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The Guilty

Kritik zum dänischen Geheimtipp

Normalerweise stellen wir euch hier ja die neuesten Blockbuster und Kinotipps vor, wie zum Beispiel Bullet Train oder Nope. Doch wer uns schon länger verfolgt, weiß, dass wir auch immer mal wieder kleineren Geheimtipps eine Bühne bieten wollen, die vielleicht eher unter dem Radar fliegen. The Mortuary oder Thursday sind unter anderem solche Schmankerl. The Guilty bildet ebenfalls einen solchen Geheimtipp, den einige Leser als Remake von Netflix kennen könnten. Wir schauen uns heute jedoch das dänische Original an, das wohl zu den spannendsten Filmerlebnissen der vergangenen Jahre zählen dürfte.

 

Die Story von The Guilty

Die Geschichte von The Guilty ist relativ einfach, aber vielleicht auch deshalb so genial. Polizist Ansgar Holm wurde in die Notfalltelefonzentrale der dänischen Polizei strafversetzt. Dort ist er dafür verantwortlich – wie der Name bereits sagt – Notfälle am Telefon anzurufen und sich darum zu kümmern, dass den Anrufer:innen schnellstmöglich geholfen wird. Meist macht er das eher gelangweilt und routiniert. Als ihn jedoch eine Frau namens Iben anruft, ändert sich Ansgars Lage dramatisch. Iben behauptet nämlich, sie sei von ihrem Ex-Mann entführt worden. Sie säße gerade neben ihm und wisse nicht, was er mit ihr anstellen wolle. Ansgar ist ihre letzte Hoffnung. Der setzt seinerseits vom Telefon aus nun Himmel und Hölle in Bewegung, um Iben zu retten, aber auch um herauszufinden, was zwischen der Entführten und ihrem Mann vorgefallen ist. Im Laufe seiner Ermittlungen deckt Ansgar Dinge auf, die den Fall immer komplizierter werden lassen.

 

Unsere Kritik zu The Guilty

The Guilty ist ein exzellentes Beispiel dafür, dass ein Film kein unendlich großes Budget braucht, um zu fesseln. Gerade einmal 500.000 Euro Produktionsbudget hatten die dänischen Macher zur Verfügung und konnten damit das absolute Maximum an Stimmung erzielen. Man konnte die Kosten unter anderem so gering halten, da The Guilty ausschließlich in der Notrufzentrale der Polizei spielt. Und das ist auch die große Besonderheit des Films: Die gesamte Crime-Geschichte wird über Telefonanrufe transportiert. Wir sehen einzig Ansgar dabei zu, wie er mit der Entführten, Kollegen der Polizei oder auch der Tochter des Opfers spricht. Wir hören Ansgars Kollege dabei zu, wie er in das Haus des Entführers eindringt und müssen uns vorstellen, was er dort genau sieht – wir sind stets auf demselben Wissensstand wie Ansgar. So können wir uns zum einen extrem gut mit der Hauptfigur identifizieren. Zudem – und das kennt man aus einigen Filmen – ist die eigene Vorstellung meist schlimmer als die Realität. Dadurch, dass wir keinen Tatort oder ähnliches sehen, entstehen die schlimmen Bilder nur in unserer Vorstellung.

Twists, die uns umhauen

Der Thriller bietet zwei starke Twists, die wir euch hier auf keinen Fall verraten wollen. So viel sei nur gesagt: Beide Wendungen schlagen voll in die Magengrube. Wir sehen diese Überraschungen weder kommen, noch wirken sie irgendwie aufgesetzt. In beiden Fällen bekommt die Handlung eine komplett neue Wendung und in beiden Fällen denken wir uns nur “WTF” – so müssen gute Twists sein!
Schauspielerisch können wir in The Guilty gar nicht so viel sagen, da wir von einem Großteil der Darsteller eh nur die Stimme hören. Jakob Cedergren als Ansgar reißt uns völlig mit. Wir leiden mit ihm, fiebern mit und können uns extrem gut in seine Lage versetzen. Wo wir jedoch klare Abstriche machen müssen, ist die deutsche Synchro. Hier bewegen wir uns definitiv nicht auf Hollywood-Niveau, sondern eher auf Schwedischem-Krimi-im-ZDF-Niveau, oder anders gesagt: Da ist noch Luft nach oben.

Gebt The Guilty eine Chance

Ja, Kammerspiele sind immer ein Erlebnis für sich. Entweder man mag solche Filme, oder nicht. Und klar, die ganze Zeit im gleichen Raum der gleichen Person zuzuschauen verspricht erstmal nicht ein Actionfeuerwerk der Megaklasse. Doch die Spannung, die durch die geteilte Unwissenheit von Ansgar und uns Zuschauern entsteht, sucht ihresgleichen. Wir fiebern mit und tauchen so komplett in das Schicksal der Figuren ein. Umso mehr treffen uns entsprechend die Twists und reisen uns komplett den Boden unter den Füßen weg – ganz so wie es Ansgar auch ergehen muss.
Wer auf spannende Krimis steht, sollte The Guilty unbedingt anschauen! Und auch diejenigen, die eigentlich wenig mit Kammerspielen anfangen können, sollten dem Film eine Chance geben. Euch erwartet ein Thriller der Extraklasse, der euch auch nach dem Abspann noch beschäftigen wird.
Abschließend noch zwei, drei Sätze zum Remake auf Netflix: Hier spielt Jake Gyllenhaal den Polizisten am Telefonhörer. Das Remake ist leider ein wenig mainstreamiger geraten, gerade was die düsteren Wendungen angeht. Wenn ihr also die Wahl habt, greift unbedingt zum wirklich genialen Original aus Dänemark!

 

Informationen zu The Guilty

  • Originaltitel: Den skyldige
  • Laufzeit: ca. 85 Minuten
  • Heimkinostart: 22. Februar 2019
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Jakob Cedergren, Jessica Dinnage, Johan Olsen

 

Extras auf der Blu-ray:

  • Trailer, Interviews

Trailer zu The Guilty

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”91196″ headline=”Fazit zu The Guilty” name=”Lukas Hesselmann, Redakteur”]Vor einiger Zeit habe ich mir ein wildgemischtes DVD-Paket gekauft, in dem unter anderem auch The Guilty steckte. Ich hatte von dem Film noch nichts gehört und dementsprechend auch keine Erwartungen. Umso krasser war ich dann vom dänischen Krimi geflasht. Gerade die beiden, mittlerweile oft erwähnten Twists gegen Ende haben mich völlig kalt erwischt. The Guilty wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und der Streifen hat sich locker einen Platz in meinen All-Time-Top-10 erspielt. Ganz großes (kleines) Kino! [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Kleines, sehr minimalistisches Kammerspiel...
... mit maximaler Spannung!
Ultraspannend bis zum Ende mit überraschenden Twists
Story läuft nur über Telefongespräche

Ab in die Filmsammlung?

Wer auch nur im Ansatz auf Krimis steht, macht mit The Guilty absolut gar nichts falsch!

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