Tainted Grail: The Fall of Avalon im Überblick
Online Multiplayer
Couch-Koop / Splitscreen
Mikrotransaktionen
Lootboxen
Onlinezwang
Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
Releasedatum: 23. Mai 2025
Genre: Abenteuer, Open World, Rollenspiel
USK: ab 16 Jahren freigegeben
Publisher: Awaken Realms
Plattformen: Steam, PlayStation 5, XBox Series X | S
Tainted Grail: The Fall of Avalon musste sich eigentlich schon seit des Early Access mit dem Giganten Skyrim vergleichen lassen. Das lag vor allem an der Optik und auch der Ansicht in der Ego Perspektive gepaart mit einer Open World. Nach unserem Test können wir sagen: Ja! Es erinnert ganz schön viel an Skyrim. Aber ist das gut oder schlecht und findet Tainted Grail auch eine eigene Identität?
Täglich grüßt König Artus
Vorweg eine kleine Warnung: Um die Story zu beschreiben müssen wir die ersten Stunden des Spiels spoilern. Nachdem ihr euren Charakter erstellt habt landet ihr nämlich direkt in einem Gefängnis voller kranker Leute. Und auch ihr leidet am roten Tod, weshalb die roten Priester euch auf einer Insel festhalten. Bevor ihr im Namen der seriösen Wissenschaft umgebracht werden könnt habt ihr jedoch Glück und werdet vom mysteriösen Ritter Caradoc gerettet. Bei eurem Weg aus dem Gefängnis lässt er euch aber auch direkt wieder allein und stolpert über alte Geräte eines uralten Volkes welches Avalon früher bewohnt hat. Und bevor ihr euch verseht habt ihr, nach einer ziemlich beeindruckenden Sequenz, ein Stück von König Artus Seele in euch aufgenommen. Vom roten Tod geheilt aber nun mit einem königlichen Begleiter in euch drin gehts ans Festland von Avalon, wo ihr nun den Rest der Seelenstücke sammeln wollt.
Neben dem König, mit dem ihr über aktuelle Ereignisse am Lagerfeuer reden könnt, trefft ihr zahrleiche NPCs, von denen auch jeder zweite irgendeine Quest für euch parat hat. Außerdem erzählen sie euch richtig viel über Avalon und seine Geschichte. Die Insel ist nämlich im Niedergang. Ein geheimnisvoller Nebel, die Wyrdnis, bedroht die Insel und die großen Menhire die sie abhielten hören auf zu brennen. Einzige Bastion ist die Hauptstadt Camelot, aber auch da läuft es nicht so rund. Die Lösung des Volkes scheint daher alle Jubeljahre König Artus von den Toten wiederzubeleben. Einige wollen diesen Kreislauf weiter am Leben halten, andere ihn unbedingt brechen und Avalon eine eigene Zukunft geben.
Ohne weiter vorweg zu greifen können wir euch sagen, dass die Story von Tainted Grail: The Fall of Avalon ein richtiges Highlight in diesen Gaming Jahr ist. Es gibt Verrat, es gibt mystische Geheimnisse die es aufzuklären gibt, eine gute Synchronisation auf Englisch und ganz viel Elemente aus der Artussage und britanischer Folklore. Außerdem winken verschiedene Enden, je nachdem wie ihr zum ewigen Artus-Zyklus steht.
Das übliche Arsenal an Waffen und Magie
Wenn ihr nicht gerade die Story verfolgt dann ist die wahrscheinlichkeit groß, dass ihr kämpft. Das Kämpfen ist eines der Stärken von Tainted Grail. Hier bietet sich euch eine große Vielfalt. Ob nun mit Bogen und verschiedensten Pfeilen, mit Langschwertern, mit Blitzen oder beschworenen Kreaturen. Es gibt zahlreiche Wege eure Gegner umzunieten. Extra Schleichschaden gilt zb. auch für eure Zauber, sodass hier fast jede Kombination möglich ist. Wie in Ego Perspektive übrlich habt ihr in jeder Hand entweder eine Waffe oder einen Zauber. Bögen und große Waffen belgen beide Hände. Angenehmerweise habt ihr aber vier Waffeneinstellungen, zwischen denen fließend im Kampf gewechselt werden kann. Das ist praktisch um schnell zu einem Heilzauber oder einem Schild zu wechseln, wenn Not am Mann ist. Ebenso gibt es Schnellauswahl für Tränke oder Gegenstände die ihr während des Kampfes benutzen möchtet.
