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Top of the Decks – Die besten Hearthstone Decks für den Juli 2020

Herzlich Willkommen zur zehnten Ausgabe “Top of the Decks – Die besten Hearthstone Decks”! In diesem umfangreichen Format möchten wir von NAT-Games die Hearthstone Puristen unter euch ansprechen und mit aktuellen Informationen rund um die Meta von Blizzards Sammelkartenspiel versorgen. Generell erwartet euch im Folgenden ein monatliches Update zur Meta-Landschaft im Standard Format, gefolgt von jeweils zwei kompetitiven Decklisten für jede der neun Klassen. Wir versuchen dabei jeden Monat einen guten Mix aus den besten und unterhaltsamsten Decks für euch herauszusuchen. Dafür machen wir uns zum einen die Daten von HSReplay zunutze, zum anderen durchforsten wir die Hearthstone Community auf der Suche nach Geheimtipps.

Back in the Game

Nach unserer kurzen Abwesenheit im Juni sind wir wieder zurück, um euch mit der monatlichen Dosis Hearthstone zu versorgen. Und siehe da, im Verlauf des sommerlichen Monats hat sich so einiges auf der kompetitiven Ladder von Blizzards digitalem Kartenspiel getan – zumindest, wenn man sich die einzelnen Decklisten im Detail anschaut. Auf den ersten Blick erscheint alles beim Alten: Die Klasse der Dämonen Jäger wurde zum gefühlt 20. Mal generft, ohne merklich abzurutschen, während alle verbliebenen Klassen versuchen, entweder Illidan zu kontern oder aber die etablierten Konter-Decks auszukontern. Doch der vermeintlich ewige Kreis des Ruinen der Scherbenwelt-Lebens beginnt allmählich an einigen Stellen zu bröckeln, denn einige Klassen des Hearthstone-Universums scheinen einen Weg zu finden, der nicht zwangsläufig auf die Dämonen Jäger der Ladder abgestimmt ist. Insgesamt wirkt die aktuelle Meta so ausbalanciert, wie seit dem Erwachen Illidans nicht mehr – gleich sechs Decklisten tummeln sich in unserer Best-Decks-Kategorie. Apropos Best-Decks-Kategorie: Wie gewohnt findet ihr neben diesen Zeilen unsere hauseigene Tier-Liste, die euch alle erwähnten Decks in hierarchischer Reihenfolge präsentiert – unterteilt in drei Hauptkategorien. Unter der Kategorie der Best Decks findet ihr die Crème de la Crème der aktuellen Meta, während ihr in der Kategorie Great Decks ihre heißesten Verfolger einsehen könnt. Den Schluss bilden die Off-Meta Decks, die den ein oder anderen Sieg versprechen und meist exotischer Natur sind, aber insgesamt unter dem Durchschnitt liegen. Neu, seit der Mai-Ausgabe von Top of the Decks, ist die Unter-dem-Radar-Kategorie, in der wir euch ein besonderes Off-Meta Deck präsentieren, welches trotz mangelnder Bekanntheit großes Potenzial besitzt, mit der Spitze mithalten zu können.

Hearthstone Felfire Festival

 

Tausend Mal generft, tausend Mal ist nichts passiert…

Mit Doppelschnitt wurde die nächste übermächtige Dämonen Jäger-Karte generft, ein Umstand der wie gewohnt zu einem initialen Einsturz der Illidan-Spielerzahlen geführt und einigen neuen, durchweg unterwältigenden Decklisten den Weg geebnet hatte. Allerdings stellte sich relativ schnell heraus, dass dieser Nerf nur bedingt als solcher bezeichnet werden kann. Mittlerweile ist sich die Hearthstone-Community einig, dass man eher von einer Änderung sprechen muss, denn diese neue Version von Doppelschnitt hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Zwar kostet die Karte jetzt 1 Mana statt ehemals 0, allerdings bekommt ihr dafür mehr Schadenspunkte, sprich mehr Reichweite in späteren Spielzügen. Somit müssen sich besonders Tempo-Dämonen Jäger in den ersten Zügen von einigen ihrer stärksten Spielzüge verabschieden – zum Beispiel Satryaufseher + Doppelschnitt oder diverse Altruis-Kombinationmen – allerdings steigt dafür der maximale Schadens-Output im Verlauf einer Partie und deckt eine der größeren “Schwächen” des Archetypen ab. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind: Das Early-Game des Tempo-Dämonen Jägers bleibt auch ohne 0 Mana-Doppelschnitt überdurchschnittlich stark. Ihr könnt euch also vielleicht schon denken, wo die Dämonen Jäger-Klasse nach diesem erneuten Nerf steht: An der Spitze. Anstelle eines Downgrades bekam Illidan ein Sidegrade spendiert, sodass die neueste Klasse des Hearthstone-Universums weiterhin jede Beliebtheits- und Erfolgs-Skala sprengt. Der Tempo-Dämonen Jäger hat in seiner leicht veränderten Form, alle neuen Ansätze der Klasse verdrängt und stellt, zur größten Freude aller Beteiligten, nach wie vor das mächtigste Deck der aktuellen Meta dar.

Entsprechend der Abhängigkeitsbeziehung zwischen Garrosh und Illidan, gingen auch die Spielerzahlen des besten Krieger-Decks nach den erneuten Dämonen Jäger-Nerfs zurück. Der Bomben-Kontroll-Krieger verlor seinen hart erkämpften Platz als bestes Krieger-Deck und musste diesen Stab an den Tempo-Krieger zurückgeben, da sich dieser Archetyp auch ohne Dämonen Jäger-Flut behaupten konnte. Und auch nach dem erneuten Aufstieg Illidans scheint sich an dieser Konstellation nichts zu ändern. Durch das Doppelschnitt-Sidegrade ist das Tempo-Dämonen Jäger Match-Up für den Kontroll-Krieger nicht länger so klar favorisiert wie zuvor und ohne diesen klaren Vorteil schafft es die langsame Deckliste nicht den flotteren Tempo-Krieger auszustechen. Und wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, nicht wahr? Ganz in diesem Sinne, feiert der Piraten-Krieger seine Renaissance und konnte sich schnell als deutlich simplere, aber nur wenig ineffektivere, Alternative zum Tempo-Krieger etablieren. Zwar kann dieser Archetyp eine Partie nicht im Entferntesten so gut kontrollieren wie die Tempo-Variante, dafür könnt ihr euch aber mit aufgewerteten Waffen und der namensgebenden Piraten-Armee einfachere Tempo-Vorteile sichern, als im Vergleich zu komplizierten Wagemutige Kapitänin-Kombinationen.

