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Tokyo Twilight Ghost Hunters – Review zum Geisterjäger RPG

Geister jagen ist euer Hobby? Nein. Naja, vielleicht könnte es das ja werden. Tokyo Twilight Ghost Hunter gibt euch die Möglichkeit, in der Rolle eines Schülers an einer japanischen Schule, Jagd auf allerhand Geister zu machen. Ob das Ganze begeistert oder doch eher geistlos ist, erfahrt ihr in der Review.

 

Es spukt in der Schule

Die Geschichte versetzt euch in die Rolle eines Austauschstudenten, dessen Namen ihr sogar selbst bestimmen dürft. Bei eurer Ankunft an der Kurenai Akademie stolpert auch schon eine Mitschülerin in euch hinein. Bevor ihr euch großartig nach ihrem Befinden erkundigen könnt, kommt schon eine weitere junge Dame dazu. Sayuri Mifune, die Stufensprecherin, kommt dazu und fragt, was hier vor sich geht. Nachdem ihr die Situation erklärt habt, bleibt euch eigentlich nur, endlich die Schule zu betreten, doch ihr werdet plötzlich aufgehalten. Chizuru Fukurai arbeitet für die Agentur Gate Keepers, welche ein beliebtes Magazin über Okkultismus herausbringt. Chizuru möchte euch gerne interviewen, denn eure neue Schule scheint wohl eine sehr rätselhafte Geschichte auf Lager zu haben. Bevor sie euch aber auch nur eine Frage stellen kann, erhält sie einen Anruf und scheint mit jemandem innerhalb der Schule zu sprechen. Kaum das Sie das Gespräch beendet hat verschwindet sie auch schon und das gerade rechtzeitig, denn eure erste Stunde beginnt. Wie sollte es anders sein, als Neuling müsst ihr euch vorstellen und dann dürfen euch eure Kameraden einige Fragen stellen. Einer sticht dabei heraus. Der im Rollstuhl sitzende Masamune Shiga fragt euch nämlich, ob ihr an Geister glaubt. Seltsam denn auch der Lehrer machte schon so eine merkwürdige Andeutung, aber was soll es. Nach dem Unterricht kommt Masamune zu euch, um sich für seine Frage von vorher zu entschuldigen und bringt dann auch noch Sayuri dazu euch die Schule zu zeigen. Widerwillig nimmt sie euch unter ihre Fittiche und zeigt euch das Schulgelände, allerdings nur für einen Gefallen. Als der Rundgang abgeschlossen ist, möchte Sayuri den Gefallen einlösen. Nein hier passiert jetzt nichts Schmutziges. Ihr sollt Sayuri in das oberste Stockwerk begleiten. Vor einiger Zeit hatte sich ein Mitschüler auf das Dach begeben und sich dann hinunter gestürzt und das vor den Augen der gesamten Schule. Seitdem ist diese Etage gesperrt und einige Schüler berichten von seltsamen Vorkommnissen, wie plötzlicher Kälte oder Dingen die sich bewegen. Auch jetzt scheint euch etwas zu beobachten. Auf dem Gang erscheint plötzlich der Geist eines jungen Mädchens, das auf einen der Räume zeigt. Masamune überrascht euch im Schlepptau Chizuru. Wie sich herausstellt, ist die Gate Keepers Organisation dick im Geisterjägergeschäft tätig. Kurzerhand verpflichten euch die Beiden dazu, mitzumachen. Von hier an beginnt ihr, in die Welt der Geister einzutauchen.

Sayuri wirkt zu Beginn sehr distanziert.

Sayuri wirkt zu Beginn sehr distanziert.

 

Hilfe bitte!?

