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The Clearing

Kritik zum 0815-Zombie-Movie

Wir alle kennen sie, viele lieben sie, einigen gehen sie auf die Nerven, aber eines ist unumstritten: Zombie-Filme haben mittlerweile fast schon Kultstatus erreicht und es geschafft, ihr eigenes Genre zu begründen. Klar, abgelöst durch das Serienformat mit dem Hit The Walking Dead haben wir in den letzten Jahren nicht sonderlich viele solcher Filme gesehen, aber hin und wieder wird doch einer produziert. The Clearing: Armee der lebenden Toten gehört dazu. Wir haben ihn uns für euch angesehen und erzählen euch nun, ob ihr das auch tun solltet.

 

Die Story von The Clearing

The Clearing spielt – wie der Name schon vermuten lässt – auf einer Lichtung. Genauer gesagt: einem Campingplatz mitten im Nirgendwo, auf dem Tom mit seiner Tochter Mira etwas Zeit verbringen will. Die beiden haben nicht das beste Verhältnis und nach einem großen Streit einige Tage zuvor soll dieser Camping-Trip dazu dienen, die Wogen zu glätten, sich aufeinander einzulassen und etwas Quality Time miteinander zu verbringen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten tauen die zwei tatsächlich langsam, aber sicher auf und es scheint einem guten Wochenende nichts mehr im Wege zu stehen – bis sie plötzlich von einer Gruppe anderer Camper angegriffen werden. Scheinbar mit irgendetwas infiziert gehen diese aggressiv auf sie los, keine Spur Menschlichkeit ist in ihnen zu erkennen. Schließlich spitzt sich die Lage zu, als Mira spurlos verschwindet und Tom einen Weg an den Infizierten vorbei finden muss, um nach seiner Tochter zu suchen.

 

Unsere Kritik zu The Clearing

Das große Problem, das ich mit The Clearing habe, ist nicht, dass der Film sonderlich schlecht ist. Er ist aber auch nicht sonderlich gut, sondern einfach durchweg mittelmäßig, was es mir unheimlich schwierig macht, ein vernünftiges Urteil zu fällen. Lasst mich euch erklären, was ich meine.

Generischer Plot

Im Grundsatz haben wir die Geschichte schon tausendmal in verschiedenen Filmen und Serien gesehen. Elternteil und Kind, die nicht unbedingt gut miteinander auskommen, werden getrennt und erkennen, was sie aneinander haben, während sie vor große Herausforderungen gestellt werden, um einander wiederzufinden. Und gerade in diesem im Film gegebenen Zombie-Kontext musste ich oftmals an The Last Of Us denken, das ja mit ganz ähnlichen Dynamiken spielt. Aber hey, sind wir mal ehrlich, wenn ich einen Zombie-Film schaue, tue ich das in der Regel nicht für ein Oscar-würdiges Drehbuch. Das ist also okay. Und der Twist, dass Tom auf der Lichtung gefangen ist, während seine Tochter in den umliegenden Wäldern verloren scheint, ist gar nicht mal so schlecht. Allerdings sind die Möglichkeiten hier meiner Meinung nach leider nicht genug ausgeschöpft worden, als dass es den Plot aufgewertet hätte. Die Spannung wird nicht größer, es wird keine bedrängende Atmosphäre durch den Umstand geschaffen und das ist einfach verschenktes Potenzial.

Nichtssagender Protagonist

Der Hauptcharakter in The Clearing ist der typische White Dude™, der nicht in der Lage ist, seine Gefühle vernünftig zu artikulieren. Off to a great start. Dazu kommt, dass er anscheinend keinerlei Sinn für Empathie hat – der Streit zwischen ihm und seiner Tochter, den ich erwähnt hatte, ist zu 100% auf seinen Mist gewachsen und wäre er etwas sensibler gewesen, wäre all das nicht passiert. Anstatt sich dann nach dem Streit zu entschuldigen, diskutiert er am Abend mit seiner Frau auf dem Flur vor dem Kinderzimmer darüber, ob er wirklich campen gehen soll oder nicht. Eigentlich will er das nämlich gar nicht, sondern lieber mit einem Kumpel Poker spielen. A+ Parenting. Bis hier ist der Eindruck, den man vom guten Tom also hat, eher der, dass er ein echtes Arschloch ist. Später versucht er schließlich, mit Mira ins Gespräch zu kommen und ihr Sachen über die Natur und das Campen beizubringen und das ist tatsächlich irgendwie süß. Und das war es dann eigentlich auch schon. Diese beiden Dinge balancieren sich ein wenig aus, aber abgesehen davon lernen wir als Zuschauende nichts über ihn, kriegen keinen Eindruck von seinem eigentlichen Charakter und fragen uns die meiste Zeit „Warum bist du so, wieso tust du das gerade?“ Ganz seltsame Mischung.

