Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

Aktuelle News

Test: The Precinct

So actionreich kann Polizeiarbeit sein

Bild: 2025 © Kwalee, Microids, Fallen Tree Games Ltd.

The Precinct im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 13. Mai 2025

Genre: Indie Game, Simulationscomputerspiel, Adventure, Shooter-Spiel

USK: ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: Kwalee, Microids

Plattformen: PC, PlayStation 5, Xbox Series S|X

In The Precinct geht ihr als frischgebackener Polizist in einer von Verbrechen nur so strotzenden Stadt in den USA auf Streife. Dabei erwartet euch ziemlich viel Geballer und rasante Verfolgungsjagden. Wie viel Spaß das Spiel macht und vor allem auch wie lange, erfahrt ihr hier in unserem Test.

 

The Precinct bietet Klischee Krimi

Eure fleißige und gesetzestreue Arbeit beginnt in der fiktiven Stadt Averno City in den USA. Dort wimmelt es nur so von Banden und Gaunern deren Pistole locker sitzt. Gerade von der Akademie auf die Straße fangt ihr auf der Wache, also dem Precinct, als Officer Cordell an. Cordell Junior, denn euer Vater war einer der berühmtesten und besten Polizisten der Stadt, der vor einiger Zeit jedoch ermordet wurde. Diesen Mord an seiner alten Dienststelle aufzuspüren gehört zur Handlung genau so dazu wie das auseinandernehmen einzelner krimineller Banden.

Wie gut das dargestellt ist, darüber kann man streiten. So gut wie jedes Gespräch ist auf Englisch vertont, was erstmal schön ist. Dass die Leute aber alle so sprechen als müssten sie noch cooler und lässiger als jeder ihrer Kollegen sein, ist auf Dauer anstrengend. Denn alles in der Handlung und an den Charakteren von The Precinct sprüht vor Klischees. Alle sind tough und abgebrüht und benutzen noch so jedes peinliche Slangwort das sie finden können. Eine Folge CSI erinnert dagegen an eine zurückhaltende Doku über Polizeiarbeit. Wie realistisch es ist, dass wir so gut wie bei jeder Streife wild rumschießen und teilweise nahtlos vom Strafzettel schreiben in die wilden Verfolgungsjagden übergehen, sei mal dahingestellt.

Trotz allem ist die Handlung aber ausreichend um ein gewisses Interesse an den Charakteren und vor allem auch am Mord von Cordells Vater zu wecken. Hier wird insgesamt eher die Lust am Schießen und an Verfolgungsjagden bedient. Da wir aber nicht in einer richtigen Simulation sind, ist die Realität auch nicht der Maßstab der Handlung. Erwartet keinen ausgefeilten Krimi, dann könnt ihr die Handlung entspannt verfolgen.

 

Vom Knöllchen bis zur Ballerei

Falls ihr glaubt ihr müsstest erstmal ein paar langweilige Parkverstöße ahnden bevor es an die harten Fälle geht, so liegt ihr falsch. The Precinct wirft euch direkt an eurem ersten Tag einen Banküberfall vor die Füße, bei dem scharf geschossen wird. Aber dafür erläutert euch dann am nächsten Tag euer erfahrener Partner, wie man Parkuhren richtig abliest. Im Grunde spielt ihr in The Precinct jeden Tag eine Schicht, die ihr mit eurem Parnter Kelly, der immer wieder erzählt, dass er kurz vor der Rente steht, absolviert. Anfangs sind die Schichten von der Gruppenleiterun fest vorgegeben. Dabei wird euch vorgegeben in welchem Bezirk von Averno City eure Schicht stattfindet und auch ob ihr zu Fuß oder mit dem Streifenwagen unterwegs seid. Mit weiterem Spielfortschritt könnt ihr die Schichten am Start eines neuen Tages aber auch komplett selbst anpassen.