Das jeder Spielstil gleichberechtigt vertreten ist zeigt auch der sehr ausführliche Fähigkeiten Baum. Hier könnt ihr hunderte von Fähigkeiten Punkten investieren. Schade, dass ihr pro Levelaufstieg nur einen Punkt für eure Attribute und einen für die Fähigkeiten Bäume. Jedes Attribut hat mehrere Fähigkeitenbäume. Investiert ihr einen Punkt in das Attribut Spiritualität so kriegt ihr mehr Zaubermacht, also Magie Schaden, und auch mehr Mana. Im Fähigkeitenbaum für Spiritualität konnt ihr dann entscheiden was eurer Spielweise am meisten bringt. Verbessert ihr mit dem Punkt allgemein eure Magie indem ihr noch mehr Zaubermacht oder Mana wollt? Oder verstärkt ihr Elementarmagie oder doch lieber beschworene Kreaturen? Das funktioniert so wunderbar mit jedem Attribut. Einige Attribute können auch in Dialogen eingesetzt werden, was ganz entfernt an Dungeons & Dragons erinnert, da hier etwa jeder Punkt auf Stärke bei Einschüchterungen hilft.
Das alles kann dann an den verschiedenen Gegnern in Tainted Grail erprobt werden. Erfahrung wird hier nämlich vor allem durch Quests und besiegte Gegner gesammelt. Die Gegner sind dabei vielfältig und passen stets gut zu den Orten, an denen ihr sie trefft. Besonders gefährlich wird es in der Nacht, dann streifen nämlich Kreaturen der Wyrdnis durchs Land und die haben es in sich. Wem irgendwas zu schwer ist, der ganz übrigens jederzeit (auch mitten im Kampf!) die Schwierigkeit herunterstellen und sich retten. Ansonsten solltet ihr nachts lieber in Siedlungen verweilen oder an eurem Lagerfeuer magische Spinnweben verbrennen, die alles böse abhalten. Dann kann das Lagerfeuer nämlich entspannt für Alchemie, Leveln und auch Handwerk benutzt werden.
Keine reine Open World aber richtig gut
Obwohl hier von Open World gesprochen wird, ist es ganz streng genommen eigentlich keine. Avalon ist in Gebiete unterteilt, zwischen denen ihr reisen könnt, sobald ihr in der Story jeweils einen bestimmten Punkt erreicht habt. Diese Gebiete sind aber ziemlich groß und voller Gegner, die mit der Zeit auch wieder respawnen, Pflanzen und Metallen die gesammelt werden wollen und eben NPCs. Dazu kommen Dungeons, die oft mit einem besonderen Boss aufwarten. Trotz limiterter Karten hat man also trotzdem das Gefühl sich sehr frei bewegen zu können.
Zu den Freiheiten gehört auch das Crafting System, da sich so sehr viel Nützliches selbst herstellen lässt. Dafür müsst ihr nur die richtigen Rezepte finden oder kaufen. Oder auch klauen. Denn wer will kann sich hier auch illegal die Taschen vollstopfen. Ebenfalls frei möglich ist das ermorden von NPCs. Diese stehen dann einfach nicht mehr für Quests zur Verfügung. Das geht sogar so weit bis zu manchen NPCs die wichtig für die Hauptstory sein könnten. Selbst für solche Fälle hat das Spiel Lösungen parat indem ihr dann Hinweise auf die harte Tour selbst finden müsst oder manche auch aus Story Gründen unsterblich sind.
Kann sich Tainted Grail: The Fall of Avalon also gegen Skyrim behaupten? Absolut! Die Welt ist interessant und will erkundet werden, die Geschichte ist spannend und an jeder Ecke warten Quests und Schätze darauf entdeckt zu werden. Nebenbei gibt es außerdem noch ein wenig Bildung zur britannischen Folklore, auch wenn die Artussage hier großzügig interpretiert wird. Das alles wird aber zu einer guten neuen Geschichte, die es sich lohnt zu spielen.
Fazit zu Tainted Grail: The Fall of Avalon
Tainted Grail: The Fall of Avalon fiel mir als erstes durch seinen Bezug zur Artussage auf. Beim Trailer kamen dann direkt Skyrim Gefühle auf. Diese haben sich im Test auch bestätigt. Aber es ist keine Kopie, sondern einfach nur ähnlich und das in einem sehr positiven Sinne. Ich bin gerne durch Avalon gezogen und habe versucht mit König Artus eine Lösung für die von Krisen gebeutelte Insel zu finden. Dabei konnte das Spiel teilweise auch sehr philosophisch werden. Insgesamt kann ich das Spiel jedem Rollenspieler empfehlen, denn hier trifft eine gute Geschichte auf ein gutes Gameplay und was wollen wir mehr.Tobias Mehrwald (Redakteur)
Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Wer The Elders Scrolls Spiele mag wird hier sehr viel Spaß haben!