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This is the Police – Test zum Polizei-Manager Spiel auf der Nintendo Switch

Nach einem guten Dreivierteljahr erschien This is the Police auch für die Nintendo Switch. Weiterhin übernehmen wir die Rolle eines alten Polizeichefs, der kurz vor seiner Rente steht und sich mit Themen wie Korruption und der Mafia beschäftigen muss. Diesen Themen will sich das weißrussische Independent Studio Weappy Studios widmen. Ob das Spiel auch auf der Nintendo Switch Spaß machen wird, zeigt unser Test zur neuen Version.

 

Nur noch 180 Tage bis zur Rente

Polizeichef Jake Boyd ist ein Polizeichef der alten Schule. Alt, etwas verbittert und trotzdem das Herz am rechten Fleck. Die Geschichte von This is the Police beginnt an einem 15. Juli in der fiktiven Stadt Freeport. Jeder Tag beginnt dabei gleich. Eine Handvoll Zeitungen liegen auf dem Tisch, wobei man die Schlagzeilen der Zeitschriften lesen kann. So auch am 15. Juli. Im Titel steht geschrieben, ob der Bürgermeister ein Sexpsycho ist und der Polizeichef wirklich zurücktreten muss. So schnappt man jeden Tag die wichtigsten Schlagzeilen auf und erfährt so die Stimmung in der Stadt. Auch der Weg zur Arbeit verläuft immer gleich. Mr. Boyd begibt sich stets mit derselben Animation in sein altes Auto und schmeißt es an. Doch wie sollte es anders sein, braucht es mehrere Anläufe bis das Auto losfährt. Die stets gleiche Animation, die man jeden Tag betrachtet, beschreibt hier gut den allgemeinen Alltag, bei dem man wirklich jeden Tag den selben Tagesablauf hat. Dementsprechend nervt diese Animation spätestens nach dem fünfzigsten Mal, bei der man sie betrachten muss. Das Ziel des Spiels ist es, die 180 Tage bis zur Rente zu verbringen und einen Kontostand von 500.000 Dollar zu erreichen. Hier machen sich auch erste Schwächen in der Story bemerkbar. Denn warum Jack die halbe Million braucht, wird nicht ganz klar. Denn Jack hat keine Familie, keine Frau, Kinder oder Enkel. Daher fragt man sich stets, warum er so viel Geld für seine letzten Tage braucht.  Angekommen in seinen Job steht auch eine wichtige Pressekonferenz an. In dieser stellen einem gesichtslose Journalisten Fragen zu dem verkündeten Rücktritt. Bei jeder Frage hat man verschiedene Antwortmöglichkeiten. Man kann entweder „Überrascht“, „Man hat es mit dem Bürgermeister abgesprochen.“, „Ich hab diesen Scheiß von dem Bürgermeister erwartet.“ oder „Was macht das für einen Unterschied.“ antworten. So kann man frei entscheiden, welche Art von Antworten man geben möchte und wie man als scheidender Polizeichef mit der Öffentlichkeit und seinen Kollegen umgeht. Solche Adventure Einlagen machen extrem neugierig, da man die Konsequenzen und Auswirkungen kaum absehen kann. Schade ist jedoch, dass die Konsequenzen nicht die Tragweite haben, die man sich wünschen würde. Das lässt bereits das erste Gespräch mit dem Bürgermeister erkennen. Denn egal, was man den Journalisten vorher erzählt hat, ob man ihn öffentlich attackiert oder verteidigt hat: Die Reaktion seitens des Bürgermeister bleibt stets gleich. Im Grunde verlangt er nur, dass man die letzten Tage seine Füße still hält und all seine Wünsche erfüllen soll. Doch das Wichtigste im Alltag eines Polizeichefs ist die Büroarbeit, in der man seine Polizisten und Detectives in zwei Schichten einteilen und koordinieren muss.

This is the Police

Bei jeder Schicht stehen eine Vielzahl an Polizisten parat.