Ich persönlich bin selbst für die schrägsten Japano Games zu haben und habe auch nichts gegen abgedrehte Konzepte in Bezug auf Spielmechanik. Tokyo Twilight Ghost Hunters bietet beides. Die Erzählweise liegt irgendwo zwischen Visual Novel und Soap Opera, gemixt mit einer etwas ernsteren Version von Ghostbusters. Während die Storypassagen teils sehr textlastige Dialoge bieten, erinnern die Kämpfe eher an ein Strategie Brettspiel. Was sich interessant anhört, kommt jedoch mit einem großen Haken, den sich meiner Meinung nach kein Spiel mit ausgefallenen Mechaniken erlauben darf. Man erklärt euch diese nämlich nicht. Gleich zu Beginn des Spiels konfrontiert man euch mit dem Antwortsystem. In anderen Spielen wählt ihr auf eine Frage hin aus einer oder mehreren Antworten eine aus. Hier jedoch gibt man euch nacheinander zwei kreisförmige Menüs. Das Erste beinhaltet dabei Emotionen, wie zum Beispiel liebevoll, freundlich, aggressiv oder nachdenklich. Habt ihr euch für eine entschieden, erscheint das zweite Menü mit ähnlichem Aufbau. Diesmal jedoch müsst ihr entscheiden wie ihr die gewählte Emotion ausdrücken wollt. Hierfür wählt ihr zwischen Augen, Nase, Hand etc. aus. Wie man wütend an etwas riechen kann, ist mir zwar nicht ganz klar, aber man muss ja nicht alles wissen. Zu keiner Zeit erklärt euch das Spiel was die einzelnen Symbole in den Menüs bedeutet oder was diese im Einzelnen überhaupt sind. So bleibt euch also nichts anderes übrig irgendetwas zu wählen, das einigermaßen plausibel erscheint und das Ergebnis abzuwarten.  Meist jedoch endet das Ganze eher in einem Desaster.

Wie soll man ohne Erklärung aus diesem Menü schlau werden?

Wie soll man ohne Erklärung aus diesem Menü schlau werden?

 

Du darfst nicht in die Falle sehen!

Stürzt ihr euch in den Kampf gegen einen Geist, wechselt das Spiel in eine Table-Top-Ansicht. Über das Quija Board, das euch Masamune gibt steuert ihr eure Schritte. Im Prinzip habt ihr eine in Kästchen unterteilte Map eines Raumes, in dem sich der Geist befindet. Euer Team und die Geister werden einfach als farbige Pfeile dargestellt, während Dinge wie Tische einfach als graue Felder erscheinen. Eine Animation des Geistes bekommt ihr nur zu sehen, wenn ihr den Geist eine verpasst oder dieser euch. Das Board gibt euch immer eine Prognose, wohin sich der Geist als Nächstes bewegt. Dann müsst ihr entscheiden, wo ihr vermutet das der Geist erscheinen wird und eure Charaktere an dieser Stelle positionieren. Jeder Schritt benötigt dabei Aktionspunkte. Verbraucht ihr diese schon für die Bewegung könnt ihr nicht mehr angreifen, denn auch Attacken verbrauchen AP. Hinderlich an diesem System sind maßgeblich zwei Dinge. Eure Schritte werden zeitgleich mit denen des Geistes ausgeführt und nicht jeder Akteur einzeln für sich. Das führt sehr oft dazu, dass der Geist plötzlich genau hinter euch ist und euch angreifen kann, während euer Schlag ins Leere geht. Problematisch ist nämlich auch, dass man euch Beschädigungen am Mobiliar in Rechnung stellt und häufig geht der Schaden in die Tausende. Das müssen sehr gute Schultische sein. Ein planvolles Taktieren ist hier definitiv nicht möglich.

Das Kampfsystem kann schnell zu Frust führen.

Das Kampfsystem kann schnell zu Frust führen.

 

Begeisterndes Artwork

Grafisch ist die Geisterjäger Geschichte wenig spektakulär in Szene gesetzt. Ganz im Gegensatz zu den Avataren der Charaktere. Diese sind allesamt hervorragend gezeichnet und warten mit kleinen Animationen auf, die sehr hübsch gemacht sind. Videosequenzen, die die Story voranbringen wurden mit einer vergleichbaren Sorgfalt behandelt und könnten fast direkt aus einer Animeserie übernommen  worden sein. Im Kontrast dazu stehen die langweiligen Kämpfe. Die Visualisierungen der Charaktere und der Umgebung auf der Map sind so einfallslos, dass man einfach nur schnell durchkommen will, um den Anblick loszuwerden. Hier hätte das Spiel sehr von einem RPG typischen Kampfsystem profitiert, bei dem die Protagonisten sichtbar sind. Die japanische Sprachausgabe macht aber im Gegenzug einen sehr guten Eindruck. Die Sprecher wirken durchweg recht überzeugend und motiviert. Das gilt auch für den Soundtrack, der nur selten in belangloses Gedudel abgleitet. In den meisten Fällen jedoch, bekommt man aber eine solide Soundkulisse geboten.

Fazit:

Tokyo Twilight Ghost Hunters hat durchaus Potenzial. Leider vermiesen einem das Kampfsystem und das Dialogmenü den Spaß. Vieles beim Fortschritt ist hier von Trial and Error abhängig. Anstatt gezielt zu spielen und gelernte Mechaniken anzuwenden, probiert man sich hier durch das Spiel. Hier wäre durchaus mehr drin gewesen.

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