 

Raum für neue Ideen

Malfurion konnte nach dem Doppelschnitt-Sidegrade durchatmen und sich neu positionieren, da keiner der Archetypen der Druiden-Klasse unter der erdrückenden Schreckensherrschaft Illidans einen nennenswerten Platz in der Meta von Hearthstone finden konnten. Und obwohl der Tempo-Dämonen Jäger auch nach dem erneuten Nerf weiterhin an der Spitze der Nahrungskette thront, verhilft das leicht verschlechterte frühe Aufbauspiel von Illidan, insbesondere langsamen Startern wie dem Zauber-Druiden, zu neuen Möglichkeiten. Abseits der verhassten Dämonen Jäger-Begegnung kann sich die neueste Spielidee der Ruinen der Scherbenwelt-Erweiterung gegen alle anderen Klassen behaupten, sodass die unterschiedlichen Varianten des Archetypen verdient zu den besten Decks dieser Meta zählen. Intern herrscht aktuell allerdings noch Uneinigkeit darüber, welche Version des Zauber-Druiden die Beste ist. Die Drachen-Liste punktet mit einem verbesserten Match-Up gegen Krieger, während die reine Zauber-Liste insgesamt gesehen ausgewogenere Gewinnraten einfahren kann. Abseits dessen hat es kein weiterer Archetyp der Druiden-Klasse geschafft sich hervorzutun. Quest- und Malygos-Druiden sind zu einer wenig erfolgreichen Seltenheit verkommen.

Zugegeben man kann im Falle der Jäger-Klasse wohl kaum von wirklich “neuen” Ideen sprechen. In der kurzen Abwesenheit der Dämonen Jäger kehrten die Highlander- und Drachen-Jäger in größerer Anzahl auf die Ladder zurück, zwei Decks die man mittlerweile getrost als Klassiker von Rexxar bezeichnen kann. Auch diese beiden Archetypen profitieren maßgeblich von dem neuen, beinahe irdischen, Early-Game der geschwächten Tempo-Dämonen Jäger und können in Sachen Tempo verlässlicher mithalten. Allerdings stellt sich aktuell noch die Frage, wie gut Highlander – und Drachen-Jäger mit einer erneuten Flut umorientierter Tempo-Dämonen Jäger umgehen können. Wenn ihr uns fragt, so sehen wir im Highlander-Jäger die deutlich beständigere Option für die kommenden Wochen. Zwar wird dieser Archetyp weiterhin seine Schwierigkeiten mit Dämonen Jägern haben, allerdings behält er dafür absolut ausgewogene Chancen gegen den Rest des Rennfeldes.

 

Ungeklärte Fragen

Galakrond-Verstohlenheit- oder Galakrond-Geheimnis-Schurke? Mit dieser Frage quält sich Valeera bereits seit geraumer Zeit, vollkommen ungerührt von etwaigen Nerfs oder Updates am Branchen-Primus Illidan. Beide Varianten bieten minimale Vorteile in einer Handvoll unterschiedlicher Begegnungen, allerdings sind die Vorteile so klein, dass es unmöglich erscheint einen nennenswerten Unterschied in der Leistung festzustellen. Laut den reinen Daten von HSReplay gewinnt die Geheimnis-Liste den direkten Vergleich um ein Haar, also sollte der Fall abgeschlossen sein, oder? Nicht ganz. Schließlich zählt derzeit in Hearthstone nur ein einziges Match-Up: Das Match-Up gegen die Klasse der Dämonen Jäger. Und hier kann die Verstohlenheit-Version des Galakrond-Schurken entscheidend punkten. Durch diesen Umstand lässt sich auch der vermeintliche Gewinn der Geheimnis-Variante erklären. Da kurz nach dem Doppelschnitt-Sidegrade die Spielerzahlen des Tempo-Dämonenjägers einbrachen, “verschlechterte” sich die gesamte Gewinnrate des Galakrond-Verstohlenheit-Schurken, während sich die des Galakrond-Geheimnis-Schurken “verbesserte”. Wir denken also, dass sich die verstohlene Deckliste in den kommenden Wochen durchsetzen wird, sobald die Anzahl der Dämonen Jäger wieder zunimmt. Bis dahin sparen wir uns allerdings die Haarspalterei und fassen beide Versionen in einem Archetypen zusammen.

Die Priester-Klasse vermisst derweil ihre beste Begegnung. Und wer hätte es gedacht, natürlich liegt auch das am Doppelschnitt-Sidegrade, welches wie oben bereits erwähnt die Anzahl der Tempo-Krieger verringerte. Welche Aufgabe hat das Konter-Deck eines Konter-Decks, wenn das zu konternde Deck weniger gespielt wird? Richtig, keine. Zugegeben, wir übertreiben an dieser Stelle etwas, denn immerhin schlägt sich der Galakrond-Priester auch gegen andere Klassen und Decklisten wacker. Nur reicht “wacker” in Tagen der Superlativen einfach nicht mehr aus, um sich an der Spitze der Nahrungskette zu behaupten. Verzweifelte Versuche den Archetypen mit Irre Raketenschützin zu einer alternativen Gewinnmöglichkeit zu verhelfen schlugen fulminant fehl. Somit wirkt Anduin in der aktuellen Meta der Abhängigkeitsbeziehungen verloren. Einzig die favorisierte Begegnung gegen die unterschiedlichen Zauber-Druiden hält den Galakrond-Priester momentan über Wasser.

 

Heimliche Sieger

Illidan muss sich neu sammeln, Garrosh und die Liga der Konter-Decks bangen um ihre Daseinsberechtigung, Valeera und Malfurion suchen nach dem Optimum ihrer Decklisten und Jaina? Jaina bleibt während all dieser Veränderungen ihrem etablierten Highlander-Archetypen in unveränderter Form treu und sichert sich so unspektakulär einen Platz an der aktuellen Spitze der Meta. Zwar kommt der erneute Aufstieg des Klassen-Nemesis Rexxar nur wenig gelegen, allerdings reicht der Highlander-Jägern allein nicht aus, um die Magier-Klasse ernsthaft zu bedrohen. Insbesondere die vielen Anti-Illidan-Karten wie Rostmühlenläufer, Übermütiger Orc und Gefangener Beobachter helfen im Kampf gegen neue Aggro-Decks wie dem Murloc-Paladin, während das bärenstarke Late-Game des Archetypen alle anderen Begegnungen dominieren kann. Selbst wenn die Dämonen Jäger wieder in größeren Mengen auf den Plan treten sollten, machen wir uns keine Sorgen um Jaina, da das Doppelschnitt-Sidegrade der Magier-Klasse eher nützt als schadet. Somit kann sich der Highlander-Magier still und heimlich einen Platz an der Spitze sichern und dürfte diesen auch nicht so schnell abtreten.

Gul’dan konnte sich im Verlauf der jüngsten Änderungen ebenfalls zurücklehnen. Der prominenteste Archetyp der Klasse der Quest-Hexenmeister, ist bereits seit mehreren Wochen optimiert und lange nicht mehr das enttäuschende Meme-Deck vergangener Erweiterungen. Enorme Lebensressourcen, dank der Kombination aus Dämonen wahrnehmen + Brutmutter der Aranasi oder Konstrukteur der Mo’arg + Netheratem, treffen auf diverse mögliche Malygos-Szenarien die euch zum Sieg führen können. Zugegeben aufgrund des hohen Zufallsfaktors zählt der Quest-Hexenmeister nicht zu den absoluten Hochkarätern der aktuellen Meta, aber in Sachen Spielspaß gibt es unserer Meinung nach kein besseres Deck. Insbesondere das Verschwinden der Bomben-Kontroll-Krieger kommt dem Archetypen sehr gelegen. Abseits dessen scheinen sich allerdings keine neuen Optionen für die Klasse der Hexenmeister aufzutun. Weder Galakrond- noch Zoo-Hexenmeister wirken wettbewerbsfähig, abgesehen natürlich von den obligatorischen Legend-Climbs diverser Profi-Spieler.

 

Anhaltende Durststrecke

Kommen wir zu den altbekannten Sorgenkindern von Hearthstone. Sowohl Uther als auch Thrall warten sehnsüchtig auf die nächste Erweiterung, da beiden Klassen weiterhin nur wenig einfällt. Allerdings muss man an dieser Stelle mit zweierlei Maß messen, denn die Paladin-Klasse schlägt sich nach dem Doppelschnitt-Sidegrade zumindest in der Theorie deutlich besser. Besonders der Archetyp des Murloc-Paladins hat sich über die kurze Abwesenheit der Tempo-Dämonen Jäger gefreut und avancierte schnell zum nächstbesten Aggro-Deck. Laut den Daten von HSReplay gehört die Deckliste zu den Besten des Spiels, jedoch fällt es uns schwer dem uneingeschränkt zuzustimmen. Natürlich kann Uthers Murloc-Armee brillieren, aber nur dann, wenn man dem Murloc-Paladin den Raum dafür gibt. Ohne verfügbare Murlocs auf dem Spielbrett, sind viele der diversen Buff-Karten nahezu nutzlos, sodass Begegnungen gegen Tempo-Krieger und -Dämonen Jäger schnell zur Sisyphusarbeit werden können. Sobald diese beiden Decklisten wieder häufiger auf der Ladder anzutreffen sind, wird die Erfolgsgeschichte des Murloc-Paladin höchstwahrscheinlich zeitig beendet sein. Parallel dazu wurde auch weiter an einer schlagkräftigen Variante des Pure-Paladins gebastelt und das sogar mit nennenswertem Erfolg. Für den Sprung an die Spitze der aktuellen Meta reicht es aber auch für diesen Archetypen noch lange nicht. Unserer Meinung nach gibt es mit dem momentanen Karten-Arsenal der Paladin-Klasse keine Möglichkeit diesen Sprung zu schaffen. Warum das so ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Ähnliches gilt für die Schamanen-Klasse, auch wenn sich die Situation für Thrall sogar noch kritischer gestaltet. Der “beste” Archetyp der Klasse, der Totem-Schamane, ist von ähnlichen Problemen wie der Murloc-Paladin geplagt, wobei es dem Totem-Deck sogar noch viel schwerer fällt sich auf dem Spielbrett festzuzecken. Andere Spielideen sucht Thrall währenddessen vergebens. Auch hier sehen wir ein fundamentales Problem bei den generellen Karten-Ressourcen der Klasse, auf welches wir im Folgenden genauer eingehen werden.

HSReplay Daten Juli

 

Top of the Decks: Die Klassen

 

Dämonen Jäger

Illidan lässt sich nicht unterkriegen und schreibt weiter Hearthstone-Geschichte. Vier individuelle Nerf-Updates, die einzig und allein auf die Klasse der Dämonen Jäger zielten, haben es nicht geschafft die neueste Klasse des digitalen Kartenspiels vom Thron zu stoßen. Doch nicht nur das, Illidan musste sich noch nicht einmal einen neuen Archetypen einfallen lassen – der Tempo-Dämonen Jäger ist und bleibt das beste Deck der aktuellen Meta. Wie anfangs bereits erwähnt, hat sich der jüngste Nerf an der Karte Doppelschnitt eher als Sidegrade entpuppt und die Gewinnraten der übermächtigen Deckliste lediglich verschoben. Die frühen Spielzüge des Tempo-Dämonen Jägers sind etwas schwächer geworden, da mächtige Doppelschnitt-Kombinationen nicht länger möglich sind, dafür gewinnt das Deck jetzt vermehrt gegen langsamere Decks. Darüber hinaus konnte sich der flexible Archetyp wieder einmal anpassen und hat einen neuen Weg gefunden, dem geschwächten Early-Game zu altem Glanz zu verhelfen, jeweils zwei Kopien der Karten Amaniberserker und Schutzausrüster sei Dank. Ja, ihr habt richtig gelesen – Amaniberserker haben einen Platz im momentan besten Deck von Hearthstone gefunden! Durch diese Innovation, die erstmals im chinesischen E-Sport aufgetaucht ist, vergesst ihr schnell, dass es jemals einen 0-Mana Doppelschnitt gegeben hat. Das Zusammenspiel aus Amaniberserker, Gutgelaunte Gefährtin, Mutierter Muskelprotz und Schutzausrüster scheint nahezu perfekt und verschafft dem rasanten Archetypen erstklassige Spielzüge zu Beginn einer Partie – Spielzüge, auf die nur die wenigsten Kontrahenten eine schnelle Antwort finden. Somit ist der berüchtigte Schneeball-Effekt des Tempo-Dämonen Jägers so gefährlich wie eh und je und der Erfolg des Archetypen gesichert. Unserer Meinung nach kann nur noch die neue Erweiterung etwas an dieser Situation ändern. Es bleibt also dabei: Wenn es euch nur ums gewinnen geht, ist Illidan euer Freund. Es könnte bloß sein, dass anschließend kein Anderer noch mit euch befreundet sein möchte – der Fluch der Gewinnertypen.

Tempo-Dämonen Jäger

 

Schamane

Thrall ist hingegen wahrlich nicht vom Fluch der Gewinnertypen geplagt. Die zahlreichen Nerfs der vergangenen Erweiterung und die insgesamt schwachen Karten der Ruinen der Scherbenwelt halten die Schamanen-Klasse weiterhin zurück und lassen keinen Raum für Innovationen. Sämtliche Archetypen der Klasse bieten interessante Ansätze, lassen allerdings Verlässlichkeit und Leistung vermissen. Nehmen wir den Totem-Schamanen als Beispiel: Totemreflexion kann jedes eurer Totems, vorzugsweise natürlich ein Manafluttotem oder Ü.B.E.L.-Totem, zu einer Unannehmlichkeit für euren Gegner werden lassen und den für ein Aggro-Deck so elementaren Schneeball ins Rollen bringen. Allerdings muss dafür eines dieser speziellen Totems die frühen Spielzüge überleben, eine Bedingung auf die der Totem-Schamane keinen Einfluss hat. Und genau hier liegt die gigantische Schwäche des Schamanen-Decks. Ein Tempo-Dämonen Jäger ergreift Zug um Zug die Initiative, setzt den Gegner unter Druck und muss NIE darauf hoffen, dass eine seiner Kreaturen bis zum nächsten Spielzug durchhält. Schamanen-Karten setzen zu stark auf Synergien mit bereits ausgespielten Kreaturen. Natürlich könnt ihr auch innerhalb eines Zuges ein Ü.B.E.L.-Totem zusammen mit Totemreflexion spielen. Allerdings benötigt ihr dafür fünf Manakristalle, die ihr nicht haben werdet, weil ihr zu diesem Zeitpunkt schon lange verloren habt und ihr ergreift, selbst wenn ihr noch leben solltet, keine nennenswerte Initiative mit einem solchen Zug. Ist der Totem-Schamane unspielbar? Nein, laut den Daten von HSReplay fährt der Archetyp sogar positive Gewinnraten ein. Ist der Totem-Schamane jedoch zu empfehlen? Unserer Meinung nach nicht. In Zeiten von Aggro-Decks wie Tempo-Dämonen Jäger und -Krieger, findet eine Deckliste dieser Art keinen erwähnenswerten Platz. Somit könnt ihr die aggressive Seite der Schamanen-Medaille schon einmal getrost abhaken.

Totem-Schamane

Die kontrollierende Seite der Schamanen-Medaille hat derweil ihre eigenen Probleme. Am Beispiel des Highlander-Schamanen wird deutlich, dass Thrall auch hier große Defizite aufweist. Denn im Gegensatz zu anderen Vertretern dieser Spielart, wie Priester, Krieger oder Magier, fehlt es den Schamanen sowohl an überwältigender Ressourcen-Generation als auch an Möglichkeiten ein Spiel aus eigenen Kraft zu gewinnen. Zwar bietet die Klasse eine Reihe erstklassiger Kontroll-Werkzeuge wie Murlocplage, Hagathas Plan, Verhexung und Co., dafür hat Thrall nach diesen Zügen nichts in der Hand um die Initiative zu ergreifen. Die Heldenfähigkeit von Galakrond, der Sturm ist im späten Verlauf einer Partie ein Tropfen auf den heißen Stein und Lady Vashj ist eine schlechte Version von Schädel des Gul’dan oder dem Kampfschrei von Galakrond, der Alptraum. Im Endeffekt muss sich der Highlander-Schamane in Sachen proaktive Züge allein auf Zephrys und Drachenkönigin Alexstrasza verlassen. Das kann funktionieren, reicht aber im Vergleich zu anderen Kontroll-Decks einfach nicht aus. Die momentane Meta hat keinen Platz für eine Deckliste, die den Gegner durch Fatigue bezwingen möchte. Kommen wir also zu unserem Fazit: Bis zur nächsten Erweiterung sehen wir kein Licht am Ende des Tunnels für die Schamanen von Hearthstone.

Highlander-Schamane

 

Paladin

Uther hat es in den vergangenen Wochen geschafft sich in die Meta von Hearthstone zurückzukämpfen, auch wenn der prominenteste Archetyp der Klasse gravierende Schwächen aufweist. Der Murloc-Paladin beherrscht das Schneeball-Prinzip eines Aggro-Decks besser als jedes andere Aggro-Deck im Spiel – wenn denn die namensgebenden Murlocs auf dem Spielbrett überleben. Richtig, der Murloc-Paladin hat ähnliche Probleme wie der Totem-Archetyp der Schamanen-Klasse. Überleben die ersten Murlocs die frühen Spielzüge, können sie dank Karten wie Tiefenlichtseher, Schuppenfürst oder Teufelsflossennavigator zu wahren Monstern heranwachsen, für die es irgendwann keine passende Antwort mehr gibt. Überleben die ersten Murlocs die frühen Spielzüge nicht, verkommen Karten wie Tiefenlichtseher, Schuppenfürst oder Teufelsflossennavigator zu toten Karten in eurer Hand. Hinzu kommt, dass dem Murloc-Paladin eine Qualität fehlt, die den Tempo-Dämonen Jäger so gefährlich macht: Eine Möglichkeit die Partie ohne Kreaturen von der Hand aus zu entscheiden. Ohne MetamorphoseKriegsgelven von AzzinothKayn Sonnenzorn und Co. nutzt all der erbrachte Schaden am Kontrahenten nur wenig, wenn eure Murlocarmee erst einmal vom Spielbrett gefegt wurde. Zwar versuchen die jüngsten Versionen des Archetypen, diese Lücke mit der Kombination aus Echtsilberchampion und Schatzplünderin zu schließen, an das Niveau von Illidan reicht das aber bei Weitem nicht heran. Das alles soll nicht heißen, dass der Murloc-Paladin ein schlechtes Deck ist. Wir wollen euch nur verdeutlichen, warum der fischige Archetyp der Paladine dem Tempo-Dämonen Jäger unterlegen ist. Denn leider hat Illidan nach seiner Veröffentlichung einen neuen Standard für Aggro-Decks festgelegt, mit dem sich jetzt auch die alten Klassen messen müssen.

Murloc-Paladin

Doch warum sich mit einer Übermacht im Aggro-Geschäft messen, wenn man auch einen anderen Weg wählen kann? Uther versucht sich an dieser Alternative mit dem Pure-Paladin und setzt auf die ehemals größte Stärke der Klasse: Midrange-Decks. Der Pure-Archetyp bahnt sich bereits seit der Erwachen der Drachen-Erweiterung an, jedoch fehlte es den Decklisten bislang einfach an genügend guten Paladin-Karten, um ein Deck aus 30 Karten zu vervollständigen. Seit dem Erscheinen der Buchband-Karten keimte neue Hoffnung in der kleinen Fangemeinde der neuen Deckidee auf, doch auch diese vielversprechenden Karten konnten die großen Lücken nicht schließen, selbst nach der Verbesserung von Buchband der Gerechtigkeit. Der Buff an Gehilfin der Aldor scheint den Knoten allerdings so langsam zum Platzen zu bringen. Zwar sehen wir den Pure-Paladin in den letzten Wochen der Ruinen der Scherbenwelt-Meta nicht an der Spitze der Nahrungskette, im Verlauf der nächsten Erweiterung könnte es aber durchaus dazu kommen. Immerhin kann die Deckliste schon jetzt dank Karten wie Lady Liadrin, Lichtgeschmiedeter Zelot oder Buchband der Hoffnung beachtlich austeilen. Alles was noch fehlt, sind zwei bis drei neue Karten, um einige der schlechteren Karten der aktuellen Listen zu ersetzen.

Pure-Paladin

 

Priester

Anduin gehört zu einem der größten Leidtragenden des Doppelschnitt-Sidegrades, welches das ohnehin schon knappe Match-Up gegen Illidan dramatisch verschlechtert hat. Hinzu kam noch, dass die generell schon wenig vertretenen Tempo-Krieger, kurz nach dem Sidegrade noch weiter ausdünnten und dem Galakrond-Priester die liebste Begegnung wegnahmen. Zwar hat sich mittlerweile die Situation für Anduin wieder etwas normalisiert, wirklich erholt hat sich die Klasse von den Veränderungen auf der Ladder allerdings nicht. Die schwierigere Dämonen Jäger-Begegnung ist geblieben, Tempo-Krieger sind weiterhin recht selten und alte Bekannte wie Highlander-Jäger und Co. machen es dem Galakrond-Priester etwas schwerer. Raum für Anpassungen bietet der Archetyp dabei nur wenig, denn die optimale Deckliste wurde schon vor Wochen gefunden und für Innovationen ist darin kein Platz. Zahlreiche Kontroll-Werkzeuge und nahezu unbegrenzte Ressourcen dank Galakrond, der Unsägliche machen die Deckliste nach wie vor zum besten “reinen” Kontroll-Deck der momentanen Meta, allerdings zählt dieser Titel in diesen Tagen nicht mehr so viel.

Galakrond-Priester

Wie wäre es dann mit dem Titel “bestes Tempo-Deck im Spiel”? Zugegeben, der Tempo-Priester qualifiziert sich nicht im entferntesten für diese Auszeichnung. Allerdings sollte man diesen ungewohnten Priester-Ansatz nicht unterschätzen. Redditor u/Hyugarr innovierte diesen Ansatz bereits vor mehreren Wochen und machte mit einem beachtlichen Legend-Climb Werbung für diese Deckidee. Wochen und einige Updates später hat sich ein weiteres Mitglied der Community an dem Archetypen versucht und erneut den Rang einer Legende erklommen, was für uns ausreicht, um euch den Tempo-Priester einmal näherzubringen. Der Spielplan des jungen Archetypen ist dabei ziemlich simpel: Spielt eine Kreatur, vorzugsweise Dunkelweberin der Sethekk oder Übermütiger Orc und bufft diese Kreatur mit allem was euer Deck hergibt. Gelingt euch dieser Plan verschaffen euch Karten wie Seelenbegleiter oder diverse Vargoth/ Amet+Gespaltene Psyche-Kombinationen potenziell spielentscheidende Züge. Wie bei jedem Off-Meta-Deck profitiert ihr beim Tempo-Priester von der Tatsache, dass sich all eure Kontrahenten auf einen Galakrond-Priester einstellen und höchstwahrscheinlich sehr teure und mächtige Karten in der Hand behalten. Somit steigen eure Chancen maßgeblich, dass der elementare Spielplan des Archetypen in den ersten Zügen einer Partie aufgeht.

Tempo-Priester

 

Schurke

Valeera musste sich in den vergangenen Wochen mit einer schwierigen Frage auseinandersetzen: Galakrond-Schurke mit Geheimnis- oder Verstohlenheit-Paket? Wie oben bereits erwähnt schlägt sich der Galakrond-Verstohlenheit-Schurke unserer Meinung nach besser in der aktuellen Meta von Hearthstone, sodass wir uns im Folgenden auf diese Variante des Archetypen konzentrieren. Diese Version des altbekannten Galakrond-Decks punktet mit einer besseren Dämonen Jäger-Begegnung, ohne dabei nennenswerte Abstriche in anderen Match-Ups hinnehmen zu müssen. Durch den Fokus auf das Verstohlenheit-Paket verschlechtert sich zwar das Late-Game-Potenzial des Archetypen, dafür gewinnt ihr aber an überlebenswichtigem Tempo in den frühen Phasen einer Partie. Die treibende Kraft für diese Entscheidung ist die Karte Weise der Grauherzen. Es dürfte euch vielleicht wundern, dass ausgerechnet ein Deck mit ohnehin schon vielen Optionen Karten zu ziehen eine Weitere benötigt, doch anders als der Kampfschrei von Galakrond, der Alptraum oder dem Zauber von Meisterdieb Togwaggle, liefert euch Weise der Grauherzen viel früher die Möglichkeit durch euer Deck zu rasen. Und dank der zahlreichen Karten auf eurer Hand, die im Schnitt nur sehr wenig kosten, erstrahlt auch ein alter Bekannter der Schurken-Klasse in neuem Licht: Rastloser Abenteurer. Neben Edwin erhaltet ihr mit zwei Kopien dieser Karte spielentscheidende Kreaturen auf die Hand, die ihre Aufgabe schon sehr früh erfüllen können. Selbst das vermeintlich schlechtere Late-Game dieses Galakrond-Schurken kann jederzeit durch Lakaien gerettet werden. Mit ein wenig Glück erhaltet ihr eine Drachenkönigin Alexstrasza auf die Hand oder plustert euer Deck mit einem geschenkten Togwaggels Plan auf. Durch diese zufällige Komponente bleibt dem Galakrond-Schurken momentan noch der Sprung in die Kategorie Best Decks verwehrt, allerdings ermöglicht euch diese Komponente nahezu jede Begegnung zu gewinnen.

Galakrond-Schurke

 

Druiden

Nicht nur Valeera muss sich zwischen zwei Varianten eines gleichen Archetyps entscheiden, auch Malfurion hat mit diesem Thema zu kämpfen. Nach dem Doppelschnitt-Sidegrade konnte sich der Zauber-Druide neu entfalten und einen Spitzenplatz in der Nahrungskette erobern. Grund dafür war und ist, dass sich die schlechteste Begegnung gegen Illidan leicht verbessert hat. Gegen fast alle anderen Klassen von Hearthstone kann der Zauber-Druide nämlich glänzen. Diese Errungenschaft gelang der Klasse mit mehreren Innovationen. Anders als in ursprünglichen Listen dieses Archetypen wurde Kael’thas links liegen gelassen, um Platz für günstigere und flexiblere Zaubersprüche zu machen. Diese helfen nicht nur in den weiterhin schwachen ersten Zügen, sie ermöglichen auch den erstklassigen Einsatz von Exotenhändlerin. Dank diesem neuen Ansatz können beide Versionen des Zauber-Druiden eine gefährliche Kreaturen-Welle nach der anderen lostreten, solange, bis dem Gegenüber keine Antwort mehr einfällt. Wir halten den reinen Zauber-Druiden für die bessere Option, da sich diese Version die Karte Glückspilze verlässlicher zu Nutze machen kann. Darüber hinaus liefert Wildes Brüllen erstklassige Lethal-Möglichkeiten, sollte eine eurer zahlreichen Kreaturen-Armeen stehen bleiben. Einziges Manko an dieser Deckliste ist das schwächere Match-Up gegen Krieger, die die generell kleinen Kreaturen mit ihren Wagemutige Kapitänin-Zügen gut in den Griff kriegen können. Wenn sich also auf eurem momentanen Rang besonders viele Tempo-Krieger tummeln, solltet ihr zum Drachen-Zauber-Druiden greifen.

Zauber-Druide

Die Drachen-Variante des Archetypen verlässt sich, ihrem Namen entsprechend, auf deutlich mehr Drachen-Karten. Damit kann sich die Deckliste den Vorteil vom Traumatem sichern und insgesamt größere und schwerer zu entfernende Kreaturen auf das Feld schicken. Der Haken daran ist allerdings, dass in dem Deck gerade einmal vier bis fünf Drachen Platz finden wodurch eine Aktivierung von Traumatem nur bedingt möglich ist, ihr euch aber gleichzeitig die Option nehmt Glückspilze zu spielen. Dafür geben euch die wenigen Drachen, allen voran Smaragdgrüner Forscher, neue potenzielle Bedrohungen auf die Hand, die insbesondere Tempo-Krieger in den Wahnsinn treiben können. Man stelle sich nur einmal vor: Nach der ersten Ysera folgt noch eine Zweite – ein Szenario welches erstaunlich verlässlich auftritt. Wie bereits erwähnt bezahlt ihr mit insgesamt unbeständigeren Match-Ups für die verbesserte Krieger-Begegnung. Dieser Preis muss euch stets bewusst sein, bevor ihr euch für den Drachen-Zauber-Druiden entscheidet.

Drachen-Zauber-Druide

 

Jäger

Rexxar hatte im Verlauf des Junis mit der anhaltenden Flut der Dämonen Jäger zu kämpfen und war dementsprechend natürlich erfreut als das Doppelschnitt-Sidegrade online ging. Infolge der Veränderungen konnte sich der gute alte Highlander-Jäger erneut hervortun, ohne dabei von der bekannten Formel abweichen zu müssen. Die Gründe für den Erfolg dieses Archetypen sind dabei unverändert: Die Drachen-Karten Ätzender AtemSturmhammer und Co. bleiben erstklassig, Gefangene Todesklaue stellt nach wie vor einen gefährlichen Spielzug im frühen Verlauf einer Partie dar und das exzellente Zusammenspiel aus Zixor, Herabstoßender Greif und Natürliche Improvisation bleibt bestehen. Somit können wir uns an dieser Stelle nur wiederholen: Der Highlander-Jäger ist das wohl optimierteste und ausbalancierteste Deck der gesamten Meta, auch wenn bei dem ein oder anderen mittlerweile Ermüdungserscheinungen auftreten dürften. Tatsächlich sind wir sehr gespannt wie es in der kommenden Erweiterung mit der Jäger-Klasse weiter gehen wird, denn abseits des Evergreen Highlander-Jäger, hat sich schon lange kein wirklich neuer Archetyp der Klasse hervortun können.

Highlander-Jäger

Und wo wir gerade schon von bekannten Archetypen der Jäger-Klasse sprechen. Auch der Drachen-Jäger hat sich nach dem Doppelschnitt-Sidegrade zurück in die Meta gekämpft. Der Grund dafür sollte auf der Hand liegen: Ein schlechteres Early-Game der Dämonen Jäger ermöglicht es anderen Aggro-Decks mitzuspielen. Leider sehen wir aufgrund der erneuten Anpassung / Optimierung von Illidan nur wenig Hoffnung, dass sich der Drachen-Jäger in den kommenden Wochen über Wasser halten kann. Bis sich die neue Tempo-Dämonen Jäger-Version allerdings flächendeckend ausgebreitet hat, könnt ihr noch den ein oder anderen Sieg mit dem Drachen-Jäger einfahren.

Drachen-Jäger

 

Krieger

Nach dem kurzen Aufblühen eines Bomben-Kontroll-Archetypen ist im Lager der Krieger wieder Ordnung eingekehrt. Der Tempo-Krieger hat das Heft wieder in die Hand genommen und brilliert als bestes Illidan-Konter-Deck von Hearthstone. Wagemutige Kapitänin+Rüstungsschmiedin bleibt das absolute Horrorszenario für jeden mordlustigen Dämonen Jäger, während die zahlreichen Kombo-Möglichkeiten des Tempo-Kriegers andere Begegnungen entscheiden können. Die Wagemutige Kapitänin ist für Garrosh der Fels in der Brandung und eröffnet sämtliche Spielzüge des komplizierten Archetypen. Mit Elitesoldat der Kor’kron, Grommash und / oder Blutschwursöldnerin lassen sich Szenarien erstellen, die zu einem OTK führen können. Siedeblutschläger wird mit jeder Aktivierung der Kapitänin günstiger und das Waffenarsenal aus Schocklanze und Ankarrr sorgt für die nötigen Ressourcen, um das Ganze erst zu ermöglichen. Allerdings bleibt auch der enorme Schwierigkeitsgrad der Deckliste bestehen, der nach wie vor für die geringen Spielerzahlen auf der Ladder sorgt und unser vergleichsweise niedriges Ranking des Decks begründet. Ohne ausreichende Vorerfahrung, absolute Konzentration und Kenntnis eurer Lage und eures Match-Ups, kann sich der Tempo-Krieger überraschend unterwältigend anfühlen. Aber schaut doch einfach mal auf Twitch einem der Hearthstone-Profis beim Spielen dieser Deckliste zu. Ihr werdet feststellen, dass es in den richtigen Händen nahezu keine Begegnung gibt, die der Tempo-Krieger nicht gewinnen kann.

Tempo-Krieger

Aber es gibt auch einen einfacheren und ähnlich erfolgreichen Weg für Garrosh-Fans. Nach dem Doppelschnitt-Sidegrade feierte ein Hearthstone-Deck sein Comeback, welches bei den älteren Hasen des Spiels, alle Alarmglocken läuten ließ. Der Piraten-Krieger ist zurück! Dieser Archetyp hatte sich bereits nach dem Erscheinen der Karte Ankarrr kurz blicken lassen, war allerdings nach dem Nerf an der Waffe wieder von der Bildfläche verschwunden. Das kurze Straucheln der Dämonen Jäger weckte neues Interesse an dieser Deckliste, die insbesondere durch die Ruinen der Scherbenwelt-Karte Korsarenbeute neuen Aufschwung erhalten hat. Wenn ihr das Glück habt und gerade Ankarrr mit dieser Karte zieht, hat sich der Nerf an der mächtigen Waffe quasi erledigt Ein Fakt der beinahe im Alleingang ausreicht, um den Piraten-Krieger zu neuem Glanz zu verhelfen. Leider hält ausgerechnet der Tempo-Krieger das Piraten-Deck davon ab, so richtig durchzustarten. Denn auch dieser Archetyp hasst es, wenn jemand Wagemutige Kapitänin+Rüstungsschmiedin spielt. Abgesehen davon, bietet der Piraten-Krieger eine willkommene und vor allem einfachere Alternative zum überaus komplizierten Tempo-Deck von Garrosh. Besonders unerfahrene Spieler sollten mit dieser Liste Erfolg haben können! Komischerweise macht ihr euch damit aber fast genauso unbeliebt wie mit dem Tempo-Dämonen Jäger.

Piraten-Krieger

 

Magier

Auch in dieser Ausgabe von Top of the Decks konnte sich Jaina einen Spitzenplatz in unserem Ranking sichern. Alles, was die Klasse der Magier dafür tun musste, war den Kopf unten zu behalten und den Sturm des Doppelschnitt-Sidegrade an sich vorbeiziehen zu lassen. Sämtliche Innovationen der Ruinen der Scherbenwelt-Erweiterung haben sich als sinnvolle Verstärkungen für den Highlander-Magier herausgestellt. Die Formel für diesen Archetyp scheint gelöst, eine Änderung nicht nötig. Gefangener Beobachter, Übermütiger Orc und Rostmühlenläufe in Kombination mit Flammenfalle und Eisbarriere verhelfen dem fragilen Archetypen zu einer ausreichenden Überlebensfähigkeit. Reno der Reliktologe, Der unglaubliche Reno, Zephrys und Drachenkönigin Alexstrasza machen im späteren Verlauf einer Partie den Sack zu. Die vielen großartigen Zaubersprüche und Drachen-Synergien des Highlander-Magier schnüren letztlich ein überaus starkes und flexibles Gesamtpaket – eines was Jaina schon lange nicht mehr gesehen hat. Hoffen wir, dass Jainas Glückssträhne auch mit der kommenden Erweiterung nicht abreißt. Bis dahin, könnt ihr mit dem Highlander-Magier nichts falsch machen. Eine Yogg-Sarons Puzzlebox ist immer mal wieder für einen unerwarteten Sieg gut.

Highlander-Magier

 

Hexenmeister

In einem Land vor unserer Zeit galt der Quest-Hexenmeister als eines der Meme-Decks überhaupt. Für das Erfüllen der Quest musstet ihr immerhin satte 20 Karten ziehen, eine schier unmögliche Aufgabe, trotz der unterstützenden Karte Überraschende Wendung. Und selbst wenn es euch gelang die Aufgabe von Überlegene Archäologie zu erfüllen, stellte sich die Frage: Was dann? Nun so wie es scheint, heißt es dann Malygos!  Wie aus dem Nichts trat plötzlich eine neue Version dieses Archetyps auf den Plan, die sich zum Ziel gesetzt hatte, eine Partie mithilfe der aufgewerteten Heldenfähigkeit in einem Zug zu entscheiden. Sowohl ein gratis Malygos, als auch ein kostenloser Netheratem oder Seelenfeuer: Dem Quest-Hexenmeister schienen auf einmal eine Menge Wege einzufallen eine Runde raptusartig zu beenden. Der eigentliche Grund für diese Spielidee lag jedoch an der Tatsache, dass die Klasse der Hexenmeister endlich wieder die kritische Masse an heilenden Karten erreicht hatte. Dank Karten wie Dämonen wahrnehmenBrutmutter der AranasiKonstrukteur der Mo’arg und natürlich Netheratem ist Gul’dan in der Lage seine Heldenfähigkeit aggressiv zu benutzen, um widerrum die Quest zu erfüllen. Je nachdem wie ihr eure Karten ausspielt, könnt ihr eure Lebenspunkte locker verdoppeln! Leider ist diese überaus spaßige und interessante Deckliste vom Zufallsfaktor geplagt. Es gibt nämlich viele Runden in denen ihr kein einziges Teil eurer Kombo günstiger machen könnt, sodass gerade Kontroll-Decks zu einer Mammut-Aufgabe werden können. Trotzdem wollten wir euch dieses großartige Deck nicht vorenthalten. Mit ausreichend Spielpraxis und einem Quäntchen Glück, kann euch der Quest-Hexenmeister bis zum Rang der Legende begleiten. Und wer hätte gedacht so etwas einmal zu lesen.

Quest-Hexenmeister

 

Unter dem Radar

Die Klasse der Dämonen Jäger wird bereits seit den ersten Express-Nerfs der Klasse nur noch in Form des Tempo-Dämonen Jägers wahrgenommen. Weder kontrollierende, noch Highlander- oder Kombo-Varianten der neuesten Hearthstone Klasse konnten sich nach den ersten Tagen der Ruinen der Scherbenwelt-Erweiterung durchsetzten – bis jetzt zumindest. Vielleicht ahnt ihr es ja bereits, aber auch hier spielt das viel erwähnte Doppelschnitt-Sidegrade eine maßgebliche Rolle. Denn unserer Meinung nach, könnte der Kombo-Dämonen Jäger ein nicht zu unterschätzendes Comeback feiern. Zugegeben wir sprechen hier nicht von einer Platzierung unter den besten Decks der momentanen Meta, aber dieser Archetyp hat so einiges, was abseits der reinen Performance, für ihn spricht. Denn der Kombo-Dämonen Jäger beschert euch die so dringend benötigte Abwechslung innerhalb der Klasse. Dank des neuen Doppelschnitt hat sich die Spielweise dieses Archetypen leicht verändert. Zwar lässt sich die endgültige Kombination mit Kael’thas nicht mehr so einfach ausführen, dafür gewinnt ihr aber wichtige Schadenspunkte hinzu, um euch eurem OTK-Ziel näherzubringen. Die Position als neue 0-Mana Karte nimmt Verschwimmen ein. Diese Karte dient nicht nur als Kombo-Aktivator, sie kann auch gegen schnellere Kontrahenten als Kontroll-Werkzeug genutzt werden. Besonders das Zusammenspiel mit Kriegsklingen der Aldrachi kann Aggro-Match-Ups im Alleingang entscheiden. Der Kombo-Dämonen Jäger kann in den richtigen Händen mit unglaublicher Flexibilität und Leistung begeistern, aber auch unerfahren Hearthstonern einiges an Spielspaß bescheren. Außerdem gibt es aktuell keine andere Möglichkeit euch als Dämonen Jäger den Respekt eures Kontrahenten zu verdienen. Solltet ihr Interesse haben schaut doch einfach mal an dieser Stelle bei Rarran vorbei, einem aufstrebenden Hearthstone-Content-Creator auf YouTube.

Kombo-Dämonen Jäger

Unter dem Radar-Hearthstone

 

Das Ende einer Ära

Wenn man von dem gewohnten Erweiterungs-Rhythmus von Hearthstone ausgeht, dürften uns bereits im kommenden Monat neue Karten erwarten und “warten” ist dabei das richtige Stichwort. Viele der alteingesessenen Klassen von Hearthstone warten sehnlichst auf neue Karten und Spielideen, um der Schreckensherrschaft von Illidan ein Ende zu bereiten. Was ist jedoch, wenn auch die nächsten Dämonen Jäger-Karten das utopische Niveau halten? Team 5 hat sich ein kniffliges Problem erschaffen, welches unlösbar erscheint. Wir denken, dass es nur zwei Wege für die Dämonen Jäger-Klasse gibt: Abgeschlagen an der Spitze oder abgeschlagen am Boden. Mit diesen Basis-Karten scheint es für Illidan keinen Mittelweg zu geben, das haben die vergangenen Monate mehr als eindrücklich bewiesen. So oder so: Die kommende Zeit für Hearthstone verspricht wieder überaus interessant zu werden! Die nächste Ausgabe von Top of the Decks ist an das Erscheinen der kommenden Erweiterung geknüpft. Sollte sie zu der gewohnten Zeit erscheinen, könnt ihr eine Woche nach der offiziellen Veröffentlichung der neuen Karten, mit der August-Ausgabe unseres Formats rechnen. Sollte wider Erwarten keine Erweiterung für den August angekündigt werden, so folgt eine reguläre Ausgabe am Anfang des Monats. Haltet eure Augen und Ohren also offen – gerne auch auf unseren SocialMedia-Kanälen (TwitterFacebook und Instagram). Bis dahin wünschen wir euch viel Spaß auf der Ladder von Hearthstone. Wie gewohnt freuen wir uns riesig über Fragen, Rückmeldungen, Kritik oder Diskussionen über die vorgestellten Decklisten!

 

Hearthstone: Die besten Gasthaus-Rezepte
  • Monroe-Cassel, Chelsea (Autor)

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Quellen: hsreplay.com, hearthstonetopdecks.com, reddit.com

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