 

Auf der Streife

Im alltäglichen Büroalltag muss man sich mit den Problemen beschäftigen, mit denen sich auch richtige Chefs beschäftigen müssen. Mitarbeiter einteilen, koordinieren und dafür sorgen, dass der Laden irgendwie läuft. Einen Großteil des Spiels schaut man dabei von oben auf die graue statische Stadt Freeport. Nach und nach tauchen Notrufe aus der gesamten Stadt auf, zu denen man seine Polizisten hinschicken muss. Die Vorfälle können dabei allerhand von Verbrechen darstellen. Manchmal ist es nur ein Ehekrach oder ein Obdachloser, der Leute in einem Einkaufzentrum belästigt. Manchmal habt ihr es aber auch mit einem bewaffneten Überfall, Vergewaltigung oder einem Amoklauf zu tun. Neben den normalen Verbrechen kommen noch Anfragen des Bürgermeisters, anderen Firmen oder der Mafia entgegen. Bei jedem Fall muss man dabei Polizisten hinschicken, sofern man denn welche derzeit hat. Nicht selten kommen mehr Anfragen rein, als gerade freie Polizisten in der Wache sind. Denn schickt man seine Polizisten in einen Einsatz, sind diese für einige Zeit beschäftigt und können keinen weiteren Fall untersuchen. So ist man stets am abwägen, wie viele Einsatzkräfte man zu einem Einsatz schickt. Im späteren Verlauf der Geschichte brennt in Freeport noch ein Mafiakrieg aus, in der man eine der beiden Seiten unterstützen kann. Durch diesen Krieg nimmt die Verbrechensrate der Stadt noch einmal zu. Doch jeder Einsatz birgt auch eine Prise Spannung mit sich. Denn ein auf den ersten Blick harmloser Einsatz, kann sich schnell zu einer brutalen Auseinandersetzung entwickeln. Allerdings kann es auch anders verlaufen. Zuerst denkt man, bei diesem Fall handelt es sich um eine ernste Bedrohung und schickt besonders viele Einsatzkräfte hin, nur um dann einen Fehlalarm festzustellen. Ganz wie im echten Leben eben. Je nachdem, wie erfahren die Kollegen bei einem Einsatz sind, kann ein Fall unterschiedlich verlaufen. Im Optimalfall verhaftet man den Täter, der allerdings wieder entkommen kann. Im schlechtesten Fall eskaliert die Situation und der Polizist und/oder Zivilisten sterben. Damit hat man dann nicht nur das Problem, dass man einen Kollegen weniger hat, sondern auch, dass der Bürgermeister einem Druck macht. Ist dieser von einen dermaßen enttäuscht, kann er im nächsten Meeting das Budget oder das Personal kürzen. In diesem Fall kommt man noch mehr in die Bredouille, da man noch weniger Leute hat und somit noch weniger Fälle annehmen kann. Zudem kommt es vor, dass die Mitarbeitet mal im Urlaub oder krank sind. Hier schicken sie eine Anfrage mit Begründung heraus, die man dann entweder annehmen oder ablehnen kann. Lehnt man diese ab, steigert das nicht unbedingt die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Diese ist auch wichtig, denn je zufriedener und erholter ein Mitarbeiter ist, desto konzentrierter ist er bei einem Einsatz und steigert so die Erfolgsaussichten. Auch die Erfahrung spielt eine wichtige Rolle. Die ist in This ist the Police in einem Zahlenwert von 5 bis 1000 dargestellt. Mit einem Wert von rund 250 gelten die Polizisten als einigermaßen zuverlässig. Mit jedem erfolgreich abgeschlossenen Einsatz steigert sich diese um  5 – 10 Punkte. Im Umkehrschluss sinkt diese auch um die gleiche Anzahl an Punkten, wenn ein Täter flieht oder ein Einsatz misslingt. Erfolgreiche Mitarbeiter kann man zudem befördern, wodurch mit jedem Rang die Erfahrung weiter steigt.  Jedoch ist auch ein erfahrener Polizist nicht automatisch ein Garant dafür, jeden Fall zu lösen.

This is the Police

Wie in einem Puzzle gilt es, mit den Beweisstücken die Fälle zu lösen.

 