Im Gegensatz dazu steht Mira, die mit ihren 10 Jahren schon eine unheimlich starke Persönlichkeit hat. Die hat sie definitiv von ihrer Mutter geerbt, die ich in ihren fünf Minuten Screentime viel besser fand als Tom im gesamten Film.

Erfrischend realistisch und trotzdem sinnfrei

Ja, ich weiß, das widerspricht sich, aber hear me out. Die eine Sache, die ich tatsächlich gut an Tom fand, ist, dass er nicht dieser perfekte Protagonist ist, dem alles auf Anhieb gelingt. Er macht unnötige Fehler, ist nervös, kann nicht alles sofort perfekt und – und das ist mein persönlicher Favorit – schafft es einmal sogar, sich selbst auszuknocken. Diese Art des „Heldentums“ sieht man selten, vor allem in Apokalypsen-Filmen, und es war sehr angenehm zu sehen, dass Hollywood anscheinend doch hin und wieder einen Sinn für realistische Szenarien haben kann.

Auf der anderen Seite stehen wiederum Entscheidungen, die absolut keinen Sinn ergeben, die zwar im Eifer des Gefechts getroffen werden, aber so eindeutig sinnlos sind, dass man sich nur noch fragen kann, ob der Mann sein Hirn im Wohnwagen hat liegen lassen. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber man kettet sich nicht an einen anderen Überlebenden, mit dem man auf dem Kriegsfuß steht. Das ist einfach dumm.

Unzufriedenstellendes Ende

Nochmal: Ich will wirklich nicht zu viel vorwegnehmen. Deswegen versuche ich, dass hier so vage wie möglich zu halten. Meiner Meinung nach gibt es für gewisse Genres beziehungsweise gewisse Arten von Plots einfach bestimmte Arten und Weisen, wie die Geschichte sinnvoll enden kann. Da spielen verschiedene Faktoren mit rein, wie die Motivation der Protagonist*innen, die der Nebencharaktere, das Worldbuilding und die Umstände, unter denen die Geschichte stattfindet. The Clearing schafft es irgendwie, einen dieser Punkte wirklich abzuschließen – und das sogar auf eine echt schöne Art und Weise, die sehr gut ins Narrativ und zu den Charakteren passt und einen tollen Bogen spannt – aber gleichzeitig alles drumherum vollkommen zu ignorieren. Als dann der Abspann lief, waren bei mir noch so viele Fragen offen und Konflikte in meinen Augen ungelöst, dass es einen echten Dämpfer auf das eigentlich sonst gute Ende setzte.

 

Informationen zu The Clearing

  • Originaltitel: The Clearing
  • Laufzeit: ca. 88 Minuten
  • Heimkinostart: 10. Februar Digital EST, 17. Februar Digital TVOD, 04. März DVD und BLU-RAY
  • Altersfreigabe (FSK): ab 18 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Liam McIntyre, Aundrea Smith, Steven Michael Swadling

 

Trailer zu The Clearing

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false” styling_divider_begin=”” styling_divider_end=””][gp_testimonial image=”133655″ headline=”Fazit zu FILMTITEL” name=”Julia Dohm, Redakteurin”]The Clearing hat seine Ups und Downs, ist insgesamt weder wirklich gut noch wirklich schlecht, sondern einfach… da. Nicht spannend genug, um einen zu fesseln, aber gerade interessant genug, dass man wissen will, wie es ausgeht. Komischer Limbo, irgendwie, und vor allem unausgeschöpftes Potenzial.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Insgesamt irgendwie nichtssagend
Mira hätte der Hauptcharakter sagen sollen. There, I said it.
Überraschend gute Zombie-Action, überraschend schlecht gespielte Zombies
Moment, ist das Weather Wizard aus CWs The Flash???

Ab in die Filmsammlung?

Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Ich weiß selbst immer noch nicht, wie ich den Film fand. Vermutlich könntet ihr euch was Besseres ansehen, aber immerhin ist es auch nicht Queen of Spades.

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