist nicht nur herrlich erfrischend, sondern verleiht dem gelernten Konzept gleich einen wohltuenden, neuen Flavour.

 

Unsere Kritik zu Detektiv Conan: Die Halloween-Braut

Endlich wieder rätseln!

Apropo Neuerungen, diese dürften wohl mitunter auch das Werk von Susumu Mitsunaka sein. Mitsunaka ist erstmals als Regisseur an Bord und bringt eine angenehm erfrischende Note ins Spiel. Dass der Mann weiß wovon er spricht, bewies er bereits mit seiner Arbeit am Erfolgsanime Haikyu!!, den er hauptverantwortlich inszenierte.

Nachdem der 24. Conan-Film im letzten Jahr verstärkt auf Action setzte und nur wenig Anlass zum Knobeln bot, können sich Fans dieses Mal auch wieder auf einen hochkomplexen Kriminalfall freuen, der mit seinen endlosen Verstrickungen und zahllosen Wendungen ganz im Zeichen der klassischen Abenteuer steht. Statt auf spektakuläre Verfolgungsjagden und große Actionsequenzen zu setzen, fokussiert sich Die Halloween Braut auf eine durchdachte, wenn auch stark konstruierte Erzählung, die das Oberstübchen mal wieder ordentlich zum Qualmen bringt und zum Miträtseln einlädt. Über die gut zwei Stunden Spielzeit hinweg gibt der Film ein durchaus zügiges Tempo vor, das zwar keine großen Längen zulässt, dafür stellenweise aber zu rasch über manche Schlüsselsequenzen hinweggaloppiert und nur wenig emotionale Momente zulässt. Eine wirkliche Charakterentwicklung ist schon aufgrund der schieren Fülle an PortagonistInnen kaum möglich. So müssen wir schlussendlich leider auch auf ein großes, emotionales Finale verzichten.

Halloween-Flair? Wohl eher nicht!

Und ganz nebenbei, der 25. Film heißt natürlich nicht einfach grundlos Die Halloween Braut und so ist das Gruselfest Schauplatz für die in Tokyo stattfindende Hochzeit. Das Halloween-Thema wird überraschenderweise allerdings nur spärlich am Rande aufgegriffen und ist in vielen Szenerien sogar gar nicht zu erkennen. Hier hat sich das Team sicherlich einige schöne Möglichkeiten entgehen lassen, der Atmosphäre einen einzigartigen Touch zu verleihen. In seiner Gesamtheit hätte man zweifelsfrei deutlich mehr Bezug zur Gruselthematik schaffen können (und gemessen am Titel auch ‘müssen’) als nur über billig platzierte Dekoration am Bildschirmrand.

Auf technischer Seite kann der 25. Conan Film allerdings durchaus überzeugen. Viele der brachialen Sequenzen glänzen mit einer grandiosen Inszenierung, gekonnten Szeneriewechseln und spannenden Kamerafahrten. Besonders optisch lässt sich ein deutlicher Sprung zum 2021er Film “Die Scharlachrote Kugel” erkennen, der seiner Zeit noch mit altbacken CGI-Effekten auf sich aufmerksam machte. Letztere fügen sich im neusten Leinwandabenteuer wunderbar in die Gesamtoptik ein und werten den Film punktuell sogar auf. Immer wieder spielen die Filmemacher zudem mit Unschärfe und akzentuierten Outlines, die den Charakteren einen schönen künstlerischen Touch verpassen. Besonders hervorzuheben sind die zahllosen unterschiedlichen Settings, die mit viel Liebe zum Detail glänzen und dank dynamischer Hintergründe weit mehr sind als nur lieblose Kulissen.

Daran anknüpfend zeigt sich die deutsche Synchronisation einmal mehr von ihrer besten Seite und muss sich keineswegs vor dem Original verstecken. Tobias Müller in seiner Rolle als Conan macht wie üblich einen beeindruckenden Job, während Matti Klemm und Konrad Bösherz den Cast als Neuzugänge bereichern.

Detektiv Conan: Die Halloween-Braut läuft im Rahmen der KAZE Anime Night am 31. Mai 2022 in den deutschen Kinos. Um zu erfahren, ob der Film auch in eurem lokalen Kinos ausgestrahlt wird, informiert euch einfach bei eurem Betreiber vor Ort.

 

Detektiv Conan: Die Halloween-Braut

  • Originaltitel: jap. Meitantei Conan : Halloween no Hanayome
  • Laufzeit: ca. 112 Minuten
  • Kinostart: 31. Mai 2022
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Minami Takayama, Wakana Yamazaki, Toru Furuya

Trailer zu Detektiv Conan: Die Halloween-Braut

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”135332″ headline=”Fazit zu Detektiv Conan: Die Halloween-Braut” name=”Yvonne Engelhardt, Redakteurin”] Mit gewohnt viel Charme und Witz knobelt sich unser aller Lieblings-Grundschuldetektiv auch in Die Halloween Braut wieder durch einen herrlich komplexen Fall, der als Verlängerung zur Erfolgsserie natürlich mit ähnlichen Stärken und Schwächen aufwartet. Die Story versucht euch serientypisch über stark konstruierte Irrungen und Wirrungen aufs Glatteis zu führen, während einige hähnebüchene Konklusionen die losen Enden mit Mühe und Not zusammenfügen sollen. Wie üblich ist Conans neuster Kriminalfall aber dennoch spannend sowie intelligent geschrieben und lädt von Minute 1 zum Miträtseln ein – eben so, wie es Fans seit über 20 Jahren kennen und lieben gelernt haben.

Die Handschrift des neuen Regisseurs ist in großen Teilen des Films zudem deutlich spürbar und schafft nach dem eher mauen 24. Kinoabenteuer einen neuen Höhepunkt für das Franchise. Trotz des vollgepackten Casts wird sympathischen Neulingen wie Rei Furuya erfreulicherweise genügend Platz eingeräumt, während die Inszenierung und der hohe Detailgrad eines Kinofilms würdig sind/ ein gelungenes Gesamtbild schaffen. Einzig das Pacing hätte durchaus einmal einen Gang runterschalten und so den Charakteren sowie emotionalen Momenten mehr Freiraum bieten dürfen. Merkliche Längen oder langatmige Passagen entstehen dafür aber zu keiner Zeit.

Solltet ihr die Gelegenheit haben, schaut euch Die Halloween Braut in jedem Fall in seiner deutschen Synchronfassung an – die Sprachausgabe ist auf einem gewohnt hohen Niveau und kann mit massig prominenten SprecherInnen aufwarten.

[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Komplexes und mitunter hahnebüchenes Storykonstrukt, das zum Miträtseln einlädt
Charaktere rund um die Police Academy im Fokus
Gelungene deutsche Synchronisation mit altbekannten SprecherInnen
Spannende Inszenierung und gelungene technische Umsetzung
Halloween-Thema nur in Nuancen vorhanden
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