Jeder Einsatz hat Folgen

Einige komplizierte Einsätze verlaufen in mehreren Stufen ab. In diesen werden in Texttafeln die Probleme geschildert und man kann als Polizeichef die folgenden Taten befehlen. In einem Einsatz hat ein Täter eine Geisel genommen und sich in einem Geschäft verbarrikadiert. Nun kann man entscheiden, wie man vorgeht. Entweder man stürmt den Laden, schleicht sich durch eine Hintertür heran oder sucht das Gespräch mit dem Täter. Drängt man einen Fluchtwagen ab oder schießt man ihnen in die Reifen? In diesen Situationen muss man die wichtigen Entscheidungen selber treffen und mit den Auswirkungen leben. Zudem bekommt man nach einiger Zeit Vorgaben von der Stadt. Im Spielverlauf muss man beispielsweise entweder alle schwarzen Kollegen kündigen oder die Hälfte der Belegschaft mit Frauen besetzen. Auch hier bleibt einem selbst überlassen, ob man diese Vorgaben erfüllt. Doch sollte man stets die Folgen abwägen. Wenn man die Vorgaben nicht erfüllt, dann wird die Stadt nicht gut auf einen zu sprechen sein und somit eventuell die zukünftigen Anfragen ignorieren. Will man einen seiner Kollegen kündigen, braucht man triftige Gründe. Nur wer zu alt ist, zu oft versagt hat oder zu oft nicht auf der Arbeit erschienen ist, kann gekündigt werden. Alternativ kann auch die Mafia engagiert werden, die sich um das „Problem“ kümmern. Doch bevor man die Mafia anheuert, muss man erstmal ihr Vertrauen gewinnen und sie bezahlen. Während man die normalen Polizisten auf Streife schickt, haben die Detectives andere Aufgaben. Diese werden zu Verbrechen geschickt und müssen dort ermitteln. Mit Zeugenaussagen und Beweisstücken müssen dabei die Täter ermittelt werden. Je nachdem wie geschult und professionell die Detectives sind, desto bessere Beweisstücke erhält man. Dabei bekommt man verschiedene Beweisstücke und muss diese wie in einem Legepuzzle in der korrekten Reihenfolge legen. So ermittelt man den Tathergang und findet den Schuldigen. Allerdings verkommt dieses Prozedere oft in einen Trial and Error Prinzip, bei dem man die Puzzleteile solange austauscht, bis man die richtigen hat. Mit echter Detektivarbeit hat das wenig zu tun.

 

Positiv:

Gelungene Mischung aus Adventure- und Managergenre
Stilistische Comicoptik
Knifflige Entscheidungen müssen getroffen werden
Viele unterschiedliche Einsätze
Gute und passende Synchronsprecher

Negativ

Nicht viele Möglichkeiten, sich von Misserfolgen zu erholen
Nur ein Speicherstand
Zweiter Durchgang verläuft genau wie der erste
Viel Warterei
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58909″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Kevin Kreisel, Redakteur “]
“This is the Police schafft es, gekonnt eine spannende Geschichte und ein Managerspiel zu vereinen. Dabei ist es ungemein spannend die Forderungen des Bürgermeisters, die Mafia und das allgemeine Verbrechen unter einen Hut zu bringen. Vor allem die Verbrechen sind recht spannend, da man zu seinen Polizisten eine Bindung aufbaut. Daher trauert man auch um seine Arbeiter, falls sie bei einem Einsatz das Zeitliche segnen oder wegen Krankheit oder privaten Angelegenheiten ihren Job an den Nagel hängen müssen. Auch die Mischung zwischen Adventure und Personalmanager funktioniert. Die verschiedenen Fragen bei Einsätzen sind überaus spannend und man steht oft vor der Frage: Wie löse ich das nun am besten? Allerdings motiviert This is the Police nur bei dem ersten Durchgang. Bei einem weiteren Durchlauf merkt man schnell, wie sich die Fälle und Situationen wiederholen. Auch die Entscheidungen, die man trifft, haben nicht die großen Auswirkungen, an die man zuerst denkt.”
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[testimonial_slider][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Auch auf der Nintendo Switch ist This is the Police eine gelungene Mischung aus dem Adventure- und Managergenre. Die vielen verschiedenen Einsätze sind abwechslungsreich gestaltet und wurden mit guten und passenden Synchronsprechern versehen. Diese sind zwar nur auf Englisch verfügbar, machen ihren Job aber wirklich gut. Allerdings muss ich meinem Kollegen Kevin auch in den negativen Punkten recht geben. Leider haben die Entscheidungen keine großen Konsequenzen auf die weiteren Geschehnisse. Dadurch ist der Wiederspielwert leider auch geringer. Wer unterwegs gerne sein eigenes Polizeirevier mit einigen Hintergrundgeschichten leiten möchte, der sollte sich This is the Police unbedingt mal anschauen. Denn genau für diese Zielgruppe ist das Spiel perfekt zugeschnitten.”
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Ab in die Sammlung?

Unbedingt zugreifen, wenn ihr Adventure- und Managerspiele mögt und dem Polizeisetting nicht abgeneigt seid. Liegen lassen, wenn ihr Spiele öfters mal durchspielen wollt.

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