Nach Auswahl der Schicht könnt ihr das Revier verlassen und entweder zu Fuß oder mit dem Streifenwagen zu eurem zugeteilten Bezirk aufbrechen. Löst ihr Verbrechen und Vergehen im vorgegebenen Patrouillenbezirk, bekommt ihr dabei einen Erfahrungspunkte Bonus. Denn für jede kleine und richtige ausgeführte Handlung gibt es Erfahrung, sogar wenn ihr bei der Festnahme kurz „Sie haben das Recht zu schweigen“ sagt. Falls ihr wöllt könnt ihr aber auch frei durch die ganze Stadt fahren und euch der überall zufallsgenerierten Straftaten annehmen. Zwischendurch werden auch über Funk von der Zentrale Einsätze durchgegeben, die ihr annehmen könnt. Erfahrung wird euch hingegen abgezogen, wenn ihr Fehler macht, wie zb. ein falsches Knöllchen austellt oder auch ganz ausversehen Zivilisten überfahrt. Das kommt angesischts der Steuerung des ersten Streifenwagens öfter vor als einem lieb ist.

Ziviliten erschießen ist hingegen aus gutem Grund ein NoGo und führt dazu, dass eure Streife vom letzten Speicherpunkt aus neu gestartet wird. Diese Speicherpunkte setzt das Spiel automatisch und man verliert meistens kaum Fortschritt. Damit die Schichten reibungsloser laufen könnt ihr durch die gesammelte Erfahrung Stufen aufsteigen und jeden Fähigkeitenpunkt für Boni ausgeben, zb. längeres Sprinten oder extra Punkte um bei Verfolgungen mehr Kollegen per Funk dazu rufen zu können. Diese Verbesserung helfen merklich, gerade wenn man selbst nicht so gut mit dem Auto unterwegs ist oder auch wenn man höhere Lebenspunkte hat und sich mit fünf Gegnern einen Schusswechsel liefert.

 

Wie lange macht das Spaß?

Das einzig wirkliche Problem bei The Precinct ist die Langzeitmotivation. Ja man will wissen wieso und wie Cordells Vater jetzt umgebracht worden ist. Aber möchte man dafür irgendwelche anderen Banden auseinander nehmen indem man bei völlig zufälligen Straftaten warum auch immer Beweise für eine andere zufällige Bande findet? Und wie lange will man immer wieder auf die selbe Streife? Zwar gibt es immer zufällige Straftaten die man verfolgen kann, nach ein paar Stunden stellt sich aber ein Gefühl der Wiederholung ein.

Am Ende ist für jeden Spieler individuell entscheidet wie sehr das Gameplay mit der Polizeiarbeit und der Action lange genug Spaß macht, damit sich das Spiel lohnt. Da es sich bei The Precinct mit seinen knapp 30 € aber auch nicht um einen Vollpreistitel handelt, werden gemäßigte Erwartungen doch erfüllt.

 

Fazit zu The Precinct

Ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch

The Precinct hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Von der Story war ich persönlich etwas enttäuscht aber das liegt wahrscheinlich eher daran, dass ich zu viel erwartet habe. Wirklich schlecht ist sie nicht, aber ich hatte manchmal das Gefühl ich spiele eine sehr geschwollene Folge CSI Miami und bekam fast Kopfschmerzen vor lauter Augenrollen. Trotzdem wollte ich schon wissen, wer jetzt den Vater meiner Spielfigur auf dem Gewissen hatte. Trotzdem hat mir vor allem das Gameplay Spaß gemacht. Auch wenn mich die Steuerung des Streifenwagens manchmal sehr angestrengt hat habe ich sehr gerne mit Cordell Averno City etwas sicherer gemacht. Nur nicht für Fußgänger.

Tobias Mehrwald (Redakteur)

Positiv:

Solide Verfolgungsjagden durch die Stadt mit Hubschrauber und Straßensperren
Durch regelmäßige Notrufe und den Polizeifunk gibt es immer etwas zu tun
Verschiedene Waffen und Polizeiwägen sorgen für gewisse Abwechslung

Negativ:

Die Geschichte gewinnt wirklich nur einen Blumentopf
Die Synchronisation trieft vor jedem Klischee über toughe amerikanische Polizisten

Ab in die Sammlung?

Wer gerne ein cooler Polizist sein möchte und nicht die höchsten Erwartungen mitbringt wird an The Precinct Spaß haben.

0
0

    Hinterlasse einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht (erforderliche Felder sind markiert). *

    Thanks for submitting